Syrien-Krieg: Kämpfe nahe der israelischen Grenze
Syrische Regierungstruppen und Rebellen haben sich auf den Golanhöhen schwere Gefechte geliefert. Erstmals seit Beginn des Konflikts wurden verletzte Syrer in Israel behandelt.
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ISTANBUL/BEIRUT dpa/afp | Die israelische Armee hat übereinstimmenden Angaben zufolge mehrere Syrer, die bei Kämpfen auf den Golanhöhen verletzt wurden, in ein Krankenhaus in Israel gebracht. Das Krankenhaus Siw in der Stadt Safed in Galiläa teilte am Samstag mit, es habe sieben Syrer behandelt.
Alle seien operiert worden, sagte eine Sprecherin. Einer der Verletzten sei in einem lebensbedrohlichen Zustand. Ob es sich um Zivilisten, Rebellen oder reguläre Soldaten handelte, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen.
Nahe der syrischen Grenze zu Israel hatten sich Regierungstruppen und Rebellen heftige Gefechte geliefert. Oppositionelle Kämpfer übernahmen einen Armeestützpunkt in der Stadt Chan Arnabeh am östlichen Rand der demilitarisierten Zone, wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter mit Sitz in London am Samstag mitteilten. Die Rebellen hätten dort einen Panzer und Waffen in ihre Gewalt gebracht. Daraufhin habe das Regime den Ort sowie die benachbarte Siedlung Dschubata al-Chaschab unter Beschuss genommen.
Israel hatte die Golanhöhen 1967 von Syrien erobert, beide Länder befinden sich offiziell im Kriegszustand. Ein Jahr nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973 wurde die Einrichtung einer Pufferzone unter UN-Kontrolle vereinbart. Dort dürfen sich eigentlich nur UN-Beobachtertruppen aufhalten. Allerdings gab es zuletzt wiederholt Kämpfe in dem Gebiet.
In der nördlichen syrischen Provinz Idlib wurden den Angaben zufolge Hunderte Menschen von regimetreuen Milizen verschleppt. Die Menschenrechtsbeobachter gingen von mindestens 300 Entführten aus – unter ihnen viele Frauen und Kinder. Die Aktivisten werteten den Übergriff als Reaktion auf die Verschleppung von rund 40 Menschen - die der schiitischen Sekte der Alawiten angehören sollen - zwei Tage zuvor. Der Assad-Clan gehört dieser islamischen Glaubensrichtung an, die Bevölkerungsmehrheit ist sunnitisch.
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