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Streitgespräch dreier Wohnpolitiker„Der Markt ist völlig aus dem Ruder“

Die Mietkrise gehört zu den brennendsten Themen der Zeit. Vor dem Wohngipfel im Kanzleramt debattieren drei Politiker von SPD, Linken und Grünen.

So selten, dass es ein Foto wert ist: zu vermietende Wohnungen in Berlin Foto: dpa
Interview von Martin Reeh

taz: Herr Daldrup, kann man mit der Union Wohnungspolitik machen?

Bernhard Daldrup: Erstens kann man, und zweitens müssen wir. Wir sind in einer gemeinsamen Koalition und haben die zwingende Notwendigkeit, wohnungspolitisch zu handeln.

Täuscht der Eindruck, dass die Union mieterfreundliche Ansätze blockiert, wo sie nur kann?

Daldrup: Nein, der Eindruck täuscht nicht. Das Mietrechtspaket …

… also die verschärfte Mietpreisbremse mit einer Auskunftspflicht für Vermieter über die Vormiete und einer verringerten Möglichkeit, Modernisierungskosten auf die Mieter umzulegen …

… hätte schon längst weiter sein können. Wir arbeiten hart daran, den Mietpreisanstieg zu verhindern. Und wir tun das gegen teils enorme Widerstände – auch von Teilen unseres Koalitionspartners. Aber jetzt ist das Mietrechtspaket im Kabinett beschlossen worden. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Zwei Wohngipfel – einer kurz, einer spannend

Am Freitag treffen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innen- und Bauminister Horst Seehofer mit Verbänden der Immo­bilienwirtschaft zum sogenannten Wohngipfel in Berlin. Für das Treffen sind nur zweieinhalb Stunden eingeplant. Schon deshalb werden keine spektakulären Ergebnisse erwartet.

Mehr Spannung verspricht der Alternative Wohngipfel im Berliner Umweltforum am Vortag. Erstmals vernetzen sich bundesweit Vertreter von Mieterinitiativen und -verbänden, Gewerkschaften, Experten und Parteien. Bernhard Daldrup, Caren Lay und Chris Kühn sitzen bei der Abschlussdebatte zusammen mit Lukas Siebenkotten vom Mieterbund auf dem Podium.

Nun haben Andrea Nahles und Thorsten Schäfer-Gümbel für die SPD ein Zwölfpunktepapier vorgelegt, indem vorgeschlagen wird, dass die Mieten künftig nicht mehr über die Inflationsrate hinaus erhöht werden dürfen. Frau Lay, Sie haben geschrieben, das sei Wählertäuschung. Warum?

Caren Lay: Die neue Mietpreisbremse, die die Koalition in den Bundestag eingebracht hat, hat mit dem Zwölfpunktepapier herzlich wenig zu tun. Sie wird den Mietenanstieg und die Verdrängung nicht stoppen. Deswegen finde ich es bemerkenswert, dass die SPD den Mietpreisbremsen-Kompromiss mit der Union erst verteidigt, als würde er viel bringen, und dann mit einem Positionspapier den Eindruck zu erwecken versucht, dass man eigentlich etwas ganz anderes will. Das ist Trickserei. Für die Forderung „Keine Mieterhöhungen über dem Inflationsausgleich“ bin ich 2014, als ich sie eingebracht habe, noch verlacht worden. Insofern freue ich mich, dass die SPD jetzt unsere Position übernommen hat.

Wolfgang Borrs
Im Interview: Bernhard Daldrup (SPD), Caren Lay (Linke) & Chris Kühn (Grüne)

sind Bundestagsabgeordnete und wohnungspolitische Sprecher ihrer Fraktionen.

Daldrup: Ich will ja gar nicht bestreiten, dass die Linke auch gute Ideen hat.

Lay: Danke.

Daldrup: Aber Trickserei ist es nicht. Es ist in jeder Koalition die Aufgabe einer Partei, sich zu fragen, was können wir in der Koalition umsetzen – und was ist das, was wir wirklich wollen. Aber zu einer guten Wohnungspolitik gehört eben auch eine engagierte Bau- und nachhaltige Bodenpolitik …

… die auch im Zwölfpunktepapier gefordert werden. Herr Kühn, unterstützen Sie die Forderung, dass Mieten nicht mehr als die Inflationsrate steigen dürfen? Das ist bisher nicht die Position der Grünen.

Chris Kühn: Die Wohnungsmärkte sind vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Unsere Position war bislang, dass die Miete bei Neuvermietungen nur fünf Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Nicht zehn, wie es die Große Koalition beschlossen hat. Die SPD geht jetzt mit einer noch schärferen Position in die Debatte. Wenn sie das gegen die Union in den Bundestag einbrächte, würden wir uns dem nicht verschließen. Ich habe bei der SPD aber bisher vermisst, dass sie für ihre mietenpolitische Position kämpft. Als die Koalition im Sommer das Baukindergeld beschlossen hat, hätte die SPD das mit stärkeren Zugeständnissen der Union bei der Mietpreisbremse verknüpfen müssen. Dafür, dass sie Milliarden in die falsche Richtung geschoben hat, hat sie zu wenig bekommen.

Lay: Da schließe ich mich an. Die SPD hat dem Baukindergeld, einer Förderung zum Wohneigentum-Erwerb, zugestimmt – eine sinnlose Subvention. Jetzt soll die Sonder-AfA kommen …

... Steuererleichterungen für Bauherren …

… die nicht für einen sozialen Ausgleich auf dem Wohnungsmarkt sorgen werden. Auch dafür könnte die SPD etwas anderes heraushandeln.

Herr Daldrup, verhandelt die SPD zu schlecht?

Daldrup: Nein. Erstens stimmt es nicht, dass die neue Mietpreisbremse nichts wert ist. Zweitens vertrete ich schon lange, dass Wohnungen keine gewöhnlichen Waren sind, sondern etwas mit der Daseinsvorsorge zu tun haben – deshalb sind staatliche Interventionen gerechtfertigt. Diese Position durchzukämpfen ist nicht einfach. Drittens: Wir geben allein in dieser Wahlperiode 5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau aus. Das Baukindergeld und die steuerliche Abschreibung kommen dazu. Für mich sind alle drei wichtig. Nehmen wir Münster, mittlerweile eine Stadt mit hoch angespanntem Wohnungsmarkt. Die Orte um Münster können die Situation in der Stadt entspannen – dazu brauchen wir das Baukindergeld und die Sonder-AfA.

Kühn: Das Mietrecht ist Kernkompetenz des Bundes. Eine funktionierende Mietpreisbremse vor fünf Jahren hätte den Mietenanstieg in den letzten fünf Jahren deutlich abgebremst. Dafür kann ich die SPD nicht aus der Verantwortung entlassen, auch wenn die Union die Hauptschuldige ist.

Lay: Die Grünen haben die SPD in der Mietenfrage links überholt, obwohl sie eine andere ökonomische Wählerklientel vertreten. Das darf einer sozialdemokratischen Partei nicht passieren. Die Grünen und wir haben bei dem Beschluss zur ersten Mietpreisbremse richtig vorhergesagt, dass das Gesetz mit all seinen Ausnahmen und Bedingungen nicht funktionieren kann. Der damalige Justizminister Heiko Maas hat uns vorgeworfen, dass wir nach Haaren in der Suppe suchen.

Martin Schulz hat im letzten Wahlkampf überlegt, ob Mieten überhaupt ein großes Thema sind. Hat die SPD die Bedeutung des Themas unterschätzt?

Daldrup: Bei all den Schlaubergern, die jetzt so tun, als hätten sie es immer schon gewusst, krame ich gern einmal in den Reden nach. Es ist nicht lange her, als die Devise auch in der veröffentlichten Meinung noch lautete: Deutschland ist fertiggebaut. Das war Common Sense.

Konzentriert sich die Koalition momentan vor allem auf Eigentumsförderung im Neubau statt auf Bestandsmieten, weil das mit der Union eher machbar ist?

Daldrup: Nein. Wir geben nicht nur Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau aus, sondern arbeiten auch an einer Grundgesetzänderung, damit die Länder das Geld nicht mehr wie bisher für andere Zwecke verwenden dürfen.

Wann kommt die?

Daldrup: Die ist schon in der Beratung. Im Übrigen kenne ich viele Leute in der Wohnungswirtschaft, die sagen, wir haben momentan andere Probleme, als dass der Staat zu wenig Geld ausschüttet. Wir haben nicht genug Kapazitäten beim Bau, von fehlendem Bauland bis zu Lieferengpässen bei Material. Um ein Beispiel zu nennen: Solange ich Kommunalpolitik gemacht habe, war mir immer wichtig, dass man verdichtet. Jetzt sagt die etablierte Bevölkerung oft „Not in my backyard: Bauen ist ja schön und gut, aber bitte nicht bei mir.“

Lay: Für mich ist die Frage: Was ist der Schwerpunkt der Wohnungspolitik in dieser Legislatur? Für mich müssen die städtischen Mieterinnen und Mieter in der unteren Einkommensgruppe im Zentrum stehen. Die Gelder für das Baukindergeld und eine Sonder-AfA wären im sozialen Wohnungsbau oder bei der Unterstützung des städtischen und genossenschaftlichen und gemeinnützigen Wohnungsbaus deutlich besser angelegt. Das Baukindergeld sorgt vor allem dafür, dass sich die Mittelschicht auf dem Land steuervergünstigt Häuser baut, die sie sonst auch gebaut hätte.

Daldrup: Wenn man das Baukindergeld auch nutzen könnte, um Genossenschaftsanteile zu erwerben, hätte das auch eine Wirkung in den Städten.

Kühn: Das war bei der früheren Eigenheimzulage drin, ist es beim Baukindergeld aber nicht. Baukindergeld und Sonder-AfA werden die Situation auf den Wohnungsmärkten eher verschärfen, weil viel Geld Richtung Wohneigentums geschoben wird: Den 5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau stehen 10 Milliarden Euro für das Baukindergeld plus eine Sonderabschreibung gegenüber, von der kommunale Unternehmen und Genossenschaften nicht profitieren. Statt die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zu ­fördern, brauchen wir eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit, um über eine steuerliche Förderung den gemeinnützigen Sektor beim Bauen zu stärken.

Lay: Bauen, bauen, bauen ist nicht die richtige Antwort. Die Frage ist doch: für wen? In den Großstädten sind in den letzten Jahren nur 5 bis 10 Prozent für Durchschnittsverdiener gebaut worden. Deswegen muss die Politik aus meiner Sicht den Anteil an öffentlichen, genossenschaftlichen und gemeinnützigen Wohnungen erhöhen. Auch die Linke fordert eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit, um ein Segment auf dem Wohnungsmarkt zu haben, das nicht profitorientiert ist.

Daldrup: Wohnungsgemeinnützigkeit ist eine vernünftige Forderung. Aber es gibt nicht das eine Wundermittel, sondern es kommt auf eine Mischung an. Wir setzen auf ein ganzes Maßnahmenbündel für bezahlbaren Wohnraum.

Kommt sie künftig auch ins SPD-Programm?

Daldrup: Da bin ich optimistisch.

Lay: Die Wohnungswirtschaft fürchtet die neue Wohnungsgemeinnützigkeit wie der Teufel das Weihwasser. Sie glauben nicht, wie viele Einladungen ich aus der Wohnungswirtschaft bekommen habe, die nur die Absicht hatten, uns von dieser Idee abzubringen.

Daldrup: Das hat nicht geklappt?

Lay: Das war für mich ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Gemeinnützigkeit könnte das Geld, das in den sozialen Wohnungsbau fließt, dauerhaft binden. Derzeit haben wir im sozialen Wohnungsbau Bindungsfristen von 15, 20 oder 30 Jahren – danach sind die Wohnungen wieder auf dem normalen Markt.

Kühn: Seit 2002 hat sich der Bestand im sozialen Wohnungsbau halbiert. Wenn wir die soziale Wohnraumförderung so belassen, wie sie heute ist, liegen wir Ende dieses Jahrzehnts bei knapp einer Million sozial gebundener Wohnungen. Das ist eine der Hauptursachen dafür, dass Menschen mit geringem Einkommen keine Wohnung in den Innenstädten finden. Wenn der Staat es ernst meint, muss er über eine dauerhafte Bindung nachdenken.

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13 Kommentare

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  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Wohnpolitiker"?



    Das 'Unwort' des Jahres.

  • Dank an Martin Reeh und Gäste für das Interview.

    Nach dem Besuch des DDR Staatsratsvorsitzenden Erich Honeckers Sommer 1987 in Bonn, hat die Kohl/Genscher Bimbes Bundesregierung in klammheimlich frohlockender Erwartung der DDR als Beitrittsgebiet zut Bundesrepublik Deutschland gemäß Art. 23 GG in naher Zukunft, dass das Beitrittsgebiet mit seinem gemeinnützig millionefachen Volkssolidarität Wohungsbestand ein Eldorado privatwirtschaftlich ungeahntes Neuland für Mietprofit wird, wie Angela Merkel sagen würde, 1988 vorrauseilend eilfertig die Gemeinnützigkeit von Wohnungsbaugenossenschaften mit der Maßgabe abgeschafft, dass diese nun privatwirtschaftlich unterwegs, Erträge aus Mieten erwirtschaften, mit ihren Gewinnen steuerlich geförderte Stiftungen zu wohnungswirtschaftlich fremden Zweck gründen, ihren Wohnungsbestand mit Mietaufkommen preistreibend in den Mietspiegel einbringen, miettreibend subventionierten Leerstand wie privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen praktizieren, statt wie zuvor durch Mieterträge, nach Rücklagenbildung, Mieten zumindest stabil zu halten, wenn nicht gar zu senken.



    Allein die Ankündigung, die 1997 ausgesetzte Vermögenssteuer, Erfassung bundesweit staatlichen. parteinahen, gewerkschaftlichen, verbandsnahen, kirchlichen, privaten Vermögensbestandes an Grund, Boden, Wald, Wiesen, Ackerland, Seen, Nutzung von Patentrechten, Immobilien, Kultur, Kunst, darunter Kunst- , Raubkultur. gemäß BVG Urteil 2012, endlich zu aktivieren, würde Immobilien- , Patentrecht- , Kultur- , Kunstpreise, Mieten in verstetigten Sinkflug versetzen.

    s. Twitter Thema:



    #aufstehen #Bauland öffentlicher, kirchlicher stiftungsnaher verbandsnaher Hand in Erbpacht vergeben #EZB #Hypothek #Zins #Inflationsrate wie in #Schweiz, dazu steuerlich subventionierten #Leerstand #Obdachlosigkeit #Arbeitslosigkeit #Bautätigkeit sozialer #Wohnungsbau gemeinnütziger Wohnungsbestand s. #Wien #Zweckentfremdung von #Wohnraum für #Büro #Ferienwohnung in #Mietspiegel einpreisen

  • Und trotzdem würde ich nicht allzu viel machen. Nur durch hohe Preise zwingt man die Menschen in kleineren Wohnungen (Klimaschutz) zu wohnen. Nur durch hohe Preise überlegen ein paar Menschen zurück in die Provinz zu gehen. Es werden nie alle in Hamburg, München oder Berlin wohnen können. In Halle, Gera, Chemnitz haben wir immer noch Leerstand.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Energiefuchs:

      ...ausserdem gibt es auch sog. Genossenschaftswohnungen, nur leider setzt der 'unser' Staat voll auf Mietwohnungen, oder sog. Häuslebauer, gut verdienende Menschen, aus der Mittelschicht, denen dann das sog. Kinderbaugeld in den Allerwertesten gestopft wird.



      Die Unterschicht darf dann in kleinen Wohnungen hausen, oder wird in der Pampa entsorgt.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Energiefuchs:

      ...und wo finden sich in "Halle, Gera, Chemnitz" die Arbeitsplätze?!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Energiefuchs:

      Brille verlegt?

      Sie könnten wissen, dass es nicht nur um Hamburg, München und Berlin geht. Sondern darum, dass Menschen dort leben können, wo sie ihre gewachsenen Strukturen mit Freunden, Familie und sozialem Netz haben.

      Wenn Menschen dies nach einem anstrengenden Berufsleben nicht können, sondern aufs Land ziehen und erst 50 km fahren MÜSSEN, bis sie eine bekannte Menschenseele sehen, ist offensichtlich etwas faul im Staate Schland. Riechen Sie es? Oder steckt Ihre Nase im Hamburger Brackwasser, Münchener Moaß oder Berliner Weiße fest???

    • @Energiefuchs:

      Die Leute ziehen nicht aus Jux in die Städte, sondern weil es dort Arbeit gibt. Die gibt es in Gera oder Chemnitz nicht.



      Große Wohnungen gibt es eher in der Peripherie, also genau die mit den Baukindergeldmilliarden geförderten Häuser.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Entscheidend ist nicht allein die Höhe der Ausgaben. Wichtig wäre es, das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip flächendeckend zu verteilen, sondern gezielt dort einzusetzen, wo es auch gebraucht wird.

    Für die bekannten De-Regulierer und Marktfestischisten eine Quadratur des Kreises!

  • "Wir geben allein in dieser Wahlperiode 5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau aus."

    Das klingt nach viel Geld. Aber gerade wenn Investoren den Tackt bestimmen auf dem Wohnungsmarkt, ist es sehr wenig. Für wirklich nachhaltige Effekte wären wahrscheinlich €15 Mrd. pro Jahr erforderlich. Da müssten auch Studentenwohnheime, Wohnungen für ehemalige Flüchtlinge und andere gezielte Wohnungsförderungen eingepasst sein. Und der Staat müsste sich effektive Kontrollmöglichkeiten dort schaffen, wo er mit Neubauten nicht weiterkommt. Wenn etwa in Frankfurt, München, Hamburg und Köln Besitzer Wohnungen dauerhaft leer stehen lassen, müsste der Staat diese Wohnungen zwangsweise kaufen dürfen (= es gäbe diesen Leerstand dann sofort nicht mehr).

    • @Andreas_2020:

      Ich denke auch, dass z.B. ausreichend Studentenwohnheime oder lehrlingswohnheime viel helfen würden. Die Zimmer müssen ja nicht riesig sein, einfacher Standard (in Frankreich immer noch bei 8 m² + Dusche und WC auf dem Gang). Doch, so kann man ganz gut studieren.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Energiefuchs:

        Was ist mit den Alten und Kranken? Sollen die auch auf 8 qm leben?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Je niedriger der Stand, desto größer die Folgeproblem. Ich würde durchaus angemessene und großzügige Bauten erstellen. 8 Qudratmeter für einen Studenten ist schon grenzwertig, bei so einem Land wie Deutschland auch gar nicht notwendig. Ein Architekt hat mir das auch gesagt, es wird im Sozialbereich nur noch maximal billig gebaut und wenig Platz - also ein Konjunkturprogramm für Sozialarbeiter und die Sozialwirtschaft. Das ist falsch investiertes Geld - es rächt sich.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Andreas_2020:

            Das Kardinalproblem der Ökonomisten: sie können nicht rechnen. Um kurzfristig Geld zu sparen, nehmen Sie ohne Not mittel- bis langfristig ein vielfaches an Mehrkosten in Kauf. Von der dabei angerichteten Zerstörung ganz zu schweigen.

            Die Crux kurzer Legislaturperioden: Mensch und Natur sind damit nicht kompatibel.