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Vor Donald Trumps Amtseinführung„Wir sind MAGA-Nation!“

20.000 Menschen passen in die Arena, in der Trump in der US-Hauptstadt eine „Siegesfeier“ abhält. Viel mehr stehen in der Kälte und kommen nicht rein.

Washinton am Sonntag: Zwei Milliardäre lassen sich feiern Foto: Alex Brandon/ap/dpa

Washington taz | Am Tag vor seiner erneuten Vereidigung als US-Präsident ist Donald Trump von seinen Anhängern in der Hauptstadt Washington stürmisch gefeiert worden. Über Stunden hinweg trotzten Tausende am Sonntag den winterlichen Witterungsverhältnissen, um bei einer als „Siegeskundgebung“ bezeichneten Veranstaltung dabei zu sein.

„Ich warte hier zusammen mit tausenden Patrioten darauf, unseren Präsidenten zu sehen. Egal ob es regnet oder schneit oder wir stundenlang warten, wir sind MAGA-Nation“, sagte Daniel Colston, ein Finanzplaner aus Virginia.

Ob es Colston gelang, bei der Kundgebung am Nachmittag in der Capital One Arena dabei zu sein, ist nicht bekannt. Trotz stundenlangem Warten – manche waren bereits um 6 Uhr morgens auf den Beinen – wurden viele Trump-Anhänger am Ende abgewiesen. Mit einem Fassungsvermögen von etwas mehr als 20.000 war die Arena schlicht und einfach nicht groß genug.

Der Stimmung unter den Menschen tat dies trotzdem keinen Abbruch. Immer wieder brachen in den verschiedenen Warteschlangen rund um die Arena „USA, USA“-Sprechchöre aus. Auch die Nationalhymne und andere Lieder wurden immer wieder angestimmt, als es anfing zu schneien. Die US-Hauptstadt war am Sonntag fest in republikanischer Hand. Nur vereinzelt waren Anti-Trump-Proteste zu sehen.

Trump auf der Suche nach Superlativen

Viele nahmen das vergebliche Warten mit Galgenhumor. „Wir standen länger in der Schlange, als Tiktok verboten war“, sagte eine unbekannte Person in der Menschenmenge. Es war eine Anspielung auf die Rückkehr der sozialen Videoplattform, die aufgrund einer Ankündigung von Trump am Sonntag nach weniger als 24 Stunden in den USA wieder den Betrieb aufnahm.

Die, die es in die Arena schafften, erlebten eine typische Trump-Kundgebung, in der er versprach, den „Niedergang der USA“ zu stoppen. Er kündige an, gleich am ersten Tag viele Dinge verändern zu wollen. Unter anderem wolle er Dekrete und Verordnungen in den Bereichen Grenzschutz, Energie und Öffentlicher Dienst erlassen.

„Ihr werdet Dekrete und Verordnungen sehen, die euch äußerst glücklich machen werden. Viele davon. […] Jede radikale und dumme Verfügung der Biden-Regierung wird innerhalb weniger Stunden nach meiner Amtseinführung rückgängig gemacht werden“, versprach er seinen Anhängern unter tobendem Applaus.

Der rechte Nachrichtensender Fox News berichtete, dass Trump mindestens 200 Dekrete und Verordnungen am ersten Tag unterzeichnen wolle. Der scheidende US-Präsident Joe Biden verabschiedete 22 Dekrete in seiner ersten Woche im Amt, und das war bereits eine neue Bestmarke in der modernen US-Politik.

Die große Lüge von der gestohlenen Wahl lebt weiter

„Morgen um die Mittagszeit fällt der Vorhang auf vier lange Jahre des amerikanischen Niedergangs und wir beginnen einen brandneuen Tag amerikanischer Stärke und Wohlstands, Würde und Stolzes“, sagte Trump.

Auch werde er viele Menschen, die aufgrund ihrer Teilnahme beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 verhaftet und verurteilt wurden, begnadigen. Im gleichen Atemzug wiederholte er die Lüge einer gestohlenen Wahl. Diese haltlose Behauptung einer manipulierten Wahl im Jahr 2020 war der Auslöser für die gewalttätigen Ausschreitungen vor mehr als vier Jahren.

Trump prahlte in seiner Rede auch darüber, dass er bereits vor seinem Amtsantritt einige wichtige Ergebnisse vorweisen könne. Er sprach über den Anstieg im Aktienmarkt, die Rückkehr von Tiktok und das Waffenstillstandsabkommen im Gaza-Krieg.

„Diese Woche haben wir als ersten Schritt hin zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten ein monumentales Waffenstillstandsabkommen erzielt. Und diese Einigung konnte nur durch unseren historischen Sieg im November zustande kommen“, sagte er.

Die Siegeskundgebung war die erste Großveranstaltung in der Capital One Arena. Bereits am Montag soll dort eine abgespeckte Parade nach Trumps Amtseinweihung abgehalten werden. Den Amtseid wird Trump aufgrund von erwarteten arktischen Temperaturen in Washington im US-Kapitol ablegen. Viele der geplanten Veranstaltungen wurden wetterbedingt abgesagt oder verlegt.

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9 Kommentare

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  • Die Magernation? 2001 war ich mal in USA. Und es entsprach nicht den Vorurteilen - es hieß, da gäb es nur noch Kreditkartenzahlung, aber Bargeld nahmen bis auf einen Festival-CD-Verkaufsstand alle gern.

    Und das Vorurteil: Alle übergewichtig - stimmte nicht. Allerdings wenn übergewichtig, dann richtig. Aber in hiesigen Breiten gab es damals auch entsprechende "Herzbuben".

    "Wir, die Maga-Nation?" Merz drückt es nur umständlicher aus: "Ein Land, auf das wir wieder blablabla!"

    zwischen Maga und Blabla scheint kein Unterschied. Oder müssten wir nicht gar sagen "Wir, die Manga-Nation!" ???

    Trotz Mangawelle kenn ich keinen einzigen Mangahelden.

    Und trotz "Mach Amerika wieder groß" wird es in USA auch ein paar aufrechte Vertreter echter Demokratie geben, die mittels Checks und Balances dafür sorgen wollen, das stattdessen "Amerika groß bleibt!"

    Ein großes Land groß machen zu wollen ist doch rein sachlich bloße Angeberei. Ein echter Amerikaner wäre Trump, wenn er Ostsamoa zum voll gleichberechtigten 51. US-Staat machen wollte. Die Ostsamaoaner haben schon als Soldaten in Kriegen der USA gedient, und haben trotzdem als Kolonialrelikt nur Rechte Amerikaner 2. Klasse. Einfach ungerecht.

  • Man sollte sich das Transkript der TV-Übertragung der Antrittsrede abspeichern und mal sehen, was davon Wirklichkeit wird und welchen Anteil daran Trump haben wird.



    Ich maße mir schon mal an zu behaupten, dass der Flug zum Mars innerhalb Trumps Lebenszeit das gleiche Schicksal ereilen wird wie Reagans SDI.

  • Make America gaga again.

  • "Er kündige an, gleich am ersten Tag viele Dinge verändern zu wollen ... Fox News berichtete, dass Trump mindestens 200 Dekrete und Verordnungen am ersten Tag unterzeichnen wolle.".

    Na von dem Reformwillen können sich unsere Politiker eine Scheibe abschneiden.

    • @Wonneproppen:

      Schwachsinn am Fließband produzieren, wie ein trotziges Kind, hat jetzt welchen Nutzen?

      • @Axel Schäfer:

        Für die einen "Schwachsinn", für andere längst überfällige Baustellen. Das ist Politik.

        Schade, dass es bei manchen gleich in so eine Verachtung abkippt.

  • Ich wette die beiden auf dem Foto halten nicht einmal die Hälfte der Legislaturperiode aus, ohne sich an die Köpfe zu kriegen.



    Beide sind Alpha Typen, beide sind Empfindlich bei kleinster Kritik, also beides Narzissten. Und sie haben eine entgegengesetzte Art was viele Fragen der Lebensführung angeht, die sich allgemein nicht gut verträgt. Z.B. Trump der Antialkoholiker und Musk von dem man durchaus mal von der ein oder anderen Drogen Eskapade hört.



    Ich denke bei beiden wird sich in nächster Zeit einiges Aufstauen, anfangs werden sie noch die Zähne zusammen beißen (wie sehe das sonst auch aus), aber nach 1 bis 2 Jahren zusammen wird es bei beiden voll unter den Nägeln brennen, es kommt zu kleineren Provokationen, und dann zum großen Knall.

    Ich freue mich schon auf die Show.

  • Der Klub aus Billionären und deren Bücklingen feiern, während ihre Anhänger tatsächlich glauben, dass dieser Klub Politik für sie macht. So sieht das aus, wenn Ignoranz, Egomanie und Dummheit wählen gegen.

  • Schönes Foto, sagt alles.