Werder-Bayern in der Frauenbundesliga: Nicht dieselbe Kragenweite

Gegen Vizemeister Bayern München verlieren Werder Bremens Bundesliga-Frauen auch das zweite Spiel nach dem Wiederaufstieg deutlich.

Bremens Lina Hausicke und Frankfurts Lara Prasnikar kämpfen um den Ball.

Schätzt die Moral ihres Teams: Bremens Kapitänin Lina Hausicke, hier im Spiel gegen Frankfurt Foto: dpa

BREMEN taz | Gegen Vizemeister Bayern München war im zweiten Saisonspiel der Frauen-Bundesliga erwartungsgemäß nichts zu holen. Standesgemäß mit 0:4 unterlagen die Frauen von Werder Bremen­ dem mit Nationalspielerinnen aus ganz Europa gespickten Gast aus dem Süden, der zum Saisonauftakt den SC Sand mit 6:0 besiegt hatte.

Während der Mitaufsteiger aus dem Norden, der SV Meppen, zeitgleich überraschend gegen Turbine Potsdam schon den zweiten Punkt holte, stehen bei den Bremerinnen, die nach dem dritten Aufstieg seit 2015 endlich den Status einer Fahrstuhlmannschaft verlieren wollen, zwei Niederlagen zu Buche. Bei Eintracht Frankfurt verloren sie vor einer Woche mit 1:5.

Vor der Saison verließen, wie fast in jedem Jahr, wieder mehrere der Topspielerinnen den Verein in Richtung zahlungskräftigerer Klubs. Giovanna Hoffmann, Luisa Wensing und Samantha Steuerwald heuerten beim SC Freiburg an, die Torjägerinnen Cindy König und Selina­ Cerci unterschrieben bei Turbine Potsdam beziehungsweise dem SC Braga in Portugal.

Dafür kamen wie üblich Nachwuchsspielerinnen aus den eigenen Reihen oder Talente dazu, die bei anderen Vereinen wenig zum Zuge gekommen waren. Als etablierte Bundesligaspielerin konnte Margarita Gidion von Eintracht Frankfurt verpflichtet werden, die bereits zwei A-Länderspiele auf dem Konto hat.

Mit Kampfgeist zum Klassenerhalt

Über eine halbe Stunde hielten die Bremerinnen, bei denen die Stammkräfte Gabriella Toth und Katharina Schiechtl fehlten, dem Druck der Münchner Vollprofis mit Kampf und etwas Glück stand. Die Neuzugänge Gidion und Jasmin Sehan machten zusammen mit Kapitänin Lina Hausicke die Räume eng, die Abwehrspielerinnen bekamen bei den zahlreichen Abschlussversuchen der Münchnerinnen immer noch ein Bein dazwischen.

Strukturierte Entlastungsangriffe gab es allerdings selten zu sehen. Ausgerechnet kurz nach der einzigen Torchance durch Gidion­ brach in der 38. Minute das Bollwerk. Die französische Nationalspielerin Viviane­ Asseyi­ erzielte aus kurzer Entfernung das 1:0. Die Enttäuschung saß offensichtlich so tief, dass bereits zwei Minuten später die deutsche Nationalspielerin Linda Dallmann viel Platz hatte, um den Ball zur Vorentscheidung in den Winkel zu zirkeln. Die Bremerinnen wehrten sich weiter leidenschaftlich, konnten aber in der zweiten Hälfte, die weitgehend ereignislos verlief, weitere Gegentreffer nicht verhindern.

„Was uns als Mannschaft auszeichnet, ist, dass wir nicht aufgeben. Das stimmt mich sehr positiv“, sagte Hausicke nach dem Spiel. „Diesen Kampfgeist werden wir in allen Spielen brauchen.“ Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt werden die Bremerinnen gegen Meppen, Duisburg und Essen holen müssen, den nächsten Heimgegner in vierzehn Tagen.

Während der SV Meppen, wie die meisten anderen Klubs der Liga, die ersten Zuschauer ins Stadion ließ, mussten die Fans der Werder-Frauen noch draußen bleiben. Wann auch Platz 11 wieder die Tore für eine begrenzte Zuschauer*innen-Zahl öffnet, soll zeitnah entschieden werden.

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