Verpackungspolitik bei Rewe: Kommt nicht in die Plastiktüte
Der zweitgrößte Lebensmittelhändler Deutschlands bietet nur noch Jute- und Baumwolltaschen sowie Kartons an. Er kooperiert mit dem Nabu.
Stattdessen können Kund*innen ihre Einkäufe künftig in von Rewe produzierten Jutebeuteln, Baumwolltaschen oder Einkaufskartons transportieren. „Wir rechnen mit einer positiven Resonanz seitens der Kundschaft“, verkündete Lionel Souque, Vorstand der Rewe Group, am Mittwoch in Berlin. In einer Testphase, die in 130 Märkten durchgeführt wurde, gaben 65 Prozent der Kund*innen an, ihr Transportverhalten langfristig ändern zu wollen. Allerdings: Die sogenannten Hemdchen, die dünnen Plastiktüten im Frischeregal, wird es weiter geben. Sie gelten nicht als Transport-, sondern als Hygienebeutel – ein Ersatz wurde noch nicht gefunden.
Die Entscheidung der Kette wird durch den Naturschutzbund Deutschlands (Nabu) begleitet – das Nabu-Logo prangt auf den Öko-Behältnissen. „Wir freuen uns, dass wir mit Unterstützung von Rewe unsere jahrelangen erfolgreichen Aktivitäten im Kampf für saubere Meere, Flüsse und Seen ausbauen können“, sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. Natürlich seien Verpackungen aus Plastik generell ein Problem – aber irgendwo müsse man ja anfangen.
Mit der Auslistung der Plastiktüten reagiert Rewe auf die Diskussion über die durch Plastiktüten verursachten Schäden vor allem in den Weltmeeren. Der Konzern geht mit der Aktion über die freiwillige Selbstverpflichtung von Handel und Umweltministerium hinaus, künftig keine kostenlosen Tüten mehr auszugeben. Diese hatten 240 Unternehmen unterschrieben.
Hintergrund für die Vereinbarung ist eine EU-Richtlinie, derzufolge alle Mitgliedsländer den Verbrauch von Plastiktüten auf 40 Tüten pro Einwohner und Jahr bis 2025 reduzieren sollen.
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