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Streit um Nord Stream 2Viel Druck auf der Pipeline

Die Ukraine warnt Deutschland und Frankreich vor der Abhängigkeit von Russland. Russland betont, die Pipeline werde bis Ende 2020 fertiggestellt sein.

Pipeline-Bauteile auf einem Schiff Foto: Reuters

Berlin afp | Die Ukraine hat Deutschland und Frankreich im Streit um den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 vor einer Abhängigkeit von Russland gewarnt. „Ihr Deutschen baut jetzt die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, um eure bisher durch die Ukraine verlaufende Gasversorgung unabhängiger zu gestalten. Aber denkt daran: Die Quelle des Gases bleibt Russland“, sagte der ukrainische Außenminister Wadim Prystaiko den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

„Sollten die Russen mal kein Gas mehr liefern wollen, wären die Ostsee-Leitungen sofort leer“, erklärte Prystaiko. „Wir in der Ukraine hätten dann immerhin noch volle Gasspeicher. Und wir garantieren Gaslieferungen über unsere Pipelines.“

Russlands Energieminister Alexander Nowak sagte am Freitag die Fertigstellung der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 bis Ende 2020 zu. Ursprünglich war die Fertigstellung für Anfang 2020 geplant, die Inbetriebnahme sollte wenige Monate später erfolgen. Wegen der US-Sanktionen, die US-Präsident Donald Trump vergangene Woche in Kraft gesetzt hatte, werden jedoch Verzögerungen erwartet.

Die Pipeline sorgt schon seit geraumer Zeit für Zwist zwischen Washington und Berlin. Die Bundesregierung kritisierte die US-Sanktionen als „schweren Eingriff“ in innere Angelegenheiten. Washington argumentiert dagegen, das vom Gazprom-Konzern angeführte Projekt vergrößere den wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Einfluss Russlands in Europa.

Das Projekt stößt aber auch in Teilen Europas auf Kritik. Befürchtet wird vor allem eine Schwächung alternativer Pipelines und traditioneller Transitländer, etwa der Ukraine. Befürworter der Pipeline argumentieren hingegen, diese erhöhe die Energiesicherheit und sorge für günstige Energiepreise – auch im Vergleich zum teureren Flüssiggas aus den USA.

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15 Kommentare

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  • Richtig: "Die Quelle des Gases bleibt Russland", aber die sind seit Jahrzehnten, auch in Zeiten des allerkältesten Krieges zuverlässige Lieferanten gewesen. Der Unterschied ist, dass zukünftig der Transporteur nicht einfach mehr einen Teil des ihm anvertrauten Gutes stehlen kann.

    So wie die Rohre in der Ukraine am gammeln sind, dürft in ein paar Jahren sowieso Schluss sein, da die gezahlten Durchleitungsgebühren kaum ukrainische Rohrschlosser in Arbeit bringen, dafür aber von der Oligarchie verfrühstückt werden.

  • Welch Humbug verbreitet die Ukraine! NorthStream2 kappt doch die anderen Leitungen nicht. Die bleiben doch erhalten!

    • @Der Erwin:

      Doch, die Leitungen durch die Ukraine werden durch NS2 überflüssig.



      Putin hat der Ukraine extra zugesagt, dennoch die Leitungen weiter zu nutzen. Wirklich nötig wäre es nicht. NS2 bringt also hauptsächlich Überkapazitäten.

      • @Horst Horstmann:

        Das sagte er doch. Diese Leitungen bleiben erhalten.

  • Die vermeintliche Unsicherheit ist reines Verschwörungsgequatsche. Selbst in Zeiten größter Anspannungen im ersten kalten Krieg lieferte Russland zuverlässig. Nur die Ukraine machte zwischendurch Probleme und erwies sich als unzuverlässig.



    Die Interessen der USA, mit der größtmöglichen Umweltsauerei, nämlich Frackinggas, den Markt völlig überteuert zu beliefern, wird doch in Deutschland nur von den Transatlantikern unterstützt und von denjenigen, die alte Feindbilder schon aus revanchistischen Gründen pflegen. Dass die Transatlantiker gegen deutsche Interessen operieren, ist eigentlich der größte Skandal. Es wird Zeit, dass Deutschland unabhängiger wird von diesen Lobbyisten. Dass ausgerechnet diese Lobbyisten immer wieder Polen und die Ukraine ins Spiel bringen, ist reine Heuchelei.

    Wir werden noch einmal mehr als froh sein, wenn wir im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energie, die wesentlich länger dauern wird, genügend Energiereserven haben, um den Bedarf decken zu können. Und das sind Kraftwerke auf der Basis von Erdgas deutlich klimaschonender als z.B. Kohle. Und unproblematischer als AKW.

    • @Rolf B.:

      Die Gefahr besteht ja auch weniger für Deutschland sondern für die Ukraine. Die Behauptung, die Kapazitäten von Nord Stream 2 würde für die Versorgung gebraucht ist natürlich Unsinn. Es sind reine Überkapazitäten die da aufgebaut werden. Sonst würden ja kaum die bestehenden Pipelines still gelegt (bzw. nur aus Freundlichkeit weiter genutzt). Es ist also stets ein politisches und kein wirtschaftliches Projekt.

      Flüssiggas kommt übrigens nicht nur aus den USA. Andere Staaten (auch Russland) exportieren viel mehr davon. Auch diese These "Gas aus Russland oder den USA" ist also mumpitz.

      Was bleib ist, dass Deutschland gegen den erklärten Willen seiner Verbündeten in der EU und über die Köpfe der größten Opfer von Nazionalsozialismus und Stalinismus hinweg Abkommen mit Russland trifft und all deren Ängste ignoriert. Das wird uns in der Zukunft noch böse auf die Füße fallen.

      Und das alles nur, damit wir uns wie kleine Krämer freuen dürfen, dass das Gas ein paar Cent billiger wird.

      • @Horst Horstmann:

        Die Sowjetunion gehörte mit 27 Mio. Opfern zu den größten Opfern des Nationsozialismus. Ihre versuchte Geschichtsklitterung ist eine Frechheit.

      • @Horst Horstmann:

        Ihre Meinung ist wirklich nicht mehr ernst zu nehmen. Eine aus "Freundlichkeit" genutzte Pipeline, Unsinn. Paar Cent billiger. Spielt nur für Krämerseelen eine Rolle. Unsinn.



        Selten lese ich hier Kommentare mit dieser unterirdischen Qualität und einem ideologischen Extremismus, der bei kalten Kriegern offensichtlich Normalzustand ist.

        • @Rolf B.:

          Na klasse, erst fangen Sie ganz "seriös" mit Verschwörungen an und bei Widerspruch werden Sie beleidigend. Besten Dank

          Ein paar Infos:



          Putin sagt selbst, dass keine Notwendigkeit mehr besteht, Gas durch die Ukraine zu leiten. Wenn Russland es dennoch macht ist klar, dass es jederzeit aufhören könnte.







          www.derstandard.de...-ukraine-geliefert

          Und ja, es geht um billigeres Gas. Das wiederholen alle Beteiligten ständig. Warum regen sie sich dann so auf, oder wollen sie die sinkenden Preise bestreiten?

          • @Horst Horstmann:

            Im Standard, den Sie hier verlinken, steht:



            "Mit dieser neuen Leitung für russisches Gas nach Westeuropa KÖNNTE (hervorger. von mir) die Bedeutung der Ukraine als Transitland abnehmen."

            Daraus machen Sie quasi ein geplantes Ende dieser Pipeline. Nichts als Unsinn.



            Ihre Propaganda hat weder Hand noch Fuß.

  • Die (zusätzliche) Abhängigkeit von der Ukraine bei der Durchkeitung ist auf Grund der Erfahrungen auch nicht ohne.

    Zudem gibt es Gasspeicher auch in Deutschland.



    Die Flüssiggasterminals sind bisher nur zu 30% ausgelastet und neue eerden gebaut.



    Insofern ist die Abhängigkeit eher gering.

    Ok, das Flüssiggas muss günstiger angeboten werden, was den Anbuetrrn nicht gefällt, und man kann Europa nicht so einfach mal von Russland abschneiden, wenn man auf stärkere Konfrontation setzt. Aber das entspricht eben beides europäpschen und insbesomdere Deutschen Interessen.

  • Europa kann nur in Zusammenarbeit mit Russland - eigentlich gehört Russland bis zum Ural immer schon dazu - ein Gegengewicht zu den USA und dem antidemokratischen, die Menschenrechte mit Füße tretendem China bilden.

    Nur eine enge Zusammenarbeit mit Russland auf staatlicher und individueller Ebene führt dort mittelfristig zu mehr Wohlstand und Demokratisierung.

    Anmerkung: Die Ukraine ist alles andere als demokratisch!

    • @AlterFritz:

      Die Ukraine ist sehr wohl demokratisch. Wesentlich demokratischer als Russland.

      Wenn Russland wirklich Interesse an einer Friedlichen Zusammenarbeit hat wäre es schon mal ein guter Anfang, das Morden in europäischen Ländern einzustellen oder einfach den Konflikt mit der Ukraine zu beenden. Alle Karten liegen in Russland.

    • @AlterFritz:

      Seit dem Hitler Stalin Packt wissen unsere Nachbarn im Osten eine gewisse Distanz zwischen D und RU durchaus zu schätzen.

  • Ich muss das Abhängigkeitsargument nochmal verstehen:

    - der Durchleiter Ukraine warnt vor der Abhängigkeit Deutschlands von Russland bei Direktbezug



    - Russland liefert Deutschland seit Jahrzehnten zuverlässig Gas, auch im kalten Krieg und über alle historischen Krisen - auch weil man von den Deviseneinnahmen abhängt



    - Die Ukraine hat aber Im Winter 2006 der EU den Gashahn real abgedreht, weil sie einen Gasanteil einbehalten hat der zwischen ihr und Russland strittig war



    - 2014 hat die Ukraine mit einem vollen Stop der Durchleitung an die EU gedroht als Sanktion gegen Russland



    - Deutschland soll für eine Leistung zahlen (Durchleitung), die aufgrund von Direktbezug nicht nötig ist, also die Ukraine (und Polen) subventionieren



    - Die USA wollen uns „helfen“, weil sie fürchten wir würden zu abhängig von russischem Gas (und subventionieren NATO Frontstaaten nicht mehr ausreichend für Durchleitung eben dieses Gases), obwohl sich am Mengenbezug (Anteile) kaum etwas ändert



    - Gleichzeitig zeigen die USA uns den Weg in die „Unabhängigkeit“, wir sollen „umweltfreundliches“ Frackinggas made in USA als LPG von ihnen per Tanker kaufen

    D.h. Unsere Freunde wollen uns ganz uneigennützig helfen, unsere „Feinde“ ebenfalls, und unsere Energiepolitik wird von diesen ganzen freundlichen Menschen „gestaltet“ und wir werden nur per Sanktionen (!) von unseren „Freunden“ dazu aufgefordert Unsere Energiepolitik von Ihnen bestimmen zu lassen?

    Und wenn wir das machen sind wir unabhängig und werden geliebt? Für nur ein paar unnötig ausgegebene Steuermilliarden jedes Jahr, denn unsere Energiepreise sind noch zu niedrig, und zu wenige andere verdienen daran?

    Ich muss sagen, wenn ich mir alle Argumente der „Freunde“ anhöre, dann hätten wir zu Nordstream1 bereits vor 10 Jahren Nordstream2 umsetzten sollen - um unsere Unabhängigkeit zu sichern, denn bei solchen „Freunden“ arbeiten man lieber direkt pragmatisch mit dem „Feind“ Zusammen - speziell beim Gas, wenn man Kohle ersetzen will