Wärmebilder in Gorleben: Strahlung aus den Lüftungsschächten

Am Wochenende haben Greenpeace-Mitglieder das Atommüllzwischenlager in Gorleben fotografiert. Ihr Fazit: Aus der Lüftung könnte was durchsickern.

Wärmebild von Greenpeace: Links im Bild wird eine höhere Temperatur registriert, dort sollen auch die Castorbehälter stehen. Bild: Greenpeace

Hannover dpa/taz| Greenpeace-Mitglieder haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen vom Atommüllzwischenlager in Gorleben gemacht. Die Aufnahmen zeigten die Abwärme der dort gelagerten Castorbehälter, teilte die Organisation mit.

Die aufgeheizte Luft trete aus den Lüftungsschlitzen ungefiltert aus. Auch sogenannte Streustrahlung gelange zu einem großen Teil auf diesem Weg in die Umwelt.

"Die Wärmeverteilung auf den Greenpeace-Bildern zeigt auch, dass die 102 Atommüllbehälter im nördlichen Teil der Castorhalle stehen", erklärte Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl. Die Lüftungsschlitze würden dort deutlich wärmere Luft abgeben.

"Umweltminister Hans-Heinrich Sander sollte den Messungen seiner eigenen Behörde vertrauen, anstatt die alarmierenden Messwerte in Zweifel zu ziehen", so Riedl weiter. "Die logische Konsequenz muss sein: Castorstopp für Gorleben." Eine Absage des Castortransports hatte Sander vor zwei Wochen ausgeschlossen.

Der Umweltausschuss des niedersächsischen Landtags berät an diesem Montag über die erhöhten Strahlenwerte am Zwischenlager. In nicht öffentlicher Sitzung informiert Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) über die bisherigen Maßnahmen zur Senkung der Ende August von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt gemessenen Werte.

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