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Wahl des Weltfußballers 2013Ronaldo vor Ribéry

Portugals Topstar gewinnt den Ballon d'Or. Zudem wurden Jupp Heynckes und Silvia Neid als Trainer und Trainerin des Jahres 2013 geehrt.

Weltfußballer 2013: Cristiano Ronaldo Bild: dpa

ZÜRICH dpa | Bayern Münchens Musterprofi Ribéry ist bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2013 trotz fünf Titeln mit dem FC Bayern leer ausgegangen. Der Franzose konnte am Montagabend bei der FIFA-Fete im Kongresshaus von Zürich wie Vierfachsieger Lionel Messi nur Cristiano Ronaldo gratulieren. Der gerade von Bayern-Machern wie Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer erwartete und eingeforderte erste Titel des Weltfußballers für einen Bundesliga-Profi blieb aus.

Grund zur Freude gab es für den deutschen Fußball aber mehr als je zuvor bei der traditionellen Jahresfeier des Weltverbandes. Jupp Heynckes ist Welttrainer 2013, Silvia Neid gewann den Titel als beste Trainerin und Torfrau Nadine Angerer wurde zur weltweit besten Spielerin des Vorjahres gekürt. Dass neben Ribéry in Manuel Neuer und Philipp Lahm auch zwei deutsche Nationalspieler erstmals den Sprung in die Weltauswahl schafften, rundete das positive Bild ab.

Zudem ist die Finalnominierung von Ribéry die beste Platzierung eines Bundesliga-Spielers seit Oliver Kahns zweitem Platz 2002. „Ich bin stolz, dass ich hier bin. Das ist etwas, was mich freut, dass ich mit diesen großen Spielern hier sein darf“, sagte Ribéry höflich. Dass er gegen Ronaldo verlor, obwohl dieser im Vorjahr mit Real Madrid keinen einzigen Titel gewann, mutet ein wenig merkwürdig an.

69 Tore in einem Jahr für Real Madrid sind dennoch ein starkes Argument für den Portugiesen. „Es ist schwierig zu beschreiben, was ich gerade fühle. Es ist großartig, diesen Ballon d'Or gewonnen zu haben. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich“, sagte Ronaldo, der mit seinem Sohn auf der Bühne stand und zu Tränen gerührt zunächst keine Worte fand.

Wahlfrist wurde verlängert

Kritik an den Kriterien der FIFA-Wahl bleibt aber sicher nicht aus – dafür dürften auch die Bayern-Bosse sorgen. Zumal die Wahlfrist mitten im laufenden Wettbewerb verlängert worden war und Ronaldo die zweiwöchige „Nachspielzeit“ im November zu eindrucksvollen Toren für Portugal nutzte. FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio versicherte, dass durch das ungewöhnliche Prozedere nur die Wahlbeteiligung auf solide 88 Prozent getrieben wurde, Ronaldo auch schon vorher Sieger gewesen wäre.

Für Ronaldo endet in jedem Fall eine Leidenszeit. Viermal war er nach seinem Sieg 2008 nominiert. Viermal gewann sein Rivale Lionel Messi. Lobeshymnen von unerwarteter Stelle bekam auch Welttrainer Heynckes schon bevor er auf die Gala-Bühne gerufen wurde. „Das war die großartigste Leistung eines Trainers, an die ich mich erinnern kann“, betonte Dortmund-Coach Jürgen Klopp am Montag in Zürich über das beeindruckende Jahr von Heynckes mit dem FC Bayern München in der Vorsaison – gekrönt vom Champions-League-Sieg in London gegen Klopps Borussia.

Gemeinsam mit dem aus privaten Gründen nicht anwesenden Sir Alex Ferguson (ehemals Manchester United) musste er Heynckes den Vortritt lassen. „Natürlich freue ich mich über den Titel, das ist doch selbstverständlich“, sagte Heynckes. „Ich habe in fast 50 Jahren im Fußball alles erlebt, natürlich ist es schön, heute hier zu sein.“

Die deutschen Fußball-Frauen konnten derweil ihre Vormachtstellung im Weltfußball zurückgewinnen. Erstmals seit Birgit Prinz (2003-2005) gewann in Torfrau Nadine Angerer wieder eine DFB-Akteurin den Titel. Vorjahressiegerin Abby Wambach und Fünffachsiegerin Marta wurden durch die tollen Leistungen beim EM-Sieg 2013 distanziert. Bundestrainerin Neid setzte sich gegen Wolfsburgs Triple-Trainer Ralf Kellermann und Vorjahresgewinnerin Pia Sundhage (Schweden) durch.

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6 Kommentare

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  • LH
    Ludwig Holz

    Warum machen wir uns so viele Gedanken um einen Spieler, dessen Leumund alles andere als einwandfrei ist und der in der eigenen Heimat wegen diverser Ereignisse (z.B. "Zahia-Affäre", "Streik von Knysna", ...) so gut wie kein Standing hat? Und warum in Gottes Namen kann man dem Gewinner seinen Triumph nicht gönnen? Ganz im Sinne von Wilhelm Busch: „Der Gewinn anderer

    wird fast wie ein

    eigener Verlust empfunden“

  • Sicherlich hätten viele Fußballanhänger, sogar weltweit, dem mit immer verschiedenen Facetten ausgestatteten Ribery auch den letzten der überhaupt zu erreichenden Titel in der abgelaufenen Saison gewünscht. Die Herren der FIFA wollten es bekanntlich aber anders, da der Sieger eine wesentlich höhere Torquote aufweisen konnte! Trotz seiner verständlichen Enttäuschung sollte aber der Franck ehrlich bleiben und nicht behaupten, dass dieser Titel, "Weltfußballer des Jahres" zu werden, nicht sein Ziel war! Natürlich war es das !

     

    So traurig es ist, die selten so nahe Chance verpasst zu haben, wünsche ich mir, dass das nun erwartete Jammern seiner „Befürworter“ in Grenzen bleibt…..

     

    Auch wenn der Hut von N. Angerer ihr wichtigster Begleiter im Leben ist, hätte sie diesen, zumindest im Moment der offiziellen Verleihung des tollen Preises, einmal kurz in das Abseits stellen müssen, da es bekanntlich keine Zirkusveranstaltung war…….

     

    Dem „Weltmann“ Heynckes war dieser wohl möglich letzte Auftritt auf der internationalen Fußballbühne besonders zu gönnen! Keine andere Trainerpersönlichkeit der Welt hätte diese Auszeichnung auf der erfolgreichen „Schlussetappe“ seiner überaus erfolgreichen Laufbahn als Spieler und sportlicher Leiter verdient!

    • @Hans Klemm:

      Jawolll! Hut ab! Stramm gestanden! Selbst vor den fifa Verbrechern. - Aber vor dir ziehe ich meinen Hut,Nadine!!!

  • B
    bernd

    weshalb bekommt es sogar die taz nicht hin, die weltfußballerIN gleichberechtig neben der männlichen variante zu postieren???! unverständnis!

  • Der Sonnenkönig hält Hof und seine sportlichen Schranzen nebst Journaille tanzen brav mit um das goldene Kalb.

    Gemessen an den kriminellen Energien, die sich dort bündeln, dürfte sich dort kein/e ehrenwerte/r Sportler/in einfinden.

    Dass alle kommen, dokumeniert den Druck, den das sponsorende Kapital auf den Sport ausübt.

    Unstrittig sind die Leistungen, die alle Anwesenden gezeigt haben, die diese güldene Kugel als Anerkennung wahrhaftig nicht nötig haben.

  • FU
    F. Ußball

    Die Auszeichnung ist absolut verdient, denn mit dem Ballon d´Or wird ein Einzelspieler ausgezeichnet und nicht die Mannschaft(sleistung). Zudem habe ich Schwierigkeiten damit einem Mann, der sich mit minderjährigen Prostituierten "trifft", solch eine mediale Präsenz zuzugestehen. Ebensowenig seinem skrupellosen und vermeintlichen Vereinspräsidenten und Steuerhinterzieher (Würstchen)Ulli Hoeneß.