piwik no script img

Umfrage zu Landtagswahlen in SüdwestGrüne in Stuttgart weit vorn

Mitte März finden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Landtagswahlen statt. Laut Umfragen könnte die AfD in beiden Ländern stark verlieren.

In gut fünf Wochen wird sowohl in Stuttgart als auch in Mainz ein neuer Landtag gewählt Foto: Seeliger/imago

STUTTGART/MAINZ/BERLIN dpa/taz | Wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die am 14. März stattfinden sollen, hat das ZDF seine Politbarometer für die beiden Bundesländer veröffentlicht. Die Grünen in Baden-Württemberg mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann an der Spitze haben in einer Umfrage für das ZDF einen großen Vorsprung auf die CDU.

Wenn am nächsten Sonntag im Südwesten Landtagswahl wäre, lägen die Grünen bei 34 Prozent und die CDU bei 28 Prozent, wie eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen ergab, die das ZDF am Freitag auf Twitter veröffentlichte. Die AfD erreicht demnach 11 Prozent, die SPD 10 Prozent und die FDP 9 Prozent. Die Linke käme nur auf 3 Prozent und würde erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Bei der Frage, wen sie sich als Ministerpräsidenten wünschen, entschieden sich 70 Prozent der Befragten für Kretschmann und nur 13 Prozent für die baden-württembergische CDU-Spitzenkandidatin und Kultusministerin Susanne Eisenmann. Grüne und CDU regieren im Südwesten seit 2016 gemeinsam.

Eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von SWR und Stuttgarter Zeitung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, hatte ein ganz ähnliches Bild ergeben. Danach liegen die Grünen im Südwesten ebenfalls bei 34 Prozent, die CDU kommt auf 27 Prozent. Die SPD liegt hier bei 11 Prozent. Die AfD schafft 10 Prozent. Die FDP kommt hier ebenfalls auf 9 Prozent. Die Linke würde ebenso mit 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Sollte die Wahl im März tatsächlich so ausgehen, würden vor allem die Grünen gewinnen. Bei der Landtagswahl 2016 kamen sie auf 30,3 Prozent. Die AfD hingegen, die 2016 noch auf 15 Prozent kam, könnte – ebenso wie die SPD (2016 noch 12,7 Prozent) einige Prozentpunkte verlieren. Für CDU, Linke und FDP würde sich nicht viel ändern.

Knappes Rennen in Rheinland-Pfalz

Auch für Rheinland-Pfalz veröffentlichte das ZDF sein Politbarometer. Dort gibt es sowohl die Möglichkeit für eine weitere Mehrheit der Ampel-Koalition als auch für einen Regierungswechsel zur CDU. Die Umfrageergebnisse sehen die CDU mit einem Anteil von 33 Prozent knapp vor der SPD mit 31 Prozent. Für die Grünen werden 13 Prozent prognostiziert. Eine Wahlabsicht für die FDP nannten 5 Prozent der Befragten, womit die Liberalen dicht an der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Landtag liegen.

Die AfD wollen der Umfrage zufolge 7 Prozent der Befragten wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Das wären mehr als fünf Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2016. Für die Linke würden sich 4 Prozent entscheiden. Die anderen Parteien, unter ihnen die erstmals antretende Klimaliste, die Piratenpartei und die für eine stärkere Integration Europas eintretende Partei Volt, kommen zusammen auf 7 Prozent. Der statistische Fehlerbereich liegt zwischen zwei und drei Prozentpunkten.

Die Demoskopen fragten die mehr als 1.000 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten auch nach ihrer Wunschkoalition. Die relativ höchste Zustimmung fand dabei mit 40 Prozent ein Bündnis von SPD und Grünen. Danach folgte mit 37 Prozent eine Koalition aus CDU und Grünen. Für eine Neuauflage der Ampel aus SPD, Grünen und FDP sprachen sich 30 Prozent aus. Ein Bündnis aus CDU, Grünen und FDP wäre für 26 Prozent der Befragten attraktiv.

An der Spitze der Regierung wünschen sich 59 Prozent der Rheinland-Pfälzer weiterhin Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Sie findet mit 95 Prozent auch die klare Zustimmung der SPD-Anhänger. Für den CDU-Spitzenkandidaten Christian Baldauf sprachen sich 23 Prozent aus, bei den CDU-Anhängern waren es 50 Prozent.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • Seit zwei Legislaturperioden wird damit geworben, die geringe Menge anzuheben um endlich dieser Kifferkriminalisierung entgegenzuwirken.

    Nix ist passiert! Mit/Nach Bayern immer noch das repressivste Bundesland.

    2 Legislaturperioden von Grün regiert und jedes Mal steht es im Wahlprogramm, dieses Mal wieder!

  • Viele werden die Grünen wählen weil sie das kleinere Übel ist.

    Und solange es hilft die CDU loszuwerden ist es durchaus legitim "Grün" zu wählen.

    Auch wenn "Grün" vollflächig ihre Ideale verraten hat und nichts von ihnen übrig ist, wie schon Ende der Achziger: Ein Verbots- und Gängelungspartei die sich gegen die Industrie nicht durchsetzen will und darum auf "dem kleinen Mann:innen" rumhackt.

  • Dass Papa Kretsch gut ankommt, ist kein Wunder. Seine Auffassung und die seiner Partei der Selbstgenügsamen Getrenntmüllsammelnden ähnelt dem seines Vorbildes Adenauer: "Keine Experimente". So plakatieren die Grünen in BaWü vor allem ihren 'Landesvater'. "Er weiß, was wir können" - kein Wunder, dass die CDU gegen das konservative Original keine Chance hat. In Wahrheit müsste der Slogan aber heißen: "Daimler, Porsche und Co sagen, was wir können dürfen" und das sieht Kretsch genauso......Bei Wahlkämpfen - wie im Krieg - ist die Wahrheit bekanntlich das erste Opfer....

  • Das letzte Mal hatte ich die Grünen gewählt, um die CDU los zu werden. Dann stiegen sie doch mit dem schwarzen Sumpf ins Bett. Also sind die Grünen für mich nicht mehr wählbar.



    Linke oder Die PARTEI bekommen dieses Jahr meine Stimme.

  • Die Grünen sind die einzige Partei die überhaupt noch wählbar sind.

  • Wähle ich noch mal die Grünen die gefühlt nix gescheites Zustande gebracht haben, mit dem nur noch peinlichen Opa... nur um die Rechten (schwarz wie blau) zu verhindern?

    Ich weis es nicht!

    • @danny schneider:

      Sie könnten auch grün wählen, weil die die Partei sein könnten, die noch am ehesten Ihren Vorstellungen entspricht. 100% Zufriedenheit mit der Wunschpartei wird es NIE geben.

      • @Mitch Miller:

        Wenn aber die Grünen eine Politik machen, die auch von der CDU oder der FDP vertreten wird, dann braucht man sie nicht.