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UN verurteilen Antisemitismus„Geschlagen, gedemütigt, ermordet“

Die Vereinten Nationen sehen weltweit mehr Antisemitismus – vor allem in Europa. Die Vollversammlung schlägt deshalb Alarm.

Der Philosoph Philosoph Bernard-Henri Levy spricht vor der UN-Vollversammlung. Bild: ap

NEW YORK dpa | Der Antisemitismus nimmt nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit zu und muss schon in den Anfängen bekämpft werden. Gerade in Europa wachse die Judenfeindlichkeit, sagte Generalsekretär Ban Ki Moon am Donnerstag per Videobotschaft vor der UN-Vollversammlung in New York. Islamistische Attentäter hatten kürzlich bei Anschlägen in Brüssel und Paris mehrere Juden getötet.

„Juden wurden vertrieben, geschlagen, gedemütigt und ermordet. Die größte Monströsität des Antisemitismus war der Holocaust. Die Vereinten Nationen wurden auch dafür gegründet, damit sich so etwas nicht wiederholt“, sagte Ban. Die israelfreundliche Menschenrechtsgruppe UN Watch sagte, die Vollversammlung müsse sich an den eigenen Taten messen lassen: Seit Beginn der Sitzungsperiode im September sei Israel schon 20 Mal offiziell verurteilt worden – andere Länder zusammengezählt nur dreimal.

Der als Gastredner geladene französische Philosoph Bernard-Henri Levy sagte: „Dieser Vollversammlung wurde die heilige Aufgabe mitgegeben, Entsetzlichkeiten wie den Holocaust für immer zu verhindern.“ Oft sei „das Gift des radikalen Islam“ die Quelle von Hass.

„Israel trägt manchmal mit seiner Politik zur Ablehnung von Juden bei. Aber das ist etwas anderes als der Antisemitismus, um den es hier geht. Selbst wenn Israel eine Nation von Engeln wäre, selbst wenn Israel sein Land weggeben würde, würde sich am Hass gegen Israel kein Jota ändern“, sagte Levy. „Die Judenhasser hassen Juden, einfach weil sie da sind.“

Der deutsche Staatsminister Michael Roth sagte, die Bundesrepublik strebe eine Welt des Friedens und des gegenseitigen Respekts an. „In dieser Welt ist kein Platz für Intoleranz, Rassismus oder Antisemitismus.“ Er sei beunruhigt über eine wachsende Anzahl von antisemitischen Angriffen, auch in Deutschland. „Wir wollen keine jüdischen Gemeinden als abgeriegelte Minderheit, die Schutz braucht. Wir wollen sie als Teil des täglichen Lebens im Herzen unserer Gesellschaft.“

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11 Kommentare

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  • was bei diesem event fehlte

    http://youtu.be/aKucPh9xHtM

  • ..."Der deutsche Staatsminister Michael Roth sagte, die Bundesrepublik strebe eine Welt des Friedens und des gegenseitigen Respekts an. „In dieser Welt ist kein Platz für Intoleranz, Rassismus oder Antisemitismus.“ Er sei beunruhigt über eine wachsende Anzahl von antisemitischen Angriffen, auch in Deutschland. „Wir wollen keine jüdischen Gemeinden als abgeriegelte Minderheit, die Schutz braucht. Wir wollen sie als Teil des täglichen Lebens im Herzen unserer Gesellschaft.“...dazu gehört aber auch, dass die ethnischen säuberungen 1947 und später durch die zionisten erwähnt werden dürfen und nicht wie hier in dieser kommetarspalte, unterdrückt werden. wahrheit tut manchmal weh. wird aber nicht besser wenn man sie unterdrückt. gell liebe faz.

    • @p.g.:

      Das Problem ist, dass man zunehmend Antisemiten von Israelkritikern nicht mehr unterscheiden kann und man sich daher oft zu Recht fragt, ob die massive Israelkritik (quantitativ wir Israel mehr kritisiert als viele andere Länder, die weitaus mehr Kritik bedürfen als Israel) nicht ein Indiz für antisemitische Ressentiments ist.

    • @p.g.:

      danke liebe taz, "faz" war nur ein tippfehler.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Natürlich werden sich Antisemiten nicht davon abhalten lassen, wenn Israel endlich mit seinen Verbrechen an den Palästinensern und seiner Vernichtung Palästinas aufhört. Weder der europäische noch der muslimische.

     

    Allerdings muss man erst mal ein paar Fakten berücksichtigen. Es mag ja sein, dass das Missverhältnis von "20 zu 3" UN Resolutionen gegeben ist, aber solange man die NETTO-Zahlen nicht entgegen hält, ist das nur billige Propaganda. Denn solange die USA als Mittäter israelischer Verbrechen mit ihren Vetos jegliche Ahndung offensichtlicher Völkerrechtsbrüche verhindert, sind es 0 (Null) Resolutionen gegen 3.

     

    Und ja, es sind Juden die wegen Antisemitismus in Europa ermordet worden sind, und keine US Bürger, die nicht mehr oder weniger Verantwortung für Verbrechen an Moslems tragen.

     

    Aber wenn man Antisemitismus hier wirklich bekämpfen will, insbesondere den muslimischen, erreicht man das in erster Linie mit Beendigung der extremen Übervorteilung Israels.

     

    Wenn man hier "Juden" so extrem bevorteilt, während man Islamhass wie bei Pegida "pflegt", fördert man natürlich auch Antisemitismus. Hat was mit "Neid&Liebesentzug" zu tun, wie bei Brüdern, wo einer geliebt und der andere getreten wird. Bekämpfen tut man das mit Gleichbehandlung!

     

    Dann kann auch nicht der islamistische Hassprediger auf den hier unterstützten Isr. Rassismus gegen Moslems verweisen und die Morde Israels nutzen, Moslems hier zu radikalisieren.

     

    Dann können Moslems die europäischen Juden ebenfalls auch als Opfer von Rassismus wahrnehmen, so wie sie es für sich selber erleben.

     

    Das wird den muslimischen und weiteren Antisemitismus nicht aus der Welt schaffen, aber das ist der einzige Weg ihn zu reduzieren und auch Muslimen einen Vorwand für die Radikalisierung zu nehmen.

  • und damit man weiß, wovon im detail die rede war, voilà, die beiden statements

    Ban Ki Moon http://www.un.org/sg/statements/index.asp?nid=8341

    Bernard-Henry Lévy http://www.un.org/pga/220115_statement-bhl/

  • Was gibt es da denn nicht zu "wollen"? Seit 70 Jahren muss jede jüdische Einrichtung in Deutschland durch die Polizei und private Sicherheitsleute geschützt werden. Faktisch sind die Juden in Deutschland unsichtbar, wer traut sich denn in Deutschland mit einer Kippa oder einem Davidstern im Alltag gesehen zu werden? Schon wenn nur das Wort Jude öffentlich ausgesprochen werden soll, fällt es den meisten Menschen schwer.. einfach nur erbärmlich!

  • 3...2...1.... antisemitische Kommentare ab jetzt.

    Trinkspiel: Ich trinke heute Abend bei jedem *Gaza*, das ich lese einen Kurzen.

    • @qweeqr qweeqr:

      'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa, 'Asa,