SPD-Spitzenfrauen für den Wahlkampf: Hoffen auf den Arbeitssieg
Katarina Barley führt die SPD erneut in den EU-Wahlkampf. In Sachsen tritt Petra Köpping als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2024 an.
Die Nominierung im Präsidium erfolgte einstimmig. Barley sei jetzt schon „unsere Spitzenfrau in Europa“ so der SPD-Ko-Vorsitzende Lars Klingbeil am Montagnachmittag und eine überzeugte Europäerin. Die Europawahl werde eine Richtungsentscheidung. Man müsse die EU gegen die verteidigen, die sie zerstören wollten.
Sie wisse um die Größe der Aufgabe, sagte Barley anlässlich ihrer Nominierung. „Europa ist nicht mehr dasselbe wie bei der letzten Wahl.“ Immer mehr Menschen lehnten Demokratie und auch die EU ab, sagte sie mit Verweis auf die in der vergangenen Woche erschienene Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Es komme jetzt darauf an, Solidarität und Zusammenhalt zu stärken. Bei der nächsten Europawahl drohe ein europaweiter Rechtsruck.
Sie wolle die Menschen mitnehmen, meinte Barley. „Und deshalb werde ich auch keiner Gebäuderichtlinie zustimmen, die älteren Menschen Sanierungsmaßnahmen zumutet, die den Wert ihres Hauses übersteigen.“
Barley weiß um „die Größe der Aufgabe“
Barley plädierte in der Migrationspolitik für klare Regeln – sowohl bei der Einreise, als auch bei Abschiebungen. „Wenn klar ist, wer kommen darf, ist auch klar, wer keine Bleibeperspektive hat und Europa wieder verlassen muss. Nur so werden wir erreichen, dass sich wieder mehr europäische Länder an der solidarischen Aufnahme beteiligen.“
Vor vier Jahren machte Barley noch aus ihrer Position als Bundesjustizministerin Wahlkampf, nun tritt sie als amtierende Vizepräsidentin des EU-Parlaments für die SPD an. Und ist damit für viele Wähler:innen noch ein bisschen weniger sicht- und greifbar.
Als EU-Abgeordnete kritisierte Barley immer wieder die ungarische Regierung unter Victor Orban und den ihrer Meinung nach zu laxen Umgang der EU mit ihm. Sie verteidigte aber auch den von den Innenminister:innen ausgehandelten Kompromiss beim Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS), das unter anderem Asylverfahren an den Außengrenzen ermöglichen soll. Gegenüber der taz kündigte sie im Sommer immerhin an, das Parlament werde sich dafür einzusetzen, dass „Familien mit Kindern keine Schnellverfahren in Grenzlagern durchlaufen müssen“.
Aktuell blockiert das Parlament die Verhandlungen über die Reform des Asylsystems jedoch aus ganz anderen Gründen. Es geht um die neue Krisenverordnung, die es erlauben soll, Asylsuchende zwecks Registrierung länger an den Außengrenzen festzusetzen und die Standards für ihre Unterbringung zu senken. Die Mitgliedsstaaten haben sich dazu bislang nicht positioniert, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist derzeit noch gegen die Verordnung.
Die Nominierung im Präsidium erfolgte einstimmig. Barley sei jetzt schon „unsere Spitzenfrau in Europa“ so der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil am Montagnachmittag und eine überzeugte Europäerin. Die Europawahl werde eine Richtungsentscheidung. Man müsse die EU gegen die verteidigen, die sie zerstören wollten.
Sie wisse um die Größe der Aufgabe, sagte Barley anlässlich ihrer Nominierung. „Europa ist nicht mehr dasselbe wie bei der letzten Wahl.“ Immer mehr Menschen lehnten Demokratie und auch die EU ab, sagte sie mit Verweis auf die in der vergangenen Woche erschienene Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Es komme jetzt darauf an, Solidarität und Zusammenhalt zu stärken. Bei der nächsten Europawahl drohe ein europaweiter Rechtsruck.
Sie wolle die Menschen mitnehmen, meinte Barley. „Und deshalb werde ich auch keiner Gebäuderichtlinie zustimmen, die älteren Menschen Sanierungsmaßnahmen zumutet, die den Wert ihres Hauses übersteigen.“
Barley plädierte in der Migrationspolitik für klare Regeln – sowohl bei der Einreise, aber auch bei Abschiebungen. „Wenn klar ist, wer kommen darf, ist auch klar, wer keine Bleibeperspektive hat und Europa wieder verlassen muss. Nur so werden wir erreichen, dass sich wieder mehr europäische Länder an der solidarischen Aufnahme beteiligen.“
Sibylle Berg tritt für die Partei an
Barley, die die deutsche und die britische Staatsbürgerschaft besitzt, bezeichnet sich auf X, vormals Twitter, als „Vollbluteuropäerin, die tief in der Mitte Europas verwurzelt ist und sich entschlossen gegen die Rechten einsetzt“. Eine ihrer deutschen Gegenkandidat:innen wird übrigens die Schriftstellerin Sibylle Berg sein, die für „Die Partei“ als Spitzenkandidatin neben Martin Sonneborn antritt. Und zwar mit einem „strikt antikapitalistischen Kurs“.
Auf eine noch schwierigere Mission als Barley begibt sich Petra Köpping. Die sächsische SPD nominierte die Ministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2024. Köpping erbt die Bürde von Martin Dulig. Das Verhältnis zwischen ihr und dem Landeswirtschaftsminister galt in der Vergangenheit als angespannt. Aktuell liegt die sächsische SPD in Umfragen bei sieben Prozent.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“