Teuerung unter Vorkrisenniveau: Inflation, aber normal
Im September sank die Geldentwertung auf 1,6 Prozent – so niedrig wie vor Beginn der Teuerungswelle. Energie verbilligte sich sogar gegenüber August.
![Ein Topf steht auf einem Gasherd. Ein Topf steht auf einem Gasherd.](https://taz.de/picture/7272246/14/36669379-1.jpeg)
Dass die Inflation weiter zurückgeht, wird der Kaufkraft der privaten Haushalte zugutekommen. „Seit dem zweiten Quartal haben die Reallöhne wieder das Niveau von vor der Energiekrise erreicht; jeder weitere Zuwachs ist nun ein wirkliches Plus in den Portemonnaies der Verbraucher*innen“, sagte Geraldine Dany-Knedlik, Leiterin Konjunktur im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, der taz. „Auch psychologisch dürften die sich stetig verringernden Inflationsraten die Haushalte zuversichtlicher stimmen. Das wird die Kauflaune der Konsument*innen wohl ankurbeln, was die anstehende Erholung der deutschen Wirtschaft stützen dürfte.“
Schon in den vergangenen Monaten hat sich der Preisauftrieb deutlich abgeschwächt. So lag die Inflationsrate im August bei 1,9 Prozent nach 2,3 Prozent im Juli. Die viel beachtete Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel ging leicht zurück von 2,8 auf 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat August blieben die Verbraucherpreise unverändert.
Weitere Entspannung erwartet
Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation weiter sinkt. In ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent – nach 5,9 Prozent 2023. Im kommenden Jahr werde die Inflation dann nur noch bei 2,0 Prozent liegen.
Der Rückgang der Inflation hat bisher aber nicht die Konsumlaune der Verbraucher angekurbelt. Laut jüngstem GfK-Konsumklimaindex verharrte die Stimmung im September auf sehr niedrigem Niveau.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören