Schwere Kämpfe im Kongo: Kongo erhebt Vorwürfe gegen Ruanda
Eine neue M23-Rebellenoffensive im Osten Kongos wirft die „patriotischen“ Milizen zurück. Die Regierung wirft Ruanda die Entsendung von Truppen vor.
Augenzeugen bestätigten am Samstag die Rückeroberung der Stadt Kitshanga in den Masisi-Bergen nordwestlich von Goma durch die M23. Es soll massive Plünderungen gegeben haben, berichteten kongolesische Medien.
Kitshanga war im Januar an die M23 gefallen, aber Anfang Oktober von Wazalendo-Kämpfern besetzt worden, die den Ort daraufhin der Regierungsarmee übergaben. Eine weitere Wazalendo-Offensive war daraufhin jedoch gescheitert und nun holt die M23 verlorene Gebiete wieder zurück. Es soll auf beiden Seiten Hunderte Tote geben.
Die Eskalation erhöht das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen den Armeen Kongos und Ruandas. Nach kongolesischen Berichten erklärte Verteidigungsminister Jean-Pierre Bemba in einer Kabinettssitzung in der Hauptstadt Kinshasa am vergangenen Freitag, Ruandas Armee habe nahe Goma die Grenze überschritten und entsende Verstärkung für die M23-Rebellen.
Die M23-Rebellen hatten zuvor der kongolesischen Armee vorgeworfen, die Wazalendo sowie verbündete ruandische Hutu-Milizen auszurüsten.
Die Kämpfe werden von massiven Fluchtbewegungen begleitet. Die humanitäre UN-Koordinationsstelle Ocha vermeldete am 17. Oktober 145.000 neue Vertriebene seit 1. Oktober. Das war vor den neuen Kämpfen um Kitshanga, wo mehrere Zehntausend Menschen leben. Laut Ocha besteht in weiten Gebieten für die internationalen Hilfswerke, die in der Provinzhauptstadt Goma ihre Basis haben, kein Zugang zu Hilfsbedürftigen.
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