Shitstorm für männlichen Vorstand: Der ADAC ist ein Altherrenverein
In der neuen Chefetage des Automobilclubs sitzen nur ältere, weiße Männer. Diversität sieht anders aus, finden viele Twitternutzer*innen.
Das Foto des neuen Vorstands erinnert an ein Bild der Führung des Bundesinnenministeriums, das vor einem Jahr ähnliches Aufsehen erregte. Twitter-Nutzer*innen empörten sich über die Homogenität der Chefetage, die nur aus älteren Männern mit heller Hautfarbe besteht.
„Tolle Diversität – bei der Krawattenfarbe“, kritisierte ein Kommentar. Eine andere Userin schrieb: „Ihr wisst aber schon, dass Frauen auch Auto fahren dürfen?“ Ein Vorstand bestehend aus „alten weißen Männern“ sei nicht zeitgemäß, so der Konsens.
In vier Tweets nahm der ADAC Stellung zu den Vorwürfen und verneinte, dass „das Bild des ‚Altherrenvereins‘“ dem eigenen Selbstverständnis entspreche. Außerdem folgten die Hashtags „#diversity #engagement“.
Derzeit ist rund ein Viertel der Deutschen Bevölkerung Mitglied in dem Automobil-Club. Davon sei knapp die Hälfte weiblich, so der ADAC via Twitter. Das sei nur leider in den Gremien noch nicht repräsentiert. Trotzdem sollen sich Männer wie Frauen ehrenamtlich engagieren, so die Aufforderung des Verkehrsclubs.
Empfohlener externer Inhalt
Ein weiterer Twitternutzer fasste die Ungerechtigkeit des Unternehmens-Auftritts zusammen: „Also der ADAC wirbt für das Modell ‚alte weiße Männer bezahlt, aber Frauen ehrenamtlich (unbezahlt)‘ – hab ich das jetzt richtig verstanden?“
Jens Kuhfuß, Vizepräsident für Finanzen, meinte auf der Hauptversammlung: „Es muss wieder cool und hip sein, Mitglied im ADAC zu sein.“ Ein modernes Image fördert der Verkehrsclub mit einer solch homogenen Zusammensetzung der Chefetage aber nicht. Auch ein Hashtag #diversity kann nicht über die strukturelle Benachteiligung hinwegtäuschen.
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