Sexismusbanner in Liga zwei: Stillstand mit Nebengeräuschen
Der FC St. Pauli verschenkt beim 1:1 gegen Stuttgart zwei Punkte. Doch die Mannschaftsaufstellung und ein Stuttgarter Banner sind das Hauptthema.
Ein Konter der Schwaben zum 1:1-Endstand, abgeschlossen durch Ex-Nationalspieler Mario Gómez, hatte die Hamburger zehn Minuten vor Spielende um den verdienten Sieg gebracht und damit um die Hoffnung, sich von der Abstiegszone etwas abzusetzen. Der Blick der Hamburger richtet sich jetzt weiter nach unten statt nach oben.
Doch die Diskussionsthemen waren am mit 29.546 ZuschauerInnen ausverkauftem Millerntor andere: Die Einstellung einiger Stuttgarter Fans und die Aufstellung von Trainer Luhukay. Der ließ erneut frühere Leistungsträger wie Philipp Ziereis, Marvin Knoll und Dimitrios Diamantakos auf der Bank versauern.
Sommer-Neuzugänge wie Matt Penney oder später auch Boris Tashchy durften sich hingegen auf dem Rasen tummeln – die haben bislang noch in keiner Partie ihre Zweitligatauglichkeit unter Beweis gestellt und taten es auch am Samstag nicht. Nicht nur für viele Fans, auch für das Gros der versammelten SportjournalistInnen löst die Spielerauswahl des Hamburger Chefcoaches kollektives Kopfschütteln aus.
Empörung über Spruchband
Aufreger Nummer zwei: Ein sexistisches Spruchband einiger Stuttgarter Fans mit der Aufschrift: „Geizige Schwaben ficken eure Mütter zu fairen Preisen!“ Der Text, der in den sozialen Medien auch in der schwäbischen Fangemeinde heftige Empörung auslöste, war eine misslungene Reaktion auf einen Slogan, der beim Hinspiel beider Vereine im August im St.-Pauli-Gästeblock hochgehalten worden war: „Geizige Schwaben nehmen Zecken aus. Fickt eure Preise!“
Anders als einige Fans nahm es der St-Pauli-Liveticker, eigentlich dafür zuständig, den Spielverlauf zu referieren, gelassen und postete nach einer guten Stunde Spielzeit: „Bisschen Sexismus in Plakatform im Gästeblock. Das ist doch Mist.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Umgang mit nervigen Bannern
Bundesrat billigt neue Regeln für Cookies