Schulöffnungen in Berlin: Präsenz mit Selbsttest

Trotz steigender Infektionszahlen geht es für die Berliner Oberstufen wieder in die Schule. Dabei helfen sollen regelmäßige Selbsttests.

Bildungssenatorin Scheeres und die Schülerin Claudia Dinh präsentieren den Corona-Selbsttest im Berliner Lessing-Gymnasium

Da ist das Ding: Bildungssenatorin Scheeres (SPD) und die Schülerin Claudia Dinh mit Selbsttest Foto: dpa

BERLIN taz | Mit einer Schülerin des Lessing-Gymnasiums ließ sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Mittwochvormittag von den Kameras ablichten. In ihren Händen: ein grauer Karton mit Selbsttests. Es ist der erste Tag, an dem Schü­le­r:in­nen der Jahrgangsstufen 10 bis 13 wieder in Präsenz unterrichtet werden. Begleitet wird die schrittweise Öffnung des Unterrichts von einer Selbstteststrategie, die die Bildungssenatorin in dem Weddinger Gymnasium am Mittwoch präsentierte.

Zweimal wöchentlich sollen sich Schü­le­r:in­nen von zu Hause aus selbst auf das Coronavirus testen. Abholen können sie sich die Testkits an den Schulen in Zehnerpackungen, die für mehrere Wochen ausreichen sollen. Im vorderen Nasenbereich verwendet, versprechen sie eine unkompliziertere Anwendung als andere Testmethoden.

Die Testungen verlaufen auf freiwilliger Basis, wichtig sei aber eine disziplinierte Teilnahme von Schü­le­r:in­nen und Eltern, so Scheeres. Dafür sensibilisieren soll eine Kampagne mit kurzen Erklärvideos, unter anderem auf der Website einfach-testen.berlin.

Seit Ende Februar werden Schulen und Kitas mit den Selbsttests versorgt. Insgesamt sollen 14 Millionen Schnelltests verteilt werden. 4 Millionen davon seien bereits zugelassene Selbsttests, von denen bis zum Ende der Woche eine Million an den Berliner Schulen erwartet wird, so Scheeres. Im Anschluss sollen weitere 500.000 Tests pro Woche nachgeliefert werden.

Schul – und Kitapersonal kriegt neue Impfangebote

Der bereits angeschaffte Schnelltest der Firma nal von minden wartet noch auf die Zulassung auf Bundesebene, welche voraussichtlich Ende März kommen soll. Bisher seien davon bereits 2 bis 3 Millionen in den Schulen verteilt worden, erklärt Martin Klesmann, Sprecher der Senatsbildungsverwaltung.

Dass wieder Schü­le­r:in­nen in Präsenz unterrichtet werden, stand wiederholt in der Kritik. Während die Inzidenzwerte steigen, sei das Risiko für Infektionen zu hoch, lautet ein Argument. Die Bildungsgewerkschaft GEW hält die Öffnung von Bildungseinrichtungen „angesichts der negativen Entwicklung für unverantwortlich“. Insbesondere vor dem Hintergrund des Stopps der AstraZeneca-Impfungen sei eine Rückkehr in den Präsenzbetrieb kritisch.

Geplant war eine Impfung der Päd­ago­g:in­nen und Er­zie­he­r:in­nen mit dem AstraZeneca-Impfstoff: Erst Anfang März waren die Impfangebote an Kitas und Förderzentren versandt worden. Die GEW hatte aufgrund des Stopps der Impfungen gefordert, dass Päd­ago­g:in­nen ein „alternatives Impfangebot“ gemacht werden müsse.

Am Mittwoch kündigte Bildungssenatorin Scheeres nun an, dass Päd­ago­g:in­nen ihre Termine auch an anderen Impfzentren wahrnehmen könnten. Auch andere Impfstoffe stünden zur Verfügung. Am Dienstag seien die Kitaträger benachrichtigt worden. Dem pädagogischen Personal in Förderzentren solle bis Donnerstag eine Terminumbuchung angeboten werden. Bis zur kommenden Woche sei laut Scheeres dann ein Versand von Terminangeboten für den Grundschulbereich geplant.

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