Steinmeiers Weihnachtsansprache: Bellevue gegen Hass
In seiner Weihnachtsansprache lobt der Bundespräsident Menschen, die bei rassistischen Sprüchen in Kneipen und auf Schulhöfen widersprechen.
Die Antwort, so Steinmeier an die Zuschauer*innen gerichtet, „geben auch Sie. Sie stehen auf und halten dagegen, wenn im Bus Schwächere angepöbelt werden; wenn jemand, der anders aussieht, beleidigt wird; wenn auf dem Schulhof, in der Kneipe rassistische Sprüche fallen.“
Erneut ruft der Bundespräsident zudem dazu auf, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen. Im vergangenen Jahr hatte Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache die Menschen aufgefordert: „Sprechen Sie ganz bewusst mal mit jemandem, über den Sie vielleicht schon eine Meinung haben, mit dem Sie aber sonst kein Wort gewechselt hätten.“ In diesem Jahr hätten „ganz viele“ das offenbar getan.
„Viele haben mir sogar geschrieben und berichtet von Diskussionen und Debatten, die sie bewegt haben in diesem Jahr“, so Steinmeier. Er habe den Eindruck, dass „tatsächlich in diesem Jahr – landauf, landab – mehr miteinander gesprochen, auch mehr miteinander gestritten“ werde. Von zu wenig Meinungsfreiheit könne in seinen Augen nicht die Rede sein. Aber: „Wie wird aus Reibung wieder Respekt? Wie wird aus Dauerempörung eine ordentliche Streitkultur?“. Eine „salbungsvolle Antwort“ auf solche Fragen könne er als Bundespräsident alleine nicht geben.
Steinmeier schließt mit aufmunternden Worten aus der Weihnachtsgeschichte der Bibel: „Fürchtet euch nicht!“, heiße es dort. „Mut und Zuversicht“ wünsche er „Ihnen und uns allen für das kommende Jahr.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
Bildungsforscher über Zukunft der Kinder
„Bitte nicht länger ignorieren“
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung