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Tempolimit auf der Frankfurter AlleeTempo 30 nicht in Sicht

An­woh­ne­r:in­nen wollen ein strengeres Geschwindigkeitslimit auf der Frankfurter Allee. Doch die Verkehrsverwaltung tut sich schwer mit Tempo 30.

Brumm: Autos auf der Frankfurter Allee Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Berlin taz | Tempo 30 auf der Frankfurter Allee – eigentlich dachten David Conway und Regine Laroche, sie würden mit ihrer Forderung bei einem rot-grün-roten Senat auf offene Ohren stoßen. Beide wohnen in Friedrichshain und haben zu Beginn des Jahres mit weiteren Nach­ba­r*in­nen die Initiative „Weniger Lärm auf der Frankfurter Allee“ gestartet. Ihre Petition, die die Einführung von Tempo 30 auf der Frankfurter Allee zwischen dem gleichnamigen S-Bahnhof und dem U-Bahnhof Frankfurter Tor fordert, haben 1.070 Menschen unterschrieben.

Viele der Un­ter­zei­che­r:in­nen begründen ihre Unterstützung damit, dass sie selbst in der Nähe der Straße wohnen, auf der wochentags bis zu 70.000 Autos für eine enorme Lärmbelastung sorgen.

„Die hohe Verkehrsdichte sorgt für ein erhöhtes Unfallrisiko und auch die Schadstoffbelastung der Luft ist hoch“, macht David Convoy auf weitere Belastungen aufmerksam. Fast ein Jahr nach dem Start ihrer Initiative zieht er gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Regine La­roche eine gemischte Bilanz.

„Die Resonanz bei den direkten An­woh­ne­r:in­nen war sehr hoch. Mit der Reaktion der Senatsverwaltung für Umwelt sind wir aber nicht glücklich“, erklärt Laroche. „Wir haben seit Anfang des Jahres den Eindruck, unser Anliegen ist unbequem und wird nicht ernst genommen“, moniert auch Conway. „Wir sollen geduldig bleiben und es wird auf die hypothetischen Ergebnisse des Lärmaktionsplans verwiesen, ohne konkret zu sagen, ob sich etwas für diesen kritischen Abschnitt der Frankfurter Allee ändern wird“, ergänzt Laroche.

Effektiver Lärmschutz

Beide sind ernüchtert. Denn bei der Senatsverwaltung heißt es, man wolle auf Bundesebene darauf hinwirken, dass Kommunen Tempo 30 auch auf Bundesstraßen wie der Frankfurter Allee leichter anordnen können. „Dabei hätte die Senatsverwaltung die Möglichkeit, auf dem von uns angefragten Streckenabschnitt Tempo 30 aus Lärmschutzgründen anzuordnen, was auf anderen Bundesstraßen in Berlin bereits geschehen ist“, betont Conway.

Initiativen wie die in der Frankfurter Allee seien wichtig für die angestrebte Verkehrswende und würden daher von seiner Behörde unterstützt, sagt Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität, der taz. Persönliche Treffen seien nicht immer möglich gewesen. Doch Thomsen betont, dass die Verwaltung in schriftlichen Antworten darauf aufmerksam gemacht habe, dass es nicht so einfach sei, wenn man auf Bundesstraßen wie der Frankfurter Allee rechtssicher Tempo 30 einführen will.

Conway und Laroche haben sich jetzt an das Bezirks­amt Friedrichshain-Kreuzberg gewandt. Es soll in einem ­Antrag den Senat zur schnellen Umsetzung von Tempo 30 auf dem Streckenabschnitt auffordern.

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1 Kommentar

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  • Ich halte Tempo 40 (statt 30 oder 50) für "underrated".

    Ist schon deutlich besser, entspannter und weniger unfallträchtig als 50, es ist immerhin eine um 20% geringere Geschwindigkeit, Autos sind dann beispielsweise nicht mehr so viel schneller als (zügig fahrende) Fahrräder. Es wird aber nicht als so einschränkend wie Tempo 30 empfunden und könnte damit leichter durchzusetzen sein. Habe damit gute Erfahrungen im Ausland machen können, wo dieses Tempolimit häufiger als in Deutschland zu finden ist und auch größtenteils eingehalten wird.

    Wäre vielleicht auch was für Hauptstraßen wie die Frankfurter Allee.