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Schutzschirm für BasicBiomarkt ist insolvent

Die Ladenkette Basic steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Jetzt will sich das Unternehmen in einem Schutzschirmverfahren neu strukturieren.

Gehts nach oben oder nach unten? Insolvente Biomarktkette Basic Foto: Andreas Gebert/dpa

Inflation, Energiekosten und ein strauchelndes Tochterunternehmen: Die Biomarktkette Basic ist insolvent. Der Vorstand der Aktiengesellschaft hat beim zuständigen Amtsgericht München ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das Gericht ist dem Antrag bereits gefolgt. Nun will sich der Biosupermarkt unter dem Schutzschirm bis Sommer 2023 umstrukturieren und finanziell sanieren.

Zur Begründung der finanziellen Schieflage führt der Konzern die Energiekrise an: „Zwar gibt es einen Kundenstamm von über 80 Prozent der Kund:innen, die den basic-Bio-Supermärkten die Treue halten“, lässt das Unternehmen wissen. Die restliche Kundschaft kaufe wegen der gestiegenen Preise nun allerdings lieber billiger ein. Zudem hätten die hohen Energiekosten die Biomarktkette, ähnlich wie andere Lebensmittelhändler mit großen Verkaufsflächen, besonders hart getroffen.

Das Schutzschirmverfahren ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren für Unternehmen, denen die Zahlungsunfähigkeit droht – die aber noch nicht zahlungsunfähig sind. Unter der Aufsicht eines Insolvenzgerichts und der Sach­wal­te­r:in­nen ist der Konzern drei Monate lang vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

In dieser Zeit muss das Unternehmen in Eigenverwaltung ein Sanierungskonzept ausarbeiten und einen Insolvenzplan vorlegen. Das Schutzschirmverfahren von Basic soll die Sanierungskanzlei Wellensiek unterstützen.

Läden offen, Löhne sicher

Alle 20 Basic-Filialen in Deutschland sollen während des Verfahrens normal geöffnet bleiben, wie der Konzern der taz auf Anfrage mitteilt. Die Kette ist vor allem in Bayern und Hessen verbreitet. Österreichische Filialen seien nicht vom Verfahren betroffen. Auch das Sortiment werde nicht verringert.

Für die Dauer von drei Monaten sichere die Bundesagentur für Arbeit die Löhne der rund 520 Mitarbeitenden. „Auch darüber hinaus reichen die Finanzmittel aus, um die Löhne und Gehälter zu zahlen“, heißt es bei dem Konzern.

Basic gilt nach Dennree und Alnatura als drittgrößter Biosupermarkt in Deutschland, gegründet wurde die AG bereits 1997. Erst Ende November musste die zugekaufte Tochterfirma Biomammut ein Schutzschirmverfahren beantragen.

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5 Kommentare

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  • Es wäre interessant zu erfahren, ob tatsächlich insgesamt der Absatz von Bioprodukten zurückgeht, oder ob hier die Konkurrenz der Discounter entscheidend ist, die auch immer mehr Bioprodukte verkaufen und für die Kunden einfach günstiger und praktischer sind

  • So optimistisch start-ge-upt. Und schon kurz drauf im Städtchen im gefühlt grad erst eröffneten Basic: ein Rewe. Tja.

  • Alle reden vom gesunden Essen und würdiger Tierhaltung. An der Theke siegt dann doch leider meist der Preis. Der Markt liefert, was der Kunde zu zahlen bereit ist.



    Ganz offensichtlich gehören wertvoll produzierte Lebensmittel dann doch kaum dazu.



    "Kann ich mir nicht leisten", hört man meist. Nur Bio gibt es halt nicht zum Billigstpreis. Das Geld wird knapper und die Billigst-Lebensmittekonzerne dieser Welt freuen sich.



    Geiz ist halt doch geil.

    • @Rudi Hamm:

      Gibt EU-Bio, mit oder ohne Anbauverband, halt auch bei Lidl Aldi Edeka. Die könn' mischkalkulieren, und unterbieten so Alnatura, Denree Denn's, und den Bioladen um die Ecke erst recht. Und wer für den Monat zuerst mal genug zu essen braucht (und Heizung, Monatskarte, Medikamentenzuzahlung ...), wer zudem auf den einen Kaffee auswärts die Woche, die eine Kinokarte im Jahr nicht verzichten möchte: Na, konventionell bei Netto Normal oder Resterampe tuts halt tatsächlich auch.



      Auch mit SUV fahrn die einen zum Aldi, die andern zum Bioladen. Doch diese Wahl hat nicht jeder.

      • @lesnmachtdumm:

        Lidl unsd Aldi können die Bio-Konzerne nicht nur wegen der Mischkalkulation unterbieten. Ich glaube nicht, dass sie im großen Stil mit herkömmlichen Produkten ihre Bioprodukte subventionieren. Aber sie setzen ihre Ressourcen, vor allem Fläche und Personal, im Verhältnis zum Umsatz effektiver ein. Das fängt mit der Präsentation der Ware an. Ein Alnatura ist vielleicht gleich groß wie ein Lidl, hat aber nur halb so viel Produkte. Nachhaltig ist das nicht, Fläche bedeutet ja auch Energieverbrauch für Licht und Heizung.