Streiks in Sachsen, Bayern und Berlin: Den Druck erhöhen
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. In Berlin dabei sind rund 12.000 Beamte, darunter auch Lehrer und Erzieher.

Die Kinder in der Baerwaldstraße in Berlin-Kreuzberg standen am Mittwoch vor verschlossenen Türen Foto: dpa
CHEMNITZ/BERLIN/WÜRZBURG dpa | Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst haben Gewerkschaften mit Warnstreiks in Sachsen, Bayern und Berlin den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.
In der Hauptstadt haben laut der Bildungsgewerkschaft GEW rund 12.000 Lehrkräfte, Erzieher, Sozialpädagogen, Hochschulbeschäftigte und andere Angestellten im öffentlichen Dienst die Arbeit ganztägig niedergelegt. Zudem sind Gewerkschaftsangaben zufolge rund 3.800 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Raum Zwickau und Chemnitz in den Warnstreik getreten.
In Würzburg beteiligten sich nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi rund 380 Landesbeschäftigte unter anderem am Uniklinikum am Arbeitskampf. In Berlin blieben wegen des Warnstreiks zahlreiche Kitas geschlossen und es fielen laut GEW mindestens 20.000 Unterrichtsstunden an Schulen aus.
Hintergrund der Warnstreiks in vielen Städten in diesen Tagen sind die laufenden Tarifverhandlungen um mehr Geld für Beschäftigte der Länder – außer Hessen. Nach Gewerkschaftsangaben sind deutschlandweit insgesamt rund 2,3 Millionen Beschäftigte der Länder von den Tarifergebnissen betroffen, da Verdi fordert, die Ergebnisse auf die mehr als eine Million Beamten zu übertragen. Diese dürfen in Deutschland nicht streiken.
Zu den Forderungen der Gewerkschafter zählt: Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung. Die Länder, deren Verhandlungsführer Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) ist, halten das für nicht bezahlbar. Die dritte Tarifrunde ist am 28. Februar und 1. März geplant.