piwik no script img

Solidarität nach Angriff der HamasIsraelfahne wurde abgehängt

Vor dem Roten Rathaus hing seit dem 7. Oktober 2023 eine Israelfahne. Nun ist sie weg. Berliner Regierungschef Kai Wegner will sie nach Tel Aviv bringen.

Wird nach Tel Aviv geschickt: Die israelische Flagge vor dem Roten Rathaus Foto: Katharina Kausche/dpa

dpa | Vor dem Roten Rathaus hängt keine Israelflagge mehr. Das teilte die Senatskanzlei mit. Sie wurde am Vormittag eingeholt und soll an Berlins Partnerstadt Tel Aviv übergeben werden.

Die Flagge war nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gehisst worden – als Zeichen der Solidarität mit Israel und den von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln.

„Die letzten lebenden Geiseln sind aus der Terror-Gefangenschaft der Hamas im Oktober endlich freigekommen“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU). „Ich habe immer gesagt, dass die Flagge Israels so lange vor dem Roten Rathaus in Berlin weht, solange noch eine Geisel von der Hamas gefangen gehalten wird.“

Er werde die Flagge nun an den Oberbürgermeister von Tel Aviv, seinen Kollegen und Freund Ron Huldai, schicken. Wegner versicherte: „Wir werden im Kampf gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit nicht nachlassen, sondern alles dafür tun, dass Jüdinnen und Juden in Berlin und Deutschland sicher leben können.“

Strittige Diskussionen

Um die israelische Flagge hatte es im Sommer Diskussionen gegeben: Linke und Grüne plädierten dafür, daneben auch die Fahne der Palästinenser vor dem Roten Rathaus zu hissen. Die Linke argumentierte, man dürfe bei Menschenrechtsverbrechen nicht mit zweierlei Maß messen.

Auch die Grünen wiesen darauf hin, es sei richtig, nach dem Terrorangriff der Hamas Solidarität mit der israelischen Bevölkerung zu zeigen, aber falsch, sie der palästinensischen Bevölkerung zu verweigern.

Bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel waren rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Der Angriff löste den Gaza-Krieg aus, bei dem Zehntausende Palästinenser getötet wurden. Im Oktober verständigten sich Israel und die Hamas im Rahmen einer Waffenruhevereinbarung auf die Freilassung aller Geiseln.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare