Streit um Umgang mit Wölfen: Schwarzes Schaf unter Schäfern
Besserer Herdenschutz statt Rufe nach Abschuss von Wölfen. Züchter Knut Kucznik eckte mit seiner Forderung beim Berufsverband an. Der schloss ihn nun aus.
Da Kucznik Widerspruch eingelegt habe, werde die Mitgliederversammlung in der kommenden Woche über den Ausschluss entscheiden, erklärte Hahnel. Auslöser für den Ausschluss seien Videos gewesen, die er in sozialen Netzwerken gepostet habe, berichtete Kucznik. Damit habe er zeigen wollen, wie der Schutz von Schafen und Ziegen mit Zäunen und Schutzhunden funktioniere. Er habe damit auf andere Posts von Nutztierhaltern reagiert, die von Wölfen gerissene Tiere gezeigt und den Abschuss von Wölfen gefordert hätten. Der Vorstand des Bundesverbands habe ihm daraufhin Beleidigung der Kollegen vorgeworfen.
„Ich habe mich bei den Beiträgen in einem schwachen Moment wohl zu hochmütig und oberlehrerhaft gezeigt“, räumte Kucznik ein. In der Sache sei es ihm jedoch wichtig, dass der Abschuss von Wölfen gesetzlich verboten und nur bei Wölfen zulässig sei, die trotz Schutzmaßnahmen wiederholt Schaf- oder Ziegenherden angriffen. „Wir Schäfer sind verpflichtet, die Natur zu schützen“, betonte Kucznik. „Da können wir nicht andererseits den Abschuss von Wölfen fordern.“
In Brandenburg habe sein Verband erreicht, dass die Schutzmaßnahmen auch für Hobbyzüchter komplett vom Land bezahlt würden, betonte Kucznik. Daher stehe auch eine große Mehrheit im Landesverband hinter ihm. „Durch meinen Rauswurf mit einem wütenden Brief vom Vorstand ist die Stimmung im Bundesverband ziemlich vergiftet“, bedauerte Kucznik. „Es gibt nicht wenige Mitglieder im Landesverband, die daher einen Austritt aus dem Bundesverband in Erwägung ziehen.“
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