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Studie zum ungeordneten Brexit100.000 deutsche Jobs in Gefahr

Ein ungeregelter Brexit würde Tausende Arbeitsplätze in Deutschland gefährden, zeigt eine neue Studie. Insbesondere die Autoindustrie ist gefährdet.

Könnte für VW schlecht ausgehen: ein ungeordneter Brexit Foto: dpa

Berlin dpa | In Deutschland sind einer Studie zufolge die Arbeitsplätze von mehr als 100.000 Menschen durch einen Brexit ohne Abkommen bedroht. Über die Untersuchung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berichtete die Welt am Sonntag. „In keinem anderen Staat ist der Effekt auf die Gesamtbeschäftigung so groß wie in Deutschland“, sagte einer der Studienautoren, Oliver Holtemöller, der Zeitung.

Nach einem ungeregelten Brexit würden wieder Zölle auf Importe nach Großbritannien erhoben. Die Simulation der Wissenschaftler erfasse nur Jobeffekte, die auf den daraus folgenden Exporteinbruch zurückzuführen seien. Weitere Brexit-Gefahren für den Arbeitsmarkt, etwa sinkende Investitionsbereitschaft, bildeten die Zahlen nicht ab.

In Deutschland sei von dem Exportrückgang vor allem die Autoindustrie betroffen. So seien viele Jobs am VW-Standort Wolfsburg und am BMW-Standort Dingolfing-Landau in Niederbayern bedroht. Viele Arbeitnehmer müssten auch im schwäbischen Landkreis Böblingen um ihre Jobs fürchten, wo etwa Technologiekonzerne wie IBM oder Siemens und Betriebe der Autoindustrie sitzen. Ähnlich sei die Situation im Märkischen Kreis im südlichen Westfalen, wo viele mittelständische Unternehmen mit Auslandsgeschäft sitzen.

Die Zahlen sind Ergebnisse einer Simulationsrechnung: Für die Untersuchung sind die Autoren davon ausgegangen, dass die Importe Großbritanniens nach einem ungeordneten Brexit um 25 Prozent einbrechen – ein Wert, der gängigen wissenschaftlichen Schätzungen entspreche. Sie entwickelten eine Formel, mit der sie berechnen konnten, wie sich ein solcher Importeinbruch auf welche Industrie und welches Land auswirkt. Grundlage dafür waren Daten der World Input Output Database (WIOD), die die Welthandelsverflechtungen von Staaten dokumentiert.

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8 Kommentare

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  • man muß die britische autoindustrie nach deutschland oder eu locken und schon hat man mehr arbeitsplätze statt weniger

  • Schlechte Übersetzung - Wenn Großbritannien kein garantiertes Handelsabkommen mit der EU hat, werden viele deutsche Autoimporte nach Großbritannien durch koreanische Autos ersetzt.

    Trotz ihrer Behauptungen verhindert die EU-Kommission bewusst ein solches Handelsabkommen zu sehr hohen Kosten für unsere EU-Handelspartner.

  • Finally I have seen an an article in a German newspaper which advises the likely German job losses in the event of a disorderly Brexit. Without an agreed trade deal South Korean cars will replace many German imports. delays at the border is likely to prevent the export of perishable foods from France and Holland. These countries will look to Germany to take the produce decreasing the internal market for German farmers.



    Despite this, the EU commission is still pressing for a no deal Brexit.

  • "So seien viele Jobs am VW-Standort Wolfsburg und am BMW-Standort Dingolfing-Landau in Niederbayern bedroht.... Exporteinbruch"

    Endlich mal positive Nachrichten. Die Grenzen des Wachstums sind ohnehin erreicht. Stellen wir uns auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung ein.

  • Was bitte hat VW mit seiner Abgas- und anderen Schummeleien und seinen US-Geschäften mit dem



    Brexit zu schaffen.



    Der Stellenabbau bei VW ist doch schon im Gange, genau so wie bei anderen Autobauern.



    Weshalb diese Panikmache.

    Was ist denn dann mit dem geplanten



    Putsch der KSK Teiltruppe?

    • @Sofia Dütsch:

      Da muss ich der Frau Sofia Dütsch Recht geben. Der Stellenabbau ist schon seit längerem voll im Gange und hat sehr wenig mit dem Brexit zu tun.

      • @Silvia Lee:

        Absolut richtig, und die britische Autoindustrie wird hier nicht dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen.

  • "Na und? Man kann sich darauf vorbereiten. Die entsprechenden Regelwerke sind längst beschlossene Sache. Ihre Anwendung einzuleiten ist für die zuständigen Behörden lediglich eine Frage des politischen Willens. Unternehmer, Geschäftsleute, Händler und Migranten sind durchaus in der Lage, sich ohne staatliche Vorgaben darüber zu verständigen, wie sie nach dem Brexit weitermachen. Am Ende wird am 30. März über Europa und Großbritannien die Sonne aufgehen, wie immer. Und alle werden sich fragen, was denn eigentlich das Problem war."

    Zitat von taz-Redakeur Johnson von gestern...