Terrorverdacht gegen Salafistenprediger: Bundesanwaltschaft klagt Sven Lau an
Der Islamist Sven Lau wird verdächtigt, Terroristen unterstützt zu haben. Er half wohl zwei Männern bei Reise nach Syrien.
Die Bundesanwaltschaft sieht Lau als „Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige, insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf“. Laut Anklageschrift beruhte sein Kontakt zu Jamwa auf einer engen persönlichen und religiösen Beziehung zu zwei deutschen Konvertiten. Den Ermittlern zufolge beschaffte Lau 2013 drei Nachtsichtgeräte für islamistische Kämpfer in Syrien. Außerdem soll er zwei Männern bei der Ausreise geholfen und einem von ihnen Geld überbracht haben. Er selbst reiste mehrmals nach Syrien.
Die Anklage wurde bereits am 8. April vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben. Zuvor hatte der Bundesgerichtshof im März eine Beschwerde Laus gegen seine Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr verworfen.
Im Jahr 2014 wurde Lau mit der „Sharia-Polizei“ bundesweit bekannt. Die Gruppe sorgte für Empörung, weil ihre Mitglieder mit Warnwesten als selbst ernannte Sittenwächter durch Wuppertal patrouillierten. Dieser Auftritt wurde später aber von einem Gericht als nicht strafbar eingestuft.
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