Schüsse und Tote in Halle: Bundesanwaltschaft ermittelt
Bei Schüssen in Halle sterben zwei Menschen. Die Polizei meldet eine Festnahme. Der Hintergrund der Tat bleibt vorerst unklar.
Die Schüsse ereigneten sich am Mittwochmittag. Der Hintergrund der Tat blieb vorerst unklar. Fotos zeigten eine abgedeckte Leiche und Patronenhülsen auf der Straße vor der jüdischen Synagoge in Halle. Laut Medienberichten soll auch eine Handgranate auf den nahe gelegenen Jüdischen Friedhof geworfen worden sein. Ebenso habe es Schüsse auf einen Dönerladen in der Ludwig-Wucherer-Straße gegeben.
Medien zitierten Augenzeugen, wonach mindestens ein Täter in Tarnkleidung geschossen habe. Ein Foto zeigt einen Mann, der mit Helm und Sturmgewehr auf den Döner-Laden zuläuft. Ein Video zeigt einen Mann, der auf offener Straße hinter einem silbernen Kombi steht und offenbar mit einem Pumpgun vor sich schießt.
Oberbürgermeister spricht von „Amoklage“
Die Polizei warnte die Bevölkerung in Halle: „Bitte bleiben Sie in ihren Wohnungen oder suchen Sie sichere Orte auf.“ Die Bahn sperrte den Bahnhof in Halle.
Die Polizei bestätigte der dpa auch Schüsse in Landsberg, 15 Kilometer von Halle entfernt. Ob dort auch die Festnahme der Polizei stattfand, blieb vorerst unklar. „Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam“, teilte die Polizei mit.
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sprach von einer „Amoklage“. Er berief am Mittag einen Stab für „Außergewöhnliche Ereignisse“ unter seiner Leitung ein. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, sprach von „schrecklichen Nachrichten“ aus Halle. Die Regierung hoffe, dass die Täter schnell gefasst werden. „Es ist entsetzlich, dass zwei Menschen das Leben genommen wurde.“ Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.
Die jüdische Gemeinde um die Synagoge in Halle zählt 700 Mitglieder. Die Juden feierten am Mittwoch Jom Kippur, das höchste Fest der Glaubensgemeinschaft.
Anm.: Der Beitrag wurde am 09. Oktober 2019 um 15:45 Uhr aktualisiert.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen