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Schauspieler Tilo Prückner ist totNie in Rente, immer wieder Cop

Der Schauspieler Tilo Prückner ist mit 79 Jahren gestorben. Der ehemalige Tatort-Komissar ermittelte zuletzt in der ARD-Vorabendserie „Rentnercops“.

Bleibt als sympathischer Charakterdarsteller in Erinnerung: Schauspieler Tilo Prückner Foto: Jörg Carstensen/dpa

München taz/afp/dpa | Der Schauspieler Tilo Prückner ist tot. Am vergangenen Donnerstag, 2. Juli., sei er überraschend gestorben, teilte die ARD am Montag, 6. Juli, unter Berufung auf Angaben seiner Familie mit. Prückner wurde 79 Jahre alt. „Wir verlieren mit ihm einen der großen Volksschauspieler“, erklärte Jörg Schönenborn, der ARD-Koordinator Fiktion.

Bekanntheit durch zahlreiche ARD-Serien

Zuletzt war der am 26. Oktober 1940 in Augsburg geborene Prückner in der Rolle des Edwin Bremer mit seinem Kollegen Wolfgang Winkler in der ARD-Serie „Rentercops“ zu sehen. Winkler, der den Cop Günter Hoffmann spielte, verstarb im Dezember 2019 im Alter von 76 Jahren. Danach spielte Prückner zuletzt an der Seite von Peter Lerchenbaum, der die Rolle von Winkler übernahm.

Wie es mit den „Rentnercops“ weitergehe, sei derzeit noch nicht zu sagen, sagte ein ARD-Sprecher. In zwei Wochen sollten die Dreharbeiten für die nächste „Rentnercops“-Staffel beginnen. Das Vorhaben müsse jetzt neu überdacht werden, hieß es.

Ein Schauspielkollege beschreibt, Prückner sei am am Set von „Rentnercops“ „das Zentrum der Sympathie, aufgeschlossen und immer neugierig gewesen“.

Seine Karriere begann er Anfang der 60er Jahre mit einer Schauspielausbildung in München. Prückner ist Mitbegründer der Schaubühne Berlin, spielte am Schauspielhaus Zürich und am Bayerischen Staatsschauspiel. Für seine Rolle in der Kinokomödie „Bomber & Paganini“ an der Seite von Mario Adorf erhielt er 1976 den Deutschen Darstellerpreis.

Einem größeren Publikum bekannt wurde Prückner auch als „Tatort“-Kommissar Eduard Holicek. Zwischen 2001 und 2008 ermittelte er an der Seite von Robert Atzorn in Hamburg. Fernsehzuschauer*innen verknüpfen mit Prückners Gesicht auch die Mitwirkung in der ARD-Serie „Adelheid und ihre Mörder“ in der er die Nebenrolle des Kriminalhauptmeister Gernot Schubert mimte.

Neben seiner Schauspieltätigkeit trat Prückner auch als Autor in Erscheinung. 2013 veröffentlichte er den Roman „Willi Merkatz wird verlassen“ in dem der Protagonist nach 39 Ehejahren von seiner Frau verlassen wird. Ein Buch mit autobiografischen Bezügen, obwohl Prückner 2014 gegenüber dem Deutschlandfunk sagte: „Ich hatte keine Lust, eine autobiografische Geschichte zu schreiben, da geht es schon mal los. Also diese Schauspielerbiografien interessieren mich überhaupt nicht.“

Meist Auftritt als charakerstarker Nebendarsteller

In vielen TV-Produktionen war Prückner eher in kleineren Rollen zu sehen. „Das sind meist die besseren Rollen“, sagte der Schauspieler. So wie die Figur des Vermieters Max in „Kommissarin Lucas“. Das sei „ein echter Wadlbeißer“. Die Vorliebe für kauzige Typen hat Prückner während seiner langjährigen Karriere nie verloren.

Jörg Schönenborn würdigte den Schauspieler als „Charakterkopf“ und „liebenswerten Erzkomödianten“, der den Zuschauer*innen unzählige denkwürdige Auftritte geschenkt habe. „Wir verlieren mit ihm einen der großen Volksschauspieler, der mit seinem unnachahmlichen augenzwinkernden Understatement sein Publikum in Haupt- und Nebenrollen gleichermaßen bewegt und begeistert hat.“

Am Mittwoch, 8. Juli 2020, um 20:15 Uhr, strahlt das Erste den Fernsehfilm „Holger sacht nix“ aus dem Jahr 2011 mit Tilo Prückner in der Hauptrolle des verbitterten Bauern Holger aus.

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1 Kommentar

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  • tilo prückner ...

    komm' gut an.