Toleranz in Österreich: Homo-Ampeln gegen Diskriminierung

Die Stadt Wien wirbt für sexuelle Vielfalt. Schwule, lesbische und heterosexuelle Pärchen sind bis Ende Juni auf Ampeln der Innenstadt zu sehen.

Ein verliebtes Pärchen, an dem keiner vorbeikommt. Bild: dpa

Ob sie wollen oder nicht: Wiener Fußgängern helfen nun schwule und lesbische Paare über die Straße. Die Stadt Wien hat angefangen, die üblichen, einzelnen Ampelmännchen durch homo- und heterosexuelle Paare zu ersetzen. Nach und nach sollen in den nächsten Wochen 49 der außergewöhnlichen Ampelfiguren installiert werden. Damit wirbt die rot-grüne Regierung für Toleranz an öffentlichen Orten, wo keiner wegschauen kann.

Anlass sind einschlägige, bevorstehende Events: Noch im Mai wird das Finale des Eurovision Song Contests in Wien ausgetragen. Letztes Jahr hatte die schwule Dragqueen Conchita Wurst den Wettbewerb gewonnen. Bereits 700 Sicherheitskräfte wurden für die Veranstaltung engagiert – es werden tausende Besucher erwartet.

Außerdem findet am 16. Mai der alljährliche Life Ball statt – weltweit eine der größten Galas für an AIDS erkrankte und HIV-positive Menschen. Am 20. Juni zieht schließlich die Regenbogenparade durch die Straßen, die Wiener Version des Christopher Street Day.

Das Projekt spricht nicht nur die Besucher dieser Veranstaltungen an: An den Ampeln kommt in der Wiener Innenstadt keiner vorbei. Zunächst sollen die Homo-Ampeln jedoch nur bis Ende Juni bleiben.

Die Frankfurter Rundschau zitiert einen Abgeordneten der rechtsnationalen Partei FPÖ, der die Ampeln als „Genderwahnsinn“ bezeichnet. Kritisch äußert sich auch die konservative ÖVP, die die Ampelfguren für einen „teuren Geniestreich“ hält. Denn: Das Projekt hat 63.000 Euro gekostet. Dagegen setzt die sozialdemokratische Stadträtin Sandra Frauenberger gegenüber der taz: „Die neuen Ampelpaare sind ein Zeichen der Akzeptanz und Vielfalt der Liebesformen. Sie sollen zeigen: Egal ob lesbisch, schwul, trans, bi oder hetero – Wien steht zu dir.“

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