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Umweltfreundlicher LandbauWeniger Geld für Bio

Im wichtigsten Förderprogramm der Bundesregierung sinken die Ausgaben für den Ökolandbau. Geld fehlt vor allem in der Forschung.

Milchschafe auf einem Bio-Bauernhof in Schleswig-Holstein. Bild: dpa

BERLIN taz | Offiziell bekennt sich das CSU-geführte Bundesagrarministerium regelmäßig zum vergleichsweise umweltfreundlichen Ökolandbau. Doch jetzt zeigt sich: Die Biolandwirtschaft bekommt seit drei Jahren immer weniger Geld aus dem einzigen Fördertopf der Regierung, der ursprünglich nur für den Ökolandbau gedacht war. Das liegt daran, dass die schwarz-gelbe Koalition im November 2010 das Bundesprogramm Ökologischer Landbau für „andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ öffnete – ohne den Etat zu erhöhen.

Seitdem ist der Anteil der Forschungs- und Informationsprojekte, die ausschließlich für den Ökolandbau bestimmt sind, an den Ausgaben stetig gesunken: 2011 waren es 93 Prozent, 2013 nur noch 69 Prozent. Zuletzt gab das Ministerium lediglich 10 Millionen Euro dafür aus. Das zeigt seine Antwort auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion: 6 Millionen Euro standen weniger als vor der Öffnung des Programms zur Verfügung.

Dabei braucht der Ökolandbau Experten zufolge dringend Geld für Forschung, um seine Konkurrenzfähigkeit zu steigern. Denn Biobauern ernten im Schnitt weniger, weil sie auf chemisch-synthetische Pestizide und Dünger verzichten. Doch der Forschungsteil des Bundesprogramms schrumpfte im Vergleich zu 2011 um 16 Prozent auf 6,4 Millionen Euro.

„Das ist eine falsche politische Weichenstellung. Zumal auch die Bundesregierung bestätigt, dass die Entwicklung des heimischen Angebots weit hinter der Nachfrage zurückbleibt“, sagte die agrarpolitische Sprecherin der Linken, Kirsten Tackmann. Sie fordert, die Mittel für das Programm auf 25 Millionen Euro aufzustocken und wieder ausschließlich dem Ökolandbau zu widmen. Die Bundesregierung teilte dazu lediglich mit, dass ihre Maßnahmen „kontinuierlich angepasst“ würden.

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1 Kommentar

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  • Solange die BIO-Forschung in D. wesentliche Entwicklungen ignoriert, hilft auch mehr Geld nicht weiter. Die Pflanzenschutzkosten für Bio-Spritzmittel sind immens hoch und die Mittel wenig wirksam.

    Die Alternative für teure BIO-Spritzmittel ist ein Grundstoff, Löschkalk, der nach EU-Bio-Verordnung eigentlich für alle Anwendungen zugelassen sein müsste, aber als Düngemittel im Bioanbau nicht eingesetzt werden darf!

    Eine alkalische Blattdüngung mit diesem Lebensmittelzusatzstoff ersetzt alle Fungizide, auch das giftige Kupfer und kostet den Anwender 1/50stel der üblichen Pflanzenschutzkosten.

    Vor 1983 war die Bio-Bodendesinfektion mit Löschkalk üblich, von der Wirkung als Blattdesinfektion, wusste man damals nichts.

    Die Absicht hinter dem Branntkalk- und Löschkalkverbot ist eindeutig. Mann will mit der Not der Biobauern Geld verdienen.

    Dies geht so weit, dass Biobauern bei der Haltung von Hühnern die Mittel zur Salmonellenbekämpfung fehlen. Die Salmonellenverordnung schreibt den Einsatz von Branntkalk in Ausläufen vor, wer es als Biobauer jedoch einsetzt, verliert seine Zulassung. Hier wird nicht nur dem Biobauer das Geld aus der Tasche gezogen, sondern auch der Verbraucher einer Gefahr ausgesetzt.

    Mittlerweile sollte auch in der Bioforschung bekannt sein, dass Salmonellen und andere Erreger als Endophyten in Kulturpflanzen gedeihen. Ohne das älteste natürliche Desinfektions- und Düngemittel wird man diese Keime nicht aus den Lebensmitteln fernhalten können.