Traumatisierung durch Hass-Inhalte: Löscharbeiterin klagt gegen Facebook
Schockbilder treffen die Psyche – auch auf die derjenigen, die sie löschen sollen. In den USA geht jetzt eine Frau juristisch gegen das Unternehmen vor.
Ihren Aussagen zufolge hat der Facebook-Job ein posttraumatisches Belastungssyndrom ausgelöst. Die Anwälte der Frau wollen eine Sammelklage anstreben, damit sich auch weitere Mitarbeiter aus den Löschzentren anschließen können. Man prüfe derzeit die Behauptungen, heißt es aus dem Unternehmen. Und: Der Job sei nicht für jeden. Es gebe Psychologen, die sich um die Löschdienst-Mitarbeiter kümmern, sowie spezielle Trainings.
Auch in Deutschland gibt es zwei Standorte – in Berlin und Essen – an denen anstößige Videos, Bilder, Hassrede und Gewaltdarstellungen gesichtet und entfernt werden. Betrieben werden sie von den Dienstleistungsfirmen CCC und Arvato. Im vergangenen Jahr gewährte Facebook einigen Journalisten Einblick in die Löschzentren.
Die Ankündigung der Sammelklage gegen Facebook reiht sich ein in eine lange Liste negativer Schlagzeilen. Datenschützer übten scharfe Kritik am Geschäftsmodell des US-Konzerns und warfen Zuckerberg einen laxen Umgang mit den persönlichen Informationen der Nutzer vor. Zudem wurde der Konzern sowohl in den USA als auch in Europa dazu aufgefordert, mehr gegen Hassrede und Terror-Propaganda zu tun.
Der Konzern wird derzeit mit rund 480 Milliarden US-Dollar bewertet. Weltweit nutzen – Firmenangaben zufolge – rund 2,2 Milliarden Menschen den Dienst. Zu Facebook gehören zudem der Messengerdienst WhatsApp sowie die Foto-App Instagram.
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