Tsunami in Indonesien, Taifun in Japan: Über 400 Tote auf Sulawesi befürchtet
Erst bebt in Indonesien die Erde, dann schwappt eine Tsunamiwelle über die Küste einer Insel. In Japan wurden beim Wirbelsturm „Trami“ 18 Menschen verletzt.
Die Insel war am Freitag von zwei Erdbeben erschüttert worden. Das erste Beben hatte die Stärke 5,9, das zweite die Stärke 7,4. Anschließend brach eine meterhohe Tsunamiwelle über die Westküste von Sulawesi herein, eine der größten indonesischen Inseln. Befürchtet wird, dass die Opferzahlen noch deutlich in die Höhe gehen.
Die Zahlen stammen bislang nur aus der Küstenstadt Palu. Betroffen sind aber auch zahlreiche andere Gemeinden entlang von Sulawesis Westküste. Auch Kommunikations- und Verkehrsverbindungen sind beschädigt. Deshalb wird es möglicherweise noch Tage dauern, bis das genaue Ausmaß der Katastrophe klar wird.
In Palu wurden auch eine Shopping Mall und eine Moschee schwer beschädigt. Zudem stürzte eine 250 Meter lange Brücke ein. Der Flughafen der 350.000-Einwohner-Stadt ist wegen Schäden auf der Landebahn gesperrt. Nur Hubschrauber dürfen landen.
Das Zentrum des zweiten Erdbebens lag in rund zehn Kilometern Tiefe, etwa 80 Kilometer nördlich von Palu. Indonesien – mit mehr als 260 Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Staaten – liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einer geologisch sehr aktiven Zone. Dort bebt die Erde immer wieder.
Taifun „Trami“ trifft Japan
Indes hat ein Taifun die Insel Okinawa im Süden Japans mit heftigen Winden und schweren Regenfällen überzogen. Mindestens 18 Menschen seien durch Wirbelsturm „Trami“ verletzt worden, teilte der japanische TV-Sender NHK am Samstag mit. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser sicherheitshalber verlassen. Vielerorts brach das Stromnetz zusammen. Der Taifun zog am Samstag weiter Richtung Norden und sollte am Sonntag aller Voraussicht nach den Westen Japans mit Winden und Regen beeinträchtigen.
Bilder der Woche
Gerade die Halbinsel Kii vor Japans Hauptinsel Honshu und die östliche Pazifikküste könnte der Sturm mit „rekordträchtigen Winden“ heimsuchen, sagte Yasushi Kajiwara von der nationalen Wetterbehörde auf einer Pressekonferenz.
Die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt wurde dieses Jahr bereits mehrfach von verheerenden Taifunen heimgesucht, darunter mit „Jebi“ der stärkste seit 25 Jahren. Hinzu kamen Erdbeben und eine Hitzewelle. „Trami“ ist der 24. Wirbelsturm der diesjährigen Saison.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja