Viele Unfälle bei Amazon: Treppen und Hundebisse
Fast jedEr fünfte Amazon-FahrerIn erleidet in den USA einen Unfall während der Arbeit. Grund sind Hetze, Druck und Strafen durch den Lieferdienst.
Die FahrerInnen müssten inzwischen 350 bis 400 Pakete am Tag ausliefern, also etwa alle 1 bis 2 Minuten eines. Dabei gebe es jede Menge Verletzungen beim Treppensteigen oder durch Hundebisse, aber auch durch kleinere Verkehrsunfälle.
Die Zahl der Arbeitsunfälle habe während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 um 40 Prozentpunkte zugenommen, heißt es in der Untersuchung, die den Namen „The worst mile“ – „Die schlechteste Meile“ trägt. Dabei geht es um den Weg der Waren vom Verteilzentrum zum Kunden, den Amazon zuletzt verstärkt an Drittanbieter ausgelagert hat. Hier haben laut SOC 18,3 Prozent der FahrerInnen im vergangenen Jahr einen Arbeitsunfall erlitten. Auch die ArbeiterInnen in den Verteilzentren, die direkt bei Amazon beschäftigt sind, haben laut der Studie eine hohe Verletztungsquote.
Ein Sprecher des Unternehmens zweifelte gegenüber CNBC die Ergebnisse der Gewerkschafts-Untersuchung an: Sie betreibe „Rosinenpickerei“ und erzähle eine „irreführende Geschichte“.
Gewinne verdreifacht
Amazon müsse sich „große Fragen“ zur Sicherheit seiner Beschäftigten stellen, heißt es dagegen in der Studie. Als einen Grund für die schlechten Bedingungen nennt die SOC-Untersuchung neben den schlechten Arbeitsbedingungen und der Hetze auch den Boom beim E-Commerce-Geschäft durch Corona.
Die Gewinne von Amazon hätten sich so von 11,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 33,4 Milliarden 2021 verdreifacht. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Firmen, die für Amazon in den USA Waren ausliefern, auf 2.000 erhöht.
Amazon Logistics, die für die Lieferungen zuständige Tochter des Unternehmens, dürfte inzwischen der größte Paketdienstleister in den USA sein. Amazon-Gründer Jeff Bezos hatte sich unlängst verpflichtet, das Unternehmen zum „Earth’s Safest Place to Work“ zu machen.
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