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Serie Wohnen ist HeimatNirgends wohnt man günstiger

Calbe an der Saale verlangt pro Quadratmeter zwischen 3,50 und 6,23 Euro. Das Städtchen mit 8.700 Einwohnern liegt in Sachsen-Anhalt.

Calbe an der Saale von der idyllischen Seite Foto: imago/Rex Schober

Der Vorfreude auf einen Umzug folgt oft der ernüchternde Blick in den Mietspiegel der Wunschstadt. Bei einem Umzug nach Calbe an der Saale, einem beschaulichen Städtchen mit knapp 8.700 Einwohnern in Sachsen-Anhalt, dürfte das anders sein. Verschiedenen Immobilienplattformen zufolge verlangt Calbe im bundesweiten Vergleich merkbar geringe Mieten. Pro Quadratmeter zahlen Mietende zwischen 3,50 und 6,23 Euro kalt, das heißt, ohne Zusatzkosten wie Strom und Gas.

Zum Vergleich: Im halb so großen Schwebheim in Unterfranken fangen die Kaltmietenpreise bei 6,40 Euro pro Quadratmeter an, im kleinen Rust in Baden-Württemberg bei 7,10 Euro.

Auf der Internetseite der städtischen Wohnungsbaugesellschaft von Calbe an der Saale werden, Stand Dezember 2018, acht Mietwohnungen angeboten. „2 Zimmer mit herrlichem Panoramablick“ mitten in der Stadt kosten 222,58 Euro kalt, 3 Zimmer mit Balkon und einer Wohnfläche von rund 62 Quadratmetern 318,58 Euro, eine Singlewohnung mit Dusche und Fahrstuhl 185,79 Euro. Im Schnitt verlangt die Calbenser Wohnungsbaugesellschaft für den Quadratmeter 4,70 Euro. Sogar in Städten wie dem brandenburgischen Eberswalde, im Jahr 2009 noch die günstigste Stadt der Republik, kostet der Quadratmeter heute zwischen 5 und 8 Euro.

Einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus dem Jahr 2017 zufolge hat der Salzlandkreis, zu dem Calbe an der Saale gehört, zwischen 2000 und 2015 mehr als 19 Prozent seiner Bevölkerung verloren. Im Durchschnitt war ein Bewohner des Landkreises im Jahr 2015 älter als 48 Jahre.

Sven Hause ist Bürgermeister von Calbe an der Saale. Er sagt: „Eine Durchschnittsmiete von 4,70 Euro ist für Calbe ordentlich. Hätten wir keinen Leerstand von mehr als 20 Prozent, könnten wir gut damit leben.“ Leerstand aber drückt Mieten.

Man muss gegensteuern, damit die Menschen nicht das Gefühl beschleicht, in einer ausblutenden Stadt zu leben.

Sven Hausen Bürgermeister

Die Bauweise, die in Calbe an der Saale während der DDR praktiziert wurde, ist heute in großen Teilen denkmalgeschützt – kann also nicht immer zurückgebaut werden. Auf 180 Sterbefälle kamen im Jahr 2017 63 Geburten. Und Hause erinnert: „Anfang der 1990er ist ein kompletter Jahrgang weggebrochen. Dabei schmerzen vor allem die jungen Frauen im gebärfähigen Alter, deren Kinder heute wieder Kinder kriegen würden.“

Die Kinder von heute 28-Jährigen. „Das ist ein Echoeffekt, das hallt bis heute nach“, sagt Hause. Dass junge Menschen zum Studium und zur Ausbildung wegziehen, das sei natürlich noch immer so – aber eben auch in der DDR nicht anders gewesen.

1.930 Arbeitnehmende pendeln von Calbe aus in andere Städte, 1.700 kommen zum Arbeiten in die Stadt hinein. 2.760 Arbeitsplätze gibt es insgesamt, die Arbeitslosenzahlen sinken seit 2014. Zwischen 2014 und 2024 fließen Hause zufolge 60 Millionen Euro in die Infrastruktur, zu lange sei vorher aber nichts passiert. Kindergärten, eine komplette Schulinfrastruktur, eine gute Anbindung an die Autobahnen, Naherholungsgebiete, all das habe Calbe mittlerweile zu bieten. „Man muss gegensteuern, damit die Menschen nicht das Gefühl beschleicht, in einer ausblutenden Stadt zu leben“, sagt der Bürgermeister.

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46 Kommentare

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  • @Rudolf Fissner - Welches Land hat denn solch eine von Ihnen vorgeschlagene Arbeitsmarktpolitik mit marktwirtschaftlichen Instrumentarien jemals hinbekommen?

    Seit wann sind Sie denn für Politbüroplanwirtschaft?

    • @Frederik Andersen:

      P.S. Wo haben Sie eine „Politbüroplanwirtschaft“ ausgemacht? Und ist ihr Begriff nicht eher aus der Suppenküche der Diskussionen von Pseudolinken vs. Neurechte? Also Nö. Keine Lust drauf.

    • @Frederik Andersen:

      Definieren Sie „hinbekommen“.

  • @Rudolf Fissner - Welches Land hat denn solch eine von Ihnen vorgeschlagene Wohnungspolitik mit marktwirtschaftlichen Instrumentarien jemals hinbekommen?



    Seit wann sind Sie denn für Politbüroplanwirtschaft?

    • @Frederik Andersen:

      "eine von Ihnen vorgeschlagene Wohnungspolitik"

      Ich schrieb von Arbeitsmarktpolitik.

  • Calbe an der Saale gehört mit zu den Regionen mit der höchsten Arbeitslosigkeit in Deutschland. statistik.arbeitsa...-Regionen-Nav.html

    Diese Regionen sind gleichzeitig auch jene mit dem höchsten Wohnungsleerstand www.bbsr.bund.de/B...ungsleerstand.html und folgend natürlich günstigsten Mieten oder Immobilienpreisen.

    Die Leute ziehen dorthin wo Arbeit ist.

    Die Raumordnungspolitik des Bundes und der Länder hat hier total versagt.



    Maßnahme kann nicht sein die engen Großstädte mit Wohnklos zu zu pflastern und Grünflächen dar platt zu machen damit die Arbeitgeber mit Arbeitnehmern gut versorgt werden.

    Das Geld muß in die Regionen mit Arbeitslosigkeit fließen. Dort müssen die Arbeitsplätze geschaffen werden!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Natürlich wäre es sinnvoll Arbeitsplätze in ländlichen Regionen zu halten oder zu schaffen und eine Infrastruktur aufzubauen, die dies auch ermöglicht.

      Es gibt aber auch Argumente die gegen eine Fokusierung auf ländliche Gebiete sprechen.

      Zum einen aus ökologischer Sicht die Zersiedelung und die damit verbundene totale Kultivierung der Landschaft und Natur.Es ist im dichtbesiedelten Deutschland schwierig zehn Kilometer zu reisen, ohne auf Spuren menschlichen Wirkens zu treffen.

      Die andere Seite ist die; mal ganz ehrlich und Butter bei die Fische: Ich bin hier in der Großstadt umgeben von Menschen die offen schwul, Kiffer, jüdisch, muslimisch oder atheistisch sind und ihr Ding machen. Ich lebe gerne im Großstadtmileu, hätte keine Lust meine Kinder in eine gleichförmige katholische Grundschule zu schicken und meinen Lebensentwurf bis aufs kleinste nach dem Geist der Kleinstadt auszurichten. Ich glaube das es auch vielen jungen Menschen so geht und diese den Job in der Großstadt auch deshalb dankend annehmen.

      Der AFDler in Sachsen kann natürlich alles auf die grünversiffte Prenzelberg-Politik schieben, weshalb die jungen Leute das Dorf verlassen. Dabei ist er und seine akurat auf 155 cm geschnittene Gartenhecke Teil des Problems. Vielleicht ha sich ie Dorfnorm und die Kirche am Sonntag auch einfach ausgepredigt und das wäre dann auch gut so

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Wir reden hier von Ortschaften mit Wohnungsleerstand. Da muss nichts neues gebaut werden. In Calbe gibt ng bspw. die Einwohnerzahl von knapp 14.000 zu Wendezeiten auf 8.700 zurück. Neben Wohngebieten werden bei Wegzug zudem auch Gewerbegebiete frei.

        Wir reden auch hier von Menschen, die für Arbeit ihre Wohnung verlassen müssen, nicht unbedingt wollen.

        Und was hat „linksversifft“ bei der Analyse der Situation verloren? Es sind doch nicht Grüne oder Linke, die diese Zwänge für innerdeutsche Wanderungsbewegungen erzeugen. Und sicherlich ist auch nicht das von ihnen beschriebene Klischee vom guten Leben in der Stadt der Grund

        Lassen man also doch bitte auch dem linken schwulen Kiffer vom Dorf die Möglichkeit dort weiterhin wohnen zu können statt aus Zwängen heraus wegen einem Job von seinem Liebsten weg zum Prenelberg ziehen zu müssen. Und der AfDler, ja der darf ruhig auch verschwinden und auf dem Prenzelberg den Bürgersteig fegen ;-)

        By the way. Ossiland, ist das nicht mehrheitlich konfessionslos und wenn dann evangelisch? Just like Prenzelberg?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Das Problem ist trotzdem flächendeckend das Gleiche.

    Es gibt Jobs, Studiengänge und Arbeitsmöglichkeiten, die halt nur in München angeboten werden. Gewisse Optionen bietet nur Hamburg und Berlin. Oder Franfurt am Main mit Flughafen, Banken etc.



    Ein Matrose hat in Bayern nichts verloren, ein Nachtclub nichts auf dem Dorf, ein Bauer nichts in Düsseldorf und eine Stewardess braucht nicht nach Calbe an die Saale ziehen, um dann stundenlang zum nächsten Flughafen zu pendeln.

    Sicherlich könnte ich auch eine Autostunde aus Hamburg rausziehen, dann immer mit der Karre zur Arbeit fahren und die Luft verpesten. Momentan brauche ich kein Auto, weil die Ereichbarkeit meines Arbeitsplatzes auch durch Bus/Bahn gegeben ist.

    Klar kann ich nach Calbe ziehen und mich dort dann gleich arbeitslos melden, weil es keine Jobs in meinem Bereich gibt.. Gewonnen hätte so niemand etwas. Vielleicht hätte mehr Freizeit, aber weniger Möglichkeiten diese Freizeit mit Aktivitäten zu füllen.

    Der kapitalistische Wohnungsmart bieten eben kaum Schlupflöcher, sondern funktioniert in seiner Logik.

    Wenn junge Menschen Calbe verlassen, dann hat das seinen Grund

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es ist der Arbeitsmarkt, nicht der Wohnungsmarkt.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Es ist der Kapitalismus und der Wohnungs und Arbeitsmarkt lassen sich nicht trennen. Vielfältige Berufsmöglichkeiten oder eine breites Freizeitangebot=teure Mieten.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Sie übersehen die Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit (like Calbe) aus denen die Menschen in die Großstädte abwandern. Sie ziehen nicht weg wegen Wohnungsmangel.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Nein ,das ist mir klar. Ich sehe es nur aus meiner Sicht als Großstädter. Was würde es mir bringen nach Calbe zu ziehen?-Nichts

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Ist ihr Ding! Aber wieso sollte der Calber nach Berlin ziehen müssen wegen Jobs? Mein Thema war ja das nicht weg ziehen müssen. Die Jobs können (müssen) auch nach Calbe kommen .

              Und by the way. Für ihre Kids würden Sie auch nach Calbe ziehen, wenn die Jobsituation entsprechend wäre?

              • @Rudolf Fissner:

                Wenn Sie möchten, dass in Calbe oder wo auch immer Jobs entstehen, dann nur zu. Sie können doch eine Firma gründen. Oder wer soll das Ihrer Meinung nach übernehmen?

                • @Motzkopf:

                  Nach § 2 Abs. 1 Raumordnungsgesetzes sind „Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilräumen […] ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse anzustreben. […] Diese Aufgaben sind gleichermaßen in Ballungsräumen wie in ländlichen Räumen, in strukturschwachen wie in strukturstarken Regionen zu erfüllen. […] Auf einen Ausgleich räumlicher und struktureller Ungleichgewichte zwischen den Regionen ist hinzuwirken.“ de.wikipedia.org/w...Lebensverhältnisse

                  Comprende?

  • Was ist also das "So What" dieses Artikels? Sollen jetzt alle Berliner nach Sachaen-Anhalt ziehen? Oder sollen sich die Berliner Vermieter ein Beispiel nehmen an der Kapitalvernichtung in Sachsen-Anhalt? Bei Mieten von vier Euronen pro qm lassen sich nämlich kaum die Instandhaltungs- und Finanzierungskosten verdienen.

  • Ich halte diese typisch deutsche Setzung "Wohnen nur im Steinhaus mit Heizung" für antiquiert, asozial und klimaschädlich. Ich war letzthin wieder mal beruflich in L.A., bin dort immer wieder erstaunt, über die Energie die diese Stadt freisetzt, über deren mitreißenden Flow, dieses zu ihrer Kultur affirmierte ständige improvisieren. Den lebendigen Charakter dieser Megametropole mitgestalten tun zu einem nicht unerheblichen Teil, die auf der Straße in Zelten lebenden sogenannten street residents. Gelebte Utopie: Statt stundenlangen Autofahrten in weit entfernten Suburbs, legt sich der Urbian von heute z.B. in den Park gegenüber seines Arbeitsplatz schlafen, verabredet sich vielleicht vorher noch mit Freunden auf ner Parkbank auf ein Bier um über Luca Guadagnino neusten Film zu diskutieren. Statt durch eine mir verlassen erscheinende Stadt zu wandeln und nur hier und da durch die vom blauen Licht der Fernseher erleuchteten Wohnzimmer einen Blick auf einen Ureinwohner erhaschen zu können, kann man in L.A. überall mit seinen kreativen Straßenbewohnern ins Gespräch kommen, wird ohne großes Aufstand mal eben ein Plätzchen zum sich hinlegen freigemacht. Mir ist klar, dass in Berlin im Winter andere Temperaturen herrschen als im sonnigen L.A., das kalifornische Model sich nicht 1:1 nach Deutschland übertragen lässt, aber man sollte bedenken, dass der deutsche Charakter, was das Aushalten extremer Klimas angeht, schon weitaus abgehärteter ist als der Amerikaner. Jetzt schon kann man in Berlin das Entstehen einer kreativen ObdachlosesSzene beobachten, Menschen die sich pragmatisch häuslich auf der Straße einrichten. Nicht länger gehört die Zukunft den Bauspar-Sozialbau-Steinbauten. Es ist die Zeit der Straße.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Colonel Ernesto Bella:

      ...Ende der 80er-Jahre (des letzten Jahrhunderts) lebte und arbeitete ich in Berlin. Damals war es ganz normal, zumindest im Sommer, im Tiergarten zu pennen. Es war auch kein Problem, für längere Zeit eine Bleibe zu finden, irgendwo war immer ein Bett, oder eine Ecke für'n Schlafsack, frei.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Interessante Gedanken. Allerdings kann jeder schon heute ohne steigerndes Dach leben. Fiele jetzt der sozialrechtliche Anspruch auf ein festes Dach weg, dann wäre es wahrscheinlich nicht mehr so lustig für diejenigen ohne Einkommen oder Vermögen ...

  • Ich halte diese typisch deutsche Setzung "Wohnen nur im Steinhaus mit Heizung" für antiquiert, asozial und klimaschädlich. Ich war letzthin wieder mal beruflich in L.A., bin dort immer wieder erstaunt, über die Energie die diese Stadt freisetzt, über deren mitreißenden Flow, dieses zu ihrer Kultur affirmierte ständige improvisieren. Den lebendigen Charakter dieser Megametropole mitgestalten tun zu einem nicht unerheblichen Teil, die auf der Straße in Zelten lebenden sogenannten street residents. Gelebte Utopie: Statt stundenlangen Autofahrten in weit entfernten Suburbs, legt sich der Urbian von heute z.B. in den Park gegenüber seines Arbeitsplatz schlafen, verabredet sich vielleicht vorher noch mit Freunden auf ner Parkbank auf ein Bier um über Luca Guadagnino neusten Film zu diskutieren. Statt durch eine mir verlassen erscheinende Stadt zu wandeln und nur hier und da durch die vom blauen Licht der Fernseher erleuchteten Wohnzimmer einen Blick auf einen Ureinwohner erhaschen zu können, kann man in L.A. überall mit seinen kreativen Straßenbewohnern ins Gespräch kommen, wird ohne großes Aufstand mal eben ein Plätzchen zum sich hinlegen freigemacht. Mir ist klar, dass in Berlin im Winter andere Temperaturen herrschen als im sonnigen L.A., das kalifornische Model sich nicht 1:1 nach Deutschland übertragen lässt, aber man sollte bedenken, dass der deutsche Charakter, was das Aushalten extremer Klimas angeht, schon weitaus abgehärteter ist als der Amerikaner. Jetzt schon kann man in Berlin das Entstehen einer kreativen ObdachlosesSzene beobachten, Menschen die sich pragmatisch häuslich auf der Straße einrichten. Nicht länger gehört die Zukunft den Bauspar-Sozialbau-Steinbauten. Es ist die Zeit der Straße.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Hallo Mogel,



    wohl noch nie im Osten gewesen und sich ein eigenes Bild gemacht.



    Innerlich aber sowas von gut und gegen jegliche Art von Rassismus!



    Fahren Sie doch mal hin und hören Sie auf mit diesen unqualifizierten Geschwätz über den Osten.



    Ich liebe den Osten mit seinen Menschen. Sie haben so gar nichts gemeinsam mit Ihnen Vorurteilen.

  • 8G
    83083 (Profil gelöscht)

    Das gezeigte Bild zeigt das an der Saale gelegene Schloss...der Stadt Bernburg. Es lassen sich doch mit Sicherheit auch Stadtansichten der genannten Stadt Calbe finden?

    • Lalon Sander , Autor*in , Datenjournalist
      @83083 (Profil gelöscht):

      Hallo, vielen Dank für den Hinweis! Du hast recht und wir haben das Bild ausgetauscht. Der Fehler tut uns Leid!

  • Das gewählte Foto zum Artikel ist tatsächlich idyllisch. Es zeigt aber nicht Calbe, sondern Bernburg.

    • Lalon Sander , Autor*in , Datenjournalist
      @Tina Plesnach:

      Hallo, vielen Dank für den Hinweis! Du hast recht und wir haben das Bild ausgetauscht. Der Fehler tut uns Leid!

  • Ich habe 52 Jahre in Zeitz,ebenfalls Sachsen-Anhalt,gewohnt.Dann bin ich weggezogen weil es keine Arbeit gab.Dort gibt es die Bundesweit niedrigsten Preise für Eigentumswohnungen.Vermieter bezahlen den Umzug und die ersten drei Monatsmieten.Jährlich werden 200 Wohnungen"zurückgebaut" und jedes dritte Haus steht leer.Es besteht keine Aussicht das sich daran etwas ändert.

    • @Hans Peter Sommer:

      Ich erlebe Zeitz - zugegebener Maßen aus 50 km Entfernung - eher als einer der Orte, in denen die Menschen vor Ort versuchen, sich selbst aus der Sch... zu ziehen. Dafür haben sie meinen gewaltigen Respekt:

      www.wirsindzeitz.de/

      oder auch:

      www.kloster-posa.de/

  • Interessant waere aber auch, ob es in Calbe Wohnungen mit chicer Ausstattung und einen attraktiven Nahumfeld zur Vermietung gibt. Also beispielsweise Baedern, wie sie in neu renovierten Wohnungen anderswo fuer 15 Euro/qm angeboten werden. Hier handelt es sich ja offenbar um die ueblichen, unharmonisch in der Gegend stehenden Plattenbauten "mit herrlichem Panoramablick“ mitten in der Stadt".

  • Die Wahrheit ist natürlich das es keine generelle Wohnungsknappheit gibt, sondern eine Knappheit an günstigen Wohnungen in Top-Lagen in angesagten Großstädten.

    • @Januß:

      In Berlin gibt es eine generelle Knappheit.

      Die Leerstandsquote beträgt unter 2 Prozent.



      de.statista.com/st...hnungen-in-berlin/

      Es wird gesagt, rund 2% sind notwendig, weil man ja zum Umziehen erst mal eine leere Wohnung braucht.

      • @rero:

        Auch Berlin hat Vororte und in Berlin sind die Mieten im letzten Jahr sogar bereits wieder gefallen.

  • So isses. Wer jetzt noch über die angeblich zu hohen Mieten in den Großstädten motzt, Mileuschutz und eine wirksame Mietpreisbremse fordert, kann die Klappe halten und nach Calbe gehen. Korrekte Ansage von der taz. Problem gelöst.

  • .... und wenn sich die braunschwarze Nacht im Osten senkt, wird man von dem ortsüblichen SA-Pöbel in den Schlaf gesungen bzw. gebrüllt ? - Dann lieber 10.-EURO



    pro Qudratmeter.

    • @Mogel:

      Lieber Mogel



      Ich bin in Calbe/Saale aufgewachsen. Deine schwarzbraune Nacht im Osten und die andere unfassbar überhebliche



      Behauptung kann ich hiermit hoffentlich entkräften.



      Wir haben diese kleine Stadt mit linksorientierten Projekten bereichert, haben/hatten eine beachtliche Graffittiszene, Proberäume in denen regelmäßig Punk bzw. Hardcorekonzerte gegen rechts stattfanden.



      Deine Arroganz ist für mich nur ein Indiz mehr dafür, dass du in deinem Großstadtkiezmikrokosmos in deiner viel zu teuren wohnung sitzt, pseudoaktionäre Sprüche klopft und mit Vorurteilen um dich wirfst. Das ist traurig, nicht tolerant und einfach nur peinlich. Ein Blick über den Tellerrand oder gar ein Fahrt nach Calbe/Saale dürfte da vielleicht Abhilfe schaffen.

      Markus

      • @Markus Conrad:

        Lieber Markus,

        zunächst ist es einmal erfreulich, dass Ihr die Kleinstadt mit " linksorientierten



        Projekten bereichert habt.- Gut so.



        Deine Behauptungen u. Unterstellungen aber sind falsch:



        Ich lebe nicht in einer Großstadt, auch in keiner viel zu teuren Wohnung, u.



        bin weder weder reaktionär noch ( was ist das ? ) "pseudoreaktionär".



        Sondern links u. antifaschistisch.



        Und ich war ( beruflich ) schon gelegentlich tief im Osten, u. mußte der traurigen, oft braunen Wahrheit ins Gesicht sehen.



        Peinlich ist doch nicht die Schilderung dessen, was man gesehen ( u. erlebt )



        hat, - peinlich sind die Verursacher u. Schönredner dieser Misere.

        • @Mogel:

          Peinlich ist es, wenn man eigene Erfahrungen pauschalisiert und auf andere Orte überträgt.

        • @Mogel:

          Danke für deine Antwort, allerdings erschließt sich mir nicht, wieso du ein so rigoroses Schubladendenken an den Tag legst, wenn du lediglich beruflich mal in tiefen Osten warst.



          Ich fühle mich irgendwie denunziert, wenn du vom “tiefen Osten“ sprichst. Wir sind und waren doch kein Urwald. Und wieso reden wir hier schon wieder über rechts? Es ging doch hier eher um Wohnungen, die Vorurteile hast doch hier Du gestreut.



          !ERWISCHT!

          • @Markus Conrad:

            Das sind keine Vorurteile.



            Die Anhäufung der rassistischen und faschistischen Vorfälle läßt die Bewertung zu, dass der Osten leider überwiegend braun ist.



            Wer wollte schon in einer ostdeutschen Stadt mit seiner andersfarbigen Freundin bzw. seinem Freund abends noch tiefenentspannt ausgehen ? Ohne Geleitschutz ?

      • @Markus Conrad:

        Naja, 20,5% für die AfD bei der letzten Bundestagswahl kann mein Kaff in Niedersachsen nicht bieten. Bei uns sowieso und in Niedersachsen kracht die eher so um die 5% herum.

        Ich denke, das sind eher Zahlen als ein Gefühl, dass es hier etwas weniger Nazis gibt.

        • @Age Krüger:

          In der Oberpfalz, Nordbaden oder i, Bayrischen Wald holt die AfD auch 20%. Mal die Ost-West-Brille ablegen.

          • @Hans aus Jena:

            Nee, lieber dann eine Nordwest/Süd-Brille aufsetzen.

            Bevor wir die Ossis als Musternazis hatten, hatten wir die Schwaben, Pfälzer und vor allen Dingen die Bayern als reaktionäre Hinterwäldler.

    • @Mogel:

      Sieht aber echt hübsch aus da. Viel zu schön für die Rechten.

    • @Mogel:

      Gut, dass Sie keine Vorurteile haben und Rassismus Ihnen sowas von fern liegt.

    • @Mogel:

      Ich wohne ebenfalls in Ostdeutschland (leider mit einer höheren Miete), und ich will nicht mehr zurück in den Westen, finds toll hier.



      Plot twist: Ich bin nicht rechts.