Unternehmensinvestitionen in Klimaschutz: Nicht weniger, aber auch nicht mehr gegen die Erderhitzung
Die Firmen in Deutschland wollen elf Prozent ihrer Investitionen in Energieeffizienz und CO2-Reduktion stecken, so das Ifo. Das reicht nicht.
Im Vergleich zum Vorjahr bleibe diese Quote nahezu unverändert. „Damit die Energie- und Industriewende gelingen kann, gilt es allerdings, das Tempo zu erhöhen und gezielt notwendiges Kapital zu mobilisieren“, sagte Ifo-Forscher Gerome Wolf.
Als wichtigste Maßnahmen für den Klimaschutz nannten Unternehmen die Steigerung der Energieeffizienz, die Reduzierung der eigenen CO2-Emissionen und den Ausbau erneuerbarer Energien. „Im Großen und Ganzen befinden wir uns derzeit auf Kurs zur Erreichung der im Bundes-Klimaschutzgesetz jeweils bis 2030 und 2045 gesteckten Emissionsziele“, sagte Wolf. „Allerdings drohen Zielverfehlungen in den Bereichen Verkehr und Gebäude, sodass hier noch Anpassungsbedarf besteht.“
Ein klares Investitionshemmnis ist aus der Sicht des Ifo-Experten die wirtschaftspolitische Unsicherheit bei Subventionen, Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie CO2-Bepreisungsmechanismen. Hier bräuchte es eine verlässliche und gezielte Förderung, klare Rahmenbedingungen und mehr internationale Koordination.
Warten auf die Bundesregierung
Die neue Bundesregierung muss innerhalb von zwölf Monaten nach Beginn einer neuen Wahlperiode ein Maßnahmenprogramm vorlegen, wie das Klimaziel für 2040 erreicht werden soll – also bis Ende März 2026. Das ergibt sich aus dem Klimaschutzgesetz.
Für diesen Zeitraum sieht der unabhängige Expertenrat für Klimafragen deutlichen Handlungsbedarf: Nach derzeitigen Berechnungen würden die nationalen Klimaziele im Jahr 2040 wie auch die jährlichen Minderungsziele deutlich verfehlt. Dies müsse die Regierung im Klimaschutzprogramm „vollständig adressieren“. Das Ziel der Klimaneutralität ab 2045 würde demnach klar verfehlt.
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