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Umfrage unter EuropaabgeordnetenDie Top 10 der EU-Gesetze

Welcher Beschluss hat das Leben verbessert? Das wollten wir von den EU-Abgeordneten wissen. Hier die meistgenannten Antworten.

Die Europaabgeordneten finden gebührenfreies Roaming gut: Die Verordnung wurde sechsmal häufiger genannt als die Einführung des Euros Foto: dpa

Wir wollten von den Abgeordneten des Europäischen Parlaments wissen, welche konkrete EU-Regelung ihrer Meinung nach das Leben vieler Menschen besonders positiv verändert hat. Hier die meistgenannten Antworten der 72 Abgeordneten, die teilgenommen haben:

1. Roaming-Verordnung (EU) Nr. 531/2012: Seit 2012 wird die Höhe der zulässigen Roaming-Gebühren schrittweise gesenkt, Mitte 2017 werden sie abgeschafft.

2. Freizügigkeitsrichtlinie 2004/38/EG: EU-BürgerInnen und ihre Angehörigen dürfen sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei bewegen.

3. Schengener Grenzkodex, Verordnung (EU) 2016/399: Regeln über den Grenzübertritt an den Binnen- und Außengrenzen des sogenannten Schengenraums.

4. Arbeitnehmerschutz-Rahmenrichtlinie 89/391/EWG: Sicherheit und Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern müssen verbessert werden, etwa durch Vorschriften zu Schutzkleidung oder zur Vorbeugung von Burn-out.

5. Antidiskriminierungsrichtlinien, etwa Antirassismus-Richtlinie 2000/43/EG oder Gender-Richtlinie 2002/73/EG über Gleichbehandlung im Bereich Arbeit.

6. Fluggastrechte-Verordnung (EG) Nr. 261/2004: Bei Verspätungen und Annullierungen müssen Fluggastrechte gewährleistet werden.

7. Erasmus-Verordnung (EU) Nr. 1288/2013: Dazu gehört ein Förderprogramm für Auslandssemester.

8. Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen.

9. eCall-Beschluss 585/2014/EU über die Einführung eines Notrufsystems in Neuwagen.

10. Euro-Einführung, Verordnung (EG) Nr. 974/1998.

Alle Antworten auf alle Fragen, die wir den Abgeordneten gestellt haben, finden Sie unter www.taz.de/eurovision

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7 Kommentare

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  • Also ich lese da heraus dass für viele die Einführung der EU wert hat(Schengen, Freizügigkeit, Zusammenarbeit, Frieden) und dananch praktisch nichts mehr positiv zu benennen ist weshalb man auf eCall und Roaming stolz ist...

     

    Da wurde doch in jeder der Krisen, sei Finanz, Euro oder Flüchtlingskrise, vermieden irgendetwas am Staate Europa zu verbessern.

     

    Der Bürger wäre vielleicht wesentlich europafreundlicher wenn die EU etwas zur effektiven Banken-und-Finanzkontrolle tun würde(selbst die USA sind da besser), wenn sie den Leuten helfen würde die Hilfe brauchen und nicht denen die DEUTSCHE BANK heißen.

     

    Wenn das so weiter geht muss Europa ja scheitern. Denkt man in Brüssel tatsächlich das Unnötigkeiten wie eCall oder Roaming die wachsenden Probleme der Bevölkerung überhaupt tangieren?

    Probleme für die die Intransparenz und Lobbypolitik innerhalb der EU massiv mitveranwortlich ist.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Und das schickt man gegen die Griechen ohne Medikamentenzugang, das Massensterben im Mittelmeer und die Massenarbeitslosigkeit der Jugendlichen in Südeuropa ins Rennen? Populär ist auch der Hinweis auf den Frieden zwischen den europäischen Nationalstaaten. Wie sieht das aber der polnische Bäcker, der von einer Kette aus Deutschland kaputtkonkurriert wird oder die französischen Arbeitnehmer, die von Deutschland zur Lohnzurückhaltung gepresst werden? Wenn demnächst das italienische Bankensystem kollabiert, wird man auch in Italien den inneren Frieden neu bewerten müssen. Die EU ist qua Euro auch ein System ökonomische Konkurrenzen in innenpolitische Krisen zu überführen. Cui bono? Da werden Volkswirtschaften und Generationen ruiniert, aber man begeistert sich an den bald wegfallenden Roaming-Gebühren.

    • @24636 (Profil gelöscht):

      Ja, Frieden und Freizügigkeit kann man wohl ins Rennen schicken.

      Ob es den südeuropäischen Jugendlichen wohl lieber wäre, einen "Job" als Soldat zu bekommen und in blutigen Kriegen gegen die europäischen Nachbarn zu sterben?

      Wann geng es den Europäern denn jemals besser?

      Und der polnische Bäcker muss vielleich dicht machen - das nennt man freien Wettbewerb (und bestimmt gibt es auch polnische Bäckereiketten die da fleißig mitarbeiten). Es sieht aber nih danach aus, dass der polnische Bäcker überfallartig von deutschen Faschisten ermordet wird, weil er jüdische Wurzeln hat. Oder? Ein danke an Europa.

      Wie mich dieses schwarzmalerei von Menschen an!´?/%, die entweder das Projekt Europa nicht verstanden haben, oder aber keine Großmutter haben, die vom Krieg erzähl hat.

      • @Manjushri:

        "Wann geng es den Europäern denn jemals besser?"

         

        Stellen Sie diese Frage mal in Griechenland.

      • 2G
        24636 (Profil gelöscht)
        @Manjushri:

        Meinen sie wirklich, ich diskutiere mit ihnen auf dem Niveau eines Kasperltheaters? Oder wie lässt es sich besser verorten, wenn man es ernst damit meint, jemandem, der ein lebensnotwendiges Medikament aufgrund deutscher ökonomischer Interessen nicht erhält oder seit vier Jahren keinen Job in der wichtigsten Phase seiner Berufsbiographie findet, was vom großen Krieg und der Großmutter zu erzählen? Lernen sie mal in machtpolitischen Strukturen denken anstatt zu meinen, das ganze Volkswirtschaften in ihrem Wesen an fröhlichen Frühstückstischparolen genesen.

      • @Manjushri:

        Oder sie haben die Gefahren der Zeit nicht erkannt.

        Niemand führt Krieg gegen die eigenen Sklaven solange die nicht rebellieren.

  • Nicht ein Gesetz darunter, gegen die zunehmend verheerend werdendere, soziale Schieflage der sogenannten Globalisierung.-Oder etwa zur Verhinderung der zunehmenden Kriegswilligkeit unter den tonangebenden Führungsmächten in der EU .- Aber sehr erhellende Mentalitätseinblicke in Sachen: Warum man als Bevölkerung eigentlich für die EU sein sollte- oder besser nicht.