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Umsatzeinbußen befürchtetHandel sorgt sich um Schleierverbot

Zahlungskräftige UrlauberInnen aus den Golfstaaten sind in München beliebt – trotz Gesichtsschleiers. Der Vorschlag, ihn zu verbieten, sorgt für Kritik.

Potenzielle Konsumentin: Eine Frau mit Niqab überquert den Odeonsplatz in München. Foto: dpa

München taz | München, die selbst ernannte „Weltstadt mit Herz“, wird bei arabischen Touristen immer beliebter. Nun fürchtet der Handel, dass die Urlauber aus Saudi-Arabien, den Emiraten oder Bahrain wegbleiben – weil sie sich durch das von der CSU geforderte Verbot des muslimischen Gesichtsschleiers (Niqab) vor den Kopf gestoßen sehen.

„Das wäre ein herber Verlust“, klagt Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbandes Bayern. Ihm missfällt zudem, dass dieser Vorstoß ausgerechnet von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) kommt.

Die Trägerinnen des muslimischen Ganzkörperschleiers, der nur Schlitze für die Augen freilässt, und deren Anhang sind im Stadtbild der Isar-Metropole nicht zu übersehen. In preisgünstigen Modegeschäften kaufen sie ebenso stapelweise ein wie in noblen Traditionshäusern.

An der superedlen Maximilianstraße flanieren sie an den Schaufenstern vorbei und betrachten Uhren für fünf- oder sechsstellige Preise. Vor dem Hotel Vier Jahreszeiten oder dem Bayerischen Hof stehen Autos mit Kennzeichen aus Katar.

370 Euro am Tag

Die Hotellerie schätzt die Urlauber aus den Ölländern: Mit im Schnitt 12,5 Tagen bleiben sie außerordentlich lange in München, außerdem mieten sie für die Familie meist mehrere Zimmer oder gar ganze Etagen.

370 Euro am Tag geben Touristen aus arabischen Staaten durchschnittlich in der Bayern-Hauptstadt aus. Von Januar bis August 2015 etwa kamen 152.000 Urlauber vom Golf nach München, 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Für reiche Araber ist München das neue Paris, sind sich Touristikexperten sicher. Die Verschiebung der Besucherströme erfolgte zeitgleich mit dem 2011 in Frankreich eingeführten Verbot des Gesichtsschleiers. Wer dort den Ganzkörperschleier trägt, muss bis zu 150 Euro Strafe zahlen.

In diesem Artikel war ursprünglich von einem Burkaverbot die Rede. Der auf dem Bild abgebildete Gesichtsschleier nennt sich Niqab.

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95 Kommentare

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  • hier noch etwas zum lernen über zwar nicht "burka" sondern "kopftuch" https://www.youtube.com/watch?v=PeYERZsvBqg

    aber dennoch interessant, weil es einige der leerstellen im "westlichen" medial-politischen diskurs aufzeigt.

     

    als übriges: ich bin gespannt, was geschehen wird, wenn die jungen neo-orthodoxen jüdinnen, welche nicht mehr "scheitel" sondern tichl tragen, ins öffentliche bewußtsein rücken. diese frauen werden immer mehr .... und eines tages wird sich eine an einer staatlichen schule bewerben, um dort mathe, physik+biologie zu unterrichten.

    wäre das das ende der idiotischen schleierdebatten?

    oder erleben wird dann dasselbe wie zu "burka/kopftuch" in weiß-blau?

    • @christine rölke-sommer:

      religiöse Verkleidungen - egal welcher Art - kann man gerne in den betreffenden religiösen Einrichtungen tragen wie eine Uniform. Außerhalb der Mauern dieser religiösen Einrichtungen bitte in zivil.

      • @Nicky Arnstein:

        Gewisse Symbole, die faschistische oder menschennterdrueckende Dinge darstellen, gehoeren nicht in den oeffentlichen Raum. Dazu gehoeren Symbole einer unserer unseeligen Vorgaengerregierungen als auch Symbole extremer religioeser Standpunkte, welche im Gegensatz zu den deutschen Gesetzen stehen.

      • @Nicky Arnstein:

        sehr gute lösung!

        da im zweifel alles von der unterhose bis zum tirolerhütchen schon mal bestandteil einer "religiösen Verkleidung" war, bleiben alle zuhause....

  • "370 Euro am Tag

     

    Die Hotellerie schätzt die Urlauber aus den Ölländern: Mit im Schnitt 12,5 Tagen bleiben sie außerordentlich lange in München, außerdem mieten sie für die Familie meist mehrere Zimmer oder gar ganze Etagen."

     

    Hauptsache die Kohle fliesst wie armselig....

  • Von den ganzen Argumenten zu Pro/Contra Schleierverbot ist das mit den Umsatzeinbußen das was am wenigsten wichtig sein sollte.

    • @Simon Rieper:

      Im Gegenteil: Muenchen kann ja eine Ausnahmeregelung anstreben.

  • Oh, der Profit ist in Gefahr, wenn man Vollverschleierung verbietet! Na dann müssen wir ja alle ganz schnell tolerant dem gegenüber werden.

    Aber was mache ich jetzt, wenn ich eigentlich schon dem Kapitalismus gegenüber intolerant bin? Für das Verschleierungsverbot sein?´

     

    Um ehrlich zu sein: Nee.

     

    Ich fand den Artikel aus anderen Gründen lehrreich, ist es doch das Münchner Vier Jahreszeiten gewesen, in dem ich einen äußerst mittelmäßigen Afternoontea und Service erlebt habe. (Bitte das Münchner Vier Jahreszeiten nie mit dem Hamburger verwechseln. Dort ist Service und Qualität hervorragend.) Ich und meine Begleitungen interessieren sich für guten Tee und nicht für irgendwelche Kleidung und das sieht man uns auch an. Insofern ist es mir bislang auch egal, wenn im hervorragenden Bayerischen Hof mal jemand in kurzer Lederhosentracht an der Bar sitzt oder im Charles die Leute in kurzen Sportshorts. Das ist egal, solange ich auch tragen kann, was ich will.

    Vollverschleierte sind mir allerdings nur im Münchner (!) Vier Jahreszeiten und im Berliner Ritz-Carlton in größeren Mengen aufgefallen. Und das sollte auch so bleiben. In den beiden Häusern ist mit aufgefallen, dass ich mich eher an Schicki-Micki-Gehabe erinnert fühlte anstatt an Perfektion, um mal nur beim Adternoontea zu bleiben. In englischen Häusern wie den Rooco-Forte-Hotels wie eben Charles und Hotel de Rome in Berlin ist sowas eh immer ein herausstechendes Erlebnis.

    Aber jetzt verstehe ich. Diese vollverschleierten Damen sind nix anderes als die deutschen Blondinendummchen, die sich einen reichen Aufsteiger geangelt haben und daher wird Show auch in den Häusern, in denen diese Damen verkehren größer geschrieben wie die eigentliche Qualität.

     

    Lasst sie also bitte verschleiert. Dann kann man evtl. Rückschlüsse aus der Anzahl dieser arabischen Schicki-Micki-Bienen auf die Präferenzen der Häuser schließen.

    • @Age Krüger:

      Im Hotel de Rome hatte ich noch keinen High Tea, nur im Ritz. Wo mundete es besser?

    • @Age Krüger:

      wenn schon, dann

      "größer geschrieben ALS"

      sag ich häßliche, früher blonde alte. die jetzt auch verstanden hat, woher ihre grauen haare kommen: von den aufsteigerleins, die noch nicht mal das ding mit dem komparativ... aber tee im edlen haus so-und-so zelebrieren tun...

      • @christine rölke-sommer:

        Ein falscher Komparativ tut der Tea-Time im Ritz (weitaus besser ALS im Adlon) keinen Abbruch. Und den dort gesichteten schwarz verschleierten Damen ist der deutsche Komparativ aber sowas von Schnuppe.

        • @Nicky Arnstein:

          vorsicht!

          unter den "schwarz verschleierten Damen" möchte die eine+andere germanistin sein, die mehr wert auf richtig angewandten komparativ und tee mit nanna legt als auf tea-time und anderen popelkram.

      • @christine rölke-sommer:

        Dieses "wie" statt "als" ist ein südwestdeutsches Dialektphänomen. Manche reagieren da auf Verbesserungen ziemlich sensibel ;-)

         

        Davon abgesehen: Verbot hin oder her, aber zu leugnen, dass Kopftuch, Burka und Co. als patriarchalische Unterdrückungsinstrumente entstanden sind und selbstverständlich bis heute als solche fortbestehen, ist vollkommen absurd. Ganz unabhängig davon aus welchen Gründen sich muslimische Frauen heute für oder gegen Verschleierungen entscheiden.

        • @Ruhig Blut:

          ich leugne!

          als was das tuch auf kopf enstanden ist kann heute mit gewißheit keine einer sagen.

          ich finde es spannend, die jeweiligen entstehungs- und wandlungsgeschichten erst mal auszubuddeln und nachzuvollziehen - das birgt auch die chance, für aktuelle veränderungen im selbstverständnis der trägerinnen offener zu werden - statts über den kopf der trägerinnen hinweg zu dekretieren, es sei so+so und basta.

           

          im übrigen - die kleine schwester machte mich darauf aufmerksam - heißt es weder "wie" noch "als" sondern "als wie".

    • @Age Krüger:

      Und wie war das Wetter im Adlon?

  • Weil es immer so toll endet, wenn der Staat Leuten reinredet, was sie anziehen dürfen…

     

    Ich will nicht, dass mir mein Staat verbietet, im Winter Vollvermummt unterwegs zu sein — Kapuze, Gesichtsschutz, Jacke, Regenhose, Handschuhe. Wenn ich dieses Recht für mich will, muss ich auch anderen erlauben, sich zu vermummen. Denn ein Vermummungsverbot nur dann, wenn die Vermummung aus religiösen Gründen stattfindet, wäre zum Glück Grundgesetzwidrig.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Minderjährige oder überhaupt irgendwen nicht in eine Burka zu zwingen, dafür sind sich aber doch sicher zu haben?!

      • @Georg Lydda:

        Ich bin dafür, dass niemand gezwungen werden sollte, irgendetwas anzuziehen, das andere festlegen.

         

        Den Zwang der Familie (den man ablehnen und damit loswerden kann) durch den Zwang des Staates zu ersetzen (dem man sich nur durch Auswandern entziehen kann), verschlimmert die Situation meiner Meinung nach.

         

        „Wir kämpfen für eure Freiheit zu tragen was ihr wollt, indem wir euch verbieten zu tragen, was ihr wollt“.

         

        Andere Leute zu zwingen, etwas bestimmtes anzuziehen, ist hierzulande übrigens eh verboten. Zumindest gilt das, wenn du Zwang als Androhung von psychischer oder physischer Gewalt ansiehst.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Tja, die Schule meiner Kinder möchte aktuell die Hausordnung u.a. insoweit ändern, dass "angemessene Kleidung" zu tragen ist.

           

          Das bedeutet Willkür in der Abmahnung von Schüler/innen, da "angemessen" ja nun wirklich nichts aussagt, außer dem Recht, dass jeder Lehrer das nach eigenem Ermessen und in allen Situationen ausspielen kann.

           

          Abgesehen davon sollen Schüler auf dem Hof ihr Fahrrad nur noch schieben dürfen (soweit in Ordnung), ABER die Lehrer/innen fahren genau auf diesem kleinen Hof mit ihren PKW, manche sogar von einem Haus zum anderen (max. 50 m), damit sie ihre Tasche nicht so weit tragen müssen.

           

          Ich habe meinen Kindern vorgeschlagen, dann vollverschleiert in die Schule zu gehen, denn die Änderung bezieht sich eher auf zu viel Sicht auf "Fleisch", was die vermutlich pädophil veranlagten Lehrer anscheinend nicht ertragen können, ohne sich und den Unterrichtsstoff zu vergessen.

  • Einfach mal nach "Afghanischen Volkstrachten" googeln!

     

    Burka und artverwandte Kleidungsstücke sind keinesfalls traditionell, sondern begleiten das Fortschreiten der gesellschaftlichen Rückschrittlichkeit, der Männerherrschaft und Frauenunterdrückung in den islamisch geprägten Ländern.

     

    Verblendete deutsche Linke in ihrer falsch verstandenen Toleranz fallen den Oppositionsgruppen, die im Gezi-Park oder auf dem Taksim-Platz niedergeknüppelt werden, die in Teheran verhaftet, in Pakistan einfach gelyncht und in Saudi-Arabien offiziell zum Tode verurteilt werden, in den Rücken!

     

    Wegen der Kaufkraft arabischer Petrodollars riskiert man, dass Menschen, die vor islamistischem Terror fliehen, irritiert werden.

     

    Im nächsten Schritt verzichtet man bei sportlichen Wettkämpfen in arabischen Ländern „freiwillig“ darauf, jüdische oder homosexuelle Sportler*innen mit im Team zu belassen oder man erlaubt es, dass auf dem Botschaftsgelände oder in Privathäusern Heimatrecht gesprochen und exekutiert wird…

    • @Khaled Chaabouté:

      ach herjeh!

      die geschichte des schleiers in allen formen+farben ist wesentlich länger+vielfältiger als das daran gemessen kleine bißchen männerherrschaft.

      herauszufinden, welche form an welche tradition/en anknüpft - das ist, mei guudsder - eine wissenschaft.

      und was welche form heute für die jeweilige trägerin bedeutet - das zu entscheiden sollten Sie besser den trägerinnen selbst überlassen.

       

      dazu, was Sie sonst noch von fremder männerherrschaft befürchten, schreib ich lieber nix...

    • @Khaled Chaabouté:

      Ich wüsste nicht, dass jüdische Iraner dort keine Sportler sein dürften oder in den Golfstaaten geschaut würde, welcher Religion eingereiste Sportler anderer Staaten angehören.

       

      Also alles etwas ruhiger betrachten. Hier ging es um zahlungskräftige Burkaträgerinnen aus den Golfstaaten. Bei denen, wie auch ihren Ehemännern, könnte ja der Wunsch entstehen, sich mal inkognito in München, also ohne Burka bewegen zu können.

      • @Georg Lydda:

        Wo steht denn in dem Text, auf den Sie antworten, etwas von "jüdischen Iranern"????

        • @Nicky Arnstein:

          Indirekt in Abs. 2 in Verbindung mit Abs.3 und 5.

          • @Georg Lydda:

            Sie können einen Iraner kaum schlimmer beleidigen, als ihn mit einem Araber zu verwechseln!

  • um ins hier+jetzt zurückzukommen, lohnt es sich zu fragen, welchem umstand wir diese entzückende diskussion zu verdanken haben.

    etwa dem, dass frau+mann in vor allem csu/cdu sich sorgen um die gleichberechtigung verschleierter sorgen macht? - mitnichten!

    auch csu/cdu haben viel zu viel angst davor, dass zu viele frauen aus schleierzwangländern kämen, um in 'schland wegen schleierzwang als staatlicher politisch motivierter verfolgung asyl zu beantragen. in bescheiden von BAMF (früher BAFl) ist in solchen fällen mit schöner regelmäßigkeit zu lesen, es sei nicht politische verfolgung sondern (biologie als) schicksal, wenn/dass staat xy den frauen die gleichberechtigung nicht gewährt hätte... und überhaupt, dann könnten "die" ja alle kommen!

    die sorge gilt also anderem.

    u.a. den konsequenzen aus der entscheidung des BVerfG, welche den ländern+dem bund ins stammbuch schrieb, sie sollten sich wegen der einen+anderen lehrewrin mit tuch auf kopf nicht so anstellen.

    und sie gilt dem umstand, dass ein imam gewagt hatte, der frau Klöckner das händeschüttelnde bad in der menge zu verweigern.

    DA besann frau+mann sich darauf, dass 'schland sich auch so was feines wie ein "Burkaverbot" zulegen könnte. paßt ja auch wunderbar in den trend, in dem zwar kein *wein weiß, was integration eigentlich sein soll (außer einer beleidigung), aber alle drüber quatschen.

     

    vor dem hintergrund find ich die münchener geschäftsleute fast schon wieder symphatisch mit ihrem hinweis darauf, dass die vollverschleierten aus den golfstaaten sich kaufkraftmäßig ganz wunderbar integrieren.

    als ob hiesige vollverschleierte, auch wenn sie zahlenmäßig nicht so wahnsinnig ins gewicht fallen, das nicht auch täten.

    • @christine rölke-sommer:

      Die Burka ist, so lange man sie wie derzeit in D nur vereinzelt sieht, wirklich kein großes Thema. Allemal ist sie jedoch ein Symbol für die Unterdrückung der Frau. Ob dies allein schon ein Verbot rechtfertigt, wage ich nicht zu beurteilen.

      • @DorianXck:

        einspruch!

        so ein-eindeutig ist der schleier eben gerade nicht.

         

        weshalb, wer "Allemal ist sie jedoch ein Symbol für die Unterdrückung der Frau" tönt, ganz scharf aufpassen muß, dass er-sie-es sich nicht unversehens in einem boot mit leuten wiederfindet, welche gleichzeitig was über die vom "genderismus" ausgehende verderbnis der sitten dröhnen.

    • @christine rölke-sommer:

      Wie wäre es mit Burka erst ab 18 und nur Freitags, an Sams- und Feiertagen?

      • @Georg Lydda:

        schlagen Sie das mal einem tuareg vor!

        der wird Sie auslachen!

  • ich freu mich schon auf solche bilder https://www.youtube.com/watch?v=llVYGE-gUlQ

    aus München+Berlin++!

    • @christine rölke-sommer:

      Weiß nicht, ob man sich da freuen kann. Irgendwie inkonsequent und wie die Katze im Sack oder etwa nicht?

      • @Georg Lydda:

        immer diese mäkelei!

        ich find die hierzulande übliche vorstelling gut getroffen: kopflose frau mit unterleib.

        den schleier weg brauchen manche ja nur, um sicher zu sein, dass sie sich wirklich so verhalten dürfen, wie mann das gegenüber einer als weiblich erkannten person darf.

  • Bei manchen deutschen Mallorca-Tourist*innen ist man eher geneigt, über ein Burka-GEBOT zu diskutieren.

    • @Linksman:

      Lach.

  • "Zahlungskräftige UrlauberInnen aus den Golfstaaten sind in München beliebt"

    das finde ich apart. Gibt's dazu vielleich auch ein Video aus München?

  • Als erstes wäre doch hierzulande mal festzustellen, dass es beim Einzel- und Großhandel in erster Linie ums Geld geht.

     

    Wenn's ums Geld geht, um die Einnahmen in unserem Standort, dann gelten die anderen Werte vielleicht doch als zweitrangig.

    Na also: Welthandel und Tourismus eröffnet das Nebeneinander der Kulturen: United Colours of Eddington.

     

    und dem wurde von den ganzen Kommentaren noch gar nicht widersprochen!

    Es ist schon auch etwas vorgeschoben, hier aber schwarze Gewänder dürfen nicht sein.

    Vermummung sollte nicht nur beim Radfahren bei der Eiseskälte möglich sein - Tragt Masken, schont das Gesicht.

  • Keine Frau, ob muslimisch oder nicht, muß sich sabberndes Mannesgaffen gefallen lassen. Wie kommt man nur immer darauf, dass westliche Frauen sich gern anstarren lassen, nur weil es hierzuschlande nicht üblich ist, Schleier zu tragen? Und natürlich zimmert man gleich noch eine sexuelle Unterdrückung daraus: Unterdrückt wird durch Burka aber vor allem der Glotzreflex und Anmachimpuls männlicher Vertreter unserer Spezies.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ich muss gestehen, dass ich als Frau außergewöhnlich "gegafft" habe, als ich eine solche Familie an der Kasse bei Karstadt vor mir hatte. Bis auf die erwachsene Frau und Mutter (ca. 35 Jahre) alle unverschleiert, unter dem Schleier eine auch "normal" wirkende Frau, die nicht schüchtern oder unterdrückt wirkte. Interessant fand ich dann auch, als sie aus einer Flasche Wasser trank. Ich musste einfach genauer hinsehen, allein um die Frau zu beobachten, wie sie sich bewegt, wie sie in Beziehung mit den übrigen Familienmitgliedern samt Kindermädchen, welches sie dirigierte, steht. Ergebnis: Bis auf die Vollverschleierung wirkte alles "normal".

       

      Für mich ist es dennoch fremd. Und abgesehen davon können Hände auch ganz schön sexy sein...

      • @Hanne:

        Ob Ihnen und Anderen das fremd ist, spielt bei der Bewertung keine Rolle. Mir ist die neorechte Volkstendenz fremd.

         

        Das mit den Händen zieht auch nicht: Denn unbedeckte sexy Hände allein sind nicht so sexy wie exponierte sexy Hände, Hintern, Gesicht und Busen zusammen.

  • "Wovor schützt eine Burka, die nur Frauen tragen MÜSSEN/SOLLEN? Vor den "gierigen" Blicken von Männern."

     

    Genau. Das ist Grund genug. Im nachfolgenden demonstrieren Sie ja selbst den männlichen "Besitz"anspruch, indem Sie anderen Männern ihren "Besitz"anspruch absprechen wollen. Mal ehrlich: Ihnen kann doch egal sein, wenn Frauen sich verhüllen, gibt ja genug unverhüllte anzugaffen.

  • Dürfen Touristinnen anders behandelt werden als Bewohnerinnen? Touristinnen können sich nicht so leicht den Regeln der besuchten Länder anpassen - insbesondere wenn sie sich dort nur wenige Tage aufhalten.

    Trotzdem - die Kritik ist berechtigt - Regeln müssen für alle gelten. Deshalb sollten westliche Touristen in arabischen Ländern auch in den Hotels kein Alkohol mehr trinken dürfen. Gleiches Recht für alle - oder was war der Tenor des Artikels?

     

    PS: In Genf sieht man Frauen in Burka und Sonnenbrille bekleidet wie sie die fast nackten Körper der Sonnenbadenden am Bains de Paquis betrachten.

    Das hat viel mit Voyeurismus und wenig mit Unterdrückung von Frauen zu tun. Die Frauen, die als reiche Touristinnen nach Europa kommen, sind absolut privilegiert. Sie sind sicher nicht unterdrückt.

    • @Velofisch:

      Sind diese Frauen ohne männliche Begleitung unterwegs ? Doch wohl eher nicht. Ihre Botschaft höre ich wohl, doch allein mir fehlt der Glaube.

  • Ich muss mich als Urlauber genauso an die Sitten und Gebräuche der arabischen Länder halten, wie diese sich an unsere Sitten und Gebräuche halten sollten, Religion hin oder her.

     

    Und jetzt kommt ihr ernsthaft mit dem erhobenen Zeigefinger, weil die bissl KOHLE hierlassen? Ich glaub ich bin im verkehrten Film. Ihr heisst also eine rückschrittliche Gesellschaft, in der Frauen unterdrückt werden gut, weil es religiös verankert ist und sie genug Geld haben?

     

    Wenn ich jetzt Amerikaner wäre und ne Religionsgemeinschaft anmelde, die es gutheisst, überall komplett nackt rumzulaufen, müsste das dann auch toleriert werden, wenn ich hier in Deutschland shoppen gehe?

    • @Uneternal:

      Sie dürfen es gern ausprobieren und müssen dazu nicht mal eine Religion erfinden. Werden Sie einfach Sadhu, die entledigen sich allen irdischen Ballastes und so auch der Kleidung. Sie leben von dem, was Andere ihnen zukommen lassen und sind mitunter hoch angesehen - jedenfalls in Indien. Ob Schland auch so liberal, unvoreingenommen und großzügig ist, davon dürfen Sie uns dann gerne berichten.

    • @Uneternal:

      Naja, ich finde zum Beispiel arabische Länder, in denen man als weiblicher Tourist einen Schleier tragen muss, machen damit deutlich, dass sie besonders rückständig sind. Ich muss dann zumindest immer sehr schlucken. Ist ja auch durchaus längst nicht in allen mehrheitlich muslimischen Ländern so.

       

      Von daher können Sie ja gerne "wenn die ... dann wir auch!" proklamieren, aber dass "die" dabei kein gutes Bild abgeben, muss im selben Atemzug auch gesagt werden.

    • @Uneternal:

      Der Unterschied ist es, dass es in Deutschland bisher nicht zu den Sitten und Gebrächen gehörte, dass man Menschen vorschreibt, ihr Gesicht zu zeigen.

      Seltsam wäre es erst dann, wenn sich Müncherinnen plötzlich verschleiern müssten, damit arabische Touristen sich wohl fühlen, aber sowas fordert ja auch niemand.

      Abgesehen davon denke ich, dass es unbedingt auch erlaubt sein sollte, in der Öffentlichkeit nackt zu sein (völlig unabhängig von der Religion).

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Uneternal:

      Sie widersprechen sich selbst. Soll man nun die Sitten und Gebräuche akzeptieren, wi sie sind, oder soll man sich dort gegen sie wenden, wo sie die Menschen unterdrücken?

  • Mir ist es sprichwörtlich völlig schleierhaft, wie man sich für eine Vollverschleierung, geschweige denn Burka, aussprechen kann. Ja, es herrscht kein generelles Vermummungsverbot, wie ja auch hier schon angemerkt wurde. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der überwiegende Teil der Menschen doch ziemlich abweisend reagieren würden, käme ich als Mann beispielsweise mit einer Sturmhaube meinen Einkauf oder den Gang zum Amt erledigen. Man würde dies -m.E. mit Recht- als respektlos und völlig inakzeptabel bis sogar bedrohlich empfinden.

    Kritisiert man jedoch das Vermummen im öffentlichen Raum aus religiösen Gründen, ist man auf einmal selber intolerant, obgleich die Vollverschleierung sich aus dem Koran absolut nicht ableiten lässt - also eine reine Interpretation ausgerechnet der Länder/Kulturen darstellt, welche wir in Sachen Menschen- und Frauenrechten mit Recht als totalitär bis menschenverachtend betrachten.

    Warum sollen denn die Frauen in Ländern wie Afghanistan, Saudi Arabien, Pakistan, usw. vollverschleiert herumlaufen? Ausgerechnet diesen Ausdruck von Intoleranz, Respektlosigkeit sowie eine absolut menschenverachtende Haltung in Sachen Sexualität halten wir hier also auch noch aus Gründen der Religionsfreiheit hoch, obgleich es sich aus der Religion/dem Koran NICHT ableiten lässt. DAS nenne ich pseudomoralischen Imperialismus sowie nicht mehr überbietbare bigotterie!

    Die Vollverschleierung ist daher m.E. kein Ausdruck der Religionsfreiheit! Sie ist Ausdruck der Respektlosigkeit und sexueller Unterdrückung und zwar gegenüber allen, Frauen wie Männer.

    Gleiches gilt nebenbei m.E. für die Beschneidung von Jungen. Eine Ohrfeige gegenüber einem Kind stellt, m.E. richtiger Weise, eine Körperverletzung dar. Eine völlig grundlose Beschneidung bei Jungen im Kleinstkindalter ist aber religiöse Kultur?

    Noch zynischer lässt sich Moral nicht ad absurdum führen.

    • @BleibKritisch:

      Ich finde, daß auch die Ehe ein Ausdruck sexueller Unterdrückung ist.

    • @BleibKritisch:

      Man muss nicht für Verschleierung sein, um trotzdem gegen das Verbot zu sein.

      Wenn Verschleierung ein Ausdruck der Unterdrückung der Frau ist - was es sicherlich in vielen Fällen ist, in manchen bestimmt auch nicht, keine Ahnung - dann wird dieses Problem nicht gelöst, indem man den Schleier verbietet. Das Verbot trifft nicht diejenigen, die unterdrücken, sondern ausschließlich die Frauen: Diejenigen, die zum Schleier gezwungen werden verlieren dadurch die Möglichkeit, überhaupt noch den öffentlichen Raum zu betreten. Und diejenigen, die aus welchen Grund auch immer einfach Bock auf Burka, Niqab oder Kopftuch haben, denen wird Wahlfreiheit darüber genommen, wie sie sich kleiden und was sie von ihrem Körper zeigen wollen.

      Ein Verbot nützt also vielleicht denjenigen, die nicht mit einem interkulturellen Stadtbild konfrontiert werden wollen. Aber den Frauen, die zu schützen vorgegeben wird, nützt es vermutlich wenig.

      • @Lena WC:

        Ich kann Ihr Argument zwar einerseits verstehen. Wenn wir aber immer so schön von WERTEN sprechen, ist es jedoch m.E. geradezu eine gesellschaftliche Bankrotterklärung, zu argumentieren, wir akzeptieren ein Symbol und eine Praxis der Unterdrückung, um noch stärkere Unterdrückung zu vermeiden, statt zu sagen, wir setzen unseren Wertekanon generell konsequent durch.

        Stattdessen rechtfertigen wir mit Moral eine Praxis, die das genaue Gegenteil praktiziert und darstellt. Die Vollverschleierung ist ja nicht wirklich ein Akt des Auslebens religiöser Frömmigkeit. Sie lässt sich wie gesagt ja auch nicht aus dem Islam/Koran selber ableiten, sondern stellt eine eher neuzeitliche Interpretation besonders fanatisch religiöser Kleriker dar.

        Daneben vertrete ich die These, dass die Frauen, welche die Vollverschleierung in Deutschland aus sich heraus praktizieren, ohne von Außen dahin genötigt zu werden, dies mehrheitlich aus politischen und nicht religiösen Gründen tun. Schon die Interpretation vom im Koran erwähnten Kopftuch hin zur Vollverschleierung stellt ja bereits eine gesellschaftspolitische Handlung dar!

         

        Nebenbei: Ich spreche mich hier explizit gegen eine Vermummung aus welchen Gründen auch immer bei sozialer Interaktion im öffentlichen Raum aus. Ob jemand mit welcher Kopfbedeckung/Kopftuch aus welchen Gründen auch immer herumlaufen möchte, soll jeder für sich entscheiden.

         

        Das Entziehen des Gesichtes aus jeglicher Form der Kommunikation- und sozialer Interaktion im öffentlichen Raum ist in meinen Augen jedoch inakzeptabel und sollte, wenn vielleicht auch nicht unbedingt per Gesetz, so doch als gesellschaftliche Kultur freier, selbstbestimmter Kommunikation und sozialer Interaktion im öffentlichen Raum Standard sein und auch verlangt werden. Eine der destruktivsten Entwicklungen unser Zeit ist, dass mit vermeintlicher Moral mitunter ganz unmoralische Interessen durchgesetzt werden sollen...

        • @BleibKritisch:

          Ich frage mich auch, wie es die Kinder prägt, was sie aus solchen vorglebten Verhaltensmustern mitnehmen.

           

          Auch möchte ich den Satz: ".... ist es jedoch m.E. geradezu eine gesellschaftliche Bankrotterklärung, zu argumentieren, wir akzeptieren ein Symbol und eine Praxis der Unterdrückung, um noch stärkere Unterdrückung zu vermeiden, statt zu sagen, wir setzen unseren Wertekanon generell konsequent durch." von Ihnen unterstreichen, weil mir diese haltung auch schon aufgefallen war bei anderen Themen.

          • @streitbar:

            dann fragen Sie mal weiter...

            wie es kinder prägt, die damit aufwachsen+miterleben, dass+wie ihre mütter+väter mitsamt allo-eltern von 'nacktgesichtigen' stigmatisiert (mit einem wundmal versehen) und diskriminiert (als weniger werte abgeschieden) werden.

            konkret: wie geht es einem kind, das von seiner mutter nicht zu kindergarten/schule gebracht+von dort abgeholt werden DARF, weil erzieher+innen und lehrer+innen sich vor seiner vollverschleierten mamme gruseln? und dies gruseln damit begründen, sie könnten ja die identität der frau nicht erkennen - wohingegen kinder vollverschleierter immer erkennen, ob unter dem tuch die mamme, die tante, die nachbarin oder die fremde polizistin steckt. welchen begriff von identität wird dies kind entwickeln? ein kind, dem permanent vermittelt wird, dass es seiner eigenen wahrnehmung nicht trauen darf, dass sie falsch ist, dass es ein falsches/unwertes (unintegriertes) objekt liebt.

            welche "gesellschaftliche Bankrotterklärung" wird an diesem kind vollzogen?

            Sie können ja mal bei indigenen amerikanern+australierinnen beispielsweise nachfragen, mit welchen schäden die die jeweiligen missions+staatsschulen überlebt haben!

             

            etwas abstrakter: wieso soll "unser Wertekanon" mehr geltung+anerkennung beanspruchen dürfen als die allgemeinen (universellen)+unteilbaren+unveräußerlichen menschenrechte? menschenrechte, die bekanntlich immer die der je anderen sind.

            weil "wir" "die aufklärung" schon hinter uns hätten? diese gewissermaßen bestandteil unserer DNA geworden sei? oder weil die germanen schon immer viel freiheitlicher als römer+mongolen+sarazenen gesinnt gewesen?

             

            dies bedacht, fragen Sie sich (und andere) bitte, was Sie (und andere) daran hindert, eine vollverschleierte frau (oder auch mann) als das anzuerkennen, was sie (oder er) ist, nämlich: rechtssubjekt der menschenrechte (kurz: -würde) wie Sie und ich und bleibkritisch und-und auch.

            ff

            • @christine rölke-sommer:

              ff

              und fragen Sie sich bitte auch, was Sie selbst bereit sind/wären an menschen-rechts-verletzung hinzunehmen, käme wer anders zu dem schluß, Ihr aussehen, Ihre kleidung, Ihr verhalten, Ihr denken, Ihr wer-weiß-was entspräche nicht diesem "unser Wertekanon".

              und fragen Sie am besten auch nach, was bleibkritisch bereit wäre, Ihnen+ihren fellows of all three+x sexes anzutun, um "unseren Wertekanon generell konsequent" durchzusetzen. wozu auch die frage gehört, ob Sie das, was Sie selbst bereit wären hinzunehmen, anderen zumuten dürfen.

               

              wenn wir diese (und weitere daran hängende) fragen ausreichend bedacht+im lichte dieser allgemeinen+unteilbaren+unveräußerlichen menschenrechte beantwortet haben, dann ... könnte es sein, dass wir "die burka" als etwas begreifen lernen, was zum konzept von menschenwürde genauso dazugehört wie das (ebenfalls noch der entschleierung harrende) nackte pokerface.

        • @BleibKritisch:

          Bei gesetzlichen Verboten geht es aber nicht nur darum, ob etwas scheiße ist, sondern vor allem darum, ob das Verbot für den vorgesehenen Zweck geeignet ist, ob es umsetzbar ist und ob es mit den restlichen Gesetzen vereinbar ist.

          Der vermeintliche Zweck - Frauen zu schützen - wird m.E. nicht erreicht. Und die Umsetzung halte ich auch für schwierig: Wie soll ein Gesetz formuliert werden, dass zwischen religiöser Vermummung und Winter-/Sport-/Karnevals-Vermummung unterscheidet? Wie überprüft man, aus welcher Absicht heraus jemand sein Gesicht versteckt?

          Außerdem denke ich, dass ein Vermummungsverbot allgemein einfach gegen das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit verstößt. Das ist vielleicht bitter, angesichts der Tatsache, dass manche Menschen ihre Persönlichkeitsrechte dann selbst durch Ideologien beschneiden, aber das lässt sich nicht mit Verboten sondern nur mit Aufklärung und Hilfsangeboten lösen.

           

          Sinnvoller finde ich dann das, was Sie ja auch angesprochen haben: Ein Recht darauf, in sozialer Interaktion das Gesicht des gegenübers zu sehen. So könnten sich z.B. Verkäufer*innen weigern, mit einer Person zu interagieren, die ihr Gesicht versteckt (egal ob hinter einer Niqab oder einer Guy Fawkes-Maske). Das scheint mir eher ein Kompromiss zu sein zwischen den Persönlichkeitsrechten der vermummten Person und dem Wunsch aller anderen, nicht mit gruseligen Gestalten sprechen zu müssen.

    • @BleibKritisch:

      ichsachmaso: die frau Aigner täte sicher mehr für (nicht nur) frauenrechte sind menschenrechte, verlangte sie ein verbot, waffen in die golfstaaten zu exportieren.

      • @christine rölke-sommer:

        Das ist ohnehin die größte Farce schlechthin.

        Russland wird beispielsweise geradezu brachial als homophob abgeurteilt da zB der CSD nicht in Moskau stattfinden darf (ist jetzt zugespitzt formuliert).

        Saudi Arabien hat dagegen natürlich einen lupenreinen, menschenrechtskonformen Umgang mit Homosexuellen, neben dem vorbildlichen Umgang in Sachen Gleichstellung von Mann und Frau bzw Menschenrechten generell, weswegen SA die Todesstrafe besitzt und diese zB durch öffentliche Enthauptungen durchsetzt. Sehr vorbildlich!

        Daher ist Saudi Arabien ja auch unser Verbündeter sowie strategischer Partner, zu welchem wir zu Hauf unseren Leopard II Panzer liefern....

        ...und das nennen unserer Heuchler in Berlin dann "Realpolitik".

        Das völlig Rücksichtslose Durchsetzen von Interessen, bar jeglicher moralischer oder ethischer Standards.

         

        Was für eine schmierig widerliche Doppelmoral bzw. geradezu absolutistische Abwesenheit jeglicher Ethik und Moral!

      • @christine rölke-sommer:

        machjasein

        Dann soll sie eben beides verlangen.

        • @jhwh:

          die annahme, die frau Aigner könnte durch ein "Burkaverbot" die frauen in den golfstaaten von abaja+niqab befreien, ist...

          nun ja... rührend+vermessen.

          wohingegen das verbot von waffen in die region, das wär doch mal echte politik.

  • inmitten all der pokerfaces ist ab und an ein verschleiertes gesicht eine erholung, wallah!

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Manchen wünscht man in der Tat direkt die Konvertierung herbei!

      • @12294 (Profil gelöscht):

        wieso? weil mir pokerfaces auf die ovarien gehen?

        • 2G
          29482 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          Irgendwie ist mir nach dem Lesen Ihrer Beiträge immer speiübel. Mal aus inhaltlichen Gründen, mal aus den Kopfkinos, die Sie produzieren. Evtl. liegt es am Doppelnamen.

          • @29482 (Profil gelöscht):

            irgendwie könnte da leichter schwarzer tee mit traubenzucker helfen...

            oder im kopf aufräumen.

            • @christine rölke-sommer:

              Frau Rölke , Sie tragen wohl auch eine Burka mit kleinsten Sichtfenster.

              Deshalb die enge bzw engstirnige Sicht.

              • @Zhijun:

                ob ich mal anfange zu spekulieren:

                was Sie wohl so alles tragen oder auch nicht tragen?

                und was das wohl mit Ihrer engstirnigkeit zu tun hat?

  • "…MÜNCHEN taz | München, die selbst ernannte „Weltstadt mit Herz“, wird bei arabischen Touristen immer beliebter. Nun fürchtet der Handel, dass die Urlauber aus Saudi-Arabien, den Emiraten oder Bahrain wegbleiben – weil sie sich durch das von der CSU geforderte Burkaverbot vor den Kopf gestoßen sehen.

    „Das wäre ein herber Verlust“, klagt Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbandes Bayern. Ihm missfällt zudem, dass dieser Vorstoß ausgerechnet von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) kommt.…"

     

    Philipp II. - der Vater von Alexander - prägte den schönen Satz - >

    Ein goldener Esel -

    Überspringt jede Stadtmauer.

     

    Die moderne Form - wird nur unter Hand thematisiert -> z.B. ~>

    Der gezielte Umbau von Reha-Kliniken -

    - Weil ein bestimmtes Patientenklientel - Gern auch verhängt -

    Mit - öh Ungläubigen nicht auf einem Flur etc …usw usf. -> Folgen¿ klar.

    Money fits it all.

     

    kurz - Jammern auf hohem Niveau.

    http://www.taz.de/Umsatzeinbussen-befuerchtet/!5256813/

    • @Lowandorder:

      Man könnte doch ein Burkaverbot nur für Gering- und Normalverdiener*Innen erlassen.

       

      ;)

  • Das Gesetz ist die Pädagogik des Rechtes, Gerechtigkeit und Liebe aber seine Erfüllung und Vollendung.

     

    Der Treppenwitz ist dabei, dass es hier um Umsatzeinbußen geht, sprich die boudike fürchtet den weg bruch solventer Kunden für z. B. das hochpreisige Dirndl-Geschäft. Hinter verschlossenen Türen wird nämlich auch mal Dirndl getragen in Saudi-Arabien. Also: Kopftücher im Unterricht tragen ist bä, aber die Welle in der Tasche der reichen Kundin soll eben gefälligst nicht beleidigt werden. Money makes the world go around.

    • @higonefive:

      Nun, es kommt eben immer darauf an, wer gefragt wird. Der Geschäftsführer des Verbandes der Burkaweber würde ähnlich geantwortet haben.

       

      Wenn Sie dagegen einen Verfassungsjuristen (in Deutschland) zu einem generellen Burkaverbot im öffentlichen Raum fragen, ist das Ergebnis dasselbe, nur mit anderer Begründung, DÖV 2015, 174 - 183.

  • Das Vermummungsverbot - sofern es gilt - sollte eingehalten werden und darf auch nicht aus vermeintlich religiösen Gründen umgangen werden.

    • @Nicky Arnstein:

      mir ist grad nach tschador!

      aber vielleicht übernehm ich auch den schleier der tuareg....

    • @Nicky Arnstein:

      Das ist quatsch. Jeder darf sich vermummen, nur nicht bei öffentlichen Versammlungen. Sonst dürftest du als Motorradfahrer ja gar keinen Helm mit, bzw. und Mundscchutz tragen.

       

      Auch kannst du dir jederzeit einen Schleier oder einen Mundschutz und Sonnenbrille aufsetzen, oder auch einfach nur eine Maske oder what ever. Es gibt kein Vermummungsverbot das im mormalen Altag greift.

       

      Entsprechend ist das Burkaverbot auch als rassistisch zu bewerten.

      • @Hauke von Bergen:

        Ein Motorradhelm soll mich vor Verletzungen im Fall eines Unfalls schützen. Den trage ich nicht, wenn ich kein Motorrad fahre. Ein Mundschutz soll vor einer ansteckenden Krankheit schützen. Den trage ich nicht, wenn ich mich in einem "gesunden" Umfeld aufhalte. Motorradhelm und Mundschutz können geschlechtsneutral getragen werden und haben eine Funktion. Wovor schützt eine Burka, die nur Frauen tragen MÜSSEN/SOLLEN? Vor den "gierigen" Blicken von Männern. Die Burka macht aus der Frau ein gesichtsloses, asexuelles Wesen, ein Objekt und ein Besitz eines Mannes, der mit der Burka seinen Besitz zu schützen sucht und andere Männer nicht in Versuchung führen will. Mit Verlaub: Wir leben im 21. Jahrhundert und kein Mensch sollte einen anderen als seinen Besitz ansehen und mit Tüchern zuhängen dürfen.Eine Burka ist wie ein ambulantes Gefängnis für die Frau. Das Verbot eines solchen Gefängnisses als Rassismus zu bewerten, ist schon schrill.

        • @Nicky Arnstein:

          Du meinst wie man in unserer Kultur sich nicht als Frau aufreizend anziehen darf, oder als Mensch nackt in der Öffentlichkeit sein darf? Kleidung ist Pflicht in unserer Kultur, und trotzdem tragen die meisten Menschen freiwillig ihre Kleidung. Ich denke aber es gibt genug Menschen die sich nicht trauen das anzuziehen was sie gerne wollen. Z.b. als Mann Frauenkleidung.

           

          Es gibt kein Gesetzt dagegen sich zu verhüllen und das ist auch gut so. Ich will nämlich auch im Winter weiterhin meinen Mundschutz tragen, auch mit Sonnenbrille wenn Schnee liegt und die Sonne scheint. Oder auch sonst, wenn mir danach ist mich zu vermummen.

           

          Man kann nicht von der Burka darauf schließen wie die Frau von ihrem mann behandelt wird. Umgekehrt müssten dann ja alle anderen Frauen frei von sexualisierter Gewalt, sexistischen Erfahrungen und Diskriminierung sein. Das ist aber nicht so. Schön wäre es.

           

          Die Burkadiskussion ist doch nichts weiter als von den Sexistischen Problemen in unserer Gesellschaft abzulenken und seiner islamophobie freien Lauf lassen zu dürfen. Dabei ist die Burka nur in vergleichsweise wenigen Regionen überhaupt ein Thema.

          • @Hauke von Bergen:

            Jesidische Frauen, die von der IS als Sklavinnen verkauft und natürlich zum Tragen von ambulanten Gefängnissen gezwungen werden, dürften höchst angetan sein, dass der ach so tolerante Westen dieses Symbol der Unterdrückung als kulturelle Errungenschaft und Ausdruck von Religionsfreiheit preist. Burka - das Symbol des Feminismus im 21. Jahrhundert. Trotzhaltung oder doch falsch verstandene Toleranz? Wer Burka & co. akzeptiert, akzeptiert Islamismus à la IS.

            • @Nicky Arnstein:

              ezîdînnen werden sich ja so was von befreit fühlen, wenn sie zwar aus gründen von erschöpfung der aufnahmefähigkeit nicht zu in 'schland lebenden angehörigen nachziehen dürfen, dafür aber in 'schland der islam im allgemeinen und IS im besonderen durch ein "Burkaverbot" bekämpft wird.

              da sagt sich die ezîdîn, die auch gern mal was auf dem kopf und ab+an auch vor dem gesicht trägt: vive la liberté!

               

              anders gesagt: keine eine frau muß abaja+niqab+burka++ für das kleidungsstück der wahl halten, um ein gesetzliches verbot derselben in 'schland absolut bescheuert zu finden.

               

              und: wußten Sie schon, dass ba'aretz auch vollverschleierte jüdinnen leben?!

          • @Hauke von Bergen:

            "Die Burkadiskussion ist doch nichts weiter als von den Sexistischen Problemen in unserer Gesellschaft abzulenken und seiner islamophobie freien Lauf lassen zu dürfen. Dabei ist die Burka nur in vergleichsweise wenigen Regionen überhaupt ein Thema."

            Da bin ich, wenn auch nicht ganz sprach- so doch fassungslos.

            Man gewinnt den Eindruck, Verletzungen menschlicher Würde ließen sich unter dem Vorwand, islamophobischen Untrieben Einhalt zu gebieten, immer rechtfertigen.

            Und was für Sie vielleicht nur "vergleichweise wenige" Regionen sind: Ja, da haben Sie recht. Afrika ist ja nur nebensächlich.

        • @Nicky Arnstein:

          ziemlich viel heiße luft für den ärger darüber, dass mann nicht sehen kann welche frau ihn sieht.

          • @christine rölke-sommer:

            Gegen die Unterdrückung und Versklavung von Frauen zu sein, ist "heiße Luft"? Sind Sie Frau Ihrer Sinne?

            • @Nicky Arnstein:

              ich herrin meiner sinne?

              aber ja doch! vor allem aller sinne. nicht nur des seh-sinnes.

              muß was damit zu tun haben, dass "Unterdrückung und Versklavung von Frauen" auch ganz ohne textilien geht....

              • @christine rölke-sommer:

                Und wieder eine Anekdote aus Ihrem Bücherregal mit Geschichten aus 1001 Nacht

                • @Nicky Arnstein:

                  àpropos alf laila wa laila:

                  zur lektüre ans herz gelegt "Harem: westliche Phantasien - östliche Wirklichkeit" der am 30.11.2015 aus dieser welt gegangenen Fatima Mernissi.

                  im übrigen kämen Sie aus dem staunen nicht mehr heraus, begännen Sie, sich mit alf laila wa laila zu beschäftigen - nicht als scheinquelle fürs ressentiment, sondern als ein textdokument, das es nicht nur in 1-ner fassung gibt, wie Sie aus der übersetzung der andalusischen handschrift des Aga Khan museum Genf, 2012 bei Manesse erschienen, lernen könnten.

                  so viel zu Ihrer herablassung gegenüber meinem bücherregal und den märchen des alten wie neuen orients.

      • @Hauke von Bergen:

        Dennoch ist es ein gewisses Wagnis, eine Burka unbedingt mit einer Trägerin in Verbindung zu bringen.

  • Burkaverbot in Deutschland hin der her. Kann man, muss man aber hier nicht unbedingt erlassen. Allemal ist die Burka jedoch ein sichtbares Zeichen für die Unterdrückung der Frau.

  • wenigsten könnte frau ein so viel an recherche erwarten, dass die burka nicht in den golfstaaten verankert wird.

    oder liegt Afghanistan seit neuestem am golf?

     

    und dass CSU/CDU- frauen von allen anderen sichtbar angelächelt werden möchten - ab dafür.

  • ich bin für bekleidungsvorschriften für alle. lol welch überdrehte hysterie-

    • @herr müller:

      "bekleidungsvorschriften für alle"

       

      wo dürfen Sie denn heut schon ohne (Kleidung), außer im eigenem PKW, dem privaten Raum und an wenigen ausgewählten Orten.

       

      Das Müssen ist hier generell ein Problem, beim Tragen der Burka eher ein spezifisches.