piwik no script img

Veganer Burger bei McDonald'sSchmeckt nicht, ist trotzdem geil

Die Fastfoodkette nimmt ihre vegane Kundschaft endlich ernst. Die kulinarische Qualität des neuen Angebots bewegt sich im gewohnten Rahmen.

Veganes Wetter über einem McDonald's Foto: imago-images/Future Image

Das Produkt: Big Vegan TS, der vegane Burger von McDonald’s, seit einigen Tagen im Sortiment.

Das kann es: Eine Konsistenz wie Hack, eine Überdosis Salz, dazu ein Hauch von Rauch: Der Big Vegan ist ab dem ersten Biss ein Fast-Food-Traum. Die Bulette, hergestellt von einem Unternehmen des Nestlé-Konzerns, besteht zum größten Teil aus Wasser, Öl und Pflanzeneiweiß. Sie kommt direkt aus der Fritteuse auf den Burger. Von der Seite aus sieht sie zwar eingetrocknet aus, der Geschmack könnte auch ein bisschen saftiger sein. Aber genau darum geht es ja bei McDonald’s: um Gerichte, die nicht schmecken, aber trotzdem geil sind.

Das kostet es: 3,79 Euro, im Menü mit großer Pommes und Getränk 7,49 Euro. In der To-go-Variante sind mehrere Verpackungen im Preis inbegriffen.

Das bedeutet es: Dass sich Vegetarier- und VeganerInnen bei McDonald’s wieder als richtige Menschen fühlen können. Die Gastro-Kette hatte zwar schon zuvor einen fleischlosen Burger im Angebot, den Veggieburger TS. Mit seiner aus Quinoa-Pampe geformten Bulette war er aber nicht mehr als ein Schmalspur-Produkt. Der Big Vegan dagegen ist ein vollwertiger Burger und im McMenü erhältlich. Ein Zeichen an alle Menschen, die auf Fleisch verzichten: Wir nehmen euch als KundInnen ernst.

Da bekommt man es: In jedem McDonald’s.

So ist der Spaßfaktor: Riesig. Einziges Manko: Eine Käsescheibe ist nicht enthalten und auch nicht individuell zuwählbar. „Wir haben den Big Vegan TS so konzipiert, dass er sich bestmöglich in unsere operativen Prozesse integrieren lässt“, sagt eine Konzernsprecherin. „Grundsätzlich beobachten wir aber Ernährungstrends sowie Resonanz und Nachfrage unserer Gäste und schließen für künftige Entwicklungen nichts aus.“ Bis es soweit ist: Immer eine Scheibe Scheiblettenkäse mitnehmen. Kostet höchstens 10 Cent mehr und macht das Erlebnis perfekt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

12 Kommentare

 / 
  • Dieser Artikel ist nur dadurch zu erklären, dass der Autor zu oft im Fraßstall mit dem goldenen M gespeist hat.

    Der vegane Burger ist ebenso ungeil wie die gesamte Firma. Dazu ist er noch überteuert, vor allem im Vergleich zu deren Fleischprodukten, deren Preisgestaltung an Freibank denken lässt.



    Wer sich für eine vegane Ernährung entscheidet (nein, ich gehöre nicht dazu), ist natürlich convenience-gestählt. Ebenso sind hoch verarbeitete Lebensmittel ihr oder sein täglich, äh, Brot. Aber Veganer liegen Natur, Klima und Umwelt am Herzen, zumindest den allermeisten, und damit ist man bei Mäckes ganz, ganz falsch. Nicht nur, was die Trash-Lebensmittel, die dort serviert werden, angeht, auch der Müllberg, der mit einer durchschnittlichen Mahlzeit einhergeht. Der vegane Burger ist nichts weiter als ein Marketing-Stunt und der Versuch, sich bei bewussten Essern ein etwas weniger desaströses Image zu erwerben. Darauf fallen jedoch nur Leute herein, die ihr Hirn ganz oder temporär ausgeschaltet haben.



    Bitte nächstes Mal bitte erst denken, dann schreiben.

  • Für 3,79 kann ich mit meinen durchschnittlichen Kochkenntnissen ein einfaches veganes Essen zaubern, welches garantiert auch jedem Fleischesser schmecken würde. Ohne Chemie, aber Bio und nur aus Grundnahrungsmitteln.



    Alles eine Sache der Kochkunst.



    Kochkultur findet man garantiert nicht bei McDoof und Co. mit Chemieessen in Plastik und Pappe. Egal ob Tierleichenburger aus Massentierhaltung oder das Gegenteil Vegan.

    • @Traverso:

      Mensch kann schon mit weniger als 3,79 ein leckeres Essen zaubern, Salat z.B. oder ne Scheibe Brot. Enthält garantiert nichts aus Massentierhaltung, dafür aber aus Monokulturen oder Pflanzenleichen.

      • @dasdada:

        Sie müssen richtig lesen:



        Ich habe von Bio geredet. Bio funktioniert nicht mit Monokulturen.



        Und den Unterschied von einen Schweinskopf abschneiden und einen Salatkopf abschneiden sollte einfach zu erkennen sein.

        • 9G
          95692 (Profil gelöscht)
          @Traverso:

          Sich mit 3,79 Euro abwechslungsreich und schmackhaft mit Bio Lebensmittel zu ernähren, die zudem alle Nährstoffe enthalten , die auch tierische Produkte haben, wird zimlich knapp

        • @Traverso:

          Wirklich so einfach ? Beides sind Lebewesen die auf Verletzungen reagieren und Tötungen wahrnehmen. Egal wie, Sie töten und verletzen IMMER um sich zu ernähren. (Frutarier mal ausgeklammert )

  • Was an Fast-Food, egal in welcher Zusammensetzung , geil sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Industriell vorgefertigtes Essen, verbunden mit einem Maximum an Müllerzeugung.

    Mahlzeit!

  • Bei McDonalds vegan essen ist wie mit dem Tesla im Stau stehen.

  • Unverständlich, dass Menschen mit einem angeblichen Bewusstsein für Ernährung so eine chemische Pampe akzeptieren.

    • @Rainer Böttchers:

      Es gibt unter Veganern ernährungsbewusste Menschen genauso wie ihr Gegenteil, also Ernährungsideologen. Erstere würden mit Sicherheit auf McDoof verzichten, wie jeder andere Mensch mit intakten Geschmacksrezeptoren und ökotrophologischem Grundwissen.

  • Ich hab das Ding auch gleich probiert und muss sagen; schmeckt nicht. Was daran geil sein soll kann ich nicht nachvollziehen.

    Nicht mal die Konsiostenz passt. Diese mit Hack zu vergleich kann nur jemand behaupten der entweder schon lange kein Hack gegessen hat oder der einfach irgendwas an diesem Ding schön finden möchte. Der Preis von EUR 3,79 ist dann noch vollkommen überteuert angesichts der Tatsache, dass der normale TS EUR 1,99 kostet. Da bleib ich doch zukünftig weiter bei 2 TS und spar mir das restliche Gedöns.

  • Don t feed the (vegan) troll.