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Wahlen in der Ukraine„Kampf um europäische Standards“

Ihrem Ärger über Präsident Viktor Janukowitsch lassen viele Ukrainer bei der Parlamentswahl freien Lauf. Aber kann die Opposition um Klitschko und Timoschenko davon profitieren?

Ein ukrainischer Soldat nach der Wahl in Kiew, Ukraine. Bild: dpa

KIEW dpa | Wie Fausthiebe teilt der ukrainische Hoffnungsträger Vitali Klitschko seine Kritik an der Regierung aus. Die Führung um Präsident Viktor Janukowitsch lebe „wie in einer Parallelwelt“, sagt der Oppositionspolitiker bei der Stimmabgabe in Kiew-Petschersk. Die Parlamentswahl sei ein „Kampf um europäische Standards“, betont der Boxer und blickt angriffslustig, als habe er einen wichtigen Kampf.

Im schwarzen Geländewagen und mit Leibwächter fahren Klitschko und seine Frau Natalja vor. Scharf prangert der 41-Jährige an, dass die Justiz Oppositionsführerin Julia Timoschenko durch eine international kritisierte Inhaftierung von der Wahl ausgeschlossen habe. Ersten Prognosen von Sonntagabend zufolge schaffte es Klitschkos Partei Udar (Schlag) gleich bei ihrer ersten Parlamentswahl in die Oberste Rada. Offen blieb aber zunächst, ob der angestrebte Machtwechsel gelingt.

In Kiew hängen an diesem regnerischen Wahltag düstere Wolken über dem Unabhängigkeitsplatz, wo einst auch Klitschko mit Hunderttausenden während der Orangenen Revolution mehr Demokratie einforderte. Eine Ausstellung mit Militärfahrzeugen, die an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern soll, hindert die Menschen daran, sich frei auf dem Platz zu bewegen. Per Dekret hat der Staatschef einen Weltkriegs-Gedenktag ausgerechnet auf den Wahltag gelegt.

Ergebnisse

Bei der Parlamentswahl in der Ukraine ist die Partei von Präsident Viktor Janukowitsch Nachwahlbefragungen zufolge als stärkste Kraft hervorgegangen. Dessen Partei der Regionen kam in einer am Sonntag veröffentlichten Erhebung auf 30,5 Prozent, in einer zweiten Umfrage auf 28,1 Prozent. Auf das Oppositionsbündnis, zu dem auch die pro-westliche Vaterlandspartei der inhaftierten Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko gehört, entfielen 24,7 beziehungsweise 23,9 Prozent. Die Opposition um den Boxweltmeister Witali Klitschko erhielt demzufolge 15,1 beziehungsweise 14,7 Prozent. (rtr)

Vorsorgliche Verbote

Es wirkt, als fürchte Janukowitsch Proteste – wie damals, als ihm Timoschenko und die anderen Revolutionäre den von ihm beanspruchten Sieg bei der Präsidentschaftswahl nahmen. Vorsorglich verbietet ein Gericht der Hauptstadt alle Demonstrationen bis zum 12. November, damit sich Kundgebungen wie 2004 nicht wiederholen.

In den Wahllokalen im Zentrum von Kiew herrscht Andrang. Der Machtkampf in der ehemaligen Sowjetrepublik ist in der heißen Phase. Viele sprechen von einem Tag der Entscheidung nach enttäuschenden Jahren unter Janukowitschs Partei der Regionen. In der Metropole sind wenige Menschen zu treffen, denen die Wahl völlig gleichgültig ist.

„Ich habe für die Partei Vaterland von Julia Timoschenko gestimmt, weil alles anders werden muss“, sagt der 58 Jahre alte Andrej. Seit der Amputation eines Fingers ist der Monteur arbeitslos. Aber als „Erwerbsunfähiger“ bekommt er keine staatliche Unterstützung. Andrej will, dass Janukowitsch abtritt und die Opposition um Klitschko und die inhaftierte Timoschenko die Macht übernimmt. „Mit ihnen gehen wir Richtung Europa, mit Janukowitsch bloß Richtung Russland“, sagt er.

Reger Betrieb in den Wahllokalen

Auf den Bildern, die Webkameras aus fast 34.000 Wahllokalen übertragen, ist reger Betrieb zu sehen. Aufwendig hat die Regierung für etwa 100 Millionen Euro die Internetüberwachung im zweitgrößten Flächenland Europas einrichten lassen – „um Fälschungen zu vermeiden“. Doch Berichte über Stimmenkauf und manipulierte Wählerlisten hatten zuletzt viele Ukrainer aufgebracht.

„Nur blinde und taube Menschen können diese Wahlen fair nennen“, kritisiert Timoschenko in einem dramatischen Appell aus der Haft. Ihre Landsleute sollten unbedingt wählen gehen. „Eure massive Teilnahme kann ein Gegengift sein gegen die Fälschungen – leistet Euren persönlichen Beitrag zur Ablösung von Janukowitsch und seiner kriminellen Bande“, fordert die erkrankte Ex-Regierungschefin.

Die Zentrale Wahlkommission bringt ihr eine Wahlurne in eine Klinik in Charkow rund 450 Kilometer östlich von Kiew. Unter Aufsicht von zwei internationalen Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stimmt sie an ihrem Haftort ab.

Wichtiger Vertrag auf Eis

Timoschenko verbüßt seit 2011 eine siebenjährige Gefängnisstrafe wegen Amtsmissbrauchs. Die EU kritisiert, dass die 51-Jährige als wichtigste Janukowitsch-Gegnerin nicht kandidieren darf. Sie hat deswegen einen wichtigen Assoziationsvertrag auf Eis gelegt.

In der politisch gespaltenen Ukraine gilt Klitschkos Udar als einzige Kraft, die landesweit punkten kann. Während Janukowitschs Partei im russischsprachigen Osten verwurzelt ist, sitzen Timoschenkos Stammwähler im proeuropäischen Westen des Landes. Allerdings finden sich in der Hauptstadt auch viele, die Klitschko nicht vertrauen. „Seine Versprechen sind ein ungedeckter Scheck. Er ist ein guter Sportler – aber keiner weiß, wofür er steht“, sagt etwa der 52 Jahre alte Makler Oleg.

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10 Kommentare

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  • B
    Benz

    @Hendrix

    Na das sind ja Neuigkeiten- den Kapitalismus gibt es angeblich gar nicht mehr? Es ist immer wieder spannend, was man von bekennenden Prawda-Lesern so alles lernen kann...

    Lassen Sie sich gesagt sein: Bis jetzt wurde noch kein effizienteres Wirtschaftssystem als der Kapitalismus erfunden, deshalb sind alle Abgesänge auf ihn verfrüht.

     

    ''die Kommunisten stimmen immer artig mit der Regierung''

    dieses Thema hatten wir schon einmal. Ich hatte ihnen dutzende Dumaabstimmungen aufgezählt, wo die Kommunisten, wie immer, gegen die Regierung stimmten. Z.B. in jüngster Zeit stimmten die Kommunisten gegen das Versammlungsgesetz und gegen das neue NGO-Gesetz. Können Sie mir auch nur 3 Vorlagen nennen, wo die Kommunisten mal nicht gegen die Regierung stimmten?

  • H
    Hendrix

    Benz, nicht nur Ihre Argumentation über den angeblichen Niedergang des Westens ist sowjetisch geprägt, sondern auch Ihre Terminologie.

     

    Kapitalismus gab es z.B. im 19. Jahrhundert und in der Propagandasprache der Sowjetunion. Heutzutage sprechen wir von Marktwirtschaft, die sich durch Regulierung des Marktes auszeichnet. Dazu gehört insbesondere die Antimonopol-Gesetzgebung zum Zweck der Maximierung des Wettbewerbs. In Europa zusätzlich die soziale Marktwirtschaft, die sich um sozialen Ausgleich bemüht.

     

    Kapitalismus findet sich, wenn überhaupt, in Form des Staatskapitalismus in Ländern wie Russland oder Venezuela, wo sich der Staat als - wenig erfolgreicher - Kapitalist betätigt und denn Wettbewerb einschränkt. Allerdings hat auch das wenig mit Kapitalismus zutun, eher mit Kommunismus. Hier muss ich auch wiederholt Ihrer Aussage widersprechen, die Kommunisten stünden in Opposition zur russ. Regierung. Das Gegenteil ist der Fall; die Kommunisten stimmen immer artig mit der Regierung.

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Dass die Macht des Westens abnimmt, sich die 2 Jahrhunderte der unbeschränkten westlichen Vorherrschaft dem Ende zuneigen, ist mitnichten ein ''Sowjetargument'', dasselbe sagen Ihnen auch US-amerikanische Wissenschaftler (z.B. Charles Kupchan, Professor für internationale Beziehungen in Washington).

     

    ''in den revolutionären arabischen Ländern keine Islamisten an der Macht''

    Na wo sind denn die Islamisten nicht an der Macht? In Aegypten stellen sie den Präsidenten, in Tunesien sind sie die stärkste Kraft. In Lybien haben sie ungleich mehr Einfluss als unter Gaddafi. Recht haben Sie, dass dort keiner mehr zum alten System zurückwill: Die mit den USA verbündeten Diktatoren Mubarak und Ben Ali will keiner zurück.

     

    Ich gebe Ihnen absolut Recht, dass der Kapitalismus in Osteuropa Wohlstand geschaffen hat, wozu die Planwirtschaft weniger befähigt war. Von da her gesehen ist der Zusammenbruch in Osteuropa ein Erfolg. Ich wäre denn auch der letzte, der die Planwirtschaft zurückmöchte, das wollen im Gegenteil die Feinde der russ. Regierung, z.B. die Kommunisten oder Linksextreme wie Udalzow- für den Sie grosse Symphatien haben.

     

    Dass Kapitalismus und Demokratie auf dem Vormarsch sind, ist absolut richtig. Da habe ich auch nichts dagegen, ganz im Gegenteil, in dieser Frage sind wir uns einig.

    Aber es ist falsch zu glauben, die neuen Kapitalisten seien automatisch auch politische Verbündete und kulturelle Anhängsel des Westens. Mit dem Machtverlust des Westens, verstanden als USA und Westeuropa, müssen Sie sich wohl abfinden.

  • H
    Hendrix

    @Benz

    Sie bringen hier die alten Sowjetargumente, in Kontinuität gern vom Putin-Regime gebraucht. Diese waren damals falsch und sind es heute erst recht. Immer wenn sich westliche Länder stritten oder durch Wirtschaftskrisen lahmgelegt wurden, wurde dies als Beleg des Niedergangs des Westens gewertet. Passiert ist das Gegenteil.

     

    Die Revolution in Osteuropa war erfolgreich. Fast alle diese Länder leben heute um Größenordnungen besser als damals. Dass die Entwicklung in den einzelnen Ländern unterschiedlich schnell verläuft, ist normal. Aber selbst Länder wie Russland oder Ukraine, von demokratischen Standards noch weit entfernt, sind heute freier und wohlhabender als zu Sowjetzeiten. Auch das Drängen der Länder in EU und Nato, sofern sie dort nicht schon Mitglied sind, hat nicht nachgelassen.

     

    Ihre Aussage, dass in den revolutionären arabischen Ländern überall Islamisten an die Macht gekommen sind, ist falsch. Auch hier verläuft die Entwicklung in verschiedenen Ländern unterschiedlich. Zurück zum alten System will ohnehin keiner mehr. Der Trend in Richtung Freiheit hält in der gesamten arabischen Welt an.

     

    So gesehen bleibt die Frage, was überhaupt der "Westen" ist, da immer mehr Länder demokratische Standards übernehmen. Wenn mit Westen Europa und die USA gemeint sind, so geht deren Bedeutung natürlich zurück. Sind mit Westen die demokratischen Länder insgesamt gemeint, z.B. Brasilien oder Indien eingeschlossen, so nimmt seine Bedeutung zu.

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Zum Glanz des Westens in den arabischen Ländern- überall dort wo Revolutionen stattgefunden haben, sind mittlerweile Islamisten an der Macht. Schauen Sie mal ein bisschen zurück: 1991 herrschte in Osteuropa Aufbruchstimmung, alle, auch RU, drängten in den Europarat, EU und Nato. Es gab so gut wie niemanden, der das westliche System in Frage gestellt hätte, die Liberalen waren überall an der Macht, ihre Gegner geschlagen. Heute ist davon nicht mehr viel übrig: Die Osteuropäer wägen nüchtern ab, ob sich ein EU-Beitritt überhaupt noch lohnt. Bedingungslose Uebernahme der sog. 'westl. Werte' propagiert nur noch ein kleine, neoliberale Minderheit. Mit dem Aufschwung der aussereuropäischen Wirtschaftsmächte, v.a. Chinas, aber auch der anderen G-20-Staaten, wird der Vorsprung des Westens immer kleiner. Die Schuldenkrise hat endgültig gezeigt, dass der fantastische westliche Wohlstand zu einem Gutteil auf profanem Schuldenmachen beruhte. Dass das Zentrum der Finanzkrise in den USA lag und die Euromisere sind ein schwerer Reputationsschaden.

     

    Gut möglich dass die EU ihre Krise überwindet. Aber die unumschränkte Vormachtstellung, die der Westen nach dem Sieg im Kalten Krieg bis ca. 2001 innehatte (es wurde ja gar das 'Ende der Geschichte' verkündet), ist unwiderbringlich verloren.

     

    ''Die autoritären Regime wie Russland, Weissrussland oder Kasachstan sind korrupt und wettbewerbsunfähig''

    Korrupt ja, aber mitnichten wettbewerbsunfähig. Alle diese drei Staaten stehen seit einem Wirtschaftsaufschwung und haben Wachstumsraten, von denen wir hier nur träumen können. Und dank ihrer Wirtschaftserfolge selbstbewusst genug, um nicht länger blind den Westen zu kopieren.

     

    Das meinte ich mit dem verblassten Glanz des Westens.

     

    Ihre Beschwörungen, 'der Westen wird siegen', 'die KP in China wird fallen', 'die Nato ist ein Friedensbündnis' usw. sind leere Phrasen, erinnern an Honeckers bis zum bitteren Ende vorgebrachten Lobpreisungen des Sozialismus.

  • H
    Hendrix

    @Benz

    Der Glanz des Westens ist mitnichten verblasst. Im Gegenteil, die Ideale der Freiheit und Demokratie sind lebendiger als je zuvor. Die arabische Revolution ist das beste Beispiel.

     

    Der Westen hat Probleme, nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal. Auch Europa. Es wird gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die jetzigen Spar- und Umstrukturierungs-Programme sind brutal und unpopulär, aber die logische Antwort darauf, dass viele Länder über ihre Verhältnisse lebten. Beispiel ist die Agenda 2010 von Schröder: Damals unpopulär und zum Teil hart, profitiert Deutscland heute von der Reform. Genauso steigt im Ergebnis der jetzigen Reformen die Wettbewerbsfähigkeit der EU. Und Europa ist ohnehin schon eine wirtschaftliche Großmacht.

     

    Von den GUS-Ländern lässt sich das leider nicht behaupten. Die autoritären Regime wie Russland, Weissrussland oder Kasachstan sind korrupt und wettbewerbsunfähig, ihr Untergang vorprogrammiert. Auch die KP in China, wirtschaftlich noch sehr erfolgreich, wird fallen.

     

    Heißt das, der Westen und die Demokratie werden überall siegen? Da bin ich skeptisch, denn es werden ganz Herausforderungen kommen. Eine neue Qualität des Terrorismus könnte z.B. die Einschränkung grundlegender Bürgerrechte notwendig machen oder auch über das Mass des notwendigen hinausgehen. Einen Vorgeschmack gab der 11. September. Beispiel Guantanamo. Voreilig wurden die Bürgerrechte beschnitten, eine Schande für den Westen. Kurz: Es lohnt sich für die demokratischen Grundrechte zu kämpfen. Ihre Einschränkungen kommen immer schneller als gedacht.

     

    Die Nato ist ein wichtiges Friedensbündnis, das auch der Demokratisierung der Mitgliedsstaaten dient. Ich bin sicher, dass sowohl Russland als auch die Ukraine Nato-Mitglieder werden.

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Westeuropa leidet an gravierenden Strukturschwächen: Ueberalterung, Ueberschuldung, sinkende Produktivität, verbürokratisierte EU-Strukturen, und seit jüngstem ist da auch noch die Banken-/Schulden-/Eurokrise. Da kann Europa nicht mehr als Vorbild bezeichnet werden. Die Kriegsmaschine Nato ist erst recht kein Vorbild- genau wie in Deutschland hat wohl auch in Kiew niemand Lust auf aussichtslose Kriegsgänge im Irak und Afghanistan. Der Glanz des Westens ist verblasst.

    Hingegen stimme ich Ihnen zu dass die ukr. Republik kulturell zu Russland gehört. Irgendwann werden sich Kiew und Moskau wieder vereinigen, genauso wie sich auch die DDR und die BRD letztendlich wiedervereinigt haben. Westeuropa versucht zwar mit allen Kräften, die Ukraine in seinem Einflussbereich festzuhalten, aber das wird letztendlich ebenso erfolglos sein, wie es die Bemühungen des Ostblocks waren, die DDR in seinem Einflussbereich zu halten.

  • H
    Hendrix

    Schwierige Entscheidung für die Ukraine. Europa ist natürlich das Vorbild. NATO ein Muss. Andererseits ist die Ukraine dem russischsprachigen Kulturraum näher als Europa. Daher halte ich eine EU-Mitgliedschaft für falsch. Der Weg der Ukraine sollte an der Seite Russlands, Weißrusslands und Kasachstans sein. Doch sind diese Länder derzeit zutiefst undemokratisch regiert und daher ein Zusammenschluss zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv. Vielleicht sollte die Ukraine einfach mal abwarten bis sich die Lage in der GUS bessert. Zumal auch die Janukowitsch-Partei erst abtreten muss.

  • B
    Basti

    Weil kaum Medien in Deutschland inhaltlich über Positionen der Parteien berichten:

     

    Klitschko wird von der Konrad Adenauer Stiftung und der CDU unterstützt. Seine Partei steht diesen auch nahe,ließe sich als liberalkonservativ bezeichnen.

     

    Timoschenko gehört zu den westukrainischen Oligarchen. Nach der Wende kam sie zu einen Vermögen von ein paar hundert Millionen Euro. Ob ihre Regierungszeit in Sachen Menschenrechte besser war, als die jetzige, sei mal dahin gestellt. Und ob sie weniger korrupt war?

    Politisch stellt sie sich als sozialliberal da.

     

    Klitschko und Timoschenko wollen im Parlament mit Swoboda zusammenarbeiten. Sogar eine Dreierkoalition wurde vorher nicht ausgeschlossen. Europaweit ist Swoboda mit Jobbik aus Ungarn und der British National Party assoziiert. Faschisten...

     

    Die in allen Medien so hochgejubelte Opposition scheint mir nicht so vertrauenswürdig zu sein...

     

    Die Amtierende Regierung setzt sich der Partei der Regionen und den Kommunisten zusammen.

     

    Die Partei der Regionen ist die Partei der ostukrainischen Oligarchen und eher Russland zugewandt, verweigert aber beispielsweise die Zollunion mit Russland, Belarus und Co. Den Namen trägt sie übrigens, weil sie eine Föderalisierung der Ukraine anstrebt. Zumindest im Wahlkampf stellt sie sich als sozialdemokratisch da.

     

    Die sogenannten Kommunisten sind leider Leninisten. Und sie stützen die eine Oligarchenfraktion (Ost) gegen die andere (West). Vermutlich weil sie sich durch eine Föderalisierung Machtzuwachs erhofft, da die Kommunisten heute so eine Art Regionalpartei sind.

  • B
    Benz

    „Kampf um europäische Standards“

    Hmmm, die europäischen Standards... heisst dass, das die Ukraine den Euro übernehmen, sich heillos verschulden und abgewrackte Banken mit Milliarden an Steuergeldern retten soll?