Vergewaltigung in Indien: Fünf Täter angeklagt
Eine junge Fotografin wurde in Indien von fünf Männern vergewaltigt. Die Täter wurden jetzt vor Gericht gestellt und angeklagt.
MUMBAI afp | Nach der Gruppenvergewaltigung einer jungen Fotografin in Indien sind am Donnerstag die fünf mutmaßlichen Täter vor Gericht angeklagt worden. Den vier erwachsenen Verdächtigen wurde vor einem Gericht in Mumbai neben Vergewaltigung unter anderem auch Freiheitsberaubung, Zerstörung von Beweisen und Verschwörung vorgeworfen, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ein zur Tatzeit Minderjähriger wurde vor ein Jugendgericht gestellt.
Eine 22-jährige Fotografin war am 22. August zu Aufnahmen für eine Fotoreportage in einem verfallenen Industriegebäude in einem wohlhabenden Wohnviertel der Wirtschaftsmetropole unterwegs, als sie von fünf Männern angegriffen wurde. Ihr männlicher Begleiter wurde geschlagen und gefesselt, während sich die Angreifer mehrfach an ihr vergingen. Sie trug Verletzungen davon und wurde mehrere Tage lang im Krankenhaus behandelt.
Der Vorfall sorgte in der Öffentlichkeit für Empörung und fachte die Debatte um die Behandlung von Frauen in der indischen Gesellschaft an. Ursprünglicher Auslöser der öffentlichen Diskussion war die brutale Gruppenvergewaltigung einer 23-jährigen Studentin in Neu Delhi im Dezember.
Die Studentin wurde so schwer misshandelt, dass sie zwei Wochen später ihren Verletzungen erlag. Vier Männer wurden in dem Fall vergangene Woche zum Tode verurteilt, gegen einen zur Tatzeit Minderjährigen wurde die Höchststrafe nach Jugendrecht in Höhe von drei Jahren Haft verhängt.
Wenige Tage nach der Gruppenvergewaltigung zitierte die Zeitung „The Times of India“ die Fotografin am Sonntag mit den Worten, eine Vergewaltigung sei „nicht das Ende des Lebens“. Ihre Familie forderte in einer Erklärung „strengstmögliche Bestrafungen“ der Täter.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!