Vorfall in Tel Aviv: Mann sticht in Bus auf Passagiere ein
Ein Palästinenser verletzt in einem Linienbus in Tel Aviv mehrere Menschen. Die Polizei schießt ihn an und überwältigt ihn. Die Hamas findet die Tat „heldenhaft“.
TEL AVIV dpa | Ein junger Palästinenser hat in Tel Aviv Buspassagiere mit einem Messer angegriffen und mindestens neun Menschen verletzt. Die israelische Polizei vermutet einen terroristischen Hintergrund. Polizeisprecher Micky Rosenfeld schrieb am Mittwoch auf Twitter, fünf Menschen seien in mittlerem und schwerem Zustand, vier weitere leicht verletzt.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas lobte den Angriff als „heldenhaft“. Hamas-Führer Isat al-Rischek schrieb auf Twitter von einer „natürlichen Antwort auf die Besatzung“.
Israelischen Medien zufolge zog der Mann in einem Linienbus ein Messer und stach auf Passagiere ein. Polizeisprecher Micky Rosenfeld zufolge wurde er anschließend nahe des Tatorts niedergeschossen. Offenbar habe er versucht zu fliehen. Er soll ins Bein getroffen und so gestoppt worden sein.
Der Täter wird Rosenfeld zufolge nun verhört. Es handle sich um einen 23-jährigen Palästinenser aus Tulkarem im Westjordanland. Er soll sich Medienberichten zufolge illegal in Israel aufgehalten haben. Der Tatort wurde abgesperrt. Die Sicherheitsvorkehrungen in Tel Aviv wurden verschärft. Die Polizei patrouilliere, um weitere Angriffe zu verhindern, sagte Rosenfeld.
Nach dem Gaza-Krieg im Sommer 2014 ist es in Israel vermehrt zu Konfrontationen mit Palästinensern und zu Anschlägen gekommen. In Tel Aviv hatte ein Palästinenser im November einen Soldaten erstochen. Zuletzt waren Ende Dezember in der Jerusalemer Altstadt zwei Polizisten mit einem Messer verletzt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben