piwik no script img

Rollenklischees in MännermagazinenHarte Stecher

Rollenklischees gibt es nicht nur in Frauenmagazinen. In Männerzeitschriften ist der Mann von heute immer geil, immer fit, immer cool und flirtet jede ins Bett.

In Männermagazinen steckt auch in gewöhnlichem Spargel Sex. Bild: dpa

Denken wir uns eine möglichst dämliche Kontaktanzeige für Leserinnen von Frauenmagazinen: „Attraktiver 30-Jähriger, der sich seine Surfboards selber schnitzt, gerade an seiner Doktorarbeit über den deutschen Spielfilm schreibt und nebenbei Drehbücher lektoriert, sucht ….“ Dämlich? Ja. Ausgedacht? Nein!

Denn genau so stellt es sich dar, das Bild des Supermanns in deutschen Männerzeitschriften: sportlich, cool, intelligent, kreativ – je nach Typ mit Jeansjacke oder Jackett ausstaffiert anstatt mit blau-rotem Cape. Im vorliegenden Fall das Kurzportrait des Berliners Daniel, der in der Zeitschrift Business Punk erzählt, wie er sich in seinem Wohnzimmer ein Surfbrett aus Holz gebaut hat.

Welches Frauenbild Medien, Werbung oder Fernsehserien vermitteln, ist Gegenstand vielfältiger öffentlicher Debatten und Proteste. Es gibt den jährlichen Slutwalk, Aktionen gegen das Barbiehaus in Berlin, Aufkleber mit der Aufschrift „sexistische Kackscheiße“, die auf Werbeplakate gekleistert werden. Die Kritik gilt einem Rollenbild, das Frauen auf ihr Äußeres reduziert, auf devote, allzeit bereite Lustobjekte für Männer.

Auch in der taz erschien vor einem Jahr ein Artikel, in dem Margarete Stokowski sich mit dem Bild der Frau in Frauenzeitschriften befasste. Fragt sich: Wie sollen die Männer sein, die zu diesen Frauen passen – oder umgekehrt: Was sind das für Männer, für die die Frauen sich so aufhübschen sollen? Auch hier hilft ein Blick in ein paar geschlechtsspezifische Magazine, die andere Seite der medialen Medaille.

Mehr Fachmagazine

Auffällig ist zunächst, dass das Angebot an Männerzeitschriften weitaus kleiner ist als das für Frauen: Playboy und Penthouse mal beiseite gelassen, gibt es als klassische Männermagazine die GQ und seit Dezember den FHM-Nachfolger Like. Der Rest geriert sich eher als Special-Interest-Produkt – Men’s Health, Business Punk oder Beef –, vielleicht weil Männer sonst Angst hätten, als schwul zu gelten.

„Unrealistische Schönheitsideale“, wie Stokowski sie für Frauenzeitschriften konstatiert, gibt es auch hier: He-Man-artige Männer mit Sixpacks und Bizeps wie Bällen. Aber natürlich sind die Botschaften für Männer weniger „menschenfeindlich“. Klar: Dass weiße, heterosexuelle Männer gesellschaftlich nicht diskriminiert werden, hat sich mittlerweile selbst unter weißen, heterosexuellen Männern herumgesprochen.

Auch wird von ihnen weder Unterwürfigkeit noch Passivität verlangt. Aber natürlich werden auch in Männerzeitschriften Rollenklischees produziert – und das Frauenbild dabei immanent immer mitgeschrieben. Denn die Rollenentwürfe in der Männer-sind-so-und-Frauen-sind-so-Welt funktionieren nur, wenn es den passenden Gegenpol gibt.

Was einen erwartet, verrät bereits ein Blick auf das Juni-Cover der Men’s Health: „100 Liegestütze am Stück: So klappt’s locker“, heißt es dort, „Wie Sie immer cool bleiben – kleine Schwächen ganz einfach überspielen“ und „Sex: So flirten Sie jede ins Bett!“ Der Mann als eierhabende Erfolgssexsau.

Ein 12-Stunden-Vorspiel

In der Mai-Ausgabe verraten Redakteurinnen des Schwesternblatts Women’s Health, wie Männer „die Bestnote im Bett“ bekommen. Die „attraktive Redakteurin aus der Life-Redaktion (43)“ möchte ein 12-Stunden-Vorspiel bestehend aus Komplimenten, SMS, Lächeln und Blicken, ihre „charmante blonde“ Kollegin (28) „einen Mann, der ab und zu nach Hause kommt, mich packt, aufs Bett oder Sofa schmeißt und gleich zur Sache kommt“.

Eine Dritte mahnt die Männer, den weiblichen Körper nicht mit einer Playstation zu verwechseln – um mit den Worten zu schließen: „Dann könnt ihr immer wieder den Highscore knacken.“ Zwar fehlt es nicht an beruhigenden Banalitäten wie der, dass es auf die Größe nicht ankomme oder dass es nicht schlimm sei, wenn die Frau mal keinen Orgasmus bekomme – aber das hat die Redaktion ein paar Seiten später schon wieder vergessen. Dort wird den Männern verklickert, was sie in den 24 Stunden vor dem Sex essen sollen, damit der Körper „wie bei sportlichen Höchstleistungen den richtigen Treibstoff in Form von Lebensmitteln“ bekommt.

Frauen wollen erobert werden, Männer müssen attraktiv und vor allem aktiv sein – so die Botschaft der Magazine. Ein Nein ist dabei selbstverständlich kein Nein (wer wird denn gleich vergewaltigen wollen?), denn auf die Frage, was man tun solle, wenn einem die „Süße“ an der Supermarktkasse einen Korb gegeben habe, empfiehlt die Men’s Health, es gleich noch mal zu probieren: „Wenn Ihnen die Kassiererin also einen schönen Abend wünscht, könnten Sie ihr etwa antworten: ,Ohne Sie wird das wohl nichts.‘“ Eine Übergriffigkeit, die nicht nur jeden Humor vermissen lässt – sie macht das Prinzip Rainer Brüderle alltagstauglich.

„Wir befriedigen all Ihre Grillfantasien“

Dass Männer immer nur an das Eine denken, suggeriert auch Beef, das Kochmagazin „für Männer mit Geschmack“. Obwohl es das einzige Heft ist, das ohne leicht bekleidete Frauen auskommt, ist Sex hier in Form einer ironisch aufgegeilten Sprache allgegenwärtig. So lautet die Titelstory: „Du willst es doch auch? Grill mich!“, darüber ist ein Stück nacktes Fleisch zu sehen, ins Bild gesetzt wie ein Model; darunter die Zeile: „In dieser Ausgabe befriedigen wir all Ihre Grillfantasien.“ Ein Bericht über Spargelernte ist mit „Harte Stecher“ überschrieben, eine Hand voll Hot-Dog-Rezepte mit „Doggy Style de Luxe“.

Ebenso wie sexuelle Machtphantasien in den Texten sprachlich konnotiert sind, ist ihnen das Leistungsprinzip eingeschrieben. Auffällig ist vor allem der Superlativ, der die Magazine durchzieht. So präsentiert Beef „das beste Steak der Welt“, GQ einen „der effektivsten Fettverbrenner aller Zeiten“ und das Magazin Business Punk den „erfolgreichsten und exklusivsten Startup-Inkubator in den USA“, um nur einige Beispiele zu nennen.

Zum dargebotenen Männlichkeitsbild gehören Ehrgeiz und Erfolg zwingend dazu – egal, ob im Beruf, im Bett oder beim Bergsteigen. Selbst im Scheitern gilt es, produktiv zu sein, noch in der Niederlage erfolgreich: Auf dem Cover der Business Punk prangt der Imperativ: „Rotz abwischen, weitermachen!“ Und Men’s Health gibt Tipps, „wie Sie’s im zweiten Anlauf garantiert schaffen“.

Flankiert wird diese an Sex und Leistungsprinzip ausgerichtete Erzählung von Männlichkeit durch eine regressive Infantilität. In der Rubrik „Klein, aber gemein“ der Zeitschrift Business Punk dürfen die Leser Gemeinheiten von Schuljungs für den Büroalltag lernen („Wer es auf dem Pausenhof schafft, der schafft es überall“).

Aus Rettich die Traumfrau schnitzen

In der aktuellen Ausgabe der Beef wird unter dem Stichwort „Abenteuerspielplatz“ ein Artikel über Küchenmesser kredenzt, jener Schwanzverlängerung für kochende Männer: „Wer schon als Junge aus Ästen Pfeile geschnitzt hat, wird jetzt seinen Spaß haben. Denn Schnitzen geht auch in der Küche! Wir zeigen Ihnen 15 neue kleine und superscharfe Arbeitsmesser, mit denen Sie sich aus Melonen Fußbälle, aus Roter Beete Motorräder und aus Rettich Ihre Traumfrau schnitzen können.“

Dies ist die vorgeblich selbstironische Soße, die über die Ingredienzen Leistungsbereitschaft, Sexbesessenheit und Infantilität gekippt wird, damit man das Reaktionäre des Männerbilds nicht so schmeckt. Getreu dem Motto der eingestellten FHM: Männer sind so! Das Frauenbild wird dabei immer mitgeschrieben. Ein Mann, der aktiv, cool und erfolgreich ist, braucht eine Frau, die passiv und emotional ist und zu ihm nach oben schaut, ihn bewundert.

Es scheint, als würden Frauen- und Männer-Zeitschriften ihren Leserinnen und Lesern verklickern, wie sie sein müssen, damit sie das Rollenbild der jeweils anderen Seite bedienen. Wir sind ja nur so, wie die anderen uns wollen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

62 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • P
    petronius

    überraschung:

     

    "Männerzeitschriften" sind nicht weniger dämlich als

    "Frauenmagazine", beide haben mit der realität wenig zu tun

     

    na, wer hätte das gedacht. demnächst kommt glatt noch raus, daß die polizei in echt gar nicht so ermittelt wie in fernsehkrimis...

     

    ein unterschied scheint allerdings darin zu bestehen, daß wesentlich weniger männer sich solche "Männerzeitschriften" antun als frauen "Frauenmagazine"

  • A
    Alltagsoekonom

    Sehr schöner Artikel. Ich habe mir mal die letzte Ausgabe von ,,Business Punk" gekauft und mich kotzt dieses Leistungsgelaber von irgendwelchen ,,Hippen-Szene-Gründern" ebenfalls ziemlich an.

     

    Gleichzeitig gibt es ein paar gute und kreative Ideen in der Zeitschrift, aber auch weiteren Müll wie zig Mode-Seiten.

  • WJ
    Was jetzt Herr Meinhold?

    Ich kann mich nur dem Kommentar von Vschmidt anschließen.

     

    In diesen Männermagazinen wie Mens Health werden auch Tipps für gesunde Ernährung und Sport gegeben.

    Auch werden dort Tipps zur Raucherentwöhnung gegeben.

     

    .

     

     

    Umgekehrt:

    Männer haben eine niedrigere Lebenserwartung als Frauen!!!

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung#Einfluss_des_Geschlechts_auf_die_Lebenserwartung

     

    Das ist allgemein bekannt!

     

     

    ABER:

    Sobald man Das anspricht und Das als Beleg für die Diskriminierung von Männern deutet, heißt es von Seiten der Feministen, dass wir Männer doch selbst Schuld seien, da wir ungesund leben würden.

     

    http://www.wien-konkret.at/soziales/maennerdiskriminierung/

     

    (Der Text bei

    "Feststellungen sind völlig aus der Luft gegriffen ... von Maria M. E-mail 23.7.2008" )

     

     

    http://missy-magazine.de/2013/03/06/sexismus-dossier-teil-1-ist-das-noch-erlaubt-sexismus-fur-anfanger/

     

    "Wenn Männer nicht immer nur Steak essen, Schnaps trinken und Rauchen (“männlich”) sondern stattdessen viel Gemüse essen und Mineralwasser trinken (“weiblich”), dann verlängert sich ihre Lebenserwartung von selbst, weil sie gesünder leben => Diskriminierung abgeschafft."

     

     

    .

     

    Lieber Herr Meinhold,

    was jetzt????

     

    .

     

    Und traurigerweise wuden Vschmidts Ansichten bezüglich Erfolg im Beruf durch eine Umfrage bestätigt:

     

    http://www.welt.de/finanzen/article113944264/Maenner-wollen-Liebe-Frauen-schauen-auf-das-Geld.html

     

    "6.02.13

    Geschlechter-Umfrage

    Männer wollen Liebe – Frauen schauen auf das Geld

     

    Schonungslose Offenheit: In einer Umfrage haben überraschend viele Frauen angegeben, dass sie bei der Partnerwahl aufs Geld achten. Gleichzeitig bezeichnen sich viele allerdings auch als "sparsam"."

    Von Karsten Seibel

     

    1. Frauen sind genauso egoistisch wie Mäner!

     

    2. Dass viele Frauen mittlerweile Probleme haben, einen passenden Partner zu finden:

    Das ist nicht nur die Schuld der Männer!

  • F
    Frauenfeindlichkeit

    Zitat:

    "Klar: Dass weiße, heterosexuelle Männer gesellschaftlich nicht diskriminiert werden, hat sich mittlerweile selbst unter weißen,heterosexuellen Männern herumgesprochen. "

     

     

    Um es vorweg zu sagen:

    Ich bin ANTI-Rassist und ich hasse Rasssismus!

     

    Das bedeutet:

    Weißhäutige Menschen sind NICHT besser als nicht- weißhäutige Menschen

    -

    ABER auch nicht schlechter.

     

    Ja klar, als ob es Frauenfeindlichkeit und Sexismus nur unter weißhäutigen Menschen geben würde.....

     

    Bitte lesen:

     

    http://www.spiegel.de/panorama/laendervergleich-wo-es-fuer-frauen-am-gefaehrlichsten-ist-a-768517.html

     

    "Es ist ein Ranking der Schande: Eine internationale Studie nennt jene Orte, in denen das Leben für Frauen besonders riskant ist. Ganz oben stehen Länder wie Afghanistan - aber auch eine aufstrebende Schwellennation.

    .....

    .....

    Nach Afghanistan gehören der Kongo, Pakistan, Indien und Somalia zu den für Frauen gefährlichsten Ländern der Welt - in der genannten Reihenfolge. ...."

     

     

    Und diese grausamen Vergewaltigungen in Indien:

     

    Auf diesen Foto sehen Sie zwei Männer aus Indien, welche an der furchtbaren Vergewaltigung einer 23 jährigen Studentin am 16. Dezember 2012 beteiligt gewesen sein sollen:

     

    http://ttnewsflash.com/?p=15986#!prettyPhoto/0/'>http://ttnewsflash.com/?p=15986#!prettyPhoto/0/

     

    (Quelle: http://ttnewsflash.com/?p=15986 )

     

     

    Ich wiederhole:

    Ich bin ein ANTI-Rassist!

    Und das bedeutet, dass man weißhäutige und nicht weißhäutige Menschen als gleichwertig ansieht

    -

    Und NICHT, dass man die eigene oder fremde "Menschenrassen" diskriminiert, oder bevorzugt!

     

     

    Dadurch, dass man Frauenfeindlichkeit als ein Merkmal von weißhäutigen Menschen definiert, wird den Frauen (Sowohl den weißhäutigen, als auch den nicht weißhäutigen Frauen) NICHT geholfen.

  • BB
    Über Beziehungen

    @ von Strabo:

    "Meine Erfahrung ist, dass diese armen "netten Kerle", die keine abkriegen meist eher ziemliche Chauvinisten sind, glauben das Frauen ihnen was schulden weil sie ihnen zuhören und sie vordergründig nicht wie Dreck behandeln (aber gerne Frauen für minderwertig halten) und einen Preis dafür wollen, dass sie eine Frau nicht gleich vergewaltigen, wenn sie um eine rumcreepen. Die meisten "netten Kerle" sind also gar nicht so nett, sie bilden es sich nur ein."

     

     

    Erstens:

    Ich bin ein netter lieber Mann.

    Und ich rede mal von Mir selbst. Im Namen anderer Männner kann ich nicht reden.

     

    Zweitens:

    Mein liebes, nettes Verhalten gegenüber Frauen war in der Regel ernst gemeint.

     

    Nicht nur, dass ich auch gegenüber Frauen nett war, von Denen ich nichts wollte und die schon in einer Beziehung waren

    -

    Ich kann mich entsinnen, dass ich vor ein paar Jahren mal (heimlich (!)) Tränen vergossen habe, weil eine weibliche WG-Mitbewohnerin schweren Liebeskummer hatte.

     

    (Im Nachhinein ist mir Das einfach nur peinlich gewesen.)

     

    Drittens:

    Ein Beispiel:

    Ich studiere ein Fach im Bereich Ingeniuerwissenschaften und habe niemals ein Problem damit gehabt, wenn Frauen auch Männerberufe machen.

    Also Nix Chauvi.

     

    Was mich aber nervt, ist Doppelmoral und Selbstgerechtigkeit.

    Frauen sind KEINE schlechteren Menschen als Männer

    -

    ABER auch keine Besseren!

     

    (Aber selbst Das scheinen viele Leute schon als chauvinistisch anzusehen. )

     

     

    Viertens:

    Ich habe nicht erwartet, dass man mich für meine liebe, nette Art belohnt

    -

    Aber dass ich dafür sogar "bestraft" werde; Das geht nicht in meinen Kopf hinein.

     

     

    Fünftens:

    Ich war auch gegenüber Männern nett.

     

    Sechsens:

    Sie schreiben sinngemäß:

    "Nette Männer sind böse."

     

    Herr Meinhold schreibt sinngemäß:

    "Nicht- nette Männer sind ebenfalls böse."

     

     

    Fazit:

    Man(n) kann tun und lassen was er will: Aus weiblicher (oder eher feministischer) Sicht ist es immer verwerflich.

     

     

    Siebtens:

    Beschweren Sie sich nicht!

    Ihr Feministen habt diese Männer doch zum Liebsein herangezogen.

     

     

    Achtens:

    Lesen sie mal meinen Beitrag vom 05.06.2013 20:57 Uhr.

     

    Lesen sie mal die Zitate;

    Ja; Nette Männer sind unbeliebt, allerdings nicht deswegen, weil die Frauen irgendwelche Hintergedanken vermuten.

  • H
    Hanno

    @"Mein Name":

    Falls Ihr Beitrag ernst gemeint war: Das Wort "dämlich" leitet sich mitnichten von "Dame" ab, wie Ihnen schon eine kurze Google-Recherche zeigen würde. Es gibt also keinen Grund, an dieser Stelle verkrampft zu sein.

     

    Zum Artikel:

    Ich sehe das ganze zwiespältig. Man muss schon sagen, dass die Zeitschriften die hohen Anforderungen an die Männer oft mit ironischem Unterton kommunizieren. Andererseits wären natürlich gerne viele Männer so draufgängerisch und in allen Bereichen erfolgreich, wie es die Ideale vorgeben. Ob man sich davon so weit beeinflussen lässt, dass das Selbstwertgefühl betroffen ist, liegt wohl am Individuum. Ich beispielsweise habe eher einen Waschbär- als einen Waschbrettbauch, habe keine perfekte Haut, treibe nur hin und wieder regelmäßig Sport, aber wenn der Arbeitsstress zu groß ist, hab ich auhc keine Lust, und ich bin auch nicht immer lustig drauf, sondern auch mal traurig, depressiv, usw... Trotzdem fühle ich mich nicht unmännlich. Das ist doch alles nur menschlich und mir ist bewusst, dass es diese Männer wenn überhaupt dann nur in geringer Zahl gibt. Die riesige Mehrheit ist eher so wie ich. Und eine Freundin, die mich sehr liebt, habe ich auch, obwohl nicht nicht perfekt bin und kein südländischer Macho. Sie ist auch nicht die erste. Daher finde ich dieses weinerliche "Web-Gedicht", auf das der Nutzer "Über Beziehungen" hier verweist, auch so unerträglich erbärmlich. Wenn ein Mann wirklich solche Probleme hat, dann sollte er sich eher fragen, ob er sich nicht die falschen Frauen aussucht, statt über deren dummes Verhalten zu jammern und deswegen alle Frauen als dumme Schlampen abzutun.

     

    Übrigens ist es völlig falsch, dass heterosexuelle weiße Männer nie diskriminiert würden. Ein Nutzer hat ja schon zahlreiche Beispiele aufgezählt, die Wehrpflicht kam mir auch spontan in den Sinn. Da ging es auch um das Rollenbild des harten Kerls, der unbedingt "gedient" haben sollte. Frauen können das nicht und Männer müssen so sein, das war die Botschaft hinter der Wehrpflicht. Diskriminierung in beide Richtungen sozusagen, nur dass es den meisten Frauen recht ist, nicht zu müssen, sofern sie wenigstens in die Armee dürfen.

     

    Um nochmal auf das Männerbild der Magazine zu kommen: Jemand anderer hat es hier ja schon gesagt. Es geht dabei eigentlich nur ums Verkaufen, nicht nur über die Anzeigen, sondern auch über Artikel mit "Produktempfehlungen" und dergleichen. Denn um diesen propagierten Idealen zu entsprechen, muss man Kohle ausgeben, Statussymbole vorweisen. Das ist bei den Frauenzeitschriften genau so. Es ist für die Unternehmen einfach praktisch, uns auf dieser Schiene zu suggerieren, was wir kaufen sollen. Seid euch dessen bewusst und ihr könnt den Quatsch mit Humor lesen. Denn ich gebe zu: Am Flughafen greife ich gerne schon mal zum Playboy, weil er unterhaltsam ist und ich mir als heterosexuell orientierter Mann gerne hübsche nackige Frauen ansehe. Ernst nehme ich ihn deswegen nicht.

  • M
    marc

    Der Unterschied:

     

    Wenn Frauen/Feministinnen gut gebaute Frauen in den Medien erblicken schreien sie: „Rape Culture!!11!“, „Sexismus!!!111“, „Unterdrückung!!!11!!“.

     

    Wenn Männer gut gebaute Männer in den Medien entdecken, gehen sie in’s Fitnessstudio.

  • H
    Hedonist

    Da will uns also ein Mann erzählen was 'übergriffig' ist, und kommt dann mit solch einer absoluten harmlosen Bemerkung wie 'Ohne sie wird das wohl nichts' als Beispiel daher.

     

    Ich muss mir echt an den Kopf greifen wie absolut verklemmt einige Menschen sind.

  • C
    Clemens

    Schön dass die andere Seite der Medailla auch mal beleuchtet wird. Ich wundere mich oft darüber, dass dieses stumpfe Männerbild nassrasierter, ironisch-übergriffiger Surfbrettastronauten im Geschlechterdiskurs so vergleichsweise selten behandelt wird.

     

    Bemerkenswert allerdings, dass dem solcherlei Rollendruck ausgesetzten Manne noch im gleichen Atemzug eilfertig attestiert wird: Ein "Opfer" dieser Rollenklischees bist du jedoch keinesfalls!

     

    Ganz recht, denn der Mann ist ja immer noch ein Mann. Möglicherweise gar weiß und hetero. Und Männer, das wissen wir alle, sind halt so.

  • S
    Strabo

    @Über Beziehungen: "Während die netten, emotionalen und sensiblen Typen eine Abfuhr nach der Anderen bekommen."

     

    Meine Erfahrung ist, dass diese armen "netten Kerle", die keine abkriegen meist eher ziemliche Chauvinisten sind, glauben das Frauen ihnen was schulden weil sie ihnen zuhören und sie vordergründig nicht wie Dreck behandeln (aber gerne Frauen für minderwertig halten) und einen Preis dafür wollen, dass sie eine Frau nicht gleich vergewaltigen, wenn sie um eine rumcreepen. Die meisten "netten Kerle" sind also gar nicht so nett, sie bilden es sich nur ein.

    Gerne auch Anhänger der bescheuerten Ladder-Theory ( https://encyclopediadramatica.se/Ladder_Theory )

  • DD
    DJ Doena

    Dazu passt wunderschön dieser SNL-Skit über Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, der haut genau in diese Klischees:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=gBVuAGFcGKY

  • Y
    Yadgar

    Haben die Klischee-Kerle in den Männermagazinen wenigstens Bärte? Wenn nicht, sehen die Verlage von mir nicht einen Euro, Männer mit atablanken Kinderpopogesichtern kann ich nicht ernstnehmen!

  • B
    Beta-Männchen

    @ Miststück,

     

    Voll ins Schwarze. Ihr Kommentar ist um Längen besser als der Artikel.

  • H
    hanselfunz

    Wie wärs mit einem Vulvamagazin?

    Mit Pfirsichrezepten!

  • BB
    Über Beziehungen - Ergänzung

    Eine Ergänzung zu meinem Beitrag von 11:20 Uhr

     

    .

     

    Lieber Herr Meinhold,

     

    Sie behaupten hier also, dass diese Männermagazine falsche Ideale verbreiten würden???

     

     

    Sie behaupten hier sinngemäß, dass die männlichen Rollenbilder aus Mens Health & Co. überholt wären???

     

     

    Tja.....

    Würde es von WEIBLICHER Seite keinen Bedarf an diesem Typus Mann geben, wären diese Männerzeitschriften längst insolvent.

     

     

    Bitte lesen Sie mal die Threads in den folgenden Internet-Foren!

     

    (Speziell jene Beiträge, welche VON FRAUEN verfasst wurden!):

     

    .

     

    http://forum.gofeminin.de/forum/couple1/__f20709_couple1-Was-wollt-Ihr-Frauen-eigentlich-Machos-oder-liebe-kerle.html

     

    http://forum.gofeminin.de/forum/couple1/__f47683_couple1--Warum-wollen-Frauen-keine-netten-Manner.html

     

    http://www.erdbeerlounge.de/erdbeertalk/tagesthema/Sind-nette-Maenner-langweilig-_t105934s1

     

    .

     

    Ein paar Kostproben gefällig:

     

    "Machos fürs bett

    und liebe kerle für den abwasch."

     

    "Machos

    sind super"

     

    "nette männer sind immer langweilig.mit solchen kann man sich doch nicht mal streiten.die sagen doch zu allem ja.ein mann soll auch ein man sein und keine tunte."

     

    "Meine beste Freundin sagt immer: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße. Bitte entschuldigt den Ausdruck.. Und da stimme ich ihr total zu. "

     

    "Ich steh auf Arschlöcher^^ Also ja nette Männer sind langweilig"

     

     

     

    Sehr geehrter Herr Meinhold,

    darf ich Ihnen mal eine provokante Frage stellen?

     

    Kann es sein, dass sie ein bisschen "ideologisch verblendet" sind?^^

     

    Und kann es sein, dass viele Macho-Feindliche Feministen eben doch nicht den "heimlichen Volkswillen" verkünden,

    -

    sondern ihre eigene (PERSÖNLICHE) Meinung?^^

  • W
    willibald

    @Miststück: Meiner Meinung nach bisher der absolut beste Kommentar zu diesem Thema!

  • M
    Miststück

    Tja, das Alphamädchen braucht sein Alphamännchen! Und wenn sie nicht gestorben sind, so werden sie doch an ihrem ewigen Alpha-Alpha untergehen! Vor einem Jahr war ich - offen gestanden - schon geschockt, dass Frauenzeitschriften der Faschismusvorwurf gemacht wurde. Eigentlich finde ich, dass man bestimmte Strömungen der zeitgenössischen Frauenbewegung mindestens ebenso (und leider auch teilweise aus denselben Gründen) als faschistoid einstufen könnte. Oder ist es "nur" die Reibung am neoliberalen Menschenideal? Kein Platz jedenfalls mehr für Schwäche. Wir sollen "Barbie" doof finden und "Petra" und "Harpers Bazaar" auch, aber wir sollen uns als Beispiel die blonde Walküre mit dem Blumenkranz à la Julia Timoschenko nehmen. Wir sollen unseren Busen zeigen - "aus Protest" - aber bitte nur, wenn wir dem Ideal propperer, strammer Blondheit entsprechen. Die Bild-Zeitung sieht das wohl ähnlich, obwohl, ich glaube, die haben auch teilweise mal 'ne Dunkelhaarige dabei und die muss im Wesentlichen eigentlich nur GROßE Brüste haben. Nicht mehr. Wie beruhigend! Wir sollen uns jedenfalls um unseren Körper kümmern, nicht um Politik. Wir sollen "hochwertige Gene" haben (okay, das kam jetzt nicht aus der Frauenbewegung, muss ich fairerweise sagen), aber wir sollen nicht auf die Idee kommen, den Nerd zu geben. Wir sollen "auf uns achten", aber nicht hungern. Es ist immerhin der gesunde, stark gebaute, schlank disziplinierte Körper, der zählt. Magersüchtig sind ja sowieso nur die anderen. Frau selbst ist "von Natur aus" so, immer "schon voll" und ja sooo BESCHEIDEN. Andere sind gierig, die Beta-Mädchen eben, die, die nicht kapieren, wo ihr Platz ist, die Kranken, die Abartigen, die, die entweder körperlich gar nicht mehr als "richtige" Frauen wahrgenommen werden dürfen oder aber vor Trauer und Zorn einfach nichts runterkriegen, aus denselben Gründen vielleicht auch ohne Ende fressen und kotzen, die, die das nicht etwa tun, weil die Frauen in den Frauenmagazinen anders aussehen als sie selbst, sondern weil sie Probleme haben und mit Problemen hat unsere Gesellschaft nichts am Hut. Dafür gibt es kein Mitgefühl. Für Eitelkeit schon.

    Klar braucht die Hochleistungsfrau den Hochleistungsmann oder zu gut Deutsch: den impotenten kleinen Wichser, der eigentlich der Karriere-Yuppie sein will, aber eben auch der coole Punk. Vermutlich dreht der durch, wenn der nette, unscheinbare Typ von nebenan - der, der sich gar nicht darum schert, was Männermagazine meinen, wie er denn sein soll - eine Frau nach der anderen abschleppt. Vielleicht sind es nur Beta-Frauen, aber ER hat Spaß. Der andere kann ja währenddessen eine Line ziehen (oder alternativ - je nach Coolness-Faktor - eine "E" einwerfen) und sich noch eine Runde im Fitnessstudio quälen....

    Also ihr männlichen und weiblichen Alphatiere: Fangt an, offen und unverhohlen unperfekt zu sein, fangt an, Ängste, Schwächen und Sehnsüchte einzugestehen, fangt an, alles was Euch wie "Beta" vorkommt, etwas weniger zu verachten. Dann könnt Ihr auch einfach über Frauen- und Männermagazine lachen - wohl wissend, dass Ihr mit 20 auch noch jugendlicher ausgesehen habt, dass man Eure Beine mit Photoshop auch bis in die Unendlichkeit strecken könnte und dass Sport im Übermaß ja bekanntlich auch Mord sein kann...

  • R
    rumkugeln

    Das ist doch wieder ein klassischer Artikel von flauschigen Menschen für flauschige Menschen, Stichwort I-Phone-Schwiele.

  • K
    Kathrin

    Die üblichen Vorurteile zu dem bösen Bild der Männerzeitschriften. Kein Mensch - Mann wie Frau - wird gezwungen, Zeitschriften zu konsumieren die nicht seinem Lebenseinstellung entsprechen. Als Veganer kaufe ich auch keine BEEF! Und wie auch immer das Rollenbild und die Klischees sind, welches sie vermitteln - TOLERANZ BITTE, lieber Redakteur. Jeder hat sein eigenes Leben, seine Ziele, seine Wünsche. Ob Machos, Feministen, Softies, weibliche Verführerin oder Gentlemen ... wichtig ist, was selbst gefällt. Zeitschriften bedienen Nachfrage und erst wenn diese Nachfrage nicht mehr existiert, verschwinden auch die Magazine. ABER es gibt eine so große Vielfalt (immer noch erfolgreich) - von der EMMA bis zum Playboy - und das ist gut so. Weil die Menschen und ihr Lebensansichten nicht in ein Schema passen - Gott sei Dank! Und als Frau fühle ich mich durch Männermagazine weder verletzt, degradiert, schwach oder sexistisch positioniert. Man will es mir nur ständig einreden....

  • H
    HansundFranz

    Jemand, der sich gegen diesen Artikel ausspricht, hat sich wahrscheinlich zuvor noch nie wissenschaftlich mit diesem Thema beschäftigt.

    Der Begriff des "Doing-Gender" ist keine Neuerfindung und auch kein Schwachsinn. Dass Geschlechter in der Gesellschaft konstruiert werden ist auch nicht neu.

    Wir schaffen uns unsere Realität von Geschlechtern, ohne zu merken, wie sie von der Gesellschaft konstruiert werden und wiederholen diese Vorstellung ständig unbewusst, indem wir genau danach handeln.

    Männer- und Frauenzeitschriften, insbesondere die Beispiele aus dem Artikel, sind überspitzte Darstellungen dessen, was tagtäglich wiederholt wird.

    Annahmen die aussagen, dass Frauen "emotionaler" seien und Männer "eben mit den Genitalien" denken, halten die meisten Menschen für wahr, weil es immer und immer wieder so überliefert wird. Es geht nicht nur um die überspitzte Darstellung, die unveränderliche Vorstellung von Geschlechterbinarität spiegelt sich in der Gangart, in der Art zu sprechen und dem Selbstbewusstsein der jeweiligen Geschlechter wider. Die allermeisten Menschen beschäftigen sich damit nicht und halten dies für "evolutionsbedingt" oder für "ganz normal und natürlich". Wer sich noch niemals damit beschäftigt hat, ärgert sich über solch einen Artikel, weil es sein Weltbild ins wanken bringt.

  • TE
    Thomas Ebert

    Wie hoch sind die Auflagen jener Magazine noch mal?

    "Spezial-Lektüre" für Machos habt doch keinerlei gesellschaftliche Relevanz.

    Eine gewisse Differenz im Verhalten von Männern und Frauen kann ich nicht schlecht finden. Ansonsten könnten wir ja alle auf Schwulesbisch machen und Deutschland schafft sich ab.

    Aber solche Artikel kommen heraus wenn jedes dümmliche Heftchen Genderpolitisch abgearbeitet wird!

    Bin mal gespannt auf die entsprechende Auswertung von BRAVO oder einer Auswertung des Angebotes von DIE MODERNE HAUSFRAU.

  • H
    Holkan

    Da bekommt man ja richtig Lust auf ein Männermagazin. Welches ist besonders zu empfehlen?

  • F
    fhm

    "Dass weiße, heterosexuelle Männer gesellschaftlich nicht diskriminiert werden, hat sich mittlerweile selbst unter weißen, heterosexuellen Männern herumgesprochen. "

    Ich befürchte, dass viele Kommentare den Autor eines besseren eblehren werden.

  • K
    Krische

    Noch ein kurzer Nachtrag zu meinem vorherigen Kommentar:

     

    Vielen Dank für diesen Artikel! Ich persönlich finde es gut und wichtig, Artikel wie diesen in einer größeren Zeitung zu lesen. Schade nur, dass irgendwelche notorischen Nörgler die Kommentarfunktion wiedermal nutzen, um Artikeln, die sie für zu unwichtig oder "gutmenschlich" halten, die Existenzberechtigung absprechen zu können oder die Taz generell runterzumachen.

  • A
    Annemarie

    Der Artikel war unterhaltsam, bot aber wenig Neues. Habe ich alles schon mal irgendwo gelesen, gehört oder mir eben selbst gedacht.

    Wer "klassische" Rollenbilder nicht zu hinterfragen weiß, soll an ihnen scheitern. Oder eben nicht, wie man an einigen Männern sieht.

  • J
    Jaheira

    Ich finde den Artikel super. Wir haben es in unserer Gesellschaft nötig, Rollenbilder zu hinterfragen. Bei Frauen wird das auch häufig geleistet - bei Männern gibt es eher punktuell Beschuldigungen: sexistisch, gewalttätig, egoistisch, macht keine Hausarbeit.

     

    Hier haben wir einen kostenlosen, kurzen TAZ-Artikel darüber, was "Männerzeitschriften" für ein Männerbild vermitteln. Es wird ein Aspekt von vielen behandelt, die die "männliche Identität" beeinflussen. Man kann nicht verlangen, dass zusätzlich Filme, Songs, Fernsehen, Modefotografie, Blogs, Zeitungen, Peer-groups und sozialwissenschaftliche Theorien untersucht werden. Und über Frauenzeitschriften wurde schon geschrieben.

     

    Die "süße Verkäuferin" tut mir leid. Ist an die Kasse gebunden, kann nicht flüchten, und muss zusätzlich zu ihrer harten Arbeit den ganzen Tag schmierige Anmachen erdulden. Sie sagt "nein" und bekommt eine weitere Anmache drauf. Wie sind die Erfolgschancen für den Mann, die Frau damit positiv zu beeindrucken? Es gibt keine Chance. Und ich glaube, darum geht es dann gar nicht. Es geht darum, zu zeigen, wer das letzte Wort hat. Die "Süße" will nicht? Dann gibt's noch einen extra Spruch reingewürgt. So - wer ist der Sieger?

    Hier werden Männer doch wirklich zu sexistischen, unsozialem Verhalten angeleitet. Wie wär's mit Einfühlungsvermögen?

  • M
    Martin

    Bei Männerzeitung hatte ich eher an die Männerzeitung aus der Schweiz gedacht:

     

    http://www.maennerzeitung.ch/

     

    Liebe Taz, schreibt doch mal darüber.

    Das ist eine schöne Zeitung. Die ist auch nicht ganz so in den Mann-Frau-Grabenkämpfen verfangen.

     

    Übrigens: Ich habe den Verdacht, dass die "Männermagezine" nicht weniger oder mehr in den diesen Grabenkämpfen verfangen sind, als große Teile des deutschen "Feminismus".

  • MN
    Mein Name

    Lieber Philip,

     

    denke doch bitte auch mal über die Verwendung des Begriffs "dämlich" nach und darüber, wie Sprache Vorstellungsinhalte formt!

  • A
    alex

    Interessantes Thema - Stimmt nicht ganz das die Geschlechteridentitäten in Männer- wie Frauenmagazinen reaktionär wären. Hat der Autor nicht die ganzen Karriereratgeber in der Brigitte entdeckt, die Haushaltstipps und Rezeptideen in der MensHealth? "10 geniale Rezepte für ihre low-carb Lunchbox" steht da und nicht etwa "Wie bring ich Mama dazu, dass sie wieder kocht". In Folge der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sind die alten Rollenbilder ganz im Gegenteil längst kräftig im Wanken, und aus der Verunsicherung machen entsprechende Magazine eben ihren Profit. Sie werden dort keinen Hinweis darauf finden, dass Muskelpotenzial oder Körperfettanteil auch genetisch vorgegeben ist. Schlankheit und Fitness ist Ausweis von Ehrgeiz, Disziplin und Willensstärke, ganz genau so wie Erfolg im Beruf und der Beziehung. "Die Zeitung ist ein Unternehmen, welches Anzeigenraum als Ware produziert". Der verwirrte Mann von heute bekommt Klassifikationen zur Selbstdefinition, ist er Sportlertyp, Casanova, Romantiker, Naturbursche... Naturbursche? Dann kauf doch das Holzerfällerhemd für X Euro und den herben Duft von Bla für Y Euro. Versuchen sie doch nicht vertikale Ungleichheiten immer wieder mit horizontaler Spaltung zu ersetzen.

  • N
    Noske

    Das Foto ist sexistisch und diese Form des

    Spargels muß entweder verboten werden oder

    eine gendergerecht wachsende Sorte gehört

    zu 50% Quote mit angepflanzt .

  • K
    Krische

    Bei manchen Leuten hier habe ich das Gefühl, dass sie sich sogar Argumente konstruieren, um rumnölen zu können oder mit Verstand im Ruhezustand durchs Leben gehen. Sicherlich ist nichts schlechtes dabei, wenn man Sport treibt und fleißig ist. Das interessante an den beschriebenen Stereotypen ist doch, wie künstlich überzeichnet sie sind und dass sie "den Mann" oder "die Frau" auf wenige Eigenschaften reduzieren. Wir führen uns in den Medien permanent vor Augen, wie wir angeblich aussehen sollen, doch diesem künstlichen Wunschbild entspricht der oder die Normalsterbliche einfach nicht und wird es auch niemals tun.

    Wer von den Kommentatoren hier hat denn ein Sixpack, wer hat einen prallen Bizeps oder strahlendweiße Zähne, wer verführt jeden Abend eine neue (natürlich bildhübsche) Frau, wer hat einen Karrierejob und betreibt nebenher noch Extremsport? Ich nicht und die Menschen die ich kenne tun das auch nicht (und das ist auch gut so!).

    Solche künstlichen und völlig realitätsfernen Phantastereien machen nur unzufrieden, weil sie etwas suggerieren, das nicht erreicht werden kann, weil wir echte Menschen sind und eben keine Kunstprodukte.

  • T
    Tiefenrausch1968

    Schon lustig, wie die Kommentatoren hier dieses kranke Männerklischee-Bild verteidigen. (Zumindest teilweise)

    Im Gegensatz zum Frauenbild in Frauenzeitschriften, das für viele Frauen nicht attraktiv ist, weil die Frauen da immer als halb-debile Männer-Anhängsel verunglimpft werden, sind die Typen in Männerzeitschriften halt echte Macher, Sportler, Leister.

    Zwar haben die vermutlich schlechten Sex und ein wenig beziehungstaugliches Selbst- und Frauenbild, aber sie sind Heroen, die anscheinend manchen Männern ihr eher mediokres Dasein erhellen.

    Ich finde es schon mal eine Glanzleistung, dass sich überhaupt mal ein Mann mit diesen Idealbildern kritisch auseinandersetzt. Danke an den Autor. Es ist doch durchaus so, dass viele Männer sich sehr unter Druck setzen, beruflich erfolgreich, durchtrainiert und sexuell hyperaktiv zu sein, während die andere Hälfte sich resigniert vor Youporn selbst befummelt.

  • C
    cicero666

    Die meisten Journalisten, die die Beziehungs- und Sexthemen in Männermagazinen verantworten und schreiben sind Frauen, wie auch dem taz-Artkel zu entnehmen ist.

     

    Und deren Phantasien sind eben so! Starke Männer = erotische Männer! Siehe auch "Shades of Grey!"

     

    Das mag man bedauern, aber die Realität ist nun mal wie sie ist! Der emotionale Gesundheitsschuhträger wird es immer schwer bei Frauen haben! Da mag die Gender-Fraktion noch so viel klagen!

     

    That's it!

  • H
    horst

    die botschaft dieses artikels ist dann wohl: männer sind sexistische machoschweine - außer sie sind fett, treiben keinen sport, können nicht flirten und arbeiten im getränkemarkt.

     

    danke taz.

  • A
    alf

    Die Doofheit dieser Blättchen sei mal dahingestellt, ihr Beispiel für "Übergriffigkeit" ist aber extrem....ein süffisant,schmeichelnd-flirtender Kommentar, der nicht einmal grob daherkommt, empfinden sie als übergriffig!? Klingt nach moralinsaurem, pseudofeministischem Neolinkspießertum. Da tut mir der flirtende MensHealthMann ja richtig Leid. Nach ihrer Definition von Übergriffigkeit ist vermutlich jeder Flirtversuch übergriffig. Wie verbohrt, prüde und missverstehend kann mensch sein. Wäre ich die Supermarktkassiererin, hätte ich vieleicht gegrinst und das wars. Netter Versuch. In diesem Fall eine Übergriffigkeit zu sehen, verwässert den Begriff der Übergriffigkeit. Für freie Liebe und nett fragen, Alf die ale Tunte.

  • A
    Arbeitertochter

    Wie im Artikel von Frau Stokowski, fehlt mir hier der tiefere Bedeutungsinhalt von Frauen-/Männerzeitschriften. Bevormundungen in Form von "Tipps" und "Ratschlägen" zu Körper und Sex haben den Sinn, quasi von hinten durch die kalte Küche, neoliberale Botschaften zur Selbstoptimierung zu übermitteln. Sie richten sich an eine Klientel, die aufstiegsorientiert und kosumfreudig ist und auch sein soll. Genau an diesem Punkt werden Rollenbilder, die in Teilen an jene vor der 2. feministischen Welle erinnern, re-zelebriert. Ohne auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, bleibt Kritik zahnlos bzw - wie im Fall von Frau Stokowskis "Faschismusvorwurf" - effektheischerisch hohl.

  • P
    Peter

    In einigen Ansätzen ein richtiger Artikel, aber auch wenn der Autor das explizit nicht möchte: Mit Sätzen wie diesem passiert doch eine Gleichmachung von der verheerenden Wirkung von Geschlechterrollen-Klischees:

     

    "Denn die Rollenentwürfe in der Männer-sind-so-und-Frauen-sind-so-Welt funktionieren nur, wenn es den passenden Gegenpol gibt."

     

    Es ist aber ohne Diskriminierungserfahrung einfach(er), sich diesem Männlichkeitsbild zu entziehen. Die gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass Männer so zu sein haben, existiert quasi nicht; Sanktionen bei Nichteinhaltung sind kaum zu befürchten. Männer wie Brüderle haben Ihren Erfolg sicher nicht ihrer Bereitschaft zum Superlativ zu verdanken. Der Artikel sagt ja selbst, dass die genannten Magazine ihr Männerbild an eine Minderheit verkaufen. (Was freilich nicht heißt, dass es als Ideal nicht in den Köpfen einer Mehrheit wohnt, zugegeben, bzw. sogar durch die Weltvorstellung der Mehrheit erst redaktionell so pointiert gedacht werden kann.)

     

    Es ist dennoch ein Unterschied, ob du gesellschaftlich seit jeher unter Druck gesetzt und diskriminiert wirst, oder ob du dich mit einem Idealbild deiner selbst überfordert fühlst, das ein Zeitgeist dir aufoktroyieren will. Druck und Diskriminierung sind zwei verschiedene paar Schuhe; Frauen sind beidem ausgesetzt und dreifach gefordert: sie sollen im psychischen Sinne weiblich sein, sollen sexy sein und sollen Mutter sein. Oh, und Karriere machen natürlich auch noch irgendwie, wenngleich bitte nicht in den Chef-Etagen. Männer hingegen haben den Druck des Zeitgeists, dass Sie nun neben dem beruflichen Erfolg auch noch ins Sportstudio sollen.

     

    Der Artikel fällt nicht wirklich in dieses "Wir Männer haben's aber auch nicht leicht"-Gejammere, dafür ist er an manchen Stellen zu überlegt, aber bei vielen Lesern wird nichts anderes hängen bleiben, fürchte ich.

  • E
    expat

    Toller artikel, überfällig, vielen dank!

  • F
    FaktenStattFiktion

    Zum kotzen, welche Rollenbilder taz & Co. Männern und Frauen vorgeben wollen.

     

    Leider fallen gerade viele Frauen auf diesen Mist herein. Mönner sind da weniger leicht beeinflussbar.

  • A
    Arne

    Furchtbare Kommentare hier, womit hat der Artikel das verdient?

     

    Zunächst sind da die die "Es gibt doch Wichtigeres"-Kommentare die unter jedem Artikel stehen in dem es nicht um Krieg geht.

     

    Dann gibt es die Leute die den Artikel einfach nicht verstanden haben. Wie Markus Müller der scharfsinnig bemerkt "Das spargelbild hier als deutliches phallussymbol!?" und vor allem Vschmidt der das Männerbild, das der Artikel als ein (unteranderem eben durch Männermagazine) konstruiertes entlarvt als natürlich hinstellt als hätte er den Artikel nicht gelesen.

     

    Aber am schlimmsten sind die antifeministischen Machos die sich von dem Artikel offensichtlich in ihrem Weltbild angegriffen fühlen: So meinen Ruffels und Denken2012 dass nur Frauen und Schwule solche Magazine lesen und das man echte Männer wie sie nicht mit solchen Artikeln belästigen sollte.

    Die Höhe ist natürlich der unmmögliche Kommentar von Bernd G: Beginnt mit der klassischen TäterOpferVerdrehung kombiniert dann naiven rechtspositivismus mit einer altkapitalistischen Logik die heute selbst der fdp zu blöd ist "Was nicht verboten ist und sich verkauft ist ok so wie es ist." und endet herablassend mit "Liebe Damen".

     

    Ich habe fast das Gefühl bei den KommentatorInnen hier handelt es sich zu 80% um Nicht-TAZ-Leser die bloß vorbeischauen um zu pöbeln aber offensichtlich mit der philosophie der Zeitung nicht vertraut sind.

     

    Danke Simon Wehr für seinen tollen ehrlichen Kommentar: Ich finde auch, dass es sich hier um ein relevantes Thema handelt, ich habe auch das Gefühl, dass mich dieses Bild unter Druck setzt obwohl ich noch nie so ein Magazin gelesen habe.

  • I
    ich

    Ja, wir leben in Klischees, ja diese Magazine manifestieren Rollenbilder und sind nichts weiter als Werbung, weil ein Rattenschwanz diverser Industrien mitprofitiert.Ja, im Grunde passiert das überall und solche Magazine sind die Hardcore-Version des Ganzen.Ja, ich persönlich finde das auch abstoßend. ABER, das weiss ich alles und habe es nun zum 1.000.000sten Mal gelesen.Ich könnte genauso gut an einem Werbeplakat bejammern, es sei nicht kritisch. Einfach nicht lesen und gut ist.

    P.S.: Da finde ich es schon wesentlich bedenklicher, das es solche Magazine auch für Kinder gibt.

  • D
    dirtdiver

    Mal ehrlich, Magazine wie men`s health verkaufen uns ihren Hochglanzkram doch eher mit einem Augenzwinkern. Ich sehe die ganze Sache nicht so verkniffen. Im übrigen ödet mich die moralische Keule des Artikels ziemlich an. Es soll doch dem einzelnen unbenommen bleiben, was er lesen will oder nicht.

  • C
    Christoph

    Ich denke: Die Kritik sollte nicht verstanden werden als Ablehnung gegenüber "Fitness", "Erfolg im Beruf" und "Erfolg bei den Frauen" (wenn man es so nennen mag), sondern vielmehr eine Ablehnung gegenüber entsprechender Ansprüche an Mann. Damit wird suggeriert, wie Mann zu sein hat und nicht selten fühlen sich manche dadurch "weniger Mann". Das ist ebenso auf Frau übertragbar.

     

    Ich glaube, manchen ist garnicht bewusst, welche Macht die Medien besitzen.

  • BB
    Über Beziehungen

    Wieso sind die Aussagen in diesen Männermagazinen falsch????

     

    -

     

    Ich habe es beispielsweise schon (viel zu oft) erlebt, dass sich Frauen in solche Macho-Typen (Wie aus Mens Health) verlieben,

    -

    Während die netten, emotionalen und sensiblen Typen eine Abfuhr nach der Anderen bekommen.

     

     

    Kennen Sie eigentlich das Web-Gedicht "Warum Frauen keine netten Männer lieben!"?

     

     

    http://www.webpla.net/fundstuecke-fun-raetselplanet/frauen-keine-netten-maenner-lieben.24706.html

     

    -> Beitrag Nr.1

     

     

    Es ist doch wahr.

    Diese Märchen, wonach Frauen auch feminine Männer lieben würden, ist doch nur deshalb in die Welt gesetzt worden, weil es irgendwelchen Leuten in ihr religiös/ideologisches Weltbild reinpasst.

  • G
    Geschlechterdiskriminierung

    Zitat aus dem Artikel:

     

    "Klar: Dass weiße, heterosexuelle Männer gesellschaftlich nicht diskriminiert werden, hat sich mittlerweile selbst unter weißen, heterosexuellen Männern herumgesprochen."

     

    Gegenbeispiele!

     

    Sozialwissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Jungen in der Schule durchschnittlich eine Note schlechter bewertet werden, als Mädchen;

    -

    Selbst wenn sie gleiche Leistung liefern.

     

    http://www.welt.de/politik/bildung/article3336003/Warum-Jungen-in-der-Schule-Problemfaelle-werden.html

    "..... Studien zeigen, dass Jungen selbst bei gleichen Leistungen im Schnitt eine Note schlechter bewertet werden als Mädchen....."

     

     

     

    http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/geschlechter-studie-schulen-benachteiligen-jungen-massiv-a-612997.html

     

    "Beim Übergang auf das Gymnasium müssen Jungen eine deutlich höhere Leistung erbringen. Der Weg in die Berufsausbildung ist für Jungen erschwert", kritisierte Lenzen.

    .....

    Der Hallenser Bildungsforscher Jürgen Budde kam in dem Bericht zu dem Schluss, dass Jungen in allen Fächern bei gleicher Kompetenz schlechtere Noten kriegen als ihre Mitschülerinnen. Selbst wenn sie die gleichen Noten haben wie Mädchen, empfehlen die Lehrer ihnen seltener das Gymnasium. Kurzum, Jungs werden bei gleicher Leistung schlechter behandelt."

     

    .

     

     

    Auch werden Männer bei der Arbeitsplatzsuche massiv gegenüber Frauen diskriminiert:

     

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hartz-iv-maenner-werden-haeufiger-bestraft-a-846556.html

     

     

    .

     

    Noch bis vor Kurzem war es laut Gesetz so geregelt, dass ein Kind bei Sorgerechtsstreitigkeiten zwischen unverheirateten Paaren automatisch an die Mutter ging und der Vater dazu einen Antrag stellen musste, wenn er ein Mitsorgerecht haben wollte:

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sorgerecht-bundesregierung-will-rechte-unverheirateter-vaeter-staerken-a-842449.html

     

    .

     

    Und warum Frauen bis zur Abschaffung der Wehrpflicht nicht zum Militärdienst ZWANGSrekrutiert wurden (Im Vergleich zu Männern), ist mir auch ein Rätsel.

     

    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/kreiswehrersatzamt-kam-mit-polizei-verstaerkung-eine-zwangsmusterung-am-kuechentisch,10810590,9312054.html

     

    .

     

    Und warum Themen wie "Sexuelle Belästigung" und "häusliche Gewalt an Ehepartnern und Kindern" DURCH FRAUEN immernoch Tabu sind;

    -

    Das verstehe ich auch nicht ganz.

     

     

    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexueller-missbrauch-durch-frauen-verkehrte-lust-a-788332.html

     

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/weibliche-uebergriffe-die-verdraengte-gewalt-a-718585.html

     

    http://www.welt.de/debatte/article10847107/Frauen-schlagen-mindestens-so-haeufig-zu-wie-Maenner.html

  • B
    Bernd

    Hui, wer hätte gedacht, dass eine kritische Nachfrage über das Fremd- Selbst- und gesellschaftlich reproduzierte Rollenbild von "dem Mann" auf so eine Ablehnung stößt... Da fühlen sich wohl manche Menschen in ihrem Selbstbild nicht bestätigt.

    Überhaupt ist es interessant, wie sich manche Foristen anmaßen zu entscheiden, was ein wichtiges Thema ist und was nicht – Geschlechterverhältnisse und -identitäten sind relevant, einfach deswegen, weil sie den Alltag und das Zusammenleben zwischen Menschen stark beeinflussen. Deswegen auch ein großes Lob für diesen Artikel! Emanzipation heißt Abschied nehmen von primitiven Rollenklischees.

  • A
    Andi

    Auch ich lese keine Männermagazine (nur manchmal die taz). Nun ist der Artikel tatsächlich nur analytisch. Er selbst ist nicht sexistisch. Er zeigt eher den üblichen Sexismus a la "Reiss' Dich zusammen, sei mal ein richtiger Mann".

     

    Sexistisch ist eine Formulierung, wenn sie nur Sinn macht, wenn der Adressat eine bestimmte geschlechtliche und sexuelle Orientierung hat. Ergo ist allerdings auch jedes Flirten notwendig sexistisch. Muss es sogar sein.

     

    Wir haben also das Paradoxon, dass wir die Gewalt, welche diskriminierende Ismen produzieren, eigentlich vermeiden wollen, aber - während wir sicher gut ohne die Idee von "Rassen" auskommen können - wir aber vermutlich nicht allesamt grundsätzlich auf Sex verzichten wollen.

     

    Über das Verhältnis von Sex und Sexismus sollte alle hier beteiligten Parteien mal nachdenken...

  • H
    Hannes

    "Ein Mann, der aktiv, cool und erfolgreich ist, braucht eine Frau, die passiv und emotional ist und zu ihm nach oben schaut, ihn bewundert."

     

    Und in welchem Männermagazin wird diese Meinung (des Autors) verbreitet? Als aktiver, cooler und erfolgreicher Mann suche ich natürlich eine ebenso coole Frau. Kochen und putzen kann ich doch selbst, da braucht es kein Heimchen ^^

  • N
    Normalo

    Man muss wohl ein fanatischer Anhänger Butlerscher Phantasien über die Allmacht der Sozialisierung sein, um diesen Artikel - bzw. seine Existenzberechtigung - nachvollziehen zu können. Ich bin das nicht, also ist es für mich zunächst mal sinnlos, angesichts einer zigfachen zahlen- und auflagenmäßigen Übermacht von sehr geschlechterspezifisch gehaltenen Frauenmagazinen über ein paar Textstellen in den wenigen auf Männer spezialisierten Publikationen ein (vermeintlich) antisexistisches Fass aufzumachen.

     

    Fragt Ihr Euch nicht manchmal wenigstens, warum sich so viele (wie gesagt meist weibliche) Menschen derlei gedruckte Geschlechterrollenpflege überhaupt kaufen? Die Dinger werden ja nicht von der "Untergrundzentrale für die Bekämpfung von Political Correctness" gesponsert sondern müssen sich selbst durch Verkauf und Werbung tragen. Irgendwas muss da tief in den Menschen verwurzelt sein, um sie derart massenhaft mit solchen Formaten ansprechen zu können!

     

    Und nun zum Thema "antisexistisch":

    Dass Männer häufig an Sex denken, ist eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Folglich sind auch viele Männer emotional auf dieser Ebene ansprechbar. Wer diese Tatsache als verwerflich darstellt, tut genau das was FrauenbeauftragtInnen in der Republik immer anprangern, wenn irgendwo die weibliche Form fehlt: Unterschlagung von Geschlechtsidentität. Das ist Sexismus pur.

     

    Gleiches gilt übrigens für die fast schon feindseligen Mutmaßungen über den Sinn der Deklaration von "männergeneigten" Zeitschriften als "Fachmagazine". Könnte es vielleicht einfach sein, dass sich Männer eben für solche Sachen um ihrer selbst willen interessieren, Frauen aber nicht, und dass deshalb Männer nunmal die Zielgruppe dieser Magazine sind?

     

    Das Ätzen gegen den sexualisierten Schreibstil am Beispiel der "Beef" ist ebenfalls eher tyrannisch als erhellend: Die Leser dieser Zeitschrift (nur ein winziger Prozentsatz der männlichen Gesamtbevölkerung übrigens) können die Selbstironie eines offen sexuell gehaltenen Artikels über Grillfleisch im Zweifel durchaus goutieren. Da hilft kein noch so emanzipatorisch-empörtes Hineindeuteln von ernstgemeinten Dominanzfantasien. Wenn man einen Witz nicht versteht, heißt das nicht automatisch, dass es kein Witz sein kann.

     

    Alles in allem bleibt der Eindruck, dass mit solchen Artikeln nicht etwa gegen die Zementierung von Geschlechteridentitäten angegangen werden soll, sondern dass es dem Autor darum geht, speziell weibliche Wertvorstellungen für BEIDE Geschlechter durchzusetzen. Sonst müsste sich dieser Artikel wenigstens(!) zu gleichen Teilen mit Brigitte, Gala & Co. befassen - falls er überhaupt hätte geschrieben werden sollen.

  • T
    Tim

    Ist Business Punk nicht das "Work hard - play hard" Magazin? Jemand, der Zeit hat ein Surfbrett im Wohnzimmer zu schnitzen, "Work Hard" - klar. Das sagt doch alles über diese Rollenklischees aus. Was da präsentiert wird, schwankt zwischen Realsatire und Werber/Redakteuren-Hirngewichse. Daher haben diese Magazine - anders als die Frauenzeitschriften - nicht den Rollenvorbildcharakter. Während es vielleicht 5 dieser Magazine für Männer gibt, sind es für Frauen gefühlte 50. Mit höherer Auflage und kürzere Erscheinungsfrequenz. Das sind im Grunde "Freak-Magazine".

  • V
    Vschmidt

    Was will der Autor uns damit sagen? Ist es verwerflich, fit zu sein, Sport zu treiben und im Beruf erfolgreich zu sein? Und offensichtlich sind solche Männer ja auch erfolgreich in der Damenwelt. Ich glaube kaum, dass ein phlegmatischer Bierbauch mit HartzIV mehr Anklang fände.

    Gibt es keine wichtigeren Themen?

  • R
    Ruffels

    Ich dachte immer, wir Männer unterscheiden uns von den Frauen dadurch, dass wir solch einen Mist in irgendwelchen Zeitschriften oder Fernsehsendungen eben nicht ernst nehmen. Und nun schreibt die taz tatsächlich einen ernst gemeinten kritischen Artikel zu diesem Thema!? Liebe taz, eure Belehrungen brauchen wir Männer nicht.

  • A
    Alex

    Hier werden denke ich zwei Themen zu sehr vermischt, Leistungsdenken und Rollenbilder.

     

    Die These dass starke, leistungsfähige Männer unbedingt als Gegenpol eine schwache, anbetende Frau benötigen ist doch aus einem Männerbild des letzten Jahrhunderts entsprungen. Wieso soll es denn keine aktiven Männer geben die versuchen ihre Fertigkeiten und Leistungen zu maximieren, welche dann eine ebenso starke, gleichberechtigte Partnerin, oder mehrere suchen?

     

    Sicher ist es gut sich gerade als Cis-Mann kritisch mit Männermagazinen auseinanderzusetzen ( ohne jetzt genauer zu Wissen ob Philip Meinhold das von sich behaupten würde ), genau so wie sich Frau Stokowski in ihrem genialen Artikel mit Frauenzeitschriften auseinandergesetzt hat. Aber einfach aus der Leistungsgesellschaft die Rollenbilder abzuleiten, das wird dem komplexen Thema glaube ich so nicht gerecht.

  • JD
    Junge Dame

    " Sucht euch ein anderes Hobby, liebe Damen." - DAS ist sexistisch.

    Es geht nicht darum, Männern und Redakteuren von Männermagazinen vorzuschreiben was sie lesen oder schreiben wollen.

    Der Artikel versucht lediglich, auf die vermittelten Rollenbilder hinzuweisen, ganz ohne Appell.

  • SW
    Simon Wehr

    Was denn? Jetzt kommen die Jungs und weinen gleich wieder, weil jemand in den Sandkasten spuckt?

     

    Ist doch alles richtig, was in dem Artikel steht. Ich fühle mich von solchen Rollenbildern nicht widergegeben. Sehr wohl prägt es ein öffentliches Bild, wenn auch nicht in dem dargestellten Extrem. Und ja, davon fühle ich mich auch unter Druck gesetzt, genau wie viele Frauen von den weiblichen Klischees. Wenn es einem nur oft genug gezeigt wird, glaubt man doch, dass wenigstens 10% davon stimmen müssen.

     

    Leider ist der verständnisvolle Papa, der nachts Windeln wechselt und auch einfach nur mal müde ist, die Frau nicht erobert, weil sei nein gesagt hat etc. nicht so cool, dass man damit Magazine füllen kann. Das könnte man ja mal ändern!?

  • MM
    Markus Müller

    Manche Gedanken sind sicher ein Denkanstoß, denn natürlich sollen Männer ebenso den Rollenklisches entsprechen.

    Nur erfolgreiche Männer sind für Frauen interessant, diese heiraten bekanntermaßen fast ausschließlich "nach oben".

    Allerdings strotzt dieser Artikel nur vor Sexismus und bedient sich der gleichen Mittel die angeprangert werden.

    Das spargelbild hier als deutliches phallussymbol!?

    Die Überschrift "harte Stecher" musste das so plakativ sein, liebe taz?

     

    Sind alle Männer Homophob? Warum sollte jemand Angst haben als schwul zu gelten?

    Küchenmesser als schwanzverlangerung?

    Liebe taz, der Sexismus geht in diesem Artikel eindeutig von euch aus!

    Das Ist schlicht peinlich und nicht aktzeptabel!

    Ja sogar zerstörerisch für eine dringend benötigten Humanismus, an dem es euch fehlt.

    Beste Grüße

  • A
    Alfalfa

    Ich habe zwar nur einmal eine "Beef" durchgeblättert, aber da waren durchaus auch spärlich bekleidete Frauen drin.

  • T
    Thorsten

    Ich lese weder Männermagazine, noch halte ich das für erstrebenswert. Was dieser Artikel hier aber beschreibt, ist schon grenzwertig.

     

    "Eine Übergriffigkeit, die nicht nur jeden Humor vermissen lässt – sie macht das Prinzip Rainer Brüderle alltagstauglich."

     

    Äh... was? Ich meine: davon abgesehen, dass ich die Brüderle-Geschichte schon reichlich aufgeblasen fand... wenn sowas jetzt schon ein "Übergriff" ist, sollte man sich jegliches Flirten in der Öffentlichkeit lieber zwei mal überlegen.

  • F
    Fabian

    Leistungsbereitschaft, Infantilität und einen starken Trieb nach Sexualität sind durchaus Teil meiner Persönlichkeit. Na und? Männermagazine sind doch nurnoch Relikte aus einer vergangenen Zeit die nicht umsonst mit schwindenen Auflagen zu kämpfen haben. Grade die junge Generation vertritt eher ein alternatives Männerbild das nicht umsonst viel diskutiert wurde. Und wenn sich eine Frau von solch einem Macho-Tpen überzeugen lässt, dann haben beide wohl bekommen was sie suchen. Ein bisschen Toleranz bitte!

  • K
    Kopfschüttel

    Die TAZ hat Probleme!

     

    Es gibt wichtigere Nachrichten!

     

    Typisch Berlin eben, die Stadt der Ahnungslosen!

  • D
    Denken2012

    Ich glaube nicht, dass es viele Heteros gibt, die sich diese Zeitschriften kaufen. Schauen Sie doch mal auf die Cover. Also ehrlich!

  • BG
    Bernd G.

    Unabhängig davon, dass ich keine "Männermagazine" lese ist es schon recht vermessen von der femfaschistischen Bewegung den Inhalt eines auf Männer abzielenden Magazins bestimmen zu wollen. Was würde das für einen #Aufschrei geben, wenn ein Männerrechtler (gibt es das Wort überhaupt?) den Inhalt der Brigitte bestimmen wollte? Ich würde nach dem Motto verfahren: Was nicht verboten ist und sich verkauft ist ok so wie es ist. Sucht euch ein anderes Hobby, liebe Damen.