Vorschlag für Nahverkehr: Ende des Tarifdschungels
Wie geht es weiter nach dem 9-Euro-Ticket? Der Verkehrsclub Deutschland schlägt ein neues Fahrkartenmodell vor, das den ÖPNV attraktiv halten soll.
„Wir brauchen ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket“, sagte die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann. Die bundesweit gültige ÖPNV-Monatsfahrkarte findet reißenden Absatz, ist aber nur noch im Juli und August erhältlich. Der Erfolg geht nach Haarmanns Überzeugung auch darauf zurück, dass das Ticket einfach zu handhaben und über bestehende Tarifgrenzen hinweg gültig ist. Heute besteht in Deutschland ein kaum zu durchdringender Tarifdschungel. Wer durch mehrere Verkehrsverbünde zur Arbeit fahren möchte, muss oft mehrere Monatskarten kaufen. Das kann sehr teuer werden.
Nach den Vorstellungen des VCD sollen acht Großräume ganz Deutschland abdecken, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland etwa würden eine Einheit bilden. Zeitkarten sollen Fahrten bundesländerübergreifend ermöglichen, der Übergang in angrenzende Tarifzonen soll leichter werden. „Die Tickets sollen für alle bezahlbar und gleichzeitig dauerhaft finanzierbar sein“, sagte Dominik Fette, VCD-Experte für klima- und sozialverträgliche Mobilität.
Das Standardticket für einen Großraum würde nach diesem Modell 75 Euro im Monat kosten, als Jobticket 60 Euro. Sozialtickets sollen deutlich günstiger sein. Eine deutschlandweit geltende Monatskarte für den Nah- und Regionalverkehr würde es für 135 Euro geben. Gleichzeitig sei der Ausbau des ÖPNV erforderlich, damit Fahrten mit Bussen und Bahnen attraktiver werden, betonte Fette.
Es ist nicht der erste Vorschlag für die Zeit nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert die Verstetigung der günstigen ÖPNV-Flatrate in Form einer Monatsfahrkarte für 29 Euro. Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich für ein bundesweit gültiges Jahresticket für den Nahverkehr für 365 Euro im Jahr ein, das nahtlos an das 9-Euro-Ticket anschließt.
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