Teuerung unter Vorkrisenniveau: Inflation, aber normal
Im September sank die Geldentwertung auf 1,6 Prozent – so niedrig wie vor Beginn der Teuerungswelle. Energie verbilligte sich sogar gegenüber August.
Dass die Inflation weiter zurückgeht, wird der Kaufkraft der privaten Haushalte zugutekommen. „Seit dem zweiten Quartal haben die Reallöhne wieder das Niveau von vor der Energiekrise erreicht; jeder weitere Zuwachs ist nun ein wirkliches Plus in den Portemonnaies der Verbraucher*innen“, sagte Geraldine Dany-Knedlik, Leiterin Konjunktur im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, der taz. „Auch psychologisch dürften die sich stetig verringernden Inflationsraten die Haushalte zuversichtlicher stimmen. Das wird die Kauflaune der Konsument*innen wohl ankurbeln, was die anstehende Erholung der deutschen Wirtschaft stützen dürfte.“
Schon in den vergangenen Monaten hat sich der Preisauftrieb deutlich abgeschwächt. So lag die Inflationsrate im August bei 1,9 Prozent nach 2,3 Prozent im Juli. Die viel beachtete Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel ging leicht zurück von 2,8 auf 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat August blieben die Verbraucherpreise unverändert.
Weitere Entspannung erwartet
Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation weiter sinkt. In ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent – nach 5,9 Prozent 2023. Im kommenden Jahr werde die Inflation dann nur noch bei 2,0 Prozent liegen.
Der Rückgang der Inflation hat bisher aber nicht die Konsumlaune der Verbraucher angekurbelt. Laut jüngstem GfK-Konsumklimaindex verharrte die Stimmung im September auf sehr niedrigem Niveau.
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