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Was ist Wahrheit?Die berechtigte Frage nach den Fakten

Fake News sind zur Floskel geworden. Dabei wäre es ganz einfach, Tatsache von Meinung zu unterscheiden. Experten erklären, wie das geht.

Die Amtseinführung von Trump gegen die von Obama: Reicht ein einfacher Blick als Faktencheck? Foto: reuters

Das größte Publikum bei einer Amtseinführung eines US-amerikanischen Präsidenten hatte Donald Trump. So sah es zumindest Trumps Präsidialamtssprecher Sean Spicer. Luftaufnahmen der Zuschauer*innen auf der National Mall in Washington, D.C. zeigen, dass wesentlich mehr Menschen bei der Amtseinführung Barack Obamas 2009 anwesend waren als bei Donald Trump.

Er habe auch die weltweit per Fernsehen und Internet zugeschalteten Zuschauer*innen mitgezählt, sagte Spicer später bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus: „Es ist unsere Absicht, Sie niemals anzulügen. Ich glaube, wir können bei den Fakten manchmal unterschiedlicher Meinung sein.“

„Alternative Fakten“, wie Trumps Beraterin Kellyanne Conway die Darstellung Spicers bezeichnete, gab es schon vor dem neuen US-Präsidenten. Sie sind durch Trumps Präsidentschaft stärker in den Vordergrund gerückt. Viele seiner Aussagen kleidet er in einen Superlativ. Er misstraut den Medien und verlässt sich lieber auf Twitter. Komplexe, aber inzwischen weitgehend akzeptierte Fakten wie den menschengemachten Klimawandel stellt er in Frage.

Aber was ist das überhaupt, ein Fakt? „In der DDR gab es die Redewendung ‚Das ist Fakt‘, was nichts anderes bedeutete als ,Das ist eine Tatsache'. Tatsachen sind dasjenige in der Welt, was unseren wahren Aussagen entspricht“, sagt Geert Keil, Professor für philosophische Anthropologie an der Berliner Humboldt-Universität. In einfachen Fällen kann eine wahre Tatsache gefunden werden, indem man sich auf die Wahrnehmungen seiner fünf Sinne verlässt, so Keil. „Die Menge der alltäglichen Tatsachen, über die Menschen sich einig sind, übersteigt die Menge der umstrittenen um ein Vielfaches.“

Benno Ohnesorg liegt blutend auf dem Boden, Friederike Hausmann beugt sich über ihn
50 Jahre gegen den Strom

2. Juni 1967: Ein Schuss tötet den Demonstranten Benno Ohnesorg. Dieses Datum markiert den Beginn einer bis heute geführten Debatte über Gegenöffentlichkeit, über die Medien, über Wahrheit und Lüge, oder, wie man heute formulieren würde, über Fake News und alternative Fakten, über Verschwörungstheorien, bürgerliche Zeitungen und alternative (auch rechte) Blätter, über die „Wahrheit“ und die Deutungshoheit gesellschaftlicher Entwicklungen. Nachdenken über 50 Jahre Gegenöffentlichkeit: taz.gegen den stromDie Sonderausgabe taz.gegen den strom – jetzt im taz Shop und auf www.taz.de/gegenoeffentlichkeit

Fakten und Meinungen vermischen sich in der politischen Debatte zunehmend. Das zeigt gerade Trump, der oft anderer Meinung ist und Nachrichten auch mal als Fake News bezeichnet. „Im Alltag wird der Ausdruck ‚Wahrnehmung‘ auch im weiteren Sinn verwendet, der persönliche oder politische Einschätzungen einschließt“, sagt Keil. Während eine Person zum Inhalt ihrer Wahrnehmungen in der Regel einen direkteren Zugang habe als andere, gelte das für die Wahrheit ihrer Einschätzungen nicht. Im Gegensatz zu reinen Sinneswahrnehmungen sind diese Beurteilungen also nicht einfach wahr, weil es sie gibt.

Bei der Frage, ob bei Trumps Amtseinführung mehr Menschen anwesend waren als bei Obama, müsste es eine einfache Antwort geben. Dennoch zeigt die anschließende Debatte, dass sich vermeintlich einfach nachzuweisende Tatsachen verschieden deuten lassen.

„Sprachliche Aussagen fixieren die Wirklichkeit nicht so eindeutig, dass keine Uminterpretation des Gemeinten möglich wäre“, sagt Keil. Sean Spicer konnte seine Behauptung anpassen, nachdem sie durch die Luftaufnahmen widerlegt war.

Fakten und Meinungen vermischen sich in der politischen Auseinandersetzung zunehmend

Nicht nur im politischen Diskurs wird vielfach umgedeutet. Im Internet treffen ganz verschiedene persönliche und politische Einschätzungen aufeinander. Inhalte werden vielfach wiedergegeben, Fake News und „alternative Fakten“ potenzieren sich dadurch. Insbesondere in den sozialen Netzwerken wird geklickt, kommentiert und geteilt, um die eigenen Ansichten zu verbreiten. „Jeder hat seine eigene Wahrheit und wirft anderen vor, etwas Falsches zu sagen“, sagt Andre Wolf, der sich für den Verein Mimikama mit Internetbetrug, Falschmeldungen und Computersicherheit beschäftigt.

Kritische Haltung

In vielen Fällen, die an Mimikama herangetragen werden, geht es darum, Fakt von Meinung zu trennen. Mithilfe verschiedener Suchmaschinen sucht der Verein Texte, die auf den gleichen Sachverhalt eingehen, und versucht die unverfälschte Information zu finden. „Wir suchen nach den gemeinsamen Aussagen. Wo decken sich auch konträre Artikel?“ Damit kommen sie der Wahrheit am nächsten, so Wolf.

Über Falschdarstellungen hinaus sieht er auch die „Überschriftenscheißerei“ mancher Medien als Problem. „Das sind Überschriften, die sind dahingeschissen. Du klickst den Artikel an und da steht nicht viel drin“, sagt Wolf. Dadurch werde das Thema selbst oftmals auch verfälscht, weil viele Menschen gar nicht mehr den Artikel lesen. „Es wird eine Stimmung erzeugt, die manipulativ wirkt.“ Wolf nennt in dem Zusammenhang ein Medium, das früher mit „Fakten, Fakten, Fakten“ warb. Unter Artikeln mit solchen Überschriften fänden die meisten Interaktionen statt.

Die Arbeit von Mimikama kann das eigene Denken dennoch nicht ersetzen. In Zukunft werden Nutzer*innen verstärkt selbst die Inhalte prüfen müssen, denn mit dem Internet gibt es ein völlig verändertes Sender-Empfänger-Bild. Gab es früher nur eine Handvoll Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsender, ist die Zahl an Internetseiten schier unendlich. „Es gibt eine Vielzahl von Informationsquellen, die frei zugänglich sind. Wir stehen jetzt an der Stelle, wo wir selbst lernen müssen, wie wir diese Informationen zu bewerten haben“, sagt Wolf.

Egal ob Nachrichten, Kommentare, Reportagen, Fake News oder alternative Fakten – es gilt, sich kritisch mit dem Gelesenen und Gesehenen auseinanderzusetzen. Schon allein, weil Menschen nicht unfehlbar sind. „Nicht alle falschen Tatsachenbehauptungen sind Lügen. Manche sind schlicht Irrtümer, von denen wiederum manche leicht vermeidbar sein mögen, andere nur schwer“, sagt Keil. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu sein und zuerst die Fakten zu überprüfen, bevor man sich empört, Inhalte teilt und die eigene Meinung sich verfestigt.

Bild: privat
Belinda Grasnick

Jahrgang 1989, arbeitet als freie Redakteurin und Journalistin u.a. für taz.de und Correctiv.

Vielleicht ist Sean Spicer nur ein Fehler unterlaufen, den er nicht zugeben wollte. Vielleicht wollte er mit Absicht täuschen. Oder er meinte mit seiner Aussage tatsächlich auch alle Zuschauer*innen, die in den Medien die Amtseinführung mitverfolgt haben. Das ist reine Spekulation. Fakt ist aber: 2009 waren mehr Menschen auf der Washington Mall, um zu sehen, wie Barack Obama Präsident wird, als 2017 bei Donald Trump.

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34 Kommentare

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  • Das von CNN veröffentlichte "Gigapixelbild" lässt -auch heute noch- durchaus Zweifel bei mir aufkommen, was denn nun eigentlich die Wahrheit ist...

    http://edition.cnn.com/interactive/2017/01/politics/trump-inauguration-gigapixel/

     

    Das Bild ist zoom- dreh- und kippbar.

    Der genaue Zeitpunkt der Aufnahme ergibt sich aus dem Bild selbst: Trumps Rede nach der Inauguration.

  • Nanu, fällt mittlerweile dem ein oder anderen auf, dass es vielleicht doch nicht reicht, in 10 bis 13 Schuljähren nur Wissen zu vermitteln, mit dem die Schüler zur Profitsteigerung des Kapitals eingesetzt werden sollen, sondern das humanistische Bildung zumindest in den Bereichen der Erkenntnistheorie manchmal doch was bringen kann und Kant, Feuerbach und auch Hegel und Marx nicht unbedingt direkt auf den Müll gehören.

    • @Age Krüger:

      ;)) Jau. Seiemer ebbes nachsichtig - hm?

       

      Mit halbhumoristisch -

      Ismer aach nich soo total verratzt - gell!

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    "...- very british!"

     

    Both British and Russian!

     

    Sir Martyn Poliakoff https://en.wikipedia.org/wiki/Martyn_Poliakoff

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Danke. Hab mir beim zuhören sowas schon gedacht &

      Feiner Humor.

  • Um wieviel Uhr oder wieviel Stunden vor der Vereidigung wurden die Bilder gemacht?

    Bei "Trump" steht hinten ein Zelt. Wie voll war das?

    Wurden relative oder absolute Zahlen verglichen?

    Ist das Wettergeignis relativierend für "Ausflügler" betrachtet worden?

    Waren die Zugänge anders und die Sicherheitsvorkehrungen betreff Besucheranzahl limitiert?

    usw. usf.

     

    Kurzum: Was ist Wahrheit (?) und Bilder können lügen, egal in welche Richtung; daher ist ein Text oft besser....

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Das Foto rechts wird demnächst bei der Amtsenthebung Verwendung finden...

  • Siehe z.B. die res gestae des Augustus (Tatenbericht) usw.

    Auch Thukydides bietet anschauliche Exempel ("Der peloponnesische Krieg").

     

    Ich meine hier "politische Wahrheit". Teilinteresse wird als Gesamtinteresse ausgegeben (Macchiavelli: "Der Fürst").

  • Wahrheit kann immer relativ sein.

     

    Dazu Einstein schönes Gedankenspiel mit dem fahrenden Zug.

    http://taz.de/Was-ist-Wahrheit/!5408771/

  • Gerade steht Trumps Schwiegersohn unter Beschuss. Er soll, hört man, versucht haben, eine Direktverbindung in den Kreml aufzubauen. ARD, ZDF, diverse Radiosender und Zeitungen wollen, dass ihre Zuschauer, Hörer oder Leser sich mit ihnen gemeinsam darüber empören. Und zwar, wenn ich das recht verstehe, allein deswegen, weil in der Meldung die Worte „Trump“, „Russen“ und „Direktkontakt“ vorkommen.

    Was - ganz genau - verwerflich ist an einem „Roten Telefon“, das es sogar zu Zeiten des Kalten Krieges gab, hat mir noch niemand erklärt. So wenig, wie man mir erklärt hat, was - ganz genau - kriminell ist daran, wenn ein US-Präsident mit seinem russischen Amtskollegen Informationen über einen geplanten IS-Terroranschlag teilt. Ich muss mich also wohl oder übel allein und mittelmäßig irritiert fragen, ob es in Demokraten-Kreisen neuerdings nicht mehr opportun ist, Menschenleben über den eigenen Polit-Frust zu stellen.

    Als ich politisiert wurde, wären solche Nachrichten noch unter der Überschrift: „Vernunft siegt – Völkerverständigung auf oberster Ebene“ verbreitet worden. Heute soll ich sie offenbar für ein Verbrechen halten. Die Angst vorm Nuklearkrieg scheint nicht mehr zu ziehen fast 60 Jahre nach der Kubakrise. Und schämen braucht man sich noch nicht für seine eigene Bigotterie. Alternative Wahrheiten wohin ich schaue. Nur keine Logik mehr.

    • @mowgli:

      Die weltpolitische Situation zurzeiten der Kubakrise war eine völlig andere als heute. Damals ging es um den Systemkonflikt zwischen Kapitalismus und vorgeblichem Sozialismus. Das ist vorbei. Der Kapitalismus hat gewonnen, der Ostblock ist Geschichte und die heutigen Zustände in Russland könnten in macht-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Hinsicht kaum weiter vom vormaligen sozialistischen Ideal entfernt sein.

      Wenn Putin nun den Zusammenbruch der Sowjetunion als „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, ist das allerdings nicht nur inhaltsleeres, den hegemonialen Ambitionen eines Zweite-Welt-Diktators geschuldetes, Geschwätz und damit der Versuch, den eigenen geopolitischen Bedeutungsverlust zu kaschieren. Es ist darüber hinaus der perfide Versuch, die eigene antiliberale und nationalkonservative Agenda durch eine imaginierte Kontinuität mit der sowjetischen Opposition gegenüber dem Westen umzudeuten und zu überhöhen.

      Durch diesen eigentlich lächerlich durchschaubaren Trick wird sie nicht nur bei der rechten sondern auch bei der linken Opposition anschlussfähig. Konservative Linke hierzulande gehen ihm, aus mir unerfindlichen Gründen, reihenweise auf den Leim. An der reaktionären Natur von Putins Agenda ändert das freilich nichts, und seine Einflussnahme auf die europäische und amerikanische Politik, etwa durch Finanzierung europäischer Rechtsbewegungen und Manipulationsversuche zugunsten des rechtspopulistischen Kandidaten im US-Wahlkampf, ist da nur konsequent.

      Diese Umtriebe zu tolerieren und kleinzureden hat mit „Völkerverständigung“ rein gar nichts zu tun; „appeasement“ wäre wohl der passendere Ausdruck.

    • @mowgli:

      In einem der ersten Artikel über Kushner und dem russischen Konsulat in Washington, welches in der NYT veröffentlicht wurde, hat man darauf hingewiesen, dass diese Telefonschalte aus der Botschaft der Russen nach Moskau gehen sollte, da diese nicht so leicht vom amerikanischen Geheimdienst zu überwachen wäre. Leider ist bis jetzt in keinem weiteren Artikel darüber berichtet worden.

      Wenn das so eine tolle Sache wäre, wie das Rote Telefon zu Zeiten des Kalten Krieges, warum sollen denn die amerikanischen Dienste nichts davon wissen???

      • @urbuerger:

        "da diese nicht so leicht vom amerikanischen Geheimdienst zu überwachen wäre."

         

        Zeugt doch von gesundem Realitätssinn. Ein Geheimdienst, der durch gezielte Veröffentlichungen - zunächst zu Lasten Clintons, jetzt zu Lasten Trumps - Innenpolitik betreibt, verstößt gegen die Gewaltenteilung. Der Geheimdienst nimmt Einfluss auf Wahlentscheidungen. Das ist ganz schlecht.

         

        Jeder Regierungschef und seine Berater müssen die Chance haben, vertrauliche Gespräche zu führen, in denen auch Schweinereien besprochen werden können. Z. B. über Syrien/Ukraine. Zur Zeit muss Putin damit rechnen, das jedes mit US-Vertretern geführte Gespräch eher früher als später in der Zeitung nachzulesen ist.

         

        Absprachen sind demnach nur noch im Vieraugengespräch irgendewo im Freien möglich. Besser wird Politik dadurch nicht.

  • "Was ist Wahrheit?"

     

    Na Sie könn Fragen stellen!

    Listen: Hermann Hesse at "Between" https://de.m.wikipedia.org/wiki/

    "Es gibt die Wirklichkeit - Das ist nicht zu bestreiten.

    Aber Wahrheit - also Meinungen über Wirklichkeit -

    Gibt es unendlich viele!" -;))

     

    &Vor allem -

     

    "Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners!"

    U.S. Aufsatz- Quelle irgendwo bei

    Heinz von Foerster - Einstieg -

    http://www.zeit.de/1998/04/Wahrheit_ist_die_Erfindung_eines_Luegners -

    kl. Tipp - Hören Sie Heinz von Foerster zu -

    Bernd Poersken - öh - stört nicht weiter!

    Sei aber auch bedankt!;) Wie B.B.s Zöllner! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heinz_von_Foerster

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "Was ist Wahrheit?"

      Die Antwort muss vermutlich bis ans Ende der Menschheit warten.

      Und dann interessiert sie eh niemanden mehr...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Tja & andre haben gleich fertig.

        P.c. as usual!;)

         

        (oder werden bei Lehrers verhöhnt -

        Wenn sie mit 13/14 dem doofen Persetter auf die Fangfrage -

        " - 'Alle Kreter lügen' -

        Was/wie muß ich einen Kreter fragen -

        Um die Wahrheit zu erfahren?"

        Replizieren - "Das ist Quatsch - 'ich denke daß er denkt daß ich denke' usw!" (Goedel war immerhin 23 &

        Glasbaustein dicke Brillengläser!;)( & -

        Bei von Foerster findet sich die schöne

        Variante " Was ist noch 3+4=7?"

        "Öh - 4+3=7!" & Hoch vom Dachstuhl!"

        kurz - "…& sie schnitt die Kartoffeln auch mit dem Messer!" & da capo - ;))

        Da mähtste nix.

        Normal.

    • @Lowandorder:

      Dass etwas elegant klingt, muss nicht bedeuten, dass es stimmt.

       

      In der Politik und für „die Medien“ mag Försters Satz häufig richtig sein. In der Physik ist er fast immer falsch. In der Physik ist wahr, was mathematisch nachvollzogen werden kann von vielen anderen. „Sprachliche Aussagen“ werden hier durch Gleichungen ersetzt, mit denen sich die Wirklichkeit so eindeutig fixieren lässt, dass keine Uminterpretation des Gemeinten mehr möglich ist.

       

      War die Wahrheit im Mittelalter noch eine reine Machtfrage, ist sie heute immerhin partiell eine der Berechenbarkeit. Wenn Berechenbarkeit in der Politik und für die Medien etwas anderes meint als für ernsthafte Wissenschaftler, ist das nicht Schuld der Realität. Die existiert. Auch ohne dass der Mensch es will. Er muss sie sich nicht eingestehen, damit sie Wirkung zeigen kann.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        "In der Physik ist wahr, was mathematisch nachvollzogen werden kann von vielen anderen. „Sprachliche Aussagen“ werden hier durch Gleichungen ersetzt, mit denen sich die Wirklichkeit so eindeutig fixieren lässt, dass keine Uminterpretation des Gemeinten mehr möglich ist."

         

        Ich möchte Ihnen keinesfalls den Spaß an der Physik verderben, aber zu Ihrem Statement fällt mir zum Beispiel ein:

        'Copenhagen interpretation' (Bohr, Heisenberg)

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Jau. "Gott würfelt nicht" -

           

          Albert Einsteins - wohl nur anfängliche - Reaktion darauf (mit Gott a gläubisch nix ze donn) - war der Versuch - Grenzen menschlicher Erkenntnismöglichkeit seinerseits in Frage zu stellen.

          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kopenhagener_Deutung &

          zu Denkansätzen der Moderne https://m.youtube.com/watch?

          v=WTbZRcW_iTM

          In dem auch das Goedelsche Theorem zu "unentscheidbaren Sätzen" - Paradoxien etc gestreift wird.

           

          Goedel Escher Bach by Hofstadter &

          Die Analogie: Das Herz des Denkens, Douglas Hofstadter, Emmanuel Sander,

          Die das Ganze auf sprachlicher Ebene aufzudröseln suchen

          (zentnerschweres Verwirrteil -;)

           

          kurz - eher umgekehrt wird ein Schuh draus & Die Frage erlaubt - Wird im hie wie da - Über dasselbe - was immer das nun wieder ist-;) - öh gesprochen?¿!;))

          Anyway - spannend & viel Spaß dabei.

          Das ja. Normal.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Danke für den Link. Wer sind wohl die Neumanns von heute?

             

            Ein wunderbares Beispiel, dass in der Physik nichts in Stein gemeißelt ist und anscheinend glasklare Formeln auch nur die halbe Wahrheit erzählen: https://www.youtube.com/watch?v=nJsFsjSWYx0

             

            Einstein konnte sich gar nicht mit der Idee eines expandierenden Universums anfreunden. Also 'bog' er seine Formeln so hin, dass es (für ihn) passte und das Modell eines statischen Universums gewahrt blieb.

            Nicht für lange: theoretische Überlegungen seiner Kollegen und kurz darauf auch Evidenzen aus der Astronomie, dass das Universum sich ausdehnt (Hubble), brachten Einstein zum Einlenken.

             

            btw.: Ed Copeland arbeitet in Nottingham an der String Theorie. Kaum einer erklärt Physik Uneingeweihten so ansprechend er.

            Der ganze yt-Kanal ist übrigens reich an Perlen - sie zu Entdecken lohnt sich!

            • @61321 (Profil gelöscht):

              ;)) - Bin zwar im Moment eher mit Ernst Penzoldt auf Sylt & mit Henry Miller in ein altes Land am Reisen - ;))

               

              Aber - Dank an den taz.kommler für den JvN-link yt &

               

              Zu where they are¿;) - den steinalten -

              "So so ja ja - Schriftsteller Dichter &

              Grad Literaturpreis …hm ja - schonn -

              Naja für Physik hatten's halt zu wenig Phantasie - gell!"

              Der Herr Brodfresser zu seinem abgebrochenen Physikstudi!;)

              (ps mein Bruderherz "- ja wennste zu doof bist mathematisch zu denken -

              Mußte halt lernen - juristisch zu denken!" herzlicher zum Fachwechsel.)

              Nu. Da mähtste nix.

              Normal. &

               

              All best!;)) &

              Derzeit der Knaller - mehrere Universen wg beschleunigter !!!

              Ausdehnungsgeschw. des All!?¿!;)))

              + & vs Big-bang- th.

              What? 747 da -nach Tornado in Arizona - ???

              remember?!¿;)))

              • @Lowandorder:

                By the way - den "steinalten" - s.o. -;))

                 

                hat Mr. emc2 in seinem so wunderbaren Briefwechsel mit Kindern unnachachahmlich -

                Vorweggenommen -

                (Nachdem er schon 1914 die tumbe - Bildungskrücke Abi abgeledert hatte -

                Zu recht!-;)) http://www.einstein-website.de/z_kids/briefekids.html

                 

                - Nu also ~>

                "Ich bin nicht intelligenter als andere.

                Nur neugieriger!"

                 

                Wie Niels Bohr John von Neumann

                (vgl aber den Film! -;)) & viele andere- ;)

                Auch wieder wahr.

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Einstein hielt im Juni 1930 an der Universität Nottingham einen Vortrag.

                  Irgend jemand hatte natürlich auch an jenem Tag Tafeldienst, verließ aber den Ort ohne nach Ende des Vortrages seiner Pflicht nachzukommen.

                  So kommt es, dass sie dortnieden noch heute die von Albert beschriebene Tafel hinter Glas aufbewahren...

                  . https://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_1637081367&feature=iv&src_vid=nJsFsjSWYx0&v=KIwpGEvmgvs

                   

                  (erste anderthalb Minuten kann man getrost überspringen)

                  • @61321 (Profil gelöscht):

                    Thanks a lot - very british!

                     

                    Beider Frisuren werden aber locker -

                    Durch Mr. Toungs Puschel-Schlappen -

                    Übertroffen - die ihn auf dem Cover -

                    Briefwechsel mit Kindern - zieren!;))

                    Really Really.

      • @mowgli:

        Genau.-;))) - Da - Saarense was!

         

        "Dass etwas elegant klingt, muss nicht bedeuten, dass es stimmt."

        Schonn. Da mähtste nix.

        Normal.