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Sexismus in DeutschlandEs wird anders

Die Sexismusdebatte um Rainer Brüderle kann endlich zu dauerhaften Veränderungen führen. Auch weil die Debatte ohne Alice Schwarzer auskommt.

Das Internet befreit uns Frauen von der Hoheit der Männer über die Meinungsbildung. Bild: evali / photocase.com

Seit ich denken kann, frage ich mich, warum die, warum nicht wir? Warum bestimmen sie über uns? Warum sollen sie mehr wert sein? Als Kind war das die Frage, warum ein Junge die Brause aus der Flasche trinken darf, ich aber nicht. Als Jugendliche die, wie sie dazu kommen, unsere Schwangerschaften regeln zu wollen? Heute, warum sie die gleiche Arbeit besser bezahlt bekommen, die Männer?

Es ist zu spät, um jung und wütend zu sein. Ich muss mich damit abfinden, mittelalt und immer noch wütend zu sein. Aber: Es war noch nie so gut wie heute!

Denn es ist anders. Es tut sich was. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass nach diesem Kampf die Dinge anders sein werden. Gerade so, wie es in den 70ern gewesen sein muss. Nach Jahrzehnten der kleinen Schritte geht jetzt der Umbruch weiter. In ähnlicher Größe und Tragweite.

Der Anspruch auf Teilhabe, die Frage nach gleicher Bezahlung, die Wahlkampfthema werden könnte, jetzt die Sexismusdebatte – auch vor dem Hintergrund der Vergewaltigungen in Indien (ganz so, als gäbe es hier keine). Es ist, als flössen Seen zusammen. Einzelne Notstandsgebiete, bislang singulär verhandelt oder besser gesagt: abgesperrt. Jedes einzelne schwillt an, und sie alle laufen ineinander, zu einem über die Ufer tretenden Riesengewässer, das nicht aufzuhalten ist.

Solidarität unter Frauen

Vor einem Jahr haben Journalistinnen unter dem Motto „Pro Quote“ begonnen, Veränderungen in den Medien und Teilhabe an den Führungspositionen einzufordern. So schlagkräftig, dass sie Anfragen anderer Berufsgruppen bekommen, die die Kampagnenstrategie übernehmen wollen. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten ist eine Solidarität unter Frauen spürbar, die über die einzelne Berufsgruppe oder Schicksalsgemeinschaft hinausgeht. Und, auch das ist anders, Männer unterstützen die Forderungen. Vielleicht nur, weil sie nicht mit jemandem leben wollen, der als minderwertig gilt? Egal.

Dass die Debatte um Rainer Brüderle, in der der Politiker als Stellvertreter für Millionen von Männern steht, so groß wurde, ist dem Internet zu verdanken. Eine Initiative wie „#Aufschrei“ hat das ermöglicht.

Christian Jakubetz vom Cicero beklagt, dass durch „#Aufschrei“ „das Debattieren im Netz wieder ein bisschen unangenehmer geworden ist“. Für diesen Einwand kann man nur dankbar sein, denn er illustriert, warum es vielleicht so etwas wie das Internet brauchte, um der jahrhundertealten Forderung nach Gleichstellung zur Durchsetzung zu verhelfen: Das Internet befreit uns Frauen von der Hoheit der Männer über die Meinungsbildung.

Kein Stern, kein Spiegel, kein Günther Jauch hat etwa das Thema sexueller Belästigung in unserem Sinne aufgegriffen. Also aus Perspektive der Frauen. Und Günther Jauch hat am Sonntagabend gezeigt, was passiert, wenn Männer so tun als ob: Erneut geraten die, die „Stopp!“ sagen, in die Situation, sich rechtfertigen zu müssen.

Und alles ohne Alice Schwarzer

Das Erstaunliche ist: All das, was im Moment passiert, passiert ohne Alice Schwarzer. Und ich glaube, genau das ist der Punkt, warum sich eine solche Kraft entwickelt. Natürlich lädt eine Sendung wie „Günther Jauch“ reflexhaft Alice Schwarzer zum Thema „Sexismus“ ein. Und tatsächlich war bei Jauch kein Gast so gut wie sie. Sie kennt das Thema in allen Facetten und wird nicht mehr keifig.

Klar ist aber auch, die Veränderungen wären ohne sie undenkbar. Doch für das Großwerden dieser vielen Thematiken hat sie in den letzten Jahren keine aktive Rolle gespielt. Ich glaube sogar, dass dies die Chance war für die Themen, groß zu werden. Jahrelang war „Alice Schwarzer“ verbunden mit dem Herunterrauschen von Rollläden. Der Name fiel – und das Thema war tot. Der Name wurde zur Waffe der anderen, um Themen abzutöten, auch unter Frauen.

Die Emanzipation von Alice Schwarzer, die Entkopplung des Feminismus von ihrer Person ist der Schlüssel dazu, dass Frauen und Männer die Situation, in der wir – auch miteinander – leben, als so irrwitzig empfinden, dass sie sie tatsächlich ändern wollen.

Nennen wir den Kampf und die Errungenschaften der 70er Jahre die erste Umwälzung, hier kommt die zweite. Ich bin selbst erstaunt. Vor allem aber begeistert. Denn zum ersten Mal, zumindest in meinem Leben, ist klar: Hier wird etwas anders.

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83 Kommentare

 / 
  • NW
    Nils W.

    "Seit ich denken kann, frage ich mich, warum die, warum nicht wir? Warum bestimmen sie über uns? Warum sollen sie mehr wert sein? Als Kind war das die Frage, warum ein Junge die Brause aus der Flasche trinken darf, ich aber nicht."

     

    Es sind doch Frauen die Kinder erziehen, Verbote aussprechen oder Verhalten loben.

    In der institutionellen Erziehung sind 97% der Angestellten weiblich und erziehen kleine Jungs oder Mädchen zu Erwachsene die sie selbst nicht mögen.

  • F
    Freidenker

    @ Thomas, wenn diesem Problem Macht und Hierachie zu Grunde liegt, ist die Debatte doch erst recht wichtig! Twitterkitsch kann man es kaum nennen, wenn in Deutschland, Frankreich und England zig Tausende Frauen (und Männer) negative Erfahrungen diesbezüglich mitteilen.

  • M
    Marc

    Danke, Ihre Lage, Frau Burmester, wird für mich sehr nachvollziehbar.

  • T
    Thomas

    Also, ich sehe auch im Alltag sehr häufig, dass grenzwertige Bemerkungen gutaussehender Männer - gegenüber der Kassiererin am Supermarkt, gegenüber der Friseurin (...) einen lustigen Dialog münden. Ist es ein eher punktuelles Problem, oder ein akademisches? Wehrt Euch doch einfach wenns Euch nicht passt. Mir scheint, IHR seit noch nicht im 21 jahrhundert angekommen zu sein. Sagt doch klar, dass es Euch nicht passt, wenn ein Mann sexuell anzüglich wird. Ihr habt doch mittlerweile die gleichen Rechte. Aber nein, Eure Reize und Euren weiblichen Charme setzt Ihr gleichzeitig ja auch zum vorankommen ein. (abgesehen von der nicht abhängig beschäftigten fem-avantgard, die sich herausnimmt, für alle zu sprechen).. Naja, findet Euch erstmal, wir (emanzipatorischen Männer) die sich von den Machoidioten längst abgewendet haben, haben Geduld mit Euch...

     

    also.. nochmals: ES IST KEIN GESCHLECHTERPROBLEM, es ist ein gesellschaftliches Problem (hierarchie, abhängigkeit, soziale macht). Bei weiblichen Menschen kanalisiert sich das halt in "sexismus", bei den männlichen Menschen in mobbing, abwertung..

     

    so eine doofe debatte... tweitterkitsch!

  • DZ
    Die Zeiten ändern sich

    @ Matze Zinke, sexuelle Belästigung ist strafbar, falls Sie das noch nicht wissen. Außerdem habe ich das Gefühl, Männer stellen sich hier mit Absicht doof, als ob Sie nicht verstehen würden, dass es bei der Debatte nicht um harmlose Flirts ginge. Es geht um üble Anmache von zotigen Kommentaren bis zu Übergriffen. Dagegen wehren sich die Frauen. Oder wollen Sie sexuelle Übergriffe gegen Frauen verharmlosen??

  • T
    Thomas

    es ist einfach zum heulen. hält man die tür auf, bekommt man zu hören, das man es selber könne. lässt man die tür einfach zufallen, ist man unhöflich. ist ein gutaussehnder, starker mann anzüglich, ist das willkommen. macht das ein 0815 mann, ist es anzüglich. es ist also nichts weiter als selektivismus, den wir bei uns in brd zu genüge haben. und wir haben andere probleme: verarmung, steigende energiepreise, verlogene politik. ich denke, die frauen befinden sich derzeit in einer delikaten evolutionsphase und man sollte da einfach rücksicht drauf nehmen, insbesondere die jung berliner fem-avantgarde, die gerne mal für die gesamte bevölkerung spricht. eine lächerliche debatte. überall dort wo abhängig herrscht gibt es missstände. das betrifft auch den einfachen bürosachbearbeiter, der gemobbt wird oder den ausländer, der beschimpft wird. man sollte die ganze diskussion nicht auf geschlechter beziehen, sondern auf die hierarchische gesellschaftsstruktur.

     

    bei allem dürfen wir eines nicht vergessen:

    frauen morden auch

    frauen führen kriege

    frauen entlassen mitarbeiter und rationalisieren

    frauen sanktionieren bei harz 4

    frauen verschwenden umweltressourssen

  • Z
    zynifrau

    so ein hohles geschwätz! frau autorin, was wollen sie sich denn schönreden? veränderung kann ich beim besten willen nicht erspähen, nur weil die schwarzer nicht mehr "keift". wir frauen sind doch täglich multiplen abarten des sexismus ausgesetzt und wehren uns vielleicht je nach noch vorhandener kraft mehr oder minder effektiv dagegen - wenn wir denn überhaupt noch das bewusstsein dafür entwickeln und nicht schon alles für normal erachten. ab und zu kocht irgendeine debatte hoch, und einige fühlen sich berufen, ihre empörung lauthals kundzutun. nahrungsgrundlage für jauchs und wills und wie sie alle heißen mitsamt ihrer achso politikinteressierten gutmenschenzuseherschaft. nächste woche - nächstes thema zum aufregen und profilieren und als gesprächsstoff für den kneipenabend,wo dann der gutmensch von eben völlig selbstverständlich der kellnerin an den hintern greift. war doch nur spaß.

  • R
    ReVolte

    "Kritik ist selbstverständlich berechtigt, wenn es um männliche Vergehen und Fehler geht. Doch kein Mann muss sich, weil er nun mal eben Mann ist, als Vergewaltiger, Idiot oder Missgeburt der Natur beschimpfen lassen. Da ist Widerstand eine Frage der männlichen Selbstachtung. Auch Empörung, Wut und Korrektur sind mehr als berechtigt, und angesichts der Hasstiraden des ideologischen Feminismus ist es eigentlich befremdlich, dass sie auf Männerseite so moderat ausfallen. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Frauen.

     

    Im Grunde genommen wäre es ja ganz einfach: Es geht um Anstand und Respekt. Was man selber nicht angetan bekommen möchte, sollten wir auch nicht anderen antun. Nur eben: Das gilt für beide Geschlechter. Und zwar: gleichermassen."

     

    Prof. Walter Hollstein

  • R
    ReVolte

    Die amerikanischen Wissenschaftler Katherine A. Young und Paul Nathanson haben in ihrer Untersuchung "Spreading Misandry" minutiös belegt, wie die moderne Populärkultur unter dem feministischen Einfluss vor allem im Fernsehen, im Film und in der Massenliteratur "die Verachtung gegenüber Männern" propagiert. "Male bashing" nennt man das in den USA. Die preisgekrönte amerikanische Journalistin Kathleen Parker beschreibt in ihrem neuen Buch "Save the Males", wie verbales Eindreschen auf Männer inzwischen nachgerade zum Volkssport geworden ist.

     

    Und die ach so emanzipatorische, antisexistische taz macht fleißig mit.

    Und während die einen den Mann hegemonial an der Macht sehen und allerlei Safe und Comfort Spaces für Frauen fordern, sieht eine Hanna Rosin den Mann "am Boden" und die Lichtgestalt Frau siegreich über ihn weg schreiten – quasi überholen ohne einzuholen. Doch unverbrüchlich schwesterliche Einigkeit scheint in einem Punkt zu bestehen: dass der Platz des Mannes am Boden sei, damit Frau (dr)aufsteigen kann.

  • N
    nihi.list

    @Blaue

    "Ich verstehe wirklich nicht, wieso gerade Frauen so gegen Alice Schwarzer anschreiben?!"

     

    Wissen tu ich es natürlich nicht, habe eine Ahnung für zumindestens ein Möglichkeit. Frau Schwarzer ist eben Konsequent. Für ihren Kampf für die Rechte der Frauen legt sie sich auch mit dem Islam an und benennt die extreme Frauenfeindlichkeit dieser Ideologie.

    Im Gegensatz zu diesen weichgespülten, ultratolleranten linksalternativen Feministinnen, die ganz groß dabei sind die x-te Frauenquote für den letzten Kannienchenzüchterverein zu fordern, aber vor Ehrenmorden, Burka, Zwangsheiraten usw. die Augen verschliessen.

     

    Frau Schwarzer zeigt eben deutlich auf und sagt es auch unmissverständlich selber: Islam und Frauenrechte nach unseren Vorstellungen passen nicht zusammen. Und da sie auf eben diese Lebenslüge der linksalternativen Gruppen hinweist, dafür wird sie - auch (und gerade?) von den TAZlerinnen - gehasst.

  • EV
    Eine_r von Millionen

    @jan z:

     

    Ihre Anekdoten bestätigen eindrucksvoll:

     

    Alles eine Frage der Sozialisation!

     

    PS: Ich habe zwei Jahre in Brasilien gelebt und genug Männer getroffen, die Frauen nichts "zuflüstern".

     

    Und Frauen, die darauf auch dankend verzichten bzw. sich gegen sexistische Belästigungen zur Wehr setzen.

     

    Eine ziemlich selektive Wahrnehmung, die Sie hier stolz vor sich hertragen!

  • HO
    Hotel Ostoria

    "Der Anspruch auf Teilhabe, die Frage nach gleicher Bezahlung, die Wahlkampfthema werden könnte, jetzt die Sexismusdebatte.."

     

    Ja, und bei all dem egomanischen Geschrei zum Zwecke der Rosinenpickerei fällt auch kaum auf, dass die Lebenserwartungen von Mann und Frau immer weiter auseinandergehen. Denn wie es Männern wirklich geht, interessiert wie ehedem einen Dreck. Da wird eher der "goldene Jammerlappen" von jenen klassisch konstruierenden Gendertanten und Feministas qua Deutungshoheit verliehen, als mal über den Tellerrand hinaus zu sehen. Zumal so ein simpel gestricktes Feindbild doch gleich den Tag strukturiert. Und damit so bleibt, wird auch im Kindschaftsrecht nichts grundlegend geändert. Durch die deutsche Gesetzgebung sind, über viele Jahre hinweg, die Menschen- und Grundrechte von Millionen von Kindern und von Männern in erheblicher, und sexistischer, Weise verletzt worden – im Interesse der Wahrung traditioneller weiblicher Herrschaftspositionen in der Familie. So schaut sie aus, die Teilhabe im mutterhegemonialen Deutschland 2013.

     

    Wo sind eigentlich die Frauen, die sich dafür schämen?

  • R
    RoseKreuzberg

    Vielen Dank für diesen Kommentar.

    Alice Schwarzer hat die Frauenperspektive neulich bei Jauch angemessen streitbar und kompetent vertreten. Also, Frauen, lasst bitte unangebrachtes Auseinanderdividieren von Frauen ... Da grinsen die Männerwitzevertreter doch bloß wieder über uns!

     

    Konsequenz : Alle Kräfte bündeln und den Kampf um die Hälfte der Welt weiterführen.

    Endlich ! = Ordentliche Bezahlung , angemessene Arbeitsplätze, Kitaplätze, Ganztagsschulen,Erziehung der Jungen zur Selbstständigkeit , gegenseitige Unterstützung von Frauen bei sexistischen Machtspielen...

    Aufrichtige Unterstützung von reflektierten Männern annehmen ....

  • W
    Wolfgang

    Angenommen, alle Bilder unserer alten Meister, die Frauen ansehnlich und nackt gemalt haben, müssten verschwinden. Alle Tempel reißen ihre Figuren ab.

    Kein nacktes Mädchen mehr in Zeitschriften, Filmen, Fernsehen und Bars, keine verführerischen Dessous mehr

    in den Geschäften. Nun mal ehrlich, was wäre die Welt trostlos.Ein Vorteil allerdings, die Männer sparen viel Geld aber der Nachwuchs fehlt wie bei den Priestern.

    Also Männer und Frauen, lassen wir uns das einmalige Leben genießen und Sex gehört nun einmal dazu wie Essen und Trinken. Nur auf das Wie kommt es an.

  • G
    Gerret

    Na toll. Ne junge Journalistin geht abends in ner Bar zu nem angetrunkenen, älteren und erfolgreichen Politiker und begrüßt ihn (sinngemäß) "Na Du alter Sack - glaubst Du wirklich Du wärst noch ausreichend leistungsfähig um für Deine Partei was zu reissen?

    Er antwortet (ebenfalls sinngemäß) "und Du junge Göre, hast Du außer Titten noch was zu bieten?"

    Kann mir mal einer erklären warum Unverschämtheiten von jungen Frauen als Recherche gelten und unverschämte Antworten von Männern automatisch als Sexismus? Ist ein schönes simples Weltbild wenn man ohne Fakten zu kennen weiß wer der Böse und wer die Gute ist.

  • RR
    red revenger

    @ Thomas Sch.:

     

    ich werde demnächst auch im professionellen leben meine männlichen kollegen mit eindeutigen blicken taxieren und sie gegebenfalls mit komplimenten umgarnen, dass sie ihre hosen wirklich gut ausfüllen können. kommt bestimmt gut an.

  • M
    Malatesta

    Alice Schwarzer mischt doch wieder ganz groß mit und bringt ihr sexualfeindliches, verklemmtes Frauenbild unters Volk: Die Frauen sind alle arme unterdrückte Hascherl, zu ängstlich, zu unsicher und zu feige, sich selbst zu wehren. Eine Journalsitin, die die ganze Stern-Redaktion hinter sich hat, konnte sich nicht trauen dem Minister ihre Meinung direkt zu sagen, sondern musste sich ein Jahr lang verstecken ... Lachhaft, der übliche Shitstorm, Internethysterie und versuchtes Cybermobbing.

  • MZ
    Matze Zinke

    ich frage mich, wie das thema in der wunschwelt der aufschrei-damen gehandhabt werden soll.

     

    darf manN einer frau die tür aufhalten oder in den mantel helfen? darf manN baggern?

    wird das eine lebenswertere welt sein (vor allem auch für die frauen, die es genießen frau zu sein)?

     

    wird es zukünftig gesetzlich geregelt sein, ob und wenn in welcher form manN einer frau ein kompliment machen darf/kann/soll?

     

    wohl kaum.

     

    also wird es bei einer moraldebatte bleiben. doch wie definiert man moral und was passiert mit denen, die vom mainstream (anders kann moral nicht definiert werden) abweichen? ohne gesetzliche grundlage kann man diese abweichler nicht bestrafen.

     

    mein persönliches, bisheriges fazit:

    absurde gespensterdebatte einiger frustrierter und verklemmter männInnen.

  • BN
    Bernd Nicht

    Erst "gutenbergen", jetzt "Brüderle" im Sinne von "Mannomann sind das mächtige Brüderles. Bin dann nur mal gespannt auf die Antwort"nee, das sind Schwestern"

    Ansonsten finde ich das die gute Frau überspannt reagiert.

  • B
    Bert

    @ Thomas Sch.: Rainer Brüderle war nur der Auslöser für eine längst überfällige Debatte.

  • F
    Freidenker

    Zitat von: Ein Mann: "Solange Desouses, Büstenhalter, Frauenschlüpfer, Burkas, etc. von echten MÄNNERN designt werden, wird es keine Frauenemanzipation geben! Und das ist gut so!!!"

     

    Das ist mit Abstand der dümmste Kommentar, der hier zu lesen ist. Die meisten Frauen sind längst emanzipiert, auch wenn Ihnen das nicht passt, Sie Frauenhasser! Und was hat eine Burka, unter die Frauen in manchen Ländern gezwungen werden, mit Unterwäsche und "echten" Männern zu tun? Nichts!

  • MK
    Manuela K

    Wunderbar! Besten Dank für den Artikel. Bin selbst 52 Jahre alt und habe 'die erste Runde', für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen einzustehen, aktiv mitgelebt. Lange habe ich mich gefragt, wo die jungen Frauen sind, das Thema weiterzuführen, da klar war, dass das zu 'meiner Zeit' Begonnene erst der Anfang war. Über lange Zeit wurde das Thema von der großen Mehrheit der Männer erfolgreich 'ausgesessen'. Endlich geht es weiter. Die Betrachtung, dass in vielen Ländern, wie z. B. zitiert, Indien, ähnliche Bewegungen entstehen, zeigt die Dringlichkeit des Themas überall auf diesem Planeten. Nochmals herzlichen Dank!

  • S
    Subhuman

    @von Blaue:

    "P.S. Die Kommentare der meist männlichen Foristen auf Spiegel/Zeit/SZ sind für mich zumeist zum Gruseln u offenbaren die Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion über Sexismus u ungleiche (Macht-)Strukturen."

     

    Da sind wir uns doch einig. Eine öffentliche Diskussion ist sehr zu befürworten. Nur sollte man dabei nicht, wie in der Vergangenheit immer geschehen, nur den Männern den schwarzen Peter zuschieben. Sexismus und ungleiche Machtsstrukturen gibt es auch auf weiblicher Seite. Wer dies ausblendet, mit dem ist auch keine Diskussion zu führen.

  • E
    EsBinle
  • TS
    Thomas Sch.

    In der Dikussion wird typischerweise alles durcheinandergeworfen: Wenn wir mal bei dem bleiben, was der Herr Brüderle gesagt haben soll, dann finde ich es merkwürdig, daß die Journalistin Herrn Brüderle -wenn es denn so schlimm für Sie gewese war- nicht gleich eine Óhrfeige gegeben hat. Dann wäre der Fall sozusagen stante pede erledigt gewesen. Aber so lange Zeit später in der Öffentlichkeit weinerlich rumjammern. Das ist stillos. Falls nun Herr Brüderle in der Tat die Bemerkung über die Oberweite der Dame gemacht hat, die "ein Dirndl füllen kann", so ist zu fragen, ob das als mehrheitlich als Anzüglichkeit empfunden wird. Meine Befragungen in meinem Bekanntenkreis haben durchweg ergeben, daß erstens der Ton die Musik macht und zweitens die Bemerkung als Kompliment aufgefaßt wurde. Insofern scheint die betroffene Journalistin eher also ein überempfindliches Weichei zu sein. Oder ?

  • P
    Panamalarry

    Zum Glück gibts Männer.

    Ohne sie hätten politisch korrekte Menschen ja überhaupt keine Projektionsfläche mehr.

     

     

    P.S.: Das Spamvermeidungswort, das ich einzugeben hatte,

    lautete huhn :-).

  • B
    Blaue

    Ich verstehe wirklich nicht, wieso gerade Frauen so gegen Alice Schwarzer anschreiben?!

    Spätpubertäre Abgrenzungswünsche gg die "übermächtige Mutterfigur"???

    Fr. Schwarzer hat viel für uns Frauen getan u sie IST NOCH IMMER aktuell, d.h. sie ist weiterhin diejenige, die die Probleme am prägnantesten benennt und tiefergehende STRUKTURANALYSEN verlauten läßt

    wie die Jauch-Talkshow erneut gezeigt hat.

    Deshalb wäre ich sehr glücklich, wenn dieses "Gekeife" gegen Frau Schwarzer aufhören würde und gerade wir Frauen ihr unsere Dankbarkeit und Respekt zeigen würden.

    Ich freue mich jedes Mal, Frau Schwarzer in einer Talkrunde zu sehen, denn sie hebt verläßlich das Niveau der oft seichten Gesprächsrunden.

     

    P.S. Die Kommentare der meist männlichen Foristen auf Spiegel/Zeit/SZ sind für mich zumeist zum Gruseln u offenbaren die Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion über Sexismus u ungleiche (Macht-)Strukturen.

  • P
    Paracelsius

    Solche Vorkommnisse wie im Fall Brüderle zeigen eindrücklich, dass wir uns immer mehr in eine feministische Republik bewegen, in der Behauptungen von Frauen stets als Tatsachen akzeptiert, man ihnen stets einen Opfer-Bonus zugesteht, während Männer per se immer die Täter sind. Diese Mär wird nicht nur im "Tatort" verbreitet, sondern findet ihre Apologeten in Politik, Presse, Publizistik und Steuergeld-finanzierten Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten-Zirkeln, die ihren Genderquatsch mit Hilfe von lila Pudeln und Feministen-Trollen in Zeitungen und Blogs verbreiten und abweichendes Verhalten davon stets als sexistisch etc. diskreditieren. Ziel ist dabei nicht Gleichberechtigung, sondern Macht, denn sonst würden die Damen nicht Rosinenpickerei betreiben, indem sie sich nur die Vorstands- oder Chefposten per Frauenquote reklamieren wollen, sondern sich auch für eine Quote bei Gleisbauarbeitern, Dachdeckern, Kanalarbeitern oder Soldaten einsetzen. Wird Zeit, dass Man(n) sich gegen diesen "Trend" wehrt und nicht mehr alles gefalen lässt.

  • K
    Kimme

    "Als Kind war das die Frage, warum ein Junge die Brause aus der Flasche trinken darf, ich aber nicht. Als Jugendliche die, wie sie dazu kommen, unsere Schwangerschaften regeln zu wollen? Heute, warum sie die gleiche Arbeit besser bezahlt bekommen, die Männer? "

    Wenn ich das lese, frage ich mich in welch einem Umfeld Sie aufgewachsen sind. Anscheinend waren ihre Eltern absolute Machos und Sexisten. Wenn die Behauptungen der Gleichstellungsbeauftragten und Grünen stimmen, hatten Sie niemals die Chance zu einem wertvollen und anständigen Teil der Gesellschaft zu werden.

     

    Das muss dann wohl auch der Grund sein, warum Sie weiterhin die Lüge der ungleichen Bezahlung verbreiten. Die 2 Prozent die Frauen im Durchschnitt weniger verdienen (mehr sind es nach Bereinigung von Teilzeitarbeiten, Überstunden ect nicht) machen Sie durch statistisch belegte häufigere Ausfallzeiten wegen Krankheit mehr als Wett.

    Weiter betreiben SIe und Ihre Kollegen/-innen von der TAZ unglaublichen Sexismus. Ein Brüderle ist weder verurteilt noch hat er nachweislich die im angehängte Tat begangen (wäre dies so, sollte er natürlich alle seine Ämter niederlegen). Damit machen Sie automatisch Männer zu Tätern und Frauen zu Opfern. Das ist keinem von beiden fair gegenüber. Außerdem sollte es bei jedem verbohrten Menschen mittlerweile nagekommen sein, dass solche Beschuldigungen gegen Männer nicht immer der Wahrheit entsprechen (siehe Türk, Kachelmann und diverse weitere Beispiele).

     

    Achja eine Bemerkung noch zu der Alleinschuld der Männer. Bitte reden Sie auch mal kritisch mit Ihren Geschlechtsgenossinnen. Denn es gibt eine Menge Frauen, die ihren Körper und weiblichen Reize gezielt einsetzen um im Leben nach Vorne zu kommen. Dies ist für das Ansehen von Frauen mindestens ebenso schädlich wie ein Macho von Vorgestern im Chefsessel. Vor allen Dingen da solch ein Verhalten dann als Emanzipiert verklärt wird. Außerdem wie diese ganze Debatte sehr einseitig geführt. Auch als Mann musste ich schon sexuelle Belästigung durch eine Frau erfahren. Bitte thematisieren Sie auch solche Fälle, anstatt nur ein Geschlecht an den Pranger zustellen. Sexismus ist nicht GEschlöechterspezifisch.

  • B
    Blaue

    Ich verstehe wirklich nicht, wieso gerade Frauen so gegen Alice Schwarzer anschreiben?!

    Spätpubertäre Abgrenzungswünsche gg die "übermächtige Mutterfigur"???

    Fr. Schwarzer hat viel für uns Frauen getan u sie IST NOCH IMMER aktuell, d.h. sie ist weiterhin diejenige, die die Probleme am prägnantesten benennt und tiefergehende STRUKTURANALYSEN verlauten läßt

    wie die Jauch-Talkshow erneut gezeigt hat.

    Deshalb wäre ich sehr glücklich, wenn dieses "Gekeife" gegen Frau Schwarzer aufhören würde und gerade wir Frauen ihr unsere Dankbarkeit und Respekt zeigen würden.

    Ich freue mich jedes Mal, Frau Schwarzer in einer Talkrunde zu sehen, denn sie hebt verläßlich das Niveau der oft seichten Gesprächsrunden.

     

    P.S. Die Kommentare der meist männlichen Foristen auf Spiegel/Zeit/SZ sind für mich zumeist zum Gruseln u offenbaren die Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion über Sexismus u ungleich (Macht-)Strukturen.

  • B
    Blaue

    Ich verstehe wirklich nicht, wieso gerade Frauen so gegen Alice Schwarzer anschreiben?!

    Spätpubertäre Abgrenzungswünsche gg die "übermächtige Mutterfigur"???

    Fr. Schwarzer hat viel für uns Frauen getan u sie IST NOCH IMMER aktuell, d.h. sie ist weiterhin diejenige, die die Probleme am prägnantesten benennt und tiefergehende STRUKTURANALYSEN verlauten läßt

    wie die Jauch-Talkshow erneut gezeigt hat.

    Deshalb wäre ich sehr glücklich, wenn dieses "Gekeife" gegen Frau Schwarzer aufhören würde und gerade wir Frauen ihr unsere Dankbarkeit und Respekt zeigen würden.

    Ich freue mich jedes Mal, Frau Schwarzer in einer Talkrunde zu sehen, denn sie hebt verläßlich das Niveau der oft seichten Gesprächsrunden.

  • CT
    Christophe T.

    "Brüderles verunglücke "Komplimente" in einer Rutsche mit Massenvergewaltigungen in Indien in einem Artikel zu verwursten geht dann aber doch etwas zu weit."

     

    Das sehe ich ganz anders - wenn der Oberfritz so was machen und ungestraft sagen kann dann bildet das schon gewissermassen einen moralischen Naehrboden fuer Gewalt gegen Frauen fuer die Unterfritzen. Man muss da gar nicht so weit gehen - in Deutschland sind Vergewaltigungen auch an der Tagesordnung (jede siebte Frau lt. Studie des BMFSFJ).

     

    Ich versteh auch nicht wieso little brother sich hier nicht einfach entschuldigt. Es gibt jeder sicher mal Bloedsinn von sich - wenn man dazu steht ist das alles halb so schlimm.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    @ "von Zaubberer":

    Meine Güte, wenn Broder sooo toll ist, warum sind sie denn dann zu feige, ihn unter ihrem eignen Namen zu verteidigen? Und sie halten ein paar Angriffe auf mich wirklich schon für eine Verteidigung broderscher Positionen? Wo sind ihre Argumente für das, was er da einmal mehr an gequirltem Schwachsinn abläßt - oder haben sie das womöglich gar nicht gelesen? (...und ich dachte, zumindest hier wäre man sicher vor geistigen Tieffliegern!)

  • B
    Bjalla

    Diese Debatte finde ich sehr verdrieslich! Genauso wie mich dieses hässliche -Innen, er/sie etc. nervt, das fast jeden Text wenn es konsequent durchgezogen wird, unleserlich macht und in der Rezeption einfach stört.

     

    Ich persönlich finde es super lästig, dass ständig von den Männern und den Frauen gesprochen wird; verallgemeinernd und kategorisierend. Ja ich bin weiblich, aber ich definiere mich nicht in jedem Kontext über meine Brüste und meine Vagina. Ich kann auch sehr gut heimwerken, genauso wie ich gut kochen und stricken kann, ich habe ein Faible für bestimmte Motorräder und konsumiere dazu Fachliteratur und kann an meinem Auto mehr tun als das Scheibenwischwasser auffüllen, arbeite aber in einem "Frauenberuf". Einiges in der Liste ist nicht archetypisch weiblich und einiges ist so alt und bieder dass meine Oma da noch locker mithalten kann.

     

    Was ich damit sagen will: Ja, ich werde in einer (nicht gleichgeschlechtlichen) Beziehung die Kinder auf die Welt zu bringen haben, dass unterscheidet mich fundamental von meinem Partner, deshalb werde ich einige Zeit in meinem Job eingeschränkt sein (die Kugel ist nunmal im Weg und behindert, sofern man nicht nur einen Bürostuhl abnutzt ist das ein Faktor), dann mindestens 6 Wochen fehlen und danach, sofern ich stille etwa ein Jahr auch nicht zur Verfügung stehen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Den Versuch diesen Umstand zu negieren sieht man in der fallenden Geburtenrate.

     

    Das verlogene an dieser Debatte ist, dass ich garnicht gleichberechtigt oder gleichgestellt sein möchte; mit niemanden, keinem Mann, keiner Frau! Ich möchte einen fairen Umgang mit meiner Person. Respektvoll und Fair! Ich empfinde es als diskriminierend, wenn ich mit Samthandschuhen behandelt, bevorzugt oder zurückgesetzt (dass soll ein Mann machen, der ist stärker als du - mehr als mein 16jähriger Azubi bekomme ich allemale hin!) werde nur weil meine sekundären Geschlechtsmerkmale über funktionierende Milchdrüsen verfügen.

     

    In diesem Zusammenhang finde ich allerdings eine Quote sehr wichtig, denn mit ihr werden Arbeitszeit und Arbeitszeitgestaltungsmodelle entwickelt werden müssen, die den einzigen wirklichen Unterschied - namlich den der Rolle während der Reproduktion - in seinen Konsequenzen (die Presswehen bleiben mir) ausgleicht.

     

    Ansonsten kann Deutschland mit oder ohne Alice Schwarzer diskutieren soviel es will, es gibt Tage, da schmeichelt es mir ungemein, dass ich einen Pfiff vom Baugerüst vernehme (manchmal habe ich es mit meiner Gaderobe darauf angelegt) und es gibt Tage an denen ich dies absolut distanzlos und verstöhrend finde. Das hat aber etwas mit mir zu tun und mit keinem oder keiner sonst! Warum jemanden einen Strick daraus drehen.

     

    Problematisch wird das nur, wenn das Gegenüber eine persönlich gesetzte Grenze missachtet und dann sofort oder zeitverzögert entsprechend weiteragiert. Das ist dann aber Nötigung oder etwas Schlimmeres, dafür braucht es keinen Sexismusbegriff.

  • AC
    Allan Clarke

    Liebe Frau Burmester, ja, es wird sich etwas ändern - und natürlich ist das gut.

     

    Aber es wird uns Männern auch neue Rollen-Freiheiten und Rechte geben, und einiges davon wird Frauen nicht gefallen:

     

    Der Verlust der weiblichen Deutungshoheit über Kindererziehung; für die Existenz einer Familie arbeiten zu müssen statt nur zu wollen - und darauf die Ausbildung auszurichten; Unterhaltszahlungen für einkommensschwache Göttergatten zu zahlen und sich sogar mit denen gleichberechtigt die Kinderbetreuung nach der Scheidung zu teilen; die Akzeptanz, dass die ausgebliebene Karriere (99% aller Männer machen nicht die Karriere, die sie sich wünschen)an der eigenen Leistungsfähigkeit liegt und nicht an dem eigenen Geschlecht...

     

    Ich freue mich darauf, für die Frauen und für meinen Sohn.

  • IN
    IhrMAnn Name

    So ein Unsinn, in diesem Artikel. Einige Beispiele:

    A) 'Fall' Brüderle mit Vergewaltigungen in Indien vergleichen... tz.. Das ist Verharmlosung.

    B) 'Als ob es hierzulande keine Vergewaltigungen gäbe'. Ja, gibt es, das ist aber 'normal'. Genauso wie es hierzulande auch Mord gibt. Kriegt man nicht weg, in einer freien Gesellschaft gibts immer Irre. Das Problem ist nur, dass in Indien die Vergewaltigungen gesellschaftlich und staatlich weitgehend akzeptiert/geschützt werden. Das ist hierzulande zum Glück anders, das hat aber der Autor wohl nicht bemerkt.

    C) 'Männer unterstützen die Forderungen der Frauen, vermutlich, weil sie nicht mit jemand der als minderwertig angesehen wird, leben wollen' Ist das jetzt Sexismus gegen Männer, oder einfach nur der Beweis, das der Autor völlig einen an der Waffel hat?

    D) Am Anfang fragt sich der Autor, warum er früher (und jetzt) immer untergebuttert wurde. Ich sage: heute, wahrscheinlich zu recht. Früher, meine Güte, ich war auch nicht der lauteste und stärkste in der Schulklasse, daher waren ein paar andere Präsenter, haben mir die Show gestohlen, sozusagen, aber ich arbeite jetzt nicht darauf hin, dass mir das Gesetz einen Spackenbonus verschafft. Das wäre ja echt arm.

    E) F) G) H) ... was red ich lang, lest den Artikel. Jeder Absatz scheint wie Satire.

    Gute Nacht.

  • U
    uli

    @steffen

     

    Ich erhalte schon aus Ihren wenigen Zeilen den Eindruck, dass das alles andere als schade ist, sondern sämtlichen Beteiligten zum Vorteil gereicht.

  • C
    Chauvinismus

    Sexismus ist eine Spielart des Chauvinismus, wahrscheinlich zusammen mit dem Nationalismus die am häufigsten vorkommende. Chauvinismus ist aber auch, wenn eine 70jährige Journalistin und Expertin auf ihrem Gebiet ihre 31jährige bis dahin völlig unbekannte Gesprächspartnerin in einer Fernsehtalkshow mehrfach nur mit dem Vornamen anredet und erst beim dritten Male nachfragt, ob sie nun eigentlich Anne oder Anna heiße. Denn die Botschaft dieses Verhaltens ist klar: "Prima Mädchen, dass Du Dich engagierst, aber jetzt lass mal die Erwachsenen reden". Erstaunlich, dass dieses chauvinistische Verhalten von Alice Schwarzer noch von niemandem thematisiert wurde. In diesem Sinne gebe ich Frau Burmester recht: Gut, wenn die Debatte ohne Alice Schwarzer auskommt!

  • S
    steffen

    Zwangsehen, "Ehrenmorde", Kopftuchzwang, massive Benachteiligung von Frauen in der Katholischen Kirche....alles kein Problem in Deutschland, denn "ER HAT DIRNDL GESAGT!"

     

    Liebe Frauen ich ertappe mich immer öfter dabei das ich euch nurmehr als geschlechtslos warnehme und dementsprechend handle. Sehe einfach durch euch durch. Das ist zwar sehr schade, aber nicht zu ändern bei dieser Hysterie.

     

    P.S. Im "Falle" Brüdferle geht es einzig darum die FDP(nicht meine Partei) klein zu halten. Es geht nicht um Sexismus. Leider gibt es nur allzuviele Frauen und Männer die das offensichtlich denken.

  • C
    Christy

    Tja, was soll ich dazu sagen?

     

    Ja, es gibt Sexismus und es gibt Vergewaltigung. Das kann man nicht abstreiten und dagegen muss man aktiv werden.

     

    Hier allerdings wird etwas eingefordert, wozu die meisten Frauen bislang trotz Möglichkeiten nicht viel taten.

     

    Ich war viel im Ausland, bin Mutter, studiert, vollzeit berufstätig und erlebte über die Jahre mit diesen jetzt viel fordernden Frauen vor allem folgendes:

     

    - "Wieso arbeitest Du denn voll, hast Du keinen Mann?"

     

    - "Also ich würde mir das nicht antun und so viel arbeiten"

     

    usw.... und dann kamen von diesen sich nett eingerichteten Frauen nach kurzem die Jammersätze:

     

    - "ich wurde bei der Beförderung übergangen"

    - "ich werde als Frau und Mutter schlechter bezahlt"

     

    und am Ende

     

    - "Das Scheidungsrecht ist ungerecht, weil es keinen Unterhalt mehr gibt"

     

    Ich sehe nicht, dass Frauen immer das kleinere Eis bekommen und Männer das größere. Ich sehe, dass viele Frauen gern erst Himbeer wollen und sich dann beschweren, dass es nicht nach Schokolade schmeckt.

     

    Wie auch hier. Wenn ich mich an sexistischen Spielen von weiblicher Seite beteilige und als blondes, niedliches Ding auftrete, daraus Vorteile ziehe, die es sehr oft gibt, dann muss ich auch die Retoure mitnehmen.

     

    Klinke ich mich aus dem sexistischen Spiel aus, habe ich Nachteile, da man mich nicht als Frau bevorzugt und z.B. aus Balzgründen meinen platten Reifen heldenhaft wechselt oder mir eine Auskunft gibt, die eine blasse, nicht gut aussehende Kollegin nie bekommen hätte.

     

    Und da sehe ich die großen Probleme.

     

    Frauen tut was und nicht diese linke Tour, die zurzeit gefahren wird.

  • G
    gerstenmeyer

    Noch ein Versuch-ist das was sich in dieser bunten Republik abspielt nicht nur lächerlich,sogar

    absurd ?in welchem Land der Welt gibt es das ?reale Beispiele möcht ich nicht mehr nennen,die werden ja hier zensiert

  • F
    FaktenStattFiktion

    Da hat Frau Burmester ja gleich drei Skandale aufgedeckt.

     

    1.Sie durfte also früher nicht aus der Flasche trinken, weil es per Gesetz oder Verrordnung verboten war.

     

    2.Sie erhält bei der taz weniger Lohn, als ein männlicher Kollege mit gleichem Arbeitsfeld.

     

    3.Bei Abtreibungen entscheiden immer nur männliche Richter und Abgeordnete.

     

    Skandalös – allerdings. Oder sieht die Relität doch einen Tick anders aus? Wenn Frau Burmester wirklich gegen frauenverachtende Strukturen bis hin zum Mord vorgehen möchte, dann sollte sie sich sich gegen die fortschreitende Islamisierung der Muslime einsetzten.

    Aber scheinbar wird in diesem Land was die Rechte von Frauen betrifft, immer noch mit zweierlei Maß gemessen.

  • G
    Gernegroß

    Hallo Mädels!

    Ja, es gibt viel Diskrimierung.

    *Ironie an*

    Männerbeauftragte werden an Universitäten eingerichtet, da in vielen heutigen Studiengängen, die Männer in der Minderheit sind.

    Wenn Mann sich auf eine Stelle bewirbt, gerade auch an universitären/ staatlichen Einrichtungen, wird nicht er zur Bewerbung ermutigt, obwohl das Geschlechterverhältnis sich bereits umgekehrt hat.

    Es gibt spezielle Föderprogramme für Männer, damit sie sich richtig Bewerben lernen usw. (schön wär's :) )

    *Ironie aus*

     

    Ich sehe mittlerweile kaum noch weibliche Diskriminierung. Es gibt noch manche Probleme für Frauen, aber auch die Männer haben welche- vl beschweren sie sich nur weniger und mögen die Opferrolle nicht so gerne ausfüllen?

    Das es einen "Girlsday gab", wo kleine Jungs nur aus der Schule zuschauen durften, wie ihre Mitschülerinnen in die Unternehmen gingen, sagt doch alles über die Einseitigkeit so mancher Diskussion aus.

     

    Zu Brüderle:

    Ein älterer Mann wird nachts nach einem sehr langen FTP-Parteitag gefragt, ob er noch jung genug zur Partei-Führung sei- was soll man(n) einer jungen Frau nachts um kurz vor Zwölf bei einem zweiten Glas Wein dann sagen? Das da vl eine Plattitüde oder ein blöder Spruch kommt, mensch das kann doch sein. So etwas bekommt man übrigens auch als jüngerer Mann ab.. .

     

    Viele beschweren sich über die ungleichen Gehälter, jede 3. Frau möchte aber bei ersten "Date" vom Mann gerne eingeladen werden.. . Damit will ich darauf hinaus, dass bei vielen Verhaltensweisen, welche Frauen an Männern "evolutionsgewachsen" attraktiv bzw. romantisch finden, der Mann einfach einen leichter finanziellen Vorsprung gebrauchen kann.. sonst kann er keinen Ausgeben. *Überspitzt und Verkürzt dargestellt*

     

    Also.. "Mädchen" heult nicht rum, kommt klar und fühlt euch nicht immer gleich angegriffen! Ihr habt doch in den meisten Beziehungen letztlich das Sagen, wollt das die Männer Romantiker, harte Jungs, liebevolle Väter und Gutverdiener sind.. (Liste ist beliebig weiterzuführen) glaubt mal, so einfach ist das für Männer auch nicht.. und so gesehen machen wir unseren "Job" doch (mittlerweile) ganz gut.. !

    Für die Vergangenheit kann ich übrigens nichts und dafür, dass wir Draußen Jagen durften, während ihr in der Höhle gesessen habt.. *aber ich nehme mal für alle Männer stellvertretend, die Dankeswünsche hiermit entgegen ;)*

     

    Gruß

  • I
    ion

    "Es" ! Ich liebe "es" !

    "Es" ist sooo naiv, sooo "anders" !

    "Es wird" ...., oder doch nicht ?

     

    LOL

     

  • A
    anja

    Thema verfehlt, Frau Burmester, setzen, sechs. Ein Feminismus, der nichts weiter fordert als die größere Teilhabe am ausbeuterischen Kapitalismus, ist keiner, jedenfalls kein emanzipierter Feminismus. Frauen müssen sich befreien und damit die ganze Gesellschaft - und nicht wie Männer werden.

    Und auch bei #aufschrei ging es nicht um bessere Bezahlung im Job. Es ging um Alltagssexismen, um die kleinen Situationen, die einer Frau klarmachen, wo sie stehen soll. Und es ging um die fortwährende Sexualisierung von Menschen mit Brüsten und Vagina.

  • M
    Mikki

    Es gibt da einen Spruch, den sich auch die Autorin ins Stammbuch schreiben (lassen) sollte: Qualität setzt sich durch. Mit anderen Worten: Wenn Journalistinnen (oder Journalisten) etwas werden wollen, dann sollten sie einfach Qualität abliefern. Wenn jemand nichts wird, spricht zunächst mal viel dafür, dass er/sie keine Qualität abgeliefert hat.

    EIN Qualitäts-Kriterium wäre im vorliegenden Fall, zu erkennen, dass es sich bei dem Stern-Artikel der Stern-Autorin allenfalls um einen Hauch in der Landschaft, keineswegs aber um ein weltbewegendes Ereignis handelt, wie es uns die Autorin glauben machen will.

    Manchmal kommt die Qualität auch mit der Lebenserfahrung. Da wird es dann höchste Zeit für die Autorin, aus ihren Quotenträumen aufzuwachen. Insoweit ist Alice Schwarzer vielleicht doch nicht von gestern.

  • Q
    Querulant

    Ob Brüderle dies wirklich gesagt hat, ist doch noch gar nicht erwiesen. Bisher steht nur eine Aussage einer einzigen Peson im Raum...

     

    Aber sofort gibt es eine rießige, hysterische Diskussion. Typisch German Angst.

  • E
    ello

    Es gibt deswegen so eine hysterische Diskussion, weil sie so gefahrlos ist. Jeder darf tiefsinnig daherplappern, weil es so gefahrlos ist.

  • G
    GLu

    Bei lauter Extremen darf ich mal ein anderes Extrem einbringen:

    Wieviele Nonnen, Ordensfrauen oder Burkaträgerinnen wurden in Deutschland je sexistisch belästigt ? Und wenn nicht, warum nicht ?

    Warum sind Frauen einfachste genetische Präpositionen der Geschlechter nicht bekannt ? Hallo Frauen, aufwachen ... die Nackten auf Plakatwänden, Titelbildern und Internetseiten sind nicht (!) normal !!!

  • T
    T.V.

    Keine Frage, ich teile die Begeisterung. Anders wird es aber erst, wenn auch die Männer in den "Wandel" miteinbezogen und dabei respektiert werden.

  • JZ
    jan z.

    Ein Psychologin in Brasilien: "Ich werde anfangen mich zu sorgen wenn die Maenner mir Nichst mehr zu fluestern!". Ein "Jungendfreundin" von Puerto Rico als sie Anfang vierzig wurde: "Oh ! Die Jungs jagen mich nicht mehr wie frueher....".

  • B
    Basanta

    Ja, es ist eine Errungenschaft, dass der Aufschrei gegen Sexismus aus dem Mainstream kommt. In Form einer selbstverständlichen Empörung, die ohne männerfeindliche Kampfeshaltung und den Bezug auf Ikonen von Vorvorgestern auskommt.

     

    Schade, dass der Artikel genau diese moderne Haltung nicht widerspiegelt.

  • P
    Problem/innen

    Ein Problem in der Debatte ist auch, dass hier alte über 60jährige Politikerknacker über Wohl und Wehe eines Landes entscheiden und dabei unnötigerweise immernoch vielen als Vorbild gelten.

     

    Für meine Generation um die 25 stellt Sexismus überhaupt kein Thema dar, alles was wir sehen, ist, dass wir über 20 Jahre nach der Wiedervereinignung in den neuen Bundesländern für die gleiche Arbeit immer noch schlechter bezahlt werden, als in den alten und man uns, Männer, wie Frauen mit unterbezahlten Praktikantenstellen und befristeten Arbeitsverträgen abspeisen will.

  • T
    Twitch

    Ungleiche Bezahlung wird als ungerecht empfunden. Warum solidarisieren sich die Frauen also nicht mit den minderbezahlten Ostdeutschen.

     

    Vergewaltigung ist unrecht. Warum solidarisieren sich vergewaltigte Frauen nicht mit vergewaltigten Männern und Kindern (die ich mal als Geschlechtslos aufzähle).

     

    Ich verstehe, dass der Feminismus und die Frauenbewegung in der Anfangszeit überzeichnen musste, um Ziele zu erreichen. Wichtige Ziele. Und viele Ziele sind nicht erreicht. Gleichzeitig aber findet immernoch eine Debatte statt, die beispielsweise in den Sozialwissenschaften schon längst unter Gender Mainstreaming geführt wird, weil auch der Mann unter einer Ungleichbehandlung leidet. Und je mehr die Frau aus Ihrer Ungleichbehandlung herausgeholt wird und der Mann in seiner Ungleichbehandlung nicht betrachtet wird, ein neues Ungleichgewicht entsteht.

     

    Können wir also nicht endlich unsere Strukturen genderfrei Untersuchen, sodass eine Neigung sowohl in die eine als auch die andere Richtung behoben werden kann? Und vielleicht sollte das Thema mal in seiner Komplexität auch an den Schulen unterrichtet werden, und nicht auf "-Innen" und "Quote" reduziert und somit lächerlich gemacht werden. Dann könnte man Gender-Trolle vielleicht auch als solche entlarven und sich ihres schädlichen Einflusses bewusst werden. Vielleicht würde man dabei die eine oder andere Baustelle mit aufräumen (Gleiche Löhne zw. Ost-West etc.)

  • N
    nachtigall

    Es ist seit alter Zeit eine biologische Vorgabe, dass Männer die Frauen "treiben" und Frauen viel dafür tun "getrieben" zu werden. Wibke Bruns hat völlig Recht, aus Stieren müssten Ochsen gemacht werden - und ob das die Frauen nun wirklich wollen, dürfte sehr fraglich sein. So wird der jetzige Schwung bald nachlassen, Brüderle wieder Sprüche klopfen und (fast) alles beim Alten bleiben. Die Doppelmoral des Stern und die dahinter stehenden Absichten sind doch längst erkannt.

    Frau Schwarzer muss sich eh keine Sorgen machen, sexistisch angebaggert zu werden.

  • J
    Jörn

    Ich bin heute an einer Autopanne mit erkennbar weiblicher Fahrzeugführerin zum ersten Mal vorbeigefahren.

    Ich riskiere nämlich nicht, dass man meine Hilfsbereitschaft als sexuelle Grenzüberschreitung missdeuten könnte.

  • T
    temper

    Gibt nen schönen Einblick in die schleimige Selbstgefälligkeit der Machtgeilheit. Aber das große Anders? Vielleicht hab ich zu viele Hoffnungen dieser Art in Widersprüchlichkeiten versinken sehen, aber ich fürchte da muss noch ein ganz anderes Kaliber von Wut ran, bevor sich wirklich mehr regt als die Erschaffung eines pseudo Aufregungs-Minenfeld für öffentlich Personen in Hupenform, alla Fail-Buzzer bei einer Quizshow. Zum Beispiel würde ich mir doch mal Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen den Schenkel- und Schulterklopfern ernsthaft drohen, wohl keine die ihr Rollenbild ernsthaft bedrohen oder in Frage stellen. Die Mechanismen der Abwehr gehören übrigens mit zu dem Rollenbild. Einsicht ausgeschlossen. Und weiter gewählt, befördert, geehrt etc. werden die trotzdem. Uuund wie sieht es noch gleich mit der eigenen Rolle aus? Wollte einiges an Frauen da nicht doch mal noch echte Männer etc. So dass man sich die Kommunikation sparen kann? So richtige Bescheid-Wisser? Aber vielleicht hab ich ja auch nur ein Talent an Frauen zu geraten, die sich so aus der Affaire ziehen, wenn man mal wirklich wissen will was los ist...

  • D
    Doroina

    Danke, Frau Burmester! Guter Beitrag.

  • F
    fifty

    bis jetzt habe ich zu dem thema in der taz ausschließlich artikel von frauen gelesen.

    haben die männer nichts dazu zu sagen?

  • E
    einMann

    Solange Desouses, Büstenhalter, Frauenschlüpfer, Burkas, etc. von echten MÄNNERN designt werden, wird es keine Frauenemanzipation geben! Und das ist gut so!!!

  • T
    Timo

    Also entschuldigung, irgendwo ist dann auch mal gut: "Und, auch das ist anders, Männer unterstützen die Forderungen. Vielleicht nur, weil sie nicht mit jemandem leben wollen, der als minderwertig gilt? Egal."

    Ich kann diese Männer-Verallgemeinerungen nicht hören. Wie klingt denn das?

    Männer, die ihr patriarchalische, besser bezahlte, gemütliche Position behalten wollen? und nur, weil sie nicht mit jemandem leben, wollen der als minderjährig gilt, was ändern wollen? Aua.

    Ist ja schön, dass wieder mal die Männer am Pranger stehen, aber bitte nicht gleich alle.

    Ich sehe mich auch als Feminist, aber dann bitte ich auch um den Respekt und die nötige Differenzierung auf der Gegenseite.

    ...oder habe ich da was falsch verstanden?

  • P
    paul

    "Und, auch das ist anders, Männer unterstützen die Forderungen. Vielleicht nur, weil sie nicht mit jemandem leben wollen, der als minderwertig gilt? Egal."

    Warum dieser Seitenhieb? Nicht alle Männer sind Sexisten und nicht alle Sexisten Männer.

  • M
    Mann-O-Mann

    Ich bin für einen Online-Pranger. Rechtsstaatlichkeit ist Täterschutz!

     

    http://rainerbruederlelookingatgirls.tumblr.com/

  • A
    Anett

    Warum die, warum nicht wir? Das frage ich mich auch - immer noch jung und wütend. Heute beobachte ich, wie kleine Mädchen mit Jungen toben ... Und von ihren Vätern zurückgepfiffen werden, während die Jungs machen dürfen was sie wollen. Die Mädchen könnten sich ja weh tun. Lieber hübsch aussehen und mit Lillifee spielen - oder was man mit dem ganzen Lillifee-Zeug machen kann. Die Frauen und Männer von morgen werden in die alten Rollenmuster zurückfallen - noch mehr als das heute zum Ausdruck kommt. Dafür gibt es viele Hinweise. In dieser Generation werden Männer mit rauem Ton vorpreschen, während Frauen brav abwarten und sich alles gefallen lassen.

    Als mein damaliger Gemeinschaftskunde-Lehrer (Lehrer in einer Mädchenschule) meinte "Solange Frauen Kinder bekommen, wird es keine Gleichberechtigung geben." war ich am Boden zerstört. Heute denke ich: Frauen und Männer werden sich auch in Zukunft nicht auf Augenhöhe begegnen. Denn dazu müsste sich eines ändern: Frauen müssten mehr wie Männer werden. Dazu gehört es, keine Kinder mehr zu bekommen und ab und an den ein oder anderen Seitenhieb an das andere Geschlecht zu richten, statt immer nur zu reagieren.

  • KK
    Karl Kraus

    Ich glaube, dass sich erst in etwa einer Generation ein gutes Ergebnis niederschlagen wird. Zuvor werden wir es noch mit vielen kleineren Debatten zu tun bekommen, auch wenn sich rechtlich hoffentlich mal schneller etwas tut. Wenn ein Sarrazin vor kurzem "doch wohl noch mal sagen" durfte, dass der Türke genetisch dumm sei, ahnt man, dass der Biologismus längst nicht tot und außerdem nur ein besonders eklatantes Beispiel problematischer Welterklärungen ist. Zu Sarrazins Ehrenrettung: Es war eher die Verbreitung seiner "Thesen" durch die Blödianzeitung, die so platt war wie oben, allerdings ist das nur einfach noch platter als sein entsprechendes Gestammel aus einer unaufgeklärten und extrem eingeengten Einstellung heraus. Aber: So lange eine so gewaltige Menge an Leuten erstens Bild liest und zweitens sich nur daraus ihre Meinung bildet, drittens als Alternative gar nicht denkt, müssen wir auf die Evolution setzen: Wenn der alte Muff ausgestorben ist, wird's vielleicht gehen... Übrigens werden nicht wenige dumme Zeitgenossen und -genossinnen zusätzlich zu einer systematischen Gegendiskriminierung übergehen. Ein echter und bereichernder Frieden ist noch weit entfernt.

  • TL
    Tim Leuther

    Die Debatte mag ja gut sein, aber ob Laura Himmelreich / Rainer Brüderle das Richtige Beispiel sind, bezweifel ich sehr.

     

    Das soll der Blick sein, mit dem Laura Himmelreich am 10 Januar 2013 angeschaut hat

     

    http://www.welt.de/img/news1/origs113186421/8229727091-w900-h600/Bruederle-und-Stern-Reporterin-Himmelreich-r.jpg

     

    Scheint am Ende irgendwie nicht nur das Datum, sondern auch vieles drum herum sehr nach Unwahrheit zu riechen.

     

    Das dummste wäre nun die Diskussion auf eine Falschbeschuldigung aufzubauen. Denn auch Falschbeschuldigungen sind schlimm. Eine Behauptung stimmt nur deshalb nicht automatisch, weil viele Frauen sich nicht trauen Sexismus zurückzuweisen.

  • L
    lauramarie

    Mal etwas Grundsätzliches:

    Die Nutzniesserinnen des Feminismus/Genderismus sind NICHT legitimiert im Namen "der Frauen" zu sprechen.

    Ich kann für mich selbst sprechen und will nicht von Parteien-Strippenzieherinnen vertreten werden.

  • 1
    1Zeitgeist

    Wie lange soll denn diese "Sexismus-Debatte" in D noch gehen?! Schreibt doch mal über den alltäglichen, brutalen Sexismus aus anderen Ländern!

     

    In einer Kirche betet man, in einer (Nacht-)Bar flirtet man...

  • L
    lenz

    Die jetzt laufende Debatte, mit all ihren Schattierungen, ist gut, sehr gut. Leider glaubt die von mir sehr geschätzte Autorin immer noch, Frauen würden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden, das ist ein Mythos aus den 70ern. Laut Bundesamt für Statistik, der einzigen Quelle, verdienen Frauen in (sehr grob) vergleichbaren Berufen bis zu acht Prozent weniger f. d. gl. Arbeit. Nicht einberechnet sind dabei Erziehungszeiten und die acht Prozent, die Männer durchschnittlich mehr unbezahlte Überstunden leisten. (Wäre ja auch unlogisch, dann würde ich als Arbeitgeber nur billigere Frauen einstellen).

    Und beim Thema Pro Quote frage ich mich: Gilt das auch für den Kampfeinsatz der Bundeswehr? Für Industrietaucher, Kanalarbeiter, Fensterputzer? 98 Prozent aller tödlichen Berufsunfälle betreffen Männer, sie sitzen im gläsernen Keller. Pro Quote? Aber dann nicht nur die Rosinen herauspicken, oder?

    Es ändert sich was, wäre gut.

  • Z
    Zaubberer

    @ W. Lorenzen-Pranger

     

    Es ist wohl eher so: wo Broder recht hat, hat er recht.

     

    Davon mal abgesehen ist die Bezeichnung "rechtsradikaler Hetzer" eine sicherlich schon justiziable Beleidigung. Ich hoffe doch sehr, dass Herr Broder davon Wind bekommt und entsprechend Anzeige erstattet.

     

    Zumal diese Bezeichnung kaum unpassender gewählt sein könnte. Auch wenn Broder sich nach eigener Darstellung enttäuscht von der Linken abgewandt hat - wegen des dort grassierenden Antisemitismus - ist er doch immer noch linksliberal. Mit so etwas hat man als dogmatischer Linker und "Entfesselungskünstler" natürlich so seine Schwierigkeiten...

  • J
    julia

    Das mit Alice Schwarzer stimmt aber nicht - sie war sowohl bei Jauch sehr gut als auch in ihrem Blog.

     

    Ich mag Schwarzer sonst nicht, gerade ihre Positionen zu Sexualität, Pornografie und Prostitution, aber in dieser Debatte bin ich echt angenehm üebrrascht. Und abgesehen davon, ob man sie sehen mag oder nicht - dass sie in dieser Debatte dabei ist, ist m.E. nicht zu leugnen.

  • SH
    Stefan H.

    In meiner Zeit durften Frauen immer aus der Flasche trinken, die meisten konnten es nur nicht und haben sich immer an der Flasche festgesaugt. Das fand und finde ich genauso normal, wie die Tatsache, dass Frauen nicht werfen können und hat nichts mit Diskriminierung zu tun.

  • T
    Torsten

    Seit der #aufschrei-Debatte liest man zahlreiche Kommentare in Tageszeitungen jeglicher Couleur. Doch diese Kommentare behandeln zumeist die vermeidlichen Motive der handelnden Akteure, im Falle Augsteins den Niedergang des "weißen Mannes". Aber dieser Kommentar ist nicht nur zutiefst persönlich, sondern auch mitreißend. Hoffen wir, dass die Debatte anhält und sich nicht allzu sehr auf Herrn Brüderle versteift, sondern sich generell dem Thema männlicher Machtstrukturen in unserer Gesellschaft widmet...

  • E
    emil

    eine szene von neulich im kaufhaus nebenan: junges mädchen schlendert mit mutter durch die kostümabteilung. auf die frage der mutter, welches kostüm sie denn wolle, deutet das mädchen auf eines und meint: "am liebsten das da, aber ich bin ja kein junge." die mutter entgegnet: nichts. sie gehen vorüber.

    die verhältnisse sind ein produkt aus dem was wir schaffen. es sind alltägliche sexismen, viel kleiner, als alles was ich von brüderle je gehört habe. aber genau da geht es los.

  • F
    Freidenker

    Viele Männer und auch manche Frauen scheinen irgendwie nicht zu begreifen, dass es bei dem Begriff Sexismus nicht um einen harmlosen Flirt oder mal eine flapsige Bemerkung geht, sondern um distanzlose Anmache und sogar Übergriffe. Die längst überfällige Diskussion darüber in den Dreck zu ziehen oder lächerlich zu machen, erweckt den Eindruck, als fänden manche Menschen sexuelle Belästigung in Ordnung.

  • D
    dieTazohje

    "Auch weil die Debatte ohne Alice Schwarzer auskommt."

     

    Gut, daß die Silke extra drauf hinweist. Vielleicht sagt die Silke der Mädchenmannschaft auch mal, dass Titelfotos mit Alt & Jungfeministin nicht besonders zu empfehlen sind, wenn man Unabhängigkeit vorgaukeln will. Nicht nur bei Jauch.

  • W
    Waage

    Brüderles verunglücke "Komplimente" in einer Rutsche mit Massenvergewaltigungen in Indien in einem Artikel zu verwursten geht dann aber doch etwas zu weit.

     

    Während in der ganzen Welt elementare Frauenrechte immer weiter zurückgedrängt werden leisten wir uns hier Luxusdebatten und weil wir in Softideutschland keinen Berlusconi haben (nicht das ich den gut fände) muss eben der alte Brüderle herhalten.

     

    Schön, wenn neuerdings das Sommerloch schon Ende Januar anfängt!

  • H
    Horsti

    Als Mann ist es heute schon hoch risikoreich alleine mit einer Frau im Auto, im Büro oder im Aufzug zu sein. Jederzeit könnte sie ihre Bluse runterreißen, "Vergewaltigung" rufen und den völlig unschuldigen Mann ins Gefängnis bringen. Bravo, ihr FeministInnen, das habt ihr prima hinbekommen. Das Modell Saudi-Arabien rückt immer näher.

    Als Zwischenlösung empfehle ich Folgendes:

    Jegliche Kommunikation zwischen Mann und Frau (NB: da gibt es auf einmal wieder nur 2 Geschlechter???) wird nur noch schriftlich ausgeführt und stark reglementiert. Jeder Bürger erhält einen Karteikartensatz mit Fragen und Antworten. Selbstverständlich werden die Karteikarten vorab von der örtlichen Frauenbeauftragten auf Sexismus geprüft. Bei unbotmäßigem Verhalten des Mannes (nicht der Frau, denn wie wir wissen verhalten sich Frauen bekanntermaßen niemals sexistisch), wird der Mann mit einem Jahresabo der EMMA oder des STERNS bestraft, oder muß ein Monatsgehalt an #Aufschrei abdrücken.

    Natürlich ist dafür allein das individuelle Beleidigtsein der entsprechenden Frau ausschlaggebend. Und wie beim Brüderle reicht eine Anschuldigung bereits als Beweis.

    Viel Spaß dabei!

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    @ "D. J."

    Wo Augstein recht hat, hat er nun mal recht. Wie schrieb ein privater Kommentator in der Welt zu Broders Schwachsinn und vor allem zu der Person Broder so schön sinngemäß? "Ein 66jähriger in der Pubertät stecken gebliebener Paranoiker".

    Im Ernst, ich bin nur knapp ein Jahr jünger als dieser rechtsradikale Hetzer, aber ich kann den dummen und humorlosen Mist nicht ertragen, den der schreibt - und Frauen sind schon gar kein Thema für einen, der in diesem Alter nd mit einer slchen Figur immer noch nicht gelernt hat, sich in der Öffentlichkeit nicht im Schritt zu kraulen...

  • MK
    Maren K.

    Was hatte Autorin für eine Sozialisation? Wieso dachte sie als Kind, Jungs seien mehr wert? Und warum hat sie nicht, wie ich und 1000e anderer Mädchen auch, ihre Brause aus der Flasche getrunken??

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, sie soll uns doch bloß davon ablenken, dass die "alten Hunde" (Brüderle&Konsorten) ihre politischen Themen OHNE maßgebliche weibliche Beteiligung durchbringen.

    Und wir blöden Weiber (hier schäme ich mich wirklich mal fremd!) fallen auch noch darauf herein, anstatt das zu durchschauen.

    Haben wir wirklich nichts dazu gelernt seit den frühen 80-ern, als es (auch schon) mehr ums eigene Selbstbewusstsein als um emanzipatorisches Handeln ging?

    Mädels, hört auf zu flennen und werdet aktiv, dann erledigt sich auch diese ganze, künstlich von den Medien hochgezogene Debatte von selber!!!

  • L
    lachsack

    lol

  • H
    HamburgerX

    Es wird tatsächlich etwas anders, nämlich dass weibliche Journalisten in Zukunft große Probleme haben werden, auf Politiker zuzugehen, oder nur noch in Gruppen interviewen dürfen. Siehe Amerika.

     

    Zudem wird der Stern weiter an Renomee verlieren.

     

    Der Begriff "Sexismus" wird momentan von vielen Redaktionen auch noch zynisch und übel banalisiert, wie Herr Broder richtig bemerkte, was letztlich den wirklichen Opfern weh tun dürfte, denn wenn Baggern und Sexismus Synonyme werden, dann wird systematische Diskriminierung darin verschwinden.

     

    Also, herzlichen Glückwunsch, liebe Alt- und Neofeministinnen, Alice Schwarzer klopft sich vor Freude auf die Schenkel.

     

    Ines Pohl kritisiert Stern:

     

    ---

    In der gleichen Sendung kritisiert auch die Chefredakteurin der taz, Ines Pohl, das Vorgehen des Magazins "Stern" im Fall Brüderle: "Damit hat sich der 'Stern' selbst demontiert. Man kann nicht einerseits Männern vorwerfen, dass sie sich frauenverachtend äußern, dann aber Frauen brauchen, um mit möglichst kurzen Röckchen und möglichst blonden Haaren die Politiker an der Bar anzusaugen.

    ---

  • D
    D.J.

    Brüderle mag peinlich sein, doch vergessen wir nicht den neuesten Erguss von Deutschlands Witzfigur Nr. 1:

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-die-sexismus-debatte-a-879988.html

     

    Der letzte Abschnitt geht übrigens gegen Broder. Darum durfte auch der Hinweis auf die (per se schändliche) Islamkritik nicht fehlen. Aber zum Glück meint der Schreiber ja, dass sich das ganze bald demographische erledigt hat. Und dann wird für die Frauen sicher alles besser.

    Meine Empfehlung zum Umgang mit dem Verlegernamensträger: Auslachen, nur noch auslachen.