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Sozialarbeiterin über Prostitution„Wir brauchen kein neues Gesetz“

Juanita Henning von der Beratungsstelle Doña Carmen kritisiert das neue Gesetzesvorhaben zur Prostitution. Menschenhandel hält sie für einen Kampfbegriff.

Straßenstrich in Saarbrücken. Bild: dpa
Barbara Dribbusch
Interview von Barbara Dribbusch

taz: Frau Henning, es gibt derzeit eine neue Debatte über das Verbot der Prostitution. Gleichzeitig plant die künftige Große Koalition ein neues Prostitutionsgesetz. Ist das in Ihrem Interesse?

Juanita Rosina Henning: Die Debatte über das Verbot geht an den tatsächlichen Problemen völlig vorbei. Das betrifft vor allem das geplante Gesetzesvorhaben.

Was rügen Sie an den Plänen?

Dabei geht es um eine weitgehende Reglementierung von Prostitutionsstätten. Die Betreiber sollen alle Frauen, die bei ihnen tätig sind, bei den Behörden melden. Sie sollen die aufenthaltsrechtlichen Papiere der Frauen kontrollieren. Die Frauen würden möglicherweise alle zentral polizeilich registriert. Das lehnen wir entschieden ab.

Das Argument für mehr Kontrolle lautet, dass man so dem Menschenhandel wirksamer begegnen könne.

„Menschenhandel“ – das ist doch ein Kampfbegriff gegen die Prostitution. Dass der Begriff mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Im Jahre 2010 gab es 761 Fälle von mutmaßlichen Opfern von Menschenhandel, bei geschätzt 200.000 Prostituierten. Davon waren 159 Fälle, in denen die Opfer tatsächlich Gewalt, Drohung, körperliche Misshandlung erlebt hatten. Das sind also weniger als ein Promille.

Im Interview: Juanita Rosina Henning

ist Sozialarbeiterin und Sprecherin und Mitgründerin der Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen Doña Carmen e. V. in Frankfurt am Main. Seit 1991 engagiert sich Henning für die politischen und sozialen Rechte von Prostituierten.

Es heißt ja immer, die Dunkelziffer sei so hoch, weil es sich um organisierte Kriminalität handelt und die Frauen sich nicht trauten, auszusagen.

In den vergangenen elf Jahren gab es im Schnitt pro Jahr 130 gerichtlich festgestellte Täter im Menschenhandel, das Täter-Opfer-Verhältnis war dabei in etwa eins zu eins. Das spricht gegen organisierte Kriminalität. In einer Studie des Bundeskriminalamtes von 2006 konnte keine organisierte Kriminalität in diesem Bereich festgestellt werden.

Das Prostitutionsgesetz

Union und SPD haben sich auf eine Überarbeitung des Prostitutionsgesetzes geeinigt. Die „ordnungspolitischen Kontrollmöglichkeiten“ sollen gesetzlich „verbessert“ werden. Gegen Freier von Zwangsprostituierten soll härter „vorgegangen“ werden. Das Aufenthaltsrecht der Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel soll „verbessert“ werden, unter Berücksichtigung ihres „Beitrags zur Aufklärung“ und ihrer „persönlichen Situation“.

Die Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen, Doña Carmen, veranstaltet vom 22. bis 24. November in Frankfurt am Main die 2. Frankfurter ProstitutionsTage. (bd)

Das heißt, das Bild der armen Frau aus Osteuropa, die nach Deutschland gelockt und hier von einer Bande unter Druck gesetzt wird, ist falsch?

Ja. Ich habe selbst eine Studie durchgeführt, bin durch die Bordelle gegangen, habe die Frauen interviewt. Über 90 Prozent der Frauen, die nach Deutschland kommen, wissen, dass sie in der Prostitution arbeiten werden.

Es besteht also kaum Handlungsbedarf?

Doch. Aber wir brauchen eben kein neues Sondergesetz, das die Bordelle stärker kontrolliert, um gegen die Fälle von Gewalt und Misshandlung vorgehen zu können. Dazu reichen die Strafrechtsparagrafen, die es gibt: Nötigung, Erpressung, Körperverletzung. Es geht auch viel ums Arbeitsrecht, Einbehaltung von Lohn etwa. Da müsste man nur die normale Rechtsprechung greifen lassen. Gewerberechtlich reicht es aus, wenn Prostitutionsstätten nach Paragraf 14 der Gewerbeordnung anzeigepflichtig wären.

Was fordern Sie noch?

Wir wollen zum Beispiel, dass selbstständige Prostitution endlich als freiberufliche Tätigkeit anerkannt wird. Damit hätten die Frauen mehr Möglichkeiten, auch in Wohngebieten legal zu arbeiten. Außerdem sind wir für die Abschaffung der Strafrechtsparagrafen, die Zuhälterei und die Förderung der Prostitution verbieten. Damit wird es Arbeitgebern nämlich unmöglich gemacht, Prostitution als sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis anzubieten.

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25 Kommentare

 / 
  • M
    Mirreichts

    Hallo Gustav,

    ich finde es toll, dass ein Mann (offenbar) sich mal vernünftig mit dem Thema auseinandersetzt und nicht nur alles schön redet. Klar, mit Prostitution wird viel Geld gemacht (=Antwort auf alles heute)und "klar", es ist ein "Beruf wie jeder andere". Leider muss es erst soweit kommen, dass Kinder in der Schule ihr Praktikum flächendeckend im Puff machen, bevor es mal einen Aufschrei der guten braven Bürger gibt. Solange bleiben wir noch Vogelstrauß. Die italienischen Minderjährigen machen es vor: Bunga Bunga für eine neue Prepaidkarte und/oder Schuhe. Da können Eltern stolz sein, was sie geschaffen haben. Selbstbewusste, selbstbestimmte, nicht verklemmte Arbeiterinnen.

     

    PS:Unterschreiben Sie lieber den Appell bei der Emma.

  • M
    Mirreichts

    Wer das sagt, sollte sich mal bei YouTube die Sendung "Deutschland - ein Rotlichtparadies" ansehen. Klingt das etwa unvernünftig?

  • M
    Mirreichts

    Für Männer gibt es scheinbar eh keine Argumente Prostitution abzulehnen. Nicht mal, wenn dadurch Menschenhändler gestoppt werden. Und ja Belzebub, es sind Schätzungen von Hilfsorganisationen. Ich habe es nicht von der deutschen Emma Seite.

    Männer setzen den Sex für Geld mit dem ohne Geld gleich. alle Achtung. Das gibt ja dann Frauen wirklich den Ansporn ihre Männer auszunutzen, denn warum sollten die, die einzig wahren Dummchen auf der Strecke bleiben. Da schafft sich der Mann, da schafft sich die Liebe ab.Anschaffen ist die neue Devise.

    • @Mirreichts:

      wieso für männer? auch für frauen of all three+x sexes gibt es keinen vernünftigen grund, anderen menschen verbieten zu wollen, dass diese für pleasurable sex gegengaben entgegennehmen.

      und ja: bei sex besteht egal ob mit oder ohne geld oder blumen oder brillis immer das risiko, dass er nicht ganz so ausfällt wie gewünscht.

  • Bekommt Frau Henning Prozente von irgendwem?

     

    Klingt alles zu schön um wahr zu sein. Wie eine PR-Sprecherin der Katholischen Kirche oder von Dow Chemicals.

    • @Angelika Oetken:

      wenn Sie mal verständig http://www.donacarmen.de/?p=431

      durchlesen und denken, dann werden Sie feststellen: angestrebt ist die zwangs-bordellierung inklusive totalüberwachung aller sexarbeiterinnen of all three+x sexes. dagegen verteidigt frau Henning die freiheit, also die bürgerlichen+politischen wie auch die WSK-rechte einer jeden einzelnen. im grunde auch Ihr recht, sich selbst in einer ehe zu versklaven, weil Ihnen dies ökonomisch einträglicher erscheint als auf den strich zu gehen.

      • M
        Mirreichts
        @christine rölke-sommer:

        Komisch, dass Prost. ein Beruf wie jeder andere sein soll, man sich aber gegen Registrierung sperrt. In jedem anderen Beruf ist man registriert, allein weil man Steuern zahlt. Außerdem finde ich es frech, zu behaupten, Sie würden irgendetwas für die Rechte von Fr. Oetken tun. Im Übrigen sehe ich mich als Ehefrau nicht als versklavt an. Das kann offenbar nur jemand schreiben, der entweder neidisch ist, weil er nur Männer fürs Bett gegen Geld, nicht aber für die Ehe findet oder in seiner Ehe feststeckt und sich nicht trennen kann. Auf jeden Fall frei nach dem Motto: Was ich denk und tu, trau ich auch andern zu.

        • @Mirreichts:

          fehlt eigentlich nur noch: Ihnen gehört es mal ordentlich besorgt!

          ist Ihnen eigentlich der unterschied zwischen finanzamt/gewerbeamt und polizei klar? nicht?

          wenn Sie hier rein gucken, dann lesen Sie nicht das wort zum sonntag sondern den willen zu reglementierung, zwangsbordellierung, überwachung (war da nicht was mit dem hand der kanzlerin?) und gewinnabschöpfung. das heißt: der staat will sich die körper aller prostituierten of all three+x sexes aneignen und über diese, deren gebrauch verfügen. versüßt werden soll das mit: Wir wollen Frauen vor Menschenhandel und Zwangsprostitution besser schützen und die Täter konsequenter bestrafen. - aha!

  • R
    Ruhender

    Zwangsprostitution ist kein Argument, Prostitution insgesamt abzulehnen. Man müßte sonst jede Lohnerwerbstätigkeit ablehnen, da viele Menschen gezwungen sind, einer solchen nachzugehen.

     

    Die sog. Feministen und Feministinnen haben noch nicht begriffen, daß es Frauen gibt, die weniger verklemmt sind, als sie selbst.

    • M
      Mirreichts
      @Ruhender:

      Zwangsprostitution ist verbunden mit Prostitution. Es wird immer Menschen geben, die die Armut oder Schwäche der Menschen ausnutzen. Und das dann noch mit staatlicher Unterstützung. Übrigens ist es ein starkes Stück, wenn Männer oder Frauen andere, die nicht als Prostituierte tätig sein wollen, als verklemmt hinstellen. Dann sind wohl die meisten Frauen in ihrer Familie verklemmt. Ob die das auch so sehen? Welches Ziel wohl so eine Aussage hat und was sie den Verklemmten sagen soll. Verklemmt sind wohl eher die vielen, vielen Männer, die offenbar so einen großen Bedarf an nicht-verklemmten haben, es aber im Leben nicht zugeben würden.

      • R
        Ruhender
        @Mirreichts:

        Völlige Fehlinterpretation Ihrerseits, wohl hervorgerufen durch emotionale Befindlichkeiten. Natürlich sind nicht alle verklemmt, die sich nicht selbst prostituieren. Wohl aber sind es alle, die ein Problem damit haben, daß andere sich prostituieren.

         

        Zum Zwangs-Argument nochmal: Wollen Sie dann Erwerbstätigkeit grundsätzlich verbieten? Schließlich sind viele Menschen zu einer solchen gezwungen, der sie freiwillig nie nachgehen würden.

  • B
    Balduin

    Sex für Geld oder ohne Geld - wo ist da der Unterschied, außer dem Geld?

  • Guter Beitrag und wirklich vernünftig!

    Ich halte diese ganze feministische Diskussion über Prostitution für nichts weiter als eine weitere Ausprägung der Neoprüderie. Wenn das so weiter geht, dann wird in wenigen Jahren jeglicher außerehelicher Geschlechtsverkehr verboten werden.

    Leute! Dieser Alice-Schwarzer Feminismus hat doch nichts mehr zu tun mit echtem Feminismus, bei dem es um Gleichberechtigung geht, keinesfalls um Bevormundung.

    • @Gabriel Peifer:

      richtig. das, was Alice uns vorspielt, ist die gute alte bürgerliche frauenbewegung vom ende des 19.jhdt. die, welche so gern wohnheime für gefallene mädchen einrichten wollte, um sie und ihre lust besser kontrollieren zu können.

  • M
    Mirreichts

    Frauen, die im Bordell arbeiten wissen, dass sie als Prostituierte im Bordell landen? Nein wie verwunderlich. Im liberalen Holland gibt es allein in Amsterdam 4000 Zwangsprostituierte. Also weitermachen und weiter Augen zu. Über Ausnahmen müssen wir hier nicht reden.

    • @Mirreichts:

      Gibt's für die Zahl so was wie eine verlässliche Quelle?

       

      Oder hast du sie dir nach Alice-Schwarzer-Manier einfach nur aus den Fingern gesogen?

       

      Ich gehe erst mal davon aus, dass letzteres zutrifft.

       

      Und was sind eigentlich "Zwangsprostituierte"? Ist frau womöglich bereits "zwangsprostituiert", wenn sie nicht weiß, wie sie sonst die Handyrechnung bezahlen soll?

  • M
    Mirreichts

    Komischerweise ist ein Frankfurter Kommissar, der den Alltag erlebt, gar nicht von der propagierten Wellness-Prostitution von Fr. H begeistert. Fr. Henning propagiert - wie ich las –offenbar Flatrate-Bordelle,

    Befürwortung von Sex ohne Kondom (sehr vernünftig!), Begriff Zuhälter als  diskriminierend und die Hells Angels als brav. Warum sie dies wohl tut? Ich nehme diese Frau für mich nicht ernst.

    (Über Dona Carmen - Nachzulesen im Buch: Prostitution - ein deutscher Skandal)

    PS: Wie kann man 760 Fälle als geringe Zahl ansehen, wo jede von diesen Frauen mit x-Männern Sex haben musste und dies ja nur die Fälle beziffert, die aufgedeckt wurden? Wie viele Frauen gehen schon gegen ihren Zuhälter vor Gericht?

    Was hat die Legalisierung den Frauen gebracht? Nur das keine Kontrollen mehr stattfinden und sie von einer Wohnung in die nächste geschickt werden, damit Mann immer "Frischfleisch" auf dem Tisch hat. Selbstbestimmt in die Pros.?, wenn einen die Familie, die Armut, die Händler drängen? Klar doch! Und well Frau nichts verdient, wenn es alle anderen ohne Gummi machen. Welche Wahl hat sie dann?

    • @Mirreichts:

      "PS: Wie kann man 760 Fälle als geringe Zahl ansehen, wo jede von diesen Frauen mit x-Männern Sex haben musste"

      Im Vergleich zu geschätzten 400.000 Prostituierten ist das wirklich wenig.

      "und dies ja nur die Fälle beziffert, die aufgedeckt wurden?"

      Ach ja, die berühmte Dunkelziffer... wenn ideologisch entsprechend gepolt ist schätzt man die gerne mal höher, nicht wahr?

      "Wie viele Frauen gehen schon gegen ihren Zuhälter vor Gericht?"

      Zuhälterei ist ein schwieriges Verbrechen, das machen nicht viele. Die Fallzahlen dazu sinken auch. Und die Polizei geht bei Hinweisen auf Zuhälterei rigoros vor.

      "Was hat die Legalisierung den Frauen gebracht?"

      Nur zur Info: Prostitution war auch vor 2002 nicht verboten, sondern nur sittenwidrig.

      "Nur das keine Kontrollen mehr stattfinden"

      So ein Blödsinn. Die Kontrollen gab es auch nach 2002 noch.

      "und sie von einer Wohnung in die nächste geschickt werden, damit Mann immer "Frischfleisch" auf dem Tisch hat."

      Wie kommen Sie darauf das die geschickt werden? Die meisten Bordellbetreiber besitzen nur ein Bordell, wieso sollten die der Konkurrenz Prostituierte schicken?



      Die Wahrheit ist: Die Prostituierten organisieren es selbst von Bordell zu Bordell zu reisen. Immer auf der Suche nach einem guten Platz und guter Kundschaft. Die wissen auch das es bei manchen Kunden gut ankommt "die Neue" im Ort zu sein.

      Reduzieren Sie doch bitte nicht die Frauen auf willenlose Objekte.

      "Selbstbestimmt in die Pros.?, wenn einen die Familie, die Armut, die Händler drängen?"

      Wie kommen Sie darauf das die - meist ausländischen - Prostituierten von ihren Familien in die Prostitution gedrängt werden? Sind Sie Rassist? So etwas sind höchstens seltene Ausnahmefälle.

      Und Armut sehen Sie als Mangel an Selbstbestimmung? Wie steht es dann mit ihrer Empathie gegenüber armen Männern?

    • @Mirreichts:

      "Komischerweise ist ein Frankfurter Kommissar, der den Alltag erlebt, gar nicht von der propagierten Wellness-Prostitution von Fr. H begeistert."

      Wenn meinen Sie da? Vielleicht diesen konservativen Ruheständler, der auch auf der Webseite der GdP gegen Albaner hetzt?

      "Fr. Henning propagiert - wie ich las –offenbar Flatrate-Bordelle,"

      Über diese Prostitutionsform gab es eine unnötige Moral-Panic. In solchen Clubs arbeiteten Prostituierte über Jahre ohne das sie es als Problem sahen. Sie sind inzwischen verboten - doch inoffiziell gibt es sie weiterhin, mit dezent geändertem Geschäftsmodell. Das Gesetz ist machtlos dagegen.

      "Befürwortung von Sex ohne Kondom (sehr vernünftig!),"

      Das befürwortet Sie doch gar nicht. Aber warum sollte es z.B. zwischen zwei getesteten Personen verboten sein?

      "Begriff Zuhälter als diskriminierend und die Hells Angels als brav."

      Der Begriff "Zuhälter" hat über die Jahre einen Bedeutungswandel mitgemacht. Zudem wird der Begriff auch heute gerne missbraucht um z.B. die Lebenspartner von Prostituierten zu diskreditieren - im Blockwart-Stil.

      Die Hells Angels hat Frau Henning nicht verteidigt.

      "(Über Dona Carmen - Nachzulesen im Buch: Prostitution - ein deutscher Skandal)"

      Sie empfehlen hier das Hetzbuch von Frau Schwarzer, das in seiner ursprünglichen Form nicht mehr gedruckt werden darf, wegen falscher Behauptungen.

  • G
    Gast

    Das hört sich ja gerade so an als gäbe es keine Fälle von minderjährigen Mädchen, die in ihrem Heimatland entführt, drogenabhängig gemacht und nach Westeuropa geschleppt werden. Dass sie von ihrer künftigen Tätigkeit als Prostituierte ahnen, dürfte einem klar sein.. Die Rechte von Prostituierten müssen gestärkt und geschützt werden, keine Frage. Dabei aber zu sagen, dass es keine organisierte Kriminalität und verhältnismäßig wenig Fälle von Gewalt gäbe, ist doch gnadenlos untertrieben und eine Frechheit gegenüber der Opfer.

    • @Gast:

      "Das hört sich ja gerade so an als gäbe es keine Fälle von minderjährigen Mädchen, die in ihrem Heimatland entführt, drogenabhängig gemacht und nach Westeuropa geschleppt werden."

      Die gibt es vielleicht, aber das ist wohl eher selten, wenn Sie sich mal die Fallzahlen des BKA ansehen.

      "Dabei aber zu sagen, dass es keine organisierte Kriminalität und verhältnismäßig wenig Fälle von Gewalt gäbe, ist doch gnadenlos untertrieben und eine Frechheit gegenüber der Opfer."

      Niemand hat gesagt das es keine organisierte Kriminalität gäbe. Das es verhältnismäßig wenig Fälle von Gewalt und Zwang gibt ist FAKT - bis jemand das Gegenteil beweisen kann.

  • G
    gast

    die frau wird sich doch wohl nicht etwa erdreistet haben, mal selbst mit den betroffenen zu sprechen? und sich dann auch noch ein unvoreingenommenes bild gemacht zu haben.

     

    hoffentlich macht das nicht schule! wo kämen wir denn da hin, wenn nicht jeder mediale salonlöwe/in auf jeden vorgestanzten empörungszug aufspringen könnte?

     

    kann denn die versammelte intelligenz unseres landes so falsch liegen?

     

    in der geschichte unerrechte geistesgrößen wie ein schauspieler namens hannes jänike, ein kölner großintellektueller einer dialektmusikgruppe und die schutzpatronin aller unserer (ausser ihr natürlich) so schutzbedürftigen weibchen sollen falsch liegen?

     

    ich weigere mich das zu glauben!

     

    mein weltbild droht einzustürzen. können alle diese lichtgestalten, die mir mit soviel weisheit den richtigen weg zeigen wollen denn alle falsch liegen?

     

    und das nur wegen so einer sozialarbeiterperson, die auch noch persönlichen kontakt mit diesen armen schutzbedürftigen opfern pflegt, denen wir doch gerade so schön medien- und moralwirksam was gutes tun wollten...

  • G
    Gustav

    Was passiert mit Frauen, die mangels

    Qualifikation/ familärer Belastung/ Ortsgebundenheit

    in strukturschwachen Regionen/

    (z.B. Pflegefall in der Familie,

    Haus gebaut mit Schulden)/

    zu lange aus dem Erwerbsleben raus,

    keinen Job findet.

    Soll das Arbeitsamt sie sanktionieren dürfen,

    wenn sie sich nicht prostitutieren wollen?

    Soll die "Arbeitsagentur" die Frauen bearbeiten

    dürfen sich in dieser Branche selbstständig zu machen.

     

    Ein Studium setzt eben noch lange keinen gesunden

    Menschenverstand voraus!

    Die Würde des Menschen ist unantastbar! Lest erst einmal das Grundgesetz!

    • @Gustav:

      immer wieder die gurkenpflücker!

      „Grund- oder Menschenrechte formulieren Minimalbedingungen für jeden sozialen Bereich und für jede soziale Rolle, denn sie sollen die Bedingungen gewährleisten, die in jedem sozialen Handlungsbereich gegeben sein müssen, damit jeder Mensch Subjekt sein kann.“

      aus: Christoph Menke „von der Würde des Menschen zur Menschenwürde: Das Subjekt der Menschenrechte“ in Festschrift für Hauke Brunkhorst zum 60.Geburtstag

      bedeutet: auch die prostituierte of all three+x sexes ist menschenrechtssubjekt!

      wer aber was gegen sanktionen durchs jobcenter hat, der darf bei https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.mitzeichnen.html

      unterzeichnen!

  • I
    Irrlicht

    Klingt vernünftig, was die Frau da sagt.