Sängerin Sharon Brauner im Interview: „Ich will, dass die Leute lachen!“
Sharon Brauner bringt Überlebende zum Weinen, wenn sie jiddische Lieder singt. Die gehören zu diesem Land und seiner Geschichte, sagt die Berlinerin.
taz: Frau Brauner, im Tipi wird im August, wenn die Pandemie es will, die neue Show des Capital Dance Orchestra, bei dem Sie Sängerin sind, Premiere feiern.
Sharon Brauner: Ist ja erst der dritte Anlauf. Aber wir hatten zum Glück in einer kurzen Coronapause im vergangenen Jahr eine Vorpremiere mit Plexiglaswänden zwischen den Musikerinnen und Musikern. Und wir Sängerinnen hatten Spuckschutz am Mikrofon. Sah aber eigentlich ganz gut aus, irgendwie stylish.
Der Titel der Revue ist „Berlin, du coole Sau“. Wird Berlin je wieder zu einer coolen Sau werden?
Ach, war Berlin kurz vor der Pandemie denn noch eine coole Sau? Ist der Zenit nicht überschritten? Aber das darf man nicht sagen als Berlinerin, oder?
Der Mensch Sharon Brauner wird am 21. August 1969 in Westberlin in eine Filmfamilie hineingeboren. Ihr Vater Wolf ist Herstellungsleiter beim Film, ihre Mutter Renee gelernte Kostümbildnerin, Onkel Artur Brauner der berühmteste Filmproduzent in Nachkriegsdeutschland. Brauner ist Mutter eines Sohnes und heißt seit ihrer Hochzeit Sharon Freifrau Teuffel von Birkensee.
Die Schauspielerin Zum ersten Mal stand Brauner im Alter von drei Jahren vor der Kamera. Als Kind spielte sie immer wieder in Filmen ihres Onkels und studierte später Schauspiel bei Else Bongers in Berlin und am Lee Strasberg Institute in New York. Zurück in Berlin, spielte sie in Filmen, Serien und am Theater. In ihrer ersten Regiearbeit, dem Dokumentarkurzfilm „Leben und leben lassen“, beschäftigte sie sich 2002 mit Antisemitismus.
Die Sängerin Ihre Musical-Ausbildung brach Brauner zwar ab, beginnt aber in New Yorker Bars zu singen. Seit 1993 ist sie nicht nur Stammgast in der Bar jeder Vernunft, sondern oft auch Gastgeberin des dortigen „Nachtsalons“. In Soloprogrammen oder mit Kolleg*innen singt sie Evergreens, Chansons, Jazz-Standards und immer wieder jiddische Lieder. 2017 bringt sie mit Karsten Troyke das Album „Yiddish Berlin“ heraus.
Termine „Berlin, Du coole Sau“ mit dem Capital Dance Orchester: 4. Juli im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, 5. August im Tipi am Kanzleramt.
Doch, man darf.
Das war auch nur ein Witz, ich sag natürlich alles, was ich will: Mich nervt die Stadt aus vielen Gründen, z. B. dass hier ständig irgendeine Demo stattfindet, die eh nichts bringt außer Verkehrschaos, Lärm und Müll. Dass der Hubschrauber über uns kreist. Ich will den Tiergarten zurück, in dem ich im Gebüsch aus Versehen ein Paar beim Liebesakt überrasche. Stattdessen ständig wütende aufgehetzte Massen. Ich bin Urberlinerin, ich hätte nie gedacht, dass ich mal übers Rausziehen nachdenken würde …
So schlimm?
Ja. Aber natürlich ist Berlin im Vergleich zu anderen deutschen Städten ziemlich cool. Gut, im Moment darf man ja nirgendwohin, aber Berlin wird schon wieder. Ist ja groß genug, da ist noch Potenzial. Und von den Leuten, die hierher gekommen sind, weil es so cool war, denen es dann aber zu laut wurde, als sich ihre Lebensumstände änderten …
Sie meinen die Schwaben im Prenzlauer Berg.
Ich meine niemanden ausdrücklich, ich will auch nicht politisch werden. Aber von denen ziehen vielleicht ja auch wieder welche weg.
In der Show singen Sie Songs wie „Bei mir bist du schön“ aus den 20ern, „Zu Asche, zu Staub“ aus „Berlin Babylon“, die die 20er nachempfinden, aber auch „Dickes B“, die Berlin-Hymne von Seeed.
Ja, wir machen eine Zeitreise.
In die gute alte Zeit?
Ob die so viel besser war? Wie wahrscheinlich alle würde ich mich gern mal in die 20er Jahre versetzen lassen, die sind von uns aus gesehen am coolsten. Aber gerade als Sängerin oder Tänzerin hatte man dort vermutlich nicht das tollste Leben. Da ist man verschwitzt nach dem Auftritt noch um die Häuser gezogen, hat sich einen kleinen Schnuppen geholt – und ist zwei Wochen später gestorben. Das war nicht so lustig, das Leben vor Penicillin. Ich wäre vermutlich längst tot gewesen.
In dem Programm wird musikalisch eine Linie gezogen von den 20er Jahren bis ins Heute. Haben diese Epochen wirklich Parallelen?
Ich glaube schon, dass die 20er viel gemeinsam haben mit den 90er Jahren, mit der Love Parade. Das Unbekümmerte, der Partywille, das Neue, Hauptsache Nächte durchfeiern, die Unisex-Klos. Es ging vor allem darum, Spaß zu haben.
Waren Sie bei der Love Parade?
Nein, da hab ich immer einen großen Bogen drum gemacht. Die Drogen waren nicht meins, die Musik sowieso gar nicht. Ich hab das nicht gefühlt, das war Musik ohne Soul, ohne Unterleib. Nee, ich bin in den 70ern und 80ern hängen geblieben, als es noch Lieder gab und Leute mit einer Geschichte, die die gesungen haben, nicht nur DJs. Berlin mit der Mauer drum herum …
Westberlin.
Für mich gab es ja kein anderes. Dieses Umzäunte gab Berlin die gemütliche Überschaubarkeit einer Kleingartenkolonie, aber trotzdem hatte es den Charme einer Weltstadt. David Bowie war hier. Und im KadeWe gab es die große weite Welt. Die Mauer hat uns gut beschützt. (Wie auf Bestellung klingelt das Handy.) Oh, das ist mein Papa. Da muss ich ran. Entschuldigung. (Kurzes, liebevolles Hin und Her. Sharon soll ihm zwei rote Paprika mitbringen.)
Wie alt ist Ihr Vater?
Er wird bald 98. Und jeden Tag kommt der Anruf: Wo bist du? Was machst du? Und dann gibt es eine Order. Ein paar Tomaten oder Zitronen. Ich liebe es.
Stimmt es, dass er zu allen Ihren Auftritten kommt?
Ja, immer noch. Letzten Herbst waren wir in Erfurt, in diesem alten Bahnhof von Clueso, da hat sich mein Vater in der Chillout-Zone auf eine Bank gelegt und hatte eine gute Zeit.
Sie sprechen nicht Jiddisch mit ihm?
Nein, leider nicht. Ich habe es als Kind nicht gelernt. Meine Mutter sprach kein Jiddisch, weil meine Oma eine blonde, sehr deutsche, sehr assimilierte Berlinerin war, für die Jiddisch die Sprache aus dem Scheunenviertel war, wo die polnischen Einwanderer lebten, die Rückständigen. Und mein Vater hat nur mit seinen Geschwistern und seinen Freunden, mit denen er Karten spielte, Jiddisch gesprochen. Deswegen kann ich es nicht sprechen, aber verstehen und singen.
Leider abgesagt wurde Ihr neues Programm mit Karsten Troyke „Berlin-Yiddish – Yiddish Berlin“, das Ende Juni in der Bar jeder Vernunft Premiere haben sollte. Wieder wollten Sie jiddische Lieder singen.
Ich muss. Weil es eine Sprache ist, die immer leiser wird. Auch die Karten-Kumpels meines Vaters wurden immer weniger. Mit jedem, der verstarb, war es eine Stimme weniger – und eine auf dem Arm eintätowierte Nummer weniger, die eine Geschichte erzählen konnte.
Wussten Sie als Kind, was die Nummern bedeuten?
Irgendwann wusste ich, dass die Freunde meines Vaters in Auschwitz oder anderen Lagern waren. Daraus wurde nie ein Geheimnis gemacht, das war Teil meines Aufwachsens, auch wenn meine Eltern nicht im KZ waren. Gott sei Dank nicht, sie hatten es geschafft, immer gerade weg zu sein, wenn die Nazis kamen. Der Großteil meiner Familie hat überlebt, deshalb konnten sie überhaupt in Deutschland leben – ohne Angst und Hass auf die Täter. Dadurch, dass sie dieses Glück hatten, konnten sie auch mit der Vergangenheit anders umgehen, etwas unbeschwerter als andere Überlebende hier – und auch offener als die deutsche Öffentlichkeit. Erst später, als ich schon etwas älter war, hab ich mich für die Biografien der anderen Überlebenden um uns herum interessiert, die weniger Glück hatten als meine verhältnismäßig große Familie. Ganz wundervolle Menschen wie dieser Mann, der sich im Krieg auf dem Friedhof Weißensee versteckt hatte. Aber diese Stimmen verschwinden, das Jiddische stirbt auch aus, weil es nach dem Krieg als Sprache der Opfer galt. Stattdessen feierten die Zionisten die neue Sprache und das neue Land. Viele wollten vergessen, nicht nur die Täter, auch die Opfer. Und dann kam die zweite Generation, Menschen wie ich, die die Fackel der Erinnerung überreicht bekommen und weitertragen müssen.
Es ist ein Muss, eine Verpflichtung?
So hab ich das empfunden. Zum 70. Geburtstag meines Vaters habe ich ein jiddisches Lied gesungen – und da hat er geweint. Aber das war kein trauriges Weinen, eher ein glückliches Weinen, wenn es so etwas gibt. Eigentlich singe ich diese Lieder nur für ihn. Weil er sagt: Das hält ihn am Leben, wenn ich singe.
Ist das anders, wenn Sie vor einem nichtjüdischen Publikum singen?
Ja, vor allem am Anfang hat sich das nicht gut angefühlt. Wenn ich im Nachtsalon der Bar jeder Vernunft zwischen den Jazz-Standards mal ein jiddisches Lied gesungen habe, dann wurde es immer ganz still und beklommen.
Klingt wie ein Ablasshandel.
Ja, irgendso ein Scheiß jedenfalls. Ich fand das so durchschaubar. Mittlerweile sehe ich das entspannter als früher. Ich habe gelernt, dass auch Menschen ohne diese Vergangenheit diese Musik ehrlich empfinden können – aber ich spüre immer noch sehr genau, wenn die Empathie nur aufgesetzt ist. Da entwickelt man auf Kleinkunstbühnen eine erstaunliche Menschenkenntnis.
Wie finden Sie die Lieder? Ist das auch eine archäologische Arbeit?
Mein Vater hat mir Lieder vorgesungen, auch mein Onkel …
Artur Brauner, der berühmte Filmproduzent.
Ja, er wollte auch mal mit mir singen, also haben wir Ende der Neunziger zusammen ein Konzert in der Bar jeder Vernunft gegeben. Er hat schief und krumm gesungen, aber so aus dem Herzen raus. Beeindruckend. (Das Handy klingelt wieder.) Meine Mama. Tut mir leid, ich muss da ran. – Mama, ich bin mitten in einem Interview, ich liebe dich und ruf dich später an. Okay, tschüss. – Wo waren wir?
Woher die Lieder kommen.
Ach ja. Das ist vor allem Familiengut. Die werden weitergegeben wie die Witze. Sogar meine Oma, die immer gehasst hat, dass ich jiddische Lieder singe, die meinte, es gäbe doch so schöne deutsche und französische Lieder, sogar sie hat einmal nachts von einem jüdischen Lied geträumt, das eine Köchin ihrer Familie früher immer gesungen hat, und hat es mir dann vorgesungen. Wir gehen auch in Archive, Karsten Troyke ist selber ein wandelndes Archiv.
Empfinden Sie die Pflicht, diese Tradition zu bewahren, auch mal als Last?
(Denkt eine Weile nach.) Ich habe jetzt wirklich gesucht, ob ich einen kritischen Aspekt finde. Aber: Nein, es ist mir eher eine Ehre, dass ich das machen darf, dass ich vor so vielen Überlebenden singen durfte. Wären die nicht gewesen, wäre es vielleicht eine Last geworden. Oder wenn ich mich auf die Zeit von 33 bis 45 beschränken würde, wenn ich nur Lieder aus Theresienstadt singen würde. Aber da gibt es so viel mehr. Ich will nicht, dass die Leute weinen. Das wäre auch zu leicht. Ich will, dass sie lachen! Allerdings haben mir schon häufig Leute nach dem Konzert gesagt, dass sie aus Glück geweint haben.
Wie sehr ist so ein Konzert, bei dem im Publikum auch Überlebende sitzen, eine Therapiesitzung?
Wenn es gut läuft, wenn da viel zurückkommt, dann ist es Therapie, Genuss und Erfüllung. Ich will schon, dass auch klar wird: Hitler hat nicht geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Ich will die Menschen nicht allein lassen mit einer Traurigkeit und am Ausgang noch Antidepressiva verteilen müssen, sondern immer ein Licht am Ende des Tunnels zeigen.
Die Überlebenden werden immer weniger …
Das ist das eigentlich Dramatische. Kann auch sein, dass ich dann aufhöre. Es fehlen jetzt schon so viele Menschen, die mich jahrelang begleitet haben. Mein Onkel ist in den Jahren vor seinem Tod zu jeder Premiere gekommen, genauso wie die Freunde meines Vaters. Heute kommen eher deren Kinder. Oder israelische Expats, deren Großeltern hier aufgewachsen sind, die aber verpasst haben, diese rechtzeitig nach dieser Zeit zu fragen. Es gibt einen Generationenwechsel im Publikum. Wahrscheinlich muss ich für die weitermachen.
Haben Sie mitunter den Eindruck, dass die Künstlerin Sharon Brauner hinter dieser Aufgabe verschwinden könnte?
Die Frage habe ich mir noch nie gestellt. Ob ich als Künstlerin nicht wahrgenommen werde, weil meine Kunst im Dienst einer höheren Sache steht? Das mag ich gar nicht beurteilen. Vielleicht ist mein glückliches Ego als Künstlerin und Mensch so gesund, dass ich gar keine Löcher spüre, dass mir nichts fehlt in meinem Dasein, dass ich mich nicht frage: Wo bleibe ich da? Das sind ja auch nicht nur die Lieder, das ist ja auch meine Stimme, die die Menschen dann berührt hat. Nein, ich fühle mich nicht an die Wand gedrückt von den Liedern oder von der gewaltigen Aufgabe.
Absurd ist ja auch, dass diese Kultur in Deutschland wie etwas Exotisches behandelt wird …
Dabei ist diese Kultur auch deutsch und gehört zu diesem Land und seiner Geschichte. Und ich habe mich auch nie als Exotin gesehen. Aber manchmal habe ich als Kind gespürt: Oje, der Erwachsene mir gegenüber hat als junger Mensch in der Schule noch gelernt, dass das Jüdische das Böse, der Feind war – das war zu meiner Kindheit noch in vielen Menschen drin.
Sie haben sich fremd gefühlt?
Nein, das nie – nicht in dieser Stadt. Aber ich bin auch niemand, der mit einem jüdischen Blick durch die Welt geht. Ich sehe mich erst einmal als Erdenbürgerin, Berlinerin, Sängerin, Ehefrau, Tochter, Mutter – und dann noch nicht einmal als Jüdin, sondern eher: aus einer jüdischen Familie stammend. Klar gibt es immer wieder Leute, die dich darauf reduzieren wollen. Wenn dich ein Honk fragt: Was macht ihr denn da in Israel? Aber das buche ich nicht mal als Antisemitismus ab, da sage ich mir dann: Halt dich fern von Dummheit, steh auf und geh, schnell und weit!
Sie mussten sich schon sehr früh mit der Geschichte beschäftigen. Als 12-Jährige spielten Sie – nach mehreren Rollen in Filmen Ihres Onkels – in dem Film „Blutiger Schnee“ ein jüdisches Mädchen, das während des Zweiten Weltkriegs in Polen vor den Nazis fliehen muss. Ihr Onkel Artur hatte produziert, die Geschichte beruhte auf den Erinnerungen seiner Frau Maria. War Ihnen damals klar, dass Sie stellvertretend die Geschichte Ihrer Familie noch einmal durchspielen?
Ich hatte jedenfalls noch lange Albträume, in denen ich im Wald verfolgt werde von irgendwelchen Männern in Uniformen. Ja, das war mir klar. Ich habe ja schon als Dreijährige in einem Film mitgespielt, in dem ich weinen sollte, weil ich von meiner Filmmutter getrennt werden sollte. Und meine Eltern, die immer dabei waren, waren da sehr offen: Du sollst weinen, weil jetzt die Nazis kommen und dich deiner Mama wegnehmen. Also: Ich wusste immer, worum es geht.
Waren diese Rollen eine Möglichkeit für Sie, sich der Generation Ihrer Eltern näher zu fühlen? Oder haben Sie das damals eher als Belastung empfunden?
Nein, das war keine Belastung für mich. Ja, es gab sehr viel Traurigkeit, die ist immer mitgeschwungen. Wenn ich allein an meinen Opa, den Vater meiner Mutter, denke. Er ist sehr früh an einem Nierenschaden gestorben, weil er von Nazis verprügelt worden war. Aber eigentlich ist er an gebrochenem Herzen gestorben, weil er im Gegensatz zu meinen Eltern fast seine ganze Familie verloren hatte. Das war ein sehr warmer, aber auch unglaublich trauriger Mensch.
Hat Sie das nicht belastet als Kind?
Meine Eltern haben diese Traurigkeit nie so auf mich übertragen, deshalb habe ich das nicht als Belastung empfunden. Aber die Verantwortung, die Geschichte zu kennen und jederzeit dafür einzustehen, die spüre ich schon. Erst letztens hat mir wieder einer erzählen wollen, Auschwitz wäre nicht passiert, so jemand kriegt dann doch ordentlich Kontra. Aber meine Eltern haben nicht überlebt, damit ich depressiv und traurig bin, sondern damit es weitergeht, damit ich und meine Geschwister glücklich sein können. Das ist unsere Verantwortung: glücklich zu sein und das Beste aus unserem Leben zu machen.
Wie war das in der Pubertät? Konnten Sie überhaupt rebellisch sein, sich mit Ihren Eltern streiten?
Nein, rebellisch war ich tatsächlich nie. Ich war nie gegen meine Eltern und habe mich nie abgelöst. Warum auch? Die sogenannte zweite Generation hat im Gegenteil das Gefühl, sie müsste die eigenen Eltern beschützen. Meine Mutter war ein kleines Kind, als sie vor den Nazis flüchten musste, weil sie umgebracht werden sollte. Da denkt man immer nur: Meine Eltern sollen vor allem leben und glücklich sein. Das ist das Wichtigste: ein bisschen Glück und ganz viel Liebe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Mangelnde Wirtschaftlichkeit
Pumpspeicher kommt doch nicht
Gedenken an den Magdeburger Anschlag
Trauer und Anspannung