Studie zu Folgen des Klimawandels: Die Gesundheit wird leiden
Forscher warnen davor, dass Ernteausfälle in Zukunft die Lebensmittelproduktion erschweren. Zudem soll sich die Nahrungsqualität verschlechtern.
Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) gab es 2015 rund 800 Millionen Hungernde auf der Welt. Weil die Weltbevölkerung weiter wächst, steigt auch der Bedarf an Nahrung. Die britischen Wissenschaftler warnen nun aber, dass klimabedingte Ernteausfälle die nötige Steigerung der Lebensmittelproduktion schwierig oder sogar unmöglich machen könnten. Dies werde zu höheren Lebensmittelpreisen und einem geringeren Verbrauch führen.
Besonders beunruhigend finden die Forscher, dass nicht nur die Kalorienmenge pro Menschen sinken wird, sondern sich auch die Zusammensetzung der Nahrung verschlechtert. Sie gehen beispielsweise davon aus, dass die Menschen künftig weniger Obst und Gemüse essen werden.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass selbst geringste Veränderungen bei der Verfügbarkeit von Nahrung zu Veränderungen beim Energiegehalt und bei der Zusammensetzung der Nahrung führen können“, erklärte der Leiter der Studie, Marco Springmann von der Universität Oxford. Dies werde „weitreichende gesundheitliche Folgen“ haben und bei einer Erderwärmung um drei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bis zum Jahr 2050 den Tod von rund 529.000 Menschen verursachen.
Besonders gefährdet sind der Studie zufolge Länder mit geringen und mittleren Einkommen. Fast drei Viertel der ernährungsbedingten Todesfälle durch den Klimawandel sind demnach in China und Indien zu erwarten.
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