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Umkämpfte Gebiete in SyrienIS schürt Sorge um Euphrat-Damm

Der Euphrat-Damm ist umkämpft. Bricht er, droht eine Katastrophe. Wäre eine militärisch in die Ecke gedrängte Terrormiliz IS zur Sabotage fähig?

Die Kämpfe gegen den IS nahe Al-Rakka dauern an Foto: dpa

Damaskus dpa | Mit dem Vorrücken kurdisch geführter Kampftruppen auf Al-Rakka wächst die Sorge um den Euphrat-Staudamm im Westen der syrischen IS-Hochburg. Am Wochenende sei die Stromproduktion dort eingestellt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Hinter dem Damm staut sich der Assad-See, nur wenige Dutzend Kilometer stromabwärts liegt Al-Rakka.

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) drohte über ihr Sprachrohr Amak indirekt mit dem Einsturz des Bauwerks. Wegen „US-Luftangriffen und eines hohen Wasserstandes“ sei der Damm vom Zusammenbruch bedroht. Angesichts der von westlichen Staaten unterstützten Offensive auf Al-Rakka und das vom IS beherrschte Umland wird schon länger befürchtet, ein in Bedrängnis geratener IS könne den Damm sabotieren, um die Region zu fluten.

Im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus konnte die syrische Armee unterdessen Gebiete zurückerobern, die Anfang der Woche von Rebellen eingenommen worden waren. Im Zuge einer intensiven Militäroperation sei es gelungen, alle Positionen zwischen den Vierteln Dschubar und Al-Kabun zurückzugewinnen, teilte die Armee am Freitag mit.

Wenige Kilometer entfernt wurden bei zwei Luftangriffen auf Rebellengebiete den Menschenrechtlern zufolge mehr als 30 Menschen getötet. In einem Fall hätten zunächst unidentifizierte Flugzeuge eine Hauptstraße in Ost-Ghouta am Rande der Hauptstadt angegriffen. Mehr als 60 Menschen sollen demnach zudem verletzt worden sein.

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2 Kommentare

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  • "...von unseren angestammten Werten auszugehen. Die haben sie nicht."

     

    na sowas. Islamisten haben keine westlichen Werte. Deswegen Kampf ohne Gnade und ohne westliche Werte.

     

    Man darf die Ursache nicht verkennen. Ohne den völkerrechtswidrigen grausamen Export westlicher Werte in den Irak hätte es den IS nie gegeben.

     

    Friedliche Kooexistenz verschiedener Wertesysteme setzt Nichteinmischung voraus.

     

    Weder die westlichen Werte noch die islamistische Ideologie besitzen Lösungsansätze für die aus den Fugen geratene Welt.

  • "Wäre eine militärisch in die Ecke gedrängte Terrormiliz IS zur Sabotage fähig?"

    Was für eine Frage. Natürlich sind sie dazu fähig. Es ersöffen Un- und Andersgläubige. Und so verstehen sie ihren Kampfauftrag im Namen Allahs.

    Wir sollten doch nun endlich davon abgehen, bei der Beurteilung dieser religiös fanatisierten Mörderbanden von unseren angestammten Werten auszugehen. Die haben sie nicht. Sie bekämpfen sie und ihre Vertreter mit allen, wirklich allen zur Verfügung stehenden Mitteln.