piwik no script img

Schuldenstreit in AmerikaArgentinien will US-Gericht umgehen

Die argentinische Regierung sucht im andauernden Schuldenstreit mit Hedgefonds nach Lösungen. Nun soll ein neues Gesetz Abhilfe schaffen.

Die amtierende Präsidentin: Cristina Fernandez de Kirchner. Bild: dpa

BUENOS AIRES rtr | Argentinien will im Schuldenstreit mit Hedgefonds einen US-Gerichtsbeschluss umgehen. Wie Präsidentin Cristina Fernandez am Dienstag mitteilte, sollen Gläubiger ihre Anleihen gegen neue Schuldtitel eintauschen können, die dann unter argentinisches Recht fallen.

Die Regierung werde eine Gesetzesvorlage einreichen, um die Bank of New York als Verwalterin durch die landeseigene Banco Nacion zu ersetzen. Die vorgestellten Pläne schmälern nach Ansicht von Experten die Aussicht auf eine zügige Rückkehr Argentiniens an die internationalen Kapitalmärkte.

Der Konflikt mit den Hedgefonds geht auf die Staatspleite Argentiniens im Jahr 2002 zurück. Während sich die Regierung in den Folgejahren mit den meisten Gläubigern auf einen Schuldenerlass und einen Umtausch von Anleihen einigte, kauften die Hedgefonds Schuldtitel mit einem hohen Abschlag, um nun die volle Summe zu fordern. Dies lehnt Argentinien ab.

Ein US-Gericht hatte Anfang August angewiesen, dass die Inhaber argentinischer Anleihen nur dann ausgezahlt werden dürfen, wenn die Regierung auch Hedgefonds bedient. Diese haben sich einer Umschuldungsvereinbarung nicht angeschlossen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Gute Lösung, wird den der mit dem Kompromiss einverstanden war den Zugang zu seinem Geld ermöglichen und die Geier weiter über der trockenen Wüste kreisen lassen ohne futter für ihre Auftraggeber generieren zu können.

    Nach der Pleite mit VW die zweite große Niederlage sniders, mal sehen wie lange seine Auftraggeber hinter ihm stehen, in solchen mafiösen Kreisen kommt versagen auch aus Gier gar nicht gut ,;-)

  • Die Frage ist wieviel Vertrauen Anleger in die Unabhängigkeit der Argentinischen Justiz haben. Vermutlich wird dieser Wechsel nur mit hohen Zinsen einhergehen, was wiederum die Liquidität Argentiniens belastet.