: Sprit in Sahnelage
■ Shell bebaut Brache Max-Brauer-Allee
Zapfsäulen statt wilder Müllkippe im Schanzenviertel: Auf der mit schrottigen Fernsehgeräten und fleckigen Autopolstern übersäte Freifläche an der Max-Brauer-Allee zwischen Sternbrücke, Schulterblatt und Lippmannstraße wird eine Tankstelle der Deutschen Shell AG errichtet. „Im Mai soll Eröffnung sein“, kündigte das Unternehmen gestern an. Damit wäre zumindest ein Eckchen des Grundstücks in städtebaulicher Sahnelage genutzt, das aus unerfindlichen Gründen seit Jahren brachliegt.
Neben drei Zapfsäulen sind eine Waschhalle sowie ein 100 Quadratmeter großer Laden geplant. Die neue Shell-Station soll die benachbarte freie Tankstelle an der Max-Brauer-Allee ersetzen. Letztere wurde Ende 1996 weitestgehend dicht gemacht. Kraftstoff gibt es nicht mehr; es werden aber noch Reparaturen durchgeführt und notleidende nächtliche Nikotinbedürftige im Mini-Shop versorgt. Die Tanke habe sich schon lange nicht mehr getragen, heißt es. Deswegen soll sie demnächst abgerissen und durch ein Bürogebäude ersetzt werden. Der alte Inhaber wird Pächter der neuen Shell-Station.
Über die Zukunft des übrigen städtischen Grundstücks ist Genaues nicht bekannt. Im Juli hatte ein Hamburger EDV-Unternehmen sein Kaufinteresse zurückgezogen. Seitdem ist das Verhandlungsgeschick der Liegenschaft gleichbleibend mißlich. Als „unattraktiv“ gilt die vorgeschriebene, dreigeschossige Bebauung mit entsprechend hohem Verkaufspreis. Viele Firmen bevorzugen wegen der Anlieferung Flachbauten. Die Stadtentwicklungsbehörde kontert: „Flächenfraß gibt's nicht.“ hh
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